pMünchen 20. August. In der hiesigen Freibank waren zestern bis Vormittag 10 Uhr 27 Rinder geschlachtet und zum Preise von 7 — 15 kr. per Pfund beinahe völlig ausverkauft; Kalt eisch wurde zum Preise von 9—12 kr. per Pfund verlauft. Die Differenz dieser Preise gegen jene in den Metzgerbänken macht den Zudrang des Publikums um so erklärlicher, als es sich über zeugt halten darf, daß strengste Aufsicht und Kontrole in gesund⸗ heitspolizeilicher Hinsicht geübt wird. In Bamberg und dessen Umgegend grassirt die Ruhr; Ge— nuß unreifen Obstes ist hauptsächlich schuld daran. Aus Amerika treffen fort und sort wieder zahlreiche Rück⸗ wanderer in Europa ein, welche dort das gehoffte gute Auslommen nicht gefunden haben. Die Geschäfte stocken in Amerika ebenso wie bei uns. In Berlin traf dieser Tage auf einmal ein Trupp von 104 Schlesiern ein, die aue Amerika gründlich enttäuscht und irmer in ihre Heimath zurückkehren. Teodor Wachtel hat am 13. d8. ein Gastspiel mit dem Direktor des Stadtiheaters in Rew-York, Herrn Neuen- dorff, abgeschlossen. Herr Wachtel wird vom 1. September 1875 his zum Juni 1876 in New Yord und die beiden letzten Monate vährend der Weltausstellung zu Philadelphia singen, und ist ihm vafür eine so enorme Summe geboten. daß er bei einem einiger⸗ maßen guten Besuch des Theaters auf seinen Theil 150,000 Dol.. erhalien kann Wachtel wird unter andern Partieen auch den Lohen- grin und den Propheten singen. Für das Gastspiel sollen auch außer ihm in Deuischland die besten Sänger und Sängerinnen der ersten Bühagen engagirt werden. F Daß die Dienstboten heutigen Tages bei Annahme von Stellen oft peinlich wählerisch sind, das hat manche unserer Haus— frauen wohl schon zu ihrem Aerger erfahren müssen. Die Art und Weise aber, wie sich dieser Tage ein Dienstmädchen in Cöln siber die Verhältnisse idrer zukünftigen Herrschaft zu informeren gemüßigt sah, dürfte denn doch nen und der Fall der Curiosiät halber mittheilenswerth sein. Die bescheidene Küchenjungfer schrieb tiner dortigen Dame u. A. Folgendes: „Ich bute, da ich keire zäheren Etkundigungen einziehen kann, um Ew. Hochwotlgeboren Rang und Stand, damit ich beurtheilen kann, welche Herrschaft ich am liebsten wahle... f(Emancipirte Damen.) In Par's erregen seit ei⸗ nigen Tagen drei Damen in mehr als sonderbarem Costüm die allgemeinfie Aufmerksamkeit. Sie tragen Zuavenhosen, einen kleinen zraäuen Paletot und seltsame hohe schwarze Hüte. Begeeiflicher⸗ weise haben die drei bei den Gamins der Boulevards Sensation etregt. Bei näherer Nachfrage erfuhr man denn, daß die Drei der amerikanische Doktor feminmi generis Miß Walker und ihre zeiden Schülerinnen sind. Miß Walker ist bekanntlich eine Vor ämpferin der Frauenemancipation in den Amerikanischen Staaten Zegenwärtig begiebt sie sich über Paris, wo sie im Grand Hote abgestiegen ist, nach Constantinopel, um — die ärztliche Oberlei— ung des Harems Seiner Hobeit des Sultans der Türkei zu über— rehmen. f Ueber Antonio Alvarenz Rull, giebt „Figaro“ folgendt Finzelheiten. Antonio ist zwanzig Jahre alt; er ist ein leiblicher Betier von Madame Bazaine und gleicht seiner Cousine, so schön diese, so hüßlich er ist. Seine Gesichtsfarbe ist matt, das Haar zunkel, das Auge energisch, der breite Mund an) die Zähne treten tark vor, letzt ie scheinen beim Sprechen den Balcon zu besteigen. zẽr war zu seiner Zeit nach Frankreich gekommen, als Bazaine in Nancy commandirte. So reich, allein stehend, ohne jede Erzie sung und vom Drange nach Abenteuern beseelt, war er im Alter »on 15 Jahren seinem Vormund entwischt und von Mexico nachh xrankreich gekommen. In Sait⸗Nazaire gelandet, fand er Nantes iach seinem Herzen. Ehe er weiter ging, verpußte er mehrere aufend Piaster. Nachdem man den Nuaarschall davon benachriqh igi, ließ dieser ihn nach Nanch lommen. Hier fand er es niqht 'o iustig wie in Nantes. Bei der ersten zuverlässigen Gelegenheit chickte ihn Bazaine nach Mexico zurück, wo sein Vormund ihn er⸗ vartete, das Stöckhen in der Hand. Dieser halb wilde, aber be⸗ Jerzte ireue unternehmungslustige Knabe kam nach fünf Jahren rach Frankreich zucück, um bei seiner Cousine die Rolle eines gruͤders und Beschützers zu spielen. Er war im „Splendide hotel“ abgestiegen und seit einem halben Jahre der reine „Ueber ⸗ ill und Nirgends.“ 4 Der Rappel? versicherl, daß es officiell constatirt worden ei, daß in den ersten G Mongaten d. J. in Paris 42 Personen uchstäblich an Hungersnoth gestorben seien. — In neuester Zeit circuliren falsche preußische Thal rstüde, velche die Jahreszahl 1868 und 1869 tragen. Die Nachahmung st eine käuschend ähnli he, das Metall anscheinend eine Compofi- jon von Reusilber, der Klang gut, das Gepiäge schön; das ein⸗ ge sofortige Eikennungszeichen der Unächtheit giebt die Schrift and Verzierung des Randes, „Gott mit uns,“ welche schräg isßl uind an einer Stelle ganz ablaͤuft. Dienstesssnachrichten. Die Pfarrei St. Alban wurde dem Pfarrer Aug. F. Schlarb n Münsierappel und die Pfarrei Konken dem Pfarrer Jalob Fr Mentzel in St. Lambrecht verriehen. Zum Pfarrverweser in Ilbes— eim wurde der bisherige Privawicar daseldst, Wilh. Eug. Fritz »fun Gesellenverein. Montag 24. August Abends 8 Ahr Generalversammlung vegen Besprechung eines abzuhaltenden Palles. Mehrero Geso Ilen. Wo selbst die ärztliche Kunst ohne Erfolg leistet der Trauben-Brust-Honig vortreffliche Dienste. (Uebersetzung.) Hoogeveen (Hosland,) 26. April 1874. Herrn W. H. Ziclken- heimer im Haimz. Sie wollen mir sofort wieder eine Kiste mit 200 Flaschen Trauben⸗Brust-Honig senden; an meinem Absatz werden Sie merlen, daß der Artikel sehr gesucht ist. — Bezügling der heilsamen Wirkung dieses Haus- miltels theile Ihnen Folgendes mit: Herr Albert Eshius litt seit Jahren an Asthma uͤnd Brustbeschwerden, die ihm zuw ilen stundenlang das Athmen so sehr erschwerten, daß er in einem hoffnungslosen Zustande zubringen mußte. Ver⸗— chiedene Professoren und Aerzte hat er consultirt ohne Hülfe zu finden. Durch vebrauch des Trauben⸗BrustsHanigs ist der Maun jedoch wieder genesen, so daß er jetzt sein Geschäft von Neuem aufnehmen konnte, indem er sih ganz —XELV Ib. Adwmiraal, Colonialwaar noändler, Jede Flasche ist mit der gesetzlich deponirten Schutzmarke versehen, sowie mit einer Gebrauchs-Anweisung in welcher die Verpackang und cder Preis der einzelnen Flaschen genau angegeben sind. Attestprospeete ebenfalls gräatis. Die Flaschen sind mit Metellkapfeln verschlossen, welche den Firmastempel der Fabril sragen und zwar: 2 Fl. (gold) 4à Mark 83., 4 Fl. (roth) « Mark LIus,, “s Fl. (weiß) a Mark 1. Vorräthig in St. Ingbett bei 22 isau als Renage αινα— Anzeiger fir das Koömigreieh Baverun No. 62. 12 bis 14 Wagen Kuhdünger ind zu verkaufen. Näheres in der — 2 möblirte Zimmer in der Näb der Eisenbahn sind zu vermiethen. Di Exped. sagt wo? Gegen Fr.⸗Eins. von 19 Freimarlen d 1Sgr. (ob. 1223 xr.) versendet Riohter's /erlaqs Andtait in buxbe & Leipzig freo. das welt⸗ berühmte, m. viel. Illustratidnen verfehene ca. 320 Seiten staͤrke Buch: DVr. Airyꝰis vohnũngs⸗Snzeige. Unterzeichneter wohnt von heuie an neben dem Spital der Herren Gebrüder Krämer n der Kohlenstraße. —— — ————— a Ia Augdust 1874. Earl Engel. Dr. Bartholomp. Feuerwehr⸗Montag prakt. u. Hüttenarzt. bei Jsbb. Hellenthaͤl. F— — — sa Seder Kranke findet fir sein Leiben sichere Huͤlfe durch dies Buch. Tansende eugnisse bürgen dafür! — Niemand ver⸗ säume es sich diese neueste vielfach ver⸗ besserte Auflage baldigst anzuschaffen. islage oaigt ung