St. Ingberker AAnzeiger. Der St. Inaberter Anzeigecr (und das mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗, Donnerstags⸗ und Sonntag kummer erscheint wöochentlibv vie rmal: Dinstag, Donner satag, Samstag und Sonntag. Abaanemnentspreis vierteliährig 42 Krzt. oder 1 Mark 20 R.Pfg. Anzeigen werden wit 4 Krzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. 2 * J 55 M 203. Dienstag, den 22. Dezember. 1874 — Fi J d Ab t stisches Komplot in der Armee im Zusammenhang sei. in u ung zum onnemen Paris, 18. Dez. Ju Patis herrschte heute“g reßer Ju— auf den St. Ingberter Anzeiger. zel in Folge der Nachricht, daß Fürst Bismarck fein En ilassungs⸗ Zu dem mit dem 1. Januar beginnenden 1. Quariale gesuch eingereicht habe. (Das war eine lurze Freude) »7 1875 erfnchen w'r höfl,, die Bestellungen bei der Post Paris, 19. Dez. Dem ersten Empfange auf der deut— unrerveilt machen zu wolsen. schen Botschaf: in Paris wohnten gestern das ganze diplomatische Unsere verehrl. Abonnenten von hier und Schnapphach, welche Korps an, sowie die Minister Decazes, Chabaut-Latonr, Grivars. dor Ende d. Monats nicht ausd:ücklich abbestellen, bekommen Cumont, ferner General Ladmirault, sodann sämmtliche Damen unser Blatt für das kommende Quartal fortgeliefert. des diplomatischen Corpẽ und die Herzogin Decazes nebst Damen Im Preis und Eischeinen tritt keine Aenderung ein. der officellen Welt. Außer derselben waren mehrere namhafte Zu zahlreichem Abonnement ladet ergeberst ein Deputirte, darunter Broglie und Thiers, bei dem Empfange des Die Expedition. J Botschafters Hohenlohe anwesend. Der Herzog und die Herzogin De es Reich. Decazes trugen viel dazu bei, die Honneurs zu machen, da der München, 19. Dez. Eine Bekanntmachung des Finanz- Botschafter und seine Gemahlin natütlich nicht alle Eingeladenen ministeriums vom 14. Dez. best mmt über die Stempelung der versönlich kannten. Der Botschafter und seine Gemahlin zeigten Sphelkarten (für jedes Spiel deussche Karken mit 36 oder weniger ?ch sehr freundlich und entgegenkommend. Blättern 10 kr. 2 Pf. oder 30 Pf. Reichs vährung,für jedes anderett“ Rer Kartenspiel 21 tr. oder 60 Pf. Reichswährung) Folgendes fSt. Ingbert, 22. Dez. Un unser'm verehrten seit⸗ Linderspielkerien und zum Gebrauche als Oblaten eingerichtete herigen Bürgermesster Herrn Chandon, füe sein langjähriges, starten werden stempelfrei behandelt, wenn die Blätler derselben sumanes, ersprießliches Werken, einen kleinen Beweis von Aner⸗ in der Höhe nicht mehr als 35 Millimeter und zugleich in der ennung zu zollen, glaubt man den Intent'onen vieler seiner Breite nicht mehr als 27 Millimeter messen. Vot erfo'gter Stem- Frennde und Mitbüger zu entsprechen, ihm, in einer noch näher pelung dücfen die eingehenden Spielkarten, wenngleich der hierauf u bestimmenden Wiise, öffentlichen Dank zu sagen. Zu diesem etioa haftende Zollanspruch vollständig erledigt sein sollte, nicht in Behufe, liegt im Cafe Seiter eine Liste bis nächsten Samstag auf, den freien Verkehr gesetzt, oder nach Abnahmedes amtlichen Verschlusset an welchem Tage Ahzends 8 Uhr, sich sämmtliche Einzeichner zur außer Aufficht und Coutrole gelossen werden. Bei Vorlegung der weitern Besprechung dieser Idee einfinden wollen. Karten zur Stempelung müssen dieselben so gepadt fein, Mehrere Bürger. daß das zur Stempelung bestimmte Blatt, das Herz Aß obenauf FKaiserstautern, 21. vez. Auf Einladung des liegt. Außerdem muß jedes Spiel mit einem Umschlage versehen Negierungsraths Scharnberger hatte sih heute hier Jeine Änzahl sein, dessen Form zwar im Uebrigen dem Steuerpflchtigen über⸗ meist dem Stande der Industriellen angehöriger Männer aus allen lassen bleibt, der jedoch die Angabe der Kartengattung enthalten Theilen der Pfalz versammelt, um über die Gründung eines und so eingerichtet sein muß, daß das Kartenspiel vollständig zu pfälzischen Gewerbemuseums definitid Beschluß zu jassen. Den sammengehalten wird und die vorschriftsmäßige Slempelung des Vorsitz in der Versammlung führte Kaufinann Weber von hier. obenauf liegenden Blattes ohne Lösunz des Umschlages bewirkt die Pläne des hier zu erbauenden Gewerbemuseums waren aus— verden kann. Entspricht die Packung der Karten unde der Um— felegt. Regierungsrath Scharnberger erstattete zu vörderst Vericht schlag derselben nicht den rorstehend be,eichneten Erfordernisser über das bisher in der Sache Gefchehere. Sodann wurde der ijo tann die Stempelung so lange versagt werden, bis die obwal vorgelegte Statutenentwurf berathen und mit geringen Aenderun⸗ ꝛaden Mängel unter amtlicher Aufsiht beseitigt sind. zen angenommen, fernec der aus sieben Kaiserslauterern bestehende Berlin, 19. Dez. Der Reichstag hat sich heute bis zum provisorische Ausschuß durch sieben weitere Mitglieder verstärkt. 7. Januar vertagt, nachdem er in dritter Lesung den Veranschlag Als solche wurden gewählt 8L. Heydenreich aus Speier. Knobloch des elsaß lothringischeu Haushalts für 1875, welcher 33 Mill. aus Landau, J. B. Wolff aus Zweibrücken, Ph. Karcher aus Fres. an dauernden und 1832/3 Mill. an einmaligen Ausgaben Frankenthal, Ritterspach aus Kirchheimbolanden, Bezirksamtmann und ebensoviel an Einnahmen zeigt, durchberathen hatte. — Die Dsaun aus Frankenthal und Theodor Knöckel aus Neustadk. 81 Bankcommijsion beendigte heute die allgemeine Debatte; sie wird der angenommenen Slatuten best' mmi, daß der Verein uͤnser dem am 4. Januar in die Specialberathung eintreten. Protectorat des Regierungspräsidenten Staatsrath v. Braun stehen Bexlin, 19. Dezbr. Die „Nordd. A. Ztg.“ berichtet soll, und es wird daher eine Deputation sich nach Speier begeben, ausführlich ron einem Mordattentate auf Bismarck, das im Sept. um denselben um Uebernahme des Peotectorats zu ersuchen. Von 1873 von einem gewisser Düchesne Poncelet in Servaing, einem den Anwesenden wurden sofort 4000 Rm. gezeichnet. Fanatiker, geplant und von diesem einem französischen Erzbischof PMezz, 19. Dez Am Donnerstag Abend geger, 10 Uhr nm'igetheilt wurde. Letzterer übergab die 8 erhaltenen Briefe der hörte die im Hofe der König⸗Johann Kaserne postirte Schildwache Regierung, welche den Aitentäter überwachen und nach Berlin ein klagendes Gestöhn, welches aus einer im Hofe befindlichen Pachricht gelangen ließ. Eude vorigen Jahres rüstete sich der mit Asche gefüllten Grute hevordrang. Mehren nach diesem Obengenannte wirklich zur Reise nah Deutschland, wurde aber Orte eilenden Soldaten bot sich in der Vertiefung ein schrecklicher von einem Vertrauten gewarn?, worauf er seinen Vorsatz aufgab. Anblick. Cin Soldat, dem die Kehle und die Puls Berlinm, 19. Dez. (Prozeß Arnim.) Das Erkenminiß ader des Halses fast durchschnitten waren, wälzte sich daselbst wurde soeben verkündet; es lautet auf drei Monate Gefängniß in seinem Blute; der Körper des Unglücklichen wies außerdem anter Anrechnung eines Monats Uatersuchuugshaft. Die Verhande noch an verschiedenen Stellen Stichwunden auf, die dem Ansche in lung konnte erst um 5*/2 Uur eröffnet werden, nachdem der An - nach von einem Messer herrührten, Auf dem Transport nach dem zeklagte auf Erfordern persönlich erschienen war. dazarethe hauchte der schwer Verwundele den letzten Seufzer aus. Franukreich. Von einem Selbstmord lann in diesem Falle keine Red— sein, es Paris, 18. Dez. In Folge des Gerüchles, daß der handelt fich vielmehr um einen Mord, uüber den die sofort einge⸗ Sohn Napoleon's III. sich in Frankreich befinde, hat die Regics feitete Untersuchung hoffentlich Näheres zu Tage fördern wird. tung eine strenge Ueberwachung der Wohnhäuser Rouher's und Noh eine halbe Slunde bor Entdechung des Verörechens will man anderer in der Provinz befindlicher bonapartistischer Notabilitäten das Opfer der blutigen That in der Kaserne gesehen haben. Der angeordnet. Prinz Louis Napoleon soll im Lote Departe ment ver- Ermordete ist der Soͤhn eines reichen Bauern und erst vor sechs porgen gewesen und vor Kurzem nah England zurrückgekehrt sein. Tagen als Rekrut beim Regiment (sächsische Fußaruillerie)eiu— die Regieru'ng befürchtet, daß mit diesem Bejuche ein bonopaärti— getreten.