nieend in betender Haltung dargestellt is. Der Dieb muß sich zur Ausführung der That einer Leiter bedient haben, da das ——— Auffälliger We'se sind die Gitter, Riegel und Schlösser unversehrt geblieben, und es ist räthselhaft, wie der Ravb hat ausgeführt werden können, da“ sich Nachts ein Caplan, zwei Wärter und zwei große Hunde in der Kirche eingeschlossen befinden. Der Werth des Murillo'schen Meisterwerkes, welches geradezu unschätzbar war, ist völlig vernichtet. Hoffentlich gelingt es, des Raͤuberz habhaft zu werden. Jeden⸗ jalls dürfte es ihm schwer werden, das Bild zu verkaufen. Madrid, 18. Nov. Die Carlistenführer Tristang und Miret befinden sich in Catalonien auf dem Rückzuge und werden non den Regierangstrupen verfolgt. Eine eigenthümliche Art von Kriegführung haben die Gene— xale der spanischen Republik. Nachdem Irun entfetzt war, hätte nan denlen sollen sie würden den zurückveichenden Carlisten auf dem Fuß folgen. Aber nein — sie begnügten sich, etliche hundert Hauser von Carlisten anzuzünden — was Barbarei anlangt, wird oald eine Partei vor der anderen nichts mehr voraushaben — and machten dann Kehrt zum Abmarsch nach San Sebastian, von vanuen ste gekommen. Natürlich haben die Carlisten sich beeilt, die von den Republikanern gerädumten Stellungen wieder zu be⸗ setzen, und wenn es ihnen über kurz oder lang wieder einfällt, Jrun nochmols zu belagern, so stehi ihnen nichts Erhebliches im Weg oder Laserna wird dann wieder eine solche Entsat-Vewegung anoidnen müssen, wie diesmal. . Aus Spaniten bommen betrlübende Nachrichten über die Graufamleit, womit nach dem Gefechte bei San Marcos beide Theile gewüthet haben. Nicht nur die Carlisten, anch die Re— publikaner haben alle Häuser der feindlich Gesinnten in Brand zesteck.. Wer die Banbarei anfing, ist nicht festzustellen. Ob die Truppen den Erfolg ausnützen und weiter gegen Süden vordringen werden, ist zweifelhaft. Die Carlisten sammeln fich bei Vera, um chre dortigen großen Werlstätten zu vertheidigen. Die Zerstörung derfelben wäre von äußerster Wichtigkeit, aber die Regierung soll der Ansicht sein, der Marsch durch das Gebirge wäre zu gefährlich und bereits Befehle in diesem Sinne eriheitt haben. Nustland. „Hetersburg, 18. Rovbr. Die Rachrichten kinzelner deuischer Zeitungen von einer hier entdeckten Verfchwrung und nassenhaften Verhaftungen sind sicherem Vernehmen nach durchaus rundlos. Weder sind einflußreiche Personen verhaftet noch fanden größere Vermögenssequestirungen statt. Was die angeblich in jener Angelegenheit eingesetzte Untersuchungs ˖ Comm' sion detrifft, so liegt vahrscheinlich eine Verwechselung mit der Disciplinar⸗Commission vor, welche die Untersuchung über die unruhigen Auftritte in der medicinischen Alademie und dem technologischen Institut zu führen hat. Türkei. Constantinopel, 17. Nov. Heute früh 6 Uhr hat in Smyrna ein starkes Erdbeben stattgefunden. Amerika. Die Entwaldung Amerikas geht mit Riesenschriiten vor sich, und es dürfte bald an der Zeit sein, von oben herab dem leicht⸗ fertigen Tresben ein Ziel zu setzen. Nicht weniger als 8 Miu. Acres werden jährlich entwaldet, während nur eiwa 10,000 neu bepflanzt werden. Chicago allein consumirt jährlich 19,000 Akëtes Wald. In einem Zeitraume von zehn Jahren wurden 12 Millionen Acres Waldes niedergebrannt, nur dum schnell den Boden benutzen zu können. In Wisconsin werden jährlich 50,000 Aeres gefällt, um den Bedarf Nebraskas und Kansas au be—⸗ riedigen. In der Nähe von Tordto (CTanada) wurden aus einem Waggon der Westbahn 150,000 Doslars geraubt. Fünf Räuber hatten die Bahnbeamten überrascht, sie gefesselt, sich des Geldes bemächtigt und sich dann auf und davon gemacht, ohne ruch rur eine Spur zu hinterlassen — —R6. Die „Zw. Ztg.“ meldet aus Zweiberücken vom 17. Nov.: Der Sprachlehrer Herrmann, welcher in Dahn den dortigen Stadtischreiber Conrad durch einen Pistolenschuß schwer verwundete, zefindet sich seit einigen Tagen im Untersuchungsgefängniß, und ollen sich dort, wie man hört, vielfache Spuren von Gesstesstörung — Verfolgungswahn ꝛc. — grzeigt haben und das Vorhandensein einer Geisteskrankheit höchst wahrscheinlich sein. FKaiserslautern, 15. Nop. Das Unionsdenkmal in der hiesigen Stiftstirche wird von dem Bildhauer Knoll in München angefertigt werden. Knoll stammt aus Bergzabern und ist bekanntlich der Schöpfer des neuen Fischbrunnens vor dem neuen Rathhause in München. F Vor dem kgl. Zuchtpolizeigerichte zu Landau wurde am Dienstag der Bahnwart Jakob Hirth, welcher durch Offenlassen der Barriere am Abende des 16. August das Eisenbahnungiüg im dem Wegübergange beim Bahnhofe Pakammer herbeiführte, jr ) Monaten Gefängniß und zu den Kosten verurtheilt. f Saarbrücken, 12. Nov. Das gestrige Urtheil der Beschworenen in der Anllagesache gegen Pfarrer Isbert und die Tumultuanten von Namborn und St. Wendel gibt zu denken Isbert wurde freigesprochen, 4 der aufgehetzten Tumuliuanten zu 3 Jahr, Lauf 19/4 Jahr und 1 zu 6 Monaten Gefängniß ver. artheilt. Die „Saarbr. Zig.“ schüeßt ihren Bericht ut den Worten: Nach Isberts Freisprechung erhiell dessen fahles Gefich! Rötzlich Farbe, seine Confratres, welche der Sitzung beiwohnten, »eglückwünschten ihn mit lächelndem Munde und drückten ihm freudig die Hände. — Die Schuldiggesprochenen aber verbargen ihr Ant⸗ litz in den Händen. Und drunten vor dem Landgerichtsgebäude dand ein bleiches Weib, Mutter von sechs Kindern, jaͤmmerte und veinte laut in die Nacht hinein. Ihr Mann gehörte auch zu den „chuldigen. SaarbrücdenSt. Johann, 12. Nov. Auf der »enachbarten tgl. Koblengrube v. d. Heydt soll über einer vnberit ꝛischen Maschine ein Kohlenflötz in Brand gerathen fein. Derselbe oll vor ungefähr drei Tagen entdeckt worden sein, jedoch schor olche Dimensionen angenommen haben, daß Erdschüttungen ftatige funden. Alle Arbeiter sind am Loschen des Feuers beschäfnigt. F In Lothringen wird sehr über das Ueberhandnehmen der Schwarzs und Raubwildstandes geklagt; die Klage datirt übrigent chon von länger; daß die deuts he Foestverwallung dabei keine Zchuld trifft, dürfte daraus herborgehen, daß in dem vom Mai 1871 dis dahin 78 geschoffen wurden: 120 Wölfe, 65 Wildkatzer 195 Wildschweine. FRastatt, 17. Rovbr. Vor einigen Tagen machte Pre nierlieutenant S vom 1. oberschlefischen Inf.⸗Reg. Nr. 22 mi einem andern Off zier die Wette, daß er in 23 aufeinander olgenden Stunden von Rastatt nach Straßburg und zuruück gehe Die Wette kam am 15. zur Ausführung. Premierlicutenant S egte die Strede, im Ganzen 14 Meilen, nach Abrechnung von1 Stunde 8 Minuten unterwegs gehabter Rast in 16 Sturden Minuten zurück. Er zing um 1 Uhr 15 Minuten Morgens don Rastatt ab und traf umm 6 Uhr 50 Minuten Abends daselbs wieder ein. Gewiß rine seltene Leifiung. fFAschaffenburg, 18. Nod. Gestern stürzie die im Bau begriffene kathol. Kirche im benachbarten Dorfe Damm zu ammen. Das Dachwerk war schon aufgeschlagen, sogar schon ein Theil gedecht. Leider blieben zwei Mann todt, verwundet sint echs Mann. FIn Lippertsgrun (Oberfranken) gewann ein junge Nensch die eingegangene Wette: 5 halbe Seidel Schnaps jedes in einem Zuge auszutrinlen, blos daß er starb. * In Riedlingen (Württemberg) hat Einer die Weite ge wonnen, von da bis Ehingen, 58 Kilometer, in fünf Stunden hin⸗ und zurückreiten. TLeipzig, 14. Nov. (Aus der Rechisprechung des Reichs-Oberhandelsgerichts.) Bei einer Getreidelieferung war be⸗ dungen, die vom Verkäufer geliehenen Säcke sollten binnen ach Tagen zurückgeschickt, jonst aber pro Tag und Sack ein Leihgeld don 83 kr. bezahlt werden. Die Säcke waren unbestritten nur 129 fl. werth, und doch wurde der Empfanger verurtheilt, nicht nur die Säcke oder deren Werth zu erstaiten, sondern auch über 1300 fl. () Leihgeld zu bezahlen. Und dies Urtheit konnl nicht geändert werden, weil es fich um einen Kassationsrekurs han delte, der nur eine beschränkte Zulössigkeit hat. FvLeibpzig, 15. Nob. Der Chef der Buchhandlung F. A. Brockhaus, Heinrich Brockhaus, ist gestern gestorben. F Eisenach, 12. Novbr. Dahier tagt jetzt ein Vurschen- schaftscongreß, bei welchem Burschenschaften von Berlin, Bonn. Breslau, Halle, Greifswalde, Jena, Marburg, Gießen, Heidelberg Erlangen, München und andern Universitäten vertreten sind. Ef zandelt sich um Einigung der Burschenschaften gegenübet den Forpsberbindungen. Geue Martk) Der ‚erliner Börsen-Courier“ schreibt: Bekanntlich soll die Stadt Berlin zur selbstständigen Provinzg orga⸗ nisirt werden. Der Berliner Witz nun hat dieser Provinz bereits hren Namen gegeben. Unsere märkische Heimath theilt man be— hanntlich ein in Altmark, Kurmark, Neumark; die neue Prodinz Berlin soll aber forten — Steuermark heißen. F Ein Berliner hat an den Reichstag die Bitte gerichtet. das Zweimarkstück möge den Namea „Bismarck“ erhalten. 7Kosnigsberg, 16. Ltodb. Die „Borussia“ ist bei Jershöft untergegangen; 3 Mann von der Besotzung sind durch