—A der Si. Jnuberter Anzeiger (und das mit dem HOauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗, Donnerstags⸗ und Sonniag ummer erscheint wochentlich vie v mn a 1: DinstageDonnerstag, Süamstana und Sonntag. Abonnementspreis vierteliährig 42 serztr. oder 1 Mark 20 N.Pfz. Anzeigen werden mrit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. — 77 — 816 — 15. ——— OD onnerstag, den 28 Janunar Deutsches Neich. D'e „Pf. Zig.“ fügt bei, am nämlichen Abend sei auch in das athol. Pfarrhaus und in das Zuchtarbeitshaus (7) geschossen wor⸗ den. Nach der „Ksl. Ztg,“ ist das Ganze ein roher Bubenstreich. — In Bolanden wurde dieser Tage eine weiße Ratle cefangen. Bewiß eine Seltenheit. 7Erbach i. O.22. Jan. In vergangener Nacht während ines starlen Hagelsturmes, ist die hiesige klath. Kirche theilweise usammengestürzt. Nur die Umfassungsmauern siehen noch. Aus der Pfalz. Vor dem Handelsgericht Landau lommt im 27. Jan. ein interessanter Prozeß zurt Verhandlung, den der Hhorschußberein Kaiser?lautern gegen den früheren Verwaltungsrath )er fallit gegangenen Aktiengesellschaft Baumwollspinnerei Lam⸗ verteͤmühle“ bei Kaiserslautern angestrengt hat. Der Verwaltungs⸗ ath hatte dem Vorschußvereine kurz vor dem Bankerott der Ge— ellschaft für circa 20,000 fl. Aktien zweiter Emission in Pfand legeben, die aber nun völlig werthlos waren, in Folge dessen der Borschußvertin diese Summe verlor. Vom Vorschußverein wird un behauptet, daß die Gesellschaft schon fallirt war, als diese Aktien ausgegeben wurden, und der Verwaltungsraih Dies hätte vissen müssen, weßhalb er für dielen Schaden verantworlich sein müsse. Das Objett beträgt mit Zinsen 26,000 fl. Die Sache st deßhalb vor das Handelsgericht Landau verwiesen, weil die Zandelstichter in Kaiserslautern fämmtlich, theils als Mitglieder des horschußvereins, theils als Verklagte betheiligt sind. F Karlsruhe, 23. Jan. Gestern Morgen fand bei Rastatt w schen zwei Offizieren der dortigen Garnison ein Piftolenduell tatt, bei welchem einer der beiden Gegner, Graf Waldkirch, Lieus enant im 6. bad. Inf.⸗Reg. Nr. 114, schwer verwundet wurde. Die Ursache des Duells sod in unbedeutenden Streitigkeiten liegen. Der Verwundete ist inzwischen gistorben.) F In Judeueidenfeld (Niederbayern) entdeckte eine Gerichtskommis⸗ ion vor einigen Tagen eine Barbara Ubryk. Man fand die an⸗ geblich geisteskranke Tochter Rosine (27 Jahre alt) des Bauers Paul Schmauser in dessen Behausung in einem unteizbaren Zim- ner auf einem erbärmlichen Lager mit einer zwei Meter langen -zpannkette am rechten Fuße, welche an einer in den Fußboden ingetriebenen Eisenksammer befestigt war. Das unglückliche Ge— chöpf schi: derte zutraulich die ihr gewordene Behandlung und vurde sofort zum vorl Rufigen Aufenthalte nach Karthaus-Prüll )erbracht. Untersuchung ist im Gange. Das Jahr 1875 wird ein Mailäferjahr werden; brim Braben in Feldern finden sich Unmassen von ausgebildeten Mai—⸗ äfern vor. XXV l. Dezember lauf. Jahres statt. W Wiien. Graf Borkswsli in Lemberg, der in dem Prozesse Dfenheim als Zeuge erscheinen sollte. hat sich erschossn — ein veiteres Opfer der oͤsterreichischen Boͤrsenkorruption, die dott selbst die höchten Kreise angefressen hat. Münschen, 24. Jan. (N. Korr.) Wie wir eben vernehmen, verden die Vorarbeiten zur Durchführung des Reichs-Zivilehegesetz 8 Seilens der bayerischen Staatbregierung sofort angeordnet werden, nsbesondere was die Bildung und Eintheilung der Standesbezirke betrifft. Auch soll angeordnet werden, alle Vorarheiten thunl chst zu beschleuugen. Man glaube deßhalb auh annchnen zu dürfen, haß das Geseßg nicht erst mit Neujahr 1876, vielmehe spütestens chon mit 1. Ocitober d, Jahres in Bayern in Wirksamkelt werde treten koͤnnen. München, 24, Jan. Nach einer vom Staatsministerium ez Innern soeben beröffentlichten Zusammenstellung des Schulden⸗ tandes der Stadt.,, Markt und Landgemeinden des Konigreichs Btayern betrug die Gesammtsumme des Schuldenstandes beim Rechnungsabschlusse 1873: 37,489,070 fil. und der Schuldenzu⸗ jang in diesem Jahre 6,359,826 sl. Verwendet wurden im Jahre 1873 auf Zinsenzahlung 1,371,961 fl. und auf Abtragung don dapitalien 1,489,332 .. demnach die Gesammtsumme von 2,811,294 fl. Die Summe des Schuldenstandes vertheilt sich zuf die einzeinen Regierungsbezirke in folgender Weise: Oberbayern 13 2838,235 fl. Unterftanken 6,67 1, 488 f., M. Frank · 1 5,892, 454 L., Schwaben 4,170,470 fl., Ogerfranken 2,375,1 11 fl., Pfalz 2,150. 828 fl,, Oberpfalz 1,873,111 fl. und Niederbaye rn 2317,868 . Ber tinn, 25. Januar. (Reichstag.) Die Abänderunç des Bescetzes über die franzdsische Kriegskonltribution wird in definitiver Abstͤmmung angenommen. — Es folgt die Schlußabstimmung iber das Zivilehegesetz aach Windthorst's Antrag durch Namens zus. Des Gesetz wird mit 207 gegen 72 Stimmen (Centrum, Polen) angenemmen. — Der Geseßentwurf wegen Controle des Reichshaushalis und des Landeshaushalts für Elsaß-Lothringen durch die preußtsche Ober Nechnungskammer wird in erster und weiter Lefung angenommen. Berlin, 285. Jan. Eine frühere Mittheilung ergänzend »emerkt der „Reichsanzeiger,“ daß schon auf der im Herbst 1872 u Dresden abgehaltenen, von allen deutschen Regierungen be— chickten Schul ⸗Conferenz die Herbeiführung einer gleichmäßigen sechtschreibung in Deutschland angeregt wurde, und daß die Auf orderung an den Prof. Raumer in Erlangen, eine zunächst die söheren Schulen berücsichtigende Denlschrift über diesen Gegenstand wuszuarbeiten, vom preuß'schen Ungerrichtsminister unter Zustinie nung der übrigen Regierungen ausgegangen ist. Raumer ist iner der Haupivertreter des phonetischen Princips (schreibe, wie Du cichtig sprichstssß. Berlhin, 26. Jan. Der Kaiser empfing heute um 114 Uhr den spanischen Gesandten Rascon, welcher das Schreiben des dönigs Atfons an den Kaiser überreichte, wocin Alsons seine Thronbestei jung anzeigte. Spanien. Madrid, 25. Jan. Die Angriffsbewegungen der Nord— armee haben heute Morgen begonnen. — Rachrichten aus San Zebastian zufolge schossen die Carlisten auf ein englisches Schiff, velches ein Telegraphenkabel an Bord haite. — Der ,‚Correspon encia“ zufolge wird die Regierung in der „Gustav“-Angelegen— eit Zein Rundschreiben an die auswärtigen Mächte richten. Verwmischtes, 3 FKaiferslantern, 25. Jan. Die 'wegen Wurst- erfälschung verurtheilteu 7 Metzger haben sich bei dem bekannten kErkenntiniß beruhigt und nicht appellirt. Wie man der „Pf. Z.“ aus Kauserslautern schreibt, wurde im 21. ds. Abens in das Arbeitszimmer des Rectors Rohe ge⸗ hossen, in welchem sich dessen Sohn und der Sec etär der Ge berbschule befanden. Verletzt wurde glückliche weise Niemand. „Die in unserem heutigen Blatte befindliche Gewinn ˖ Mittheilung »es Herrn Laz. Sams. Cohn in Hamburg ist ganz besonders zu zeachten. Dieses Geschäft ist bekannilich das älteste und allers Jücklichste, im Mai wurde schon wieder das große Loos bei ihm »ewonnen, und hat dieses Haus schon früher den bei ihm Bethri⸗ igten die größten Hauptgewinne von R.Mark 350,000, 270,000, 344, 400, 188, 000,. 180, 000,. 156,000, oftmals 152,400, 50,000, 90,000, sehr häufig 80,000, 60,000, 48,000, k0,000, 36,000 Rm. ⁊c. ꝛc. ausbezahlt, wodurch viele Leute zu ceichen Capitalisten geworden sind. Es sind nun wieder für einen kleinen Einsaz große Capitalien zu gewinnen bis zu ed. 375,000 Rm. Auch bezahlt dieses Haus durch seine weitverbrei- eten Verbindungen die Gewinne in jedem Orte aus. Da eine große Zetheiligung zu erwarten ist, möge man sich vertrauensvoll an die Firma Laz, Samms. Cohm in Hamburg wenden, bei der man zewissenhaft und prompt bedient wird.