8* t. Ingberlker Anzeiger. der St. In berter Anzeigec (und das mit dem Hauptblatte verbundene Uaterhallungsblatt, mit der Dienstags⸗, Donnerstags⸗ and Sonnt Rummer erlscheint wöchentlibd vie rmal: Dinstag, Donnerstaa, Samstaa und Sonntag. A⸗onnementspreis vierteliahrig 42 Kerzt. oder 1 Mark 20 R.Pfgz. Anzeigen werden mit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. ** 1875 Deutsched Reich. München. 31 Dez. Von den Kreisschulinspeckoren, die nunmehr in den sämmtlichen bayer. Kreisen aufgestellt sind, waren 4 Schullehrer, 2 Sem' naelehrer, J Bewerdschullehrer, 1 Instikutslehrer und 1 Seminardirektor. Die Zahl der Kreisscho sarchen hat sich in Bahern (einschließlich der Kreisschulinspectoren) jeit Juni 1873 von 55 auf 56 erhoben. Unter 55 Kreisscho larchen befanden sich im Jahre 1871: 36 Theologen, 119 Laien sdarunter 8 semingtistisch gebildete), im Jahre 1873: 29 Theo— daen, 26 Laien (hiervon 16 semmaristisch gebildete) und im Jahre 1874. 29 Theologen und 80 Luien (hiervon neunzha seminari— stisch gebildete). — Tistriktsschulinspeltoren gibt es in Bayrt: 383, welche mit wenig Ausnahme aus der Zahl der Dekane zund Pfarrer genommen sind. — Fachmänn'sch gebildete Schulräthe sind n 7 Staͤdten Bayerns aufgestellt. Der Bürgermeister der Stadt Neumarkt in der Oberpfolz war bis vor Kurzem Lokalschulinspektor. In Muünchen ist die Leitung der inneren und äußeren Schul— angelegenheiten in den 14 Schulbezirlen Oberlehrern uübertragen. Dortscürst fungiren auch fachmänn'isch gebildete Stadtbezirksschulin— pettoren(Ingerle, Grell ined Heiß) an den drei Simultanschulen. — Sonst im Lande si die Lokalschnlinsp ktion nur Geistlichen übertragen. Berlin, 2. Jan. Der „Nationalzeitung zufotge hat der Qaiser bei allen Erwiderungen auf offizielle An prachen bei dem zestrigen Neujahrsempfang seine Genugthuung über die friedliche dage ausgesprochen und die Aufgabe des Deutschen Reiches betont, in erster Reihe auf die Erhaltung des Friegens hinzuwirlen. Frankreich. Paris, 31. Dez. Heute Morgen fand man den Commis ionär Röscher, einen Deuischen in seinem Burtau in der Rue d' Haute. bille 51 ermordet. Der Mord erregt um so mehr Erstaunen, als er hart neben der Thür des dänischen Generale- Consulats Statt gefunden, in welchem heständig ein großer Verkehr ist. Bis jetzt jat man nicht die geringste Spur des Morders entdeckt. Paris, 3. Jan. Der Ministerrath war heute Morgens zu einem Conseil versammelt. Alle Gerüchte über Modificationen m Min'sterium werden dementirt. Dem Vernehmen nach hat önig Alphons eine Einberufungsverfüzung an die Cortes erlassen, das Personal der spanischen Gesandtschaft brachte gestern dem Zönige seine Huldigungen dar. Der König erwiederte, et werde ich mit befaͤhigten Männer aller Parte'en umgeben und hoffe mit dem Beistande der Armee den sehnlichsten Wunsch aller Spanier, die Wiederherstellung des Friedens im Lande zu vervwirklichen. Meine Ansicht ist, sagte der Konig schließlich, König von ganz Spanien zu sein. — Die Nachricht von dem Tode Esparteres besiätigt sich nivi. — Marschall Serrano wird in Frankreich erwariet. Die Wiederherstellung ner Monarchie in Spanien zum Vor— cheile des Sohnes Isabellens w'rd von den orleanistischen und bonapartistischen Blättern ron Par!s mit urverholener Freude be— zrüßt. In ähnlicher Weise verhält sich die bonapartistische, Patrie“, zagegen kann die legitimistische „Union“ ihren Unmuth nur schwer bemeistern: Auf alle Fälle, sagt sie, ist an der nilitärischen Lage durch diesen politischen Umschwung nichts Jeänderl. Es wird der Armee der Madrider Regierung nicht ein Geschütz, und tinen Mann mehr geben. Die Generale, welche den rechtmäßigen König Karl VII. bekämpfen, werden datum nicht nehr Energie oder Geschicklichkeit entwickeln; was ihnen gestern jehite, wird ihnen auch morgen fehlen. Dieser muthmaßliche Berrath des Marschall Serrano wird an der Lage der Carlisten aichts aͤndern, die Alles, was in Spanien ehrenwerth ist, für sich haben. Spanien. Sp'anien. Eine Madrider Depesche vom 81. Dezember achts benachrichtigt die bekanntlich in Paris verweilende Königin Isabella, daß Don Alphons zum König von Spanden prcclamirt ei. Alle Städte geben enthufiastische Zustimmung. Die Depesche beglückwünscht Isabella wegen dieses ohne Blutoergießen erlangten Triumphes. Die Depesche ist vo; Primo Riveira, Generalcapitän Jon Madrid, u:d Canovas Castillo, Chef der alphonsistischen Par— ei, unterzeichnet. — Aus Madrid wird ferner gemeldet: Prinz Alphons ist gleichzeilig in Valencia, Madrid und anderen Gar— nisonen als Kön'g proclamirt. D'e Nordarmee stimmt der Pro⸗ lamirung mit Enthusiasmus bei. Die Umwälzemg ist,überali ohne Blurvergießen durchgeführt. Eine provisorische Regierung ist ge— zildet mit Canovas del Castillo als Präsident, Castro als Mi— nister des Aeußern, Salaveria Finanzen und Jovelar als Kriegs⸗ ainister. Königin Isabella zeigt in ihrer Antwor! auf das Te⸗— egramm des Generalcapitän an, daß Prinz Alphonso sofort nach zpanien abgehen werde.. Englaͤnd. London, 1. Jan. Die „Times“ sagt in einem Artikef iber die Annrufung Don Alsonso's zum König von Spanien, der Prinz könne sich noch keine persöulichen Feinde gemacht, noch ich in politischen Mißcre dit gesetzt haben. Er habe eine sorgfältige krziehung genossen. Er werde allerdings schwerlich den Einflüssen zer Lehren ertgangen sein, welche so vielen seines Geschlechts ver⸗ )erblich gewesen, und so lange seine Mutter lebe, könnte er mög⸗ icherweist Rathschläze erhalten, die für einen constitutionellen Herrssher, der d'e Vergangenheit vergessen müsse, nicht vortheilhaft vären. Aber das spanische Volk könnte sich von dem jungen Manne vielleicht bessere Hoffnuuzen versprechen, als von einer Dictatur, einer föderalen Republik oder einer durch die Geistlichkeit deeinflußten carlistischen Monarchie. Zéekauntmachung. In der Gemeinde Ensheim mußte wegen Auftretens eines vuihkranken Hundes, der verschiedene andere) Hunde und einige Menschen gebissen hat, nunmehr aber getödtet ist, eine sechswöchent⸗ liche Hundesperre angeordnet werden. Die Hundebesitzer der Bürgermeisterei St. Ingbert werden hjiemit aufgefordert ein wachsames Auze auf ihre Hunde zu haben und im Falle einer verdächtigen Wahrnehmung die Bestimmungen des Art. 69 des Polizeistrafgesetzbuches zu beachten., Art. 69 des Poristrafgesetzbuches. An Geld bis zu 15 Thalern w'ord gestraft, wer, nachdem er Kennzeichen einer ansteckeden Krankheiten an einem ihm zugehörigen oder seiner Hut oder Aufsicht anvertrauten Th'ere wahrgenommen qat, nicht sofort das Thier von Orkea wo die Gefahr der Ansteckung anderer Thiere besteht, fernhält und der Ortspolizei Anzeiche macht, Ider einen opprobirten Thierarzt zur Behandlung des erkrankten Thieres beizieht. Erscheinen an einem Thiere Kennzeichen der Wuth, so muß dasselbe sogleich getödtet oder auf andere Weise unschädlich ge— macht werden, widrig enfalls die Eingangsbestimmte Strafe,einzutreten Jat. St. Ingbert, den 5. Jannar 1875. Das oaltizeijtenimissariat Ecerein. J „Die iñ unsecem heutigen Blatte befindliche Gewinn-Miit- beilung des Herrn La z. Sams. Cohn in Hamburg ist zanz besonders zu beachten. Dieses Geschäft ist bekanntlich das alteste und allerglücklichse; im Mai wurde schon wieder das große Loos gewonnen, und hat dieses Haus schon früher den bei ihm Betheiligten die größten Hauptgewinne von R. Mark 360,000, 270,000, 244, 400, 183,000, 180,000, 156, 000, »ftmais 152 400, 150, 000, 90,000, sehr häufig 80, 000, 60,000 18,000, 40,000, 36,000 Rm. eic. eic. ausbezahlt, wodurch viele deute zu reichen Capitalisten geworden sind. Es sind nun wieder ür einen kleinen Einsatz große Capitalien zu gewinnen bis zu ev. 375,000 Rm. Aach bezahlt dieses Haus durch seine weitver⸗ breiteten Verbindungen die Gewinne in jedem Orte aus. Da eine zroße Betheiligung zu erwarten ist, möge man sich vertrauensvoll au die Firm Laz. Sams. Cohn in Hamburg wenden, bei der man gewissenhaft und prompt bedient wird“ Das Haus S. Sacks und Co. in Hamburg wird uns wegen prompter und aufmerksamer Bedienung seiner Jateressenten so angelegentlich empfohlen, daß wir nicht umhin können, auf die im heutigen Blatte befindliche Annonce desselben ganz desonders hinzuweisen. M