St. Ingberlker Anzeiger. der St. Vn berder Anzeigece sund das mit dem Haupkblatte verdu idene U iterhaltuagsblatt, mit der Dienstazs⸗, Donnerstags⸗ and Sonnta ummer erlheint wohentlid wviermal: Dinstaa. Donnerstag, S5umstag uid Sonn tag. A⸗rnnementspreis vierteljährig 42 serzr. oder 12 Silbergr. Anzeigen werden it 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum bverechnet. — —S — —ñ— — — e e— — — — — —— — —— — — —ñ— — — — 2* 9 * 7 135. . .. Dienstag, den 25. Augaust. 1874 Deutsches Reich. Mänchen, 22. August. Der König wird schon in den er— — zereits beim Besuche der Weltausstellung zu Paris im Jahre 867 hatte der Konig die Absitzt, die Kunstischätze von Paris und Zersuilles zu besichtigen, konnte aber dieseibe nicht verwirklichen, a das plößliche Ableben des Königs von Griechenland die sofor⸗ ige Abreise nach München nöthig machte. (A. 3.) 2 Münqen, 23. August. Ueber die Reise des Königs nach zrankreich ersahren wir, daß dieselbe eine Dauer von acht Ta— een haben wird. Der k. Oberstallmeister Graf von Holnstein, wel⸗ her kurz vor Abgang des Königs mit dem Ingoldsiädter Schnell⸗ uge hier eingetroffen war, sowie der k. Generaldirektionsrath z„chamberger, dieser als Reiselomm'ssär, befinden sich in Beglei⸗ ang des Königs. Die Aufsicht über die drei Reisewazgons (1 Sa— on⸗, 1 gemischter und 1 Gepäckwagen) führt der Wagenmeister Aif. Die Reise erfolgt sohin im strengsien Incognito und wurde is zum letzten Augenbhick geheim gehalten. Jenes eigenthümlich anstruirle Reisebett, welches für den König bei dessen Reise zur hariser Ausstellung im Jahre 1867 in Verwendung genommen var, wurde auch bei der jetzigen Pariser Reisetour benüht. Augsburg, 22. August. Der Ksnig hat der hiesigen jeuerrehr, welche heuer das 28jährige Jubiläum ihres Bestehens eiert, aus dem ihm zur Verfügung siehenden Gewinnanthele der lachener Mobiliar-Feuerversicherungs Geselschaft 8000 fl. zum geschenke gemacht. Mettz, 18. Aug. Vorgestern und heute, als an den Jahres ⸗ agen der Schlachten von Mars la⸗Tour und Gravbelotte, kamen ahlreiche Fremde hier an, meist in der Absicht, die Gräber der zefallenen Angehörigen zu besuchen. Auch aus dem benachbarten Frankreich hatten sich viele Besucher eingefunden. Auf den Schlacht⸗ eldern sind nur noch wenige Spuren der stattgehabten Kämpfe vahrzunehmen. Mit wenigen Ausnahmen — das an der Straße nach Metz gelegene Gehöft Point -du-Joür liegt nech in Trüm⸗ nern. — sind die zusammengeschossenen Bebäude' durch neue ere, sehzt. An Stelle der von den Franzosen zu Vertheidigungszwecken umgehauenen Bäume hat man Neupflanzungen angebracht. — suf den Gräbern aufgestellten, weiß angestrichenen Kreuze sind gut rhalten; die Pflege der Grabhügel dagegen läßt manches zu wün- chen übrig. Die zur Unterhaltung der Gräber angestellten Gräber— värter difft wohl keine Schuld, da dem Einzelnen ein zu großer Bezirf. angewiesen ist. Bielleicht würde es am Platze sein, die Jahl derselben zu vermehken .. J Leei pzig, 24. August. Auf Grundlage des Friedens— vortes der pfälzischen Kampfgenessenschaft hat man sich am hiesi⸗ er Kriegertag geenigt und eine allgemeine deutsche Kriegerlamerad⸗ chaft hergestelllt. —W Belgien. Brüsssel, 21. August. Marschall Bazaine beabsichtigt hier m Hotel du Midi einen längeren Aufenthalt zu nehmen. Zahl- eiche französische und englische Reporter sind eingetroffen, um den⸗ elben zu interv?ewen. Der Marschall zeigt sich wenig in der Oef⸗ entlichkeit. Oesterreich. Wisen 23. August. Die „Presse“ sagt: Die Anerkennung er Regierung Serrand's durch Oesterreich-Ungarn und Deutschland tseit heute Thatsache. Gleichzeitig verbffentlicht die „Presse“ ein Madrider Telegramm, demzufolge der österreichische Geschäftsträger im 21. August dem Minisier Uloa officiell anzeigte, daß das Biener Cabinet die Regierung Serrano's anerkenne, und die gleiche Nittheilung Seitens des deuischen Geschäftsträgers erfolgte. Ruß and hat dem Vernehmen nach sich zur Anerkennung der spanischen gepublik roch nicht entschließen idunen) Italien. * Rom, 23. Augujt. Eine große Anzahl der jüngst Verhaf- cien it wieder freigelassen. Eine ruhigere Stimmung hat Platz qrissen. Neue Verhaftungen fanden nicht statt. — D „** Zum 25. August. Ein jubelnd „Hoch!“ tönt heut im Bayernlande; Aus vielen tausend Kehlen schallt es laut Heil Ludwig Dir! dem fest das Land vertraut, Mit dem Dich einet deutscher Treue Bande!“ Ja, Heil dem König, der die Worte sandte Zum greisen Feldherrn, der das Reich erbaut, Auf den das Auge nur mit Ehrfurcht schaut? „Sei Kaiser Du, der kühn den Erbfeind baunte!“ Dies hohe Wort, es ist mit Flammenzügen Geschrieben in des deutschen Vones Herzen Und nicht verschwinden wird's trotz Tück und Lügen Die Bahn, die Du geze'gt zur Zeit der Schmerzen, —A heiter: Ein starker Held und çuten Rechtes Streiter! — Landau. Eduard Jost. W. — St. Ingbert, 28. August. Am Sonntag sollte die letzte Vorstellung des Herrn Clemens stattfi iden, und war die Arena mit Zuschauern dicht gefüllt. Wie in den bisherigen Vor- kellungen, so auch in der letzten, war ungetheilter Beifall der Dant des Publikums für die unübertreffli hen Leistungen der Ge⸗ ellschaft. Vorzüglich wurden die Lachmuskeln der Anwesenden durch Auffübhrung der Pantomine ‚Barbier von Sevilla“ in Bewegung gesetzt. Stumme Bewunderung erregte das japanesische Messerwerfen, welches von Heren Direltor Clemens in Denischland zum ersten Male producirt wird. Die lebenden Bilder, welche den Schluß der Vorstellun gen bilden, sind nach den berühmtesten Meistern der Malerei aufge⸗ ührt und ist hierzu schon allein der Besuch ein lohnender, da erstens hne alle Scheu sowohl junge Damen als auch Kinder denselben eiwohnen können und zweitens die Bilder mit so viel Grazie und kleganz dargestellt sind, wie wobl selten, ich kann sagen, — noch nie jelbe hier gesehen wurden. Nach vielem Drängen Hat Hr. Elemens sich entschlossen, noch eine Vorstellung zu— geben, worauf ich das verehrte Publikum aufmerksam machtn wil —A Der Stadt Homburg wurde die Genehmigung zur Er⸗ ichlung einer Lateinschule ertheüt. F.Vom Polizeigerichte in Kaiferslautern wurden mehrere Fabrikbesitzer, beziehungsweise Direltoren, zu Geldstrafen vrrurthrilt, oeil dieselben nicht darauf geachtet haben, daß den in ihren Fabriken beschäftigien Kindern unter 14 Jahren täglich mindestens in dreistündiger Unlerricht ertheut wurde. Einige derr Bestraften hatten die Kinder aub länget als sechs Slünden taͤglich beschäftigt. Speiter. Dem Lehrere h. J. Hörner von hier vure zeute der Dank des pfälzifchen Kreislehrervereinsausschusses“ wegen orgfältiger Wahrnehmung obkr Vereins interessen übermãttelt. Durch hörner's rationelle Geschäfisführuug: wurde nämlich den· Kehret. vaisenstifte aus der Stuitgarter Bank von 1878 eine Prämie von 155 fl. 24 kr. zugewandt. 9 FAnton Schwalb von Hettenleidelheim; zuletzt in Friesen⸗ heim wohnhaft, welcher seiner Frau während eines von ihm ver⸗ anlaßten Streites mit einem Handbeil mehrfache Verletzungen ‚ugefügt hatte, in Folle deren sie zehn Wochen arbeilsunfaͤhig war, wurde vom Bezirksgericht Frankenthal zu drei Jahren Befängniß verurtheit. — .Battenberg, 20. August. Gestern kam ein gräß⸗ licher Unglücksfall hier vor. Bei der Dampf⸗Dreschmaschine von Müller aus Kleinbockenheim, welche bei. Herrn Krug dahier arbeitete, war ein 15jähriger Sohn des Valentin Schulz als Seilzähter auf⸗ stellt. Aus Unvorsichtigkeit kam derselbe in das Geiriebe der Maschine, welche ihn am Fuße hineinzog und das eine Bein der— att verstümmelte, daß er heute Mittag fiarb. (N. W.) F. Munchen, 20. August. Der Redalteur des Vaterlande, Dr. Sigl, ist vorgesterr von dem Untersuchungsrichter bernommen rorden. Die Anklage laufel auf verläumderische Beleidiaung des Fücsten Bsmarck in Bezug auf dessen Beruf und verühz in den Urtikeln der Nre. 159, 160 und 161 des „Vaterlande. (G. 8