Hl. Ingberker Anzeiger. — — — — — —— her St. Ann berter Anzeiger (und dat mit dem Hauptiblatte verbundene Unaterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗, Donnersiags⸗ und Sonntagt zummer erlcheint wochentlich viermal: Dinstag, Donner sstag, Samstag und Sonntag. Abonnementspreis vierteliaäͤhrig 42 Krzt. ode 1 Mark 20 R.Pfg. Anzeigen werden wit 4 Arzr. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum berechnet. Dienstee. Auni 187 5 * klisabetha Kirschner, Tochter des Tagners Johann Kirschner von stamstein, wegen vorsätzlicher und rechtswidriger Beschädigung und ezw. Zerstörung von acht Kirschbäumchen auf der Districtsstraße von Rünchweiler nach Merzalben, verübt am 3. Dezember 1874 zu »erantworten. Dieselbe wohnte einige Zeit mit ihrem Vater, der in der Eisenbahn arbeitete, in Münchweiler, und brachte diesem äglich das Essen an die Eisenbahnstreck,, woselbst er beschäftigt var. Am besagten Tage hatte sie eine Traglast Holz im Walde zeholt, und machte sich, nachdem sie auf die obengenaante Districts⸗ traße gelommen war. das Vergnügen, im Gehen mit ihrer Axt jegen die längs des Wegs gepflanzten Bäumchen Hiebe zu führen. ẽs ergab sich später, daß sie neun Bäumchen durch Axthiebe be— chädigt hatte, zum Theil der Art, daß deren Absterben erfolgen nußte. Der Gerichtshof erkannte auf eine Gefängißstrafe von drei Monaten, während welcher Zeit der Veschuldiglen, die ohne⸗ dies einen übelen Ruf genießt, Gelegenheit gegeben ist, zu beherzi⸗ Jen, daß es nicht angehen kann, in solcher Weise seinem Mutywil⸗ en oder seiner Bosheit Luft zu machen. Zaischen den deutschen Werk- und Sonntagsschülern und Ldateinschuͤlern in Kaiserslautern ist ein Conflici ausgebrochen, der, der „Pf. Ztg.“ zufolge, zu mehrfachen Bataillen Veranlassung Jzab, bei welchen es auch an ‚Verwundeten“ nicht fehlte. Wie veit die Sache bereits gediehen ist, geht daraus hervor, daß die dateinschüler gewisse Stadttheile nur passiren dürfen, wenn sie mit Beleitscheinen eines Chargirten des „Volksschülerbundes“ versehen ind. Das kgl. Studienrectorat hat Strafantrag geftellt. f Im Juli werden sich in Neustadt die Sieuereinnehmer der Pfalz nochmals versammeln, um über Wünsche und Anträge, die hre Stellung betreffen, zu berathen und Beschluß zu fassen. FIn Frankenthal hat sich in Folge von Zwistigkeiten der Kriegerverein vor einiger Zeit in zwei Theile gespalten. Die Frauen und Jungfrauen Frankenthal's haben eine Fahne gestiftet und wird gegenwärtig die Frage ventilirt, welchem der beiden Vereine die Fahne zugewiesen werden soll. Man hofft, daß die — — Fahnenfrage zur Wiedervereinigung der feindlichen Brüder beitra— Vermischtes. gen wird. f Der pfälz. Ludwizsbahn wurde die Concession zum Bau F.Elberfeld, 15. Juni. Stürmische Heiterkeit erregle in iner Eisenbahn von Lautzkirch en an die Landesgrenze gegen der gestrigen Stadtrathssitzung folgende Mittheilung des Vorsitzen⸗ zaargemünd ertheilt. den: Ein Ungenannter hat kürzlich bei Gelegenheit seiner silber— Zweibrücken, 19. Juni. Gestern hatle unsere Stadt nen Hochzeit der Stadt 1000 Park geschenlt mit der Bestimmung, imen alte und einen neulatholischen Bischof in ihren Mauern. daß die Summe so lange stehen bleiben soll, bis sie mit Zinsen gzischof Haneberg kam auf seiner Firmungẽreise hier durch und hielt und Zinseszinsen 20 Millionen Mark beträgt (dies geschieht nach ich einige Stunden auf, ehe er nach Laußkirchen weiler fuhr. Bi- irca 250 Jahren); dann soll das Capital von 20 Millionen der hof Reinkens kam von Kusel hierher, um in der alikatholischen Stadt als freies Eigenthum verbleiben. Der Stadtratb nahm das jemeinde die Firmung vorzunehmen. Von einer Begegnung oder Beschenk dankbar enigegen. mer öffentlichen Disputation beider hat man Nichts gehört. Rein⸗ F München, 19. Juni. Im Volhzuge der Bestimmung des us zu Ehren war Abends eine gesellige Vereinigung im Zwei⸗ 3 2 des Reichsgesetzes vom 80. April 1873 betceffend die Aus⸗ tücker Hof, welche über alles Erwarten stark besucht war. Ein jabe von Reichskassenscheinen, werden die fünfzig Gulden, fünf jerstandsmilglied der altkathol. Gemeinde begrüßte den Bischof Bulden und zwei Gulden lautenden baherischen Kossenanweisungen und dieser selbst nahm hernach Gelegenheit, in einer längeren Än⸗ zur GEinlösung vom k. Finanzministerium hiemit aujgerufen. Die rache sich darüber auszusprechen, was der Altlatholicismus ist und Inhaber dieser vom 5. Sepiember 1866 datirten und von der k. vill; denn, sagte er, wir kennen kein secretum pontificium, wie »ayerischen Staatsschulden-Tilgungs-Commission ausgeferligten Kassa- die Curie bei Allem was sie vorhat, ihren Leuten auferlegt. Anweisungen werden aufgefordert, dieselben zur Einlösung nach dem t lennzeichnete die altkatholische Bewegung kurz dahin, daß sie die bollen Neunwerthe zu präfentiren. Als Einlösungskasse für die Pfalz dew ssen befreien wolle jvon dem Druck Roms, das im Laufe der ist Speyer und die Filiaie der k. Bant Ludwigshafen bestimmt. veshichte und aus leicht begreiflichen Gründen — die der Redner Nach dem 1. Januar 1876 v erlieren die abzerufenen Kassaan— erührte — dahin gelommen sei, die Stellung des Menschen zur weisungen ihre Eigenschaft als gesetzliches Zah'ungsminel und sind eoffendarten Wahrheit und zum Sittengesetz zu beirren und zu jur Annahme derselben an Zahlungsstatt nun mehr die k. bayer. erlehren. Ein Hoch auf den Kämpfer für Wahrheit und Recht Staatskassen bis zu einer später noch bekannt zu machenden End— dar die Antwort. Vor seinem Weggang brachte Reinkens ausge- frist verpflichtet. end von dem Satz, daß der kein rechter Christ und frommer Mann * Metz, 19. Juni. Die „Mtz. Z.“ meldei! Gestern Abend welcher sein Vaterland nicht liebe, ein Hoch aus auf unser 7h4 Uhr wurde die Bevölkerung der füdlichen und westlichen haterland, das von Goit geliebte, das wir lieben. Heute war Hoch- Stadttheile durch eine heftige Delonation erschrckt, und eine über nt, Predigt und Firmung von 18 Kindern. Nah Tisch reiste der Insel Saulcy mächtig aufsteigende Rauchfäule ließ olsbald er— neinkens sogleich ab nach Saarbrücken. (Pf. P.) lernen, daß es sich um eine Explosion in der Pulberfabrik handeln „Zweibrücken, 16. Juni. In der heutigen Sitzung des müsse. In der That ist daselbst ein kleines Labocationshaus, in Zuchwolizeiger chts dahier hatte sich ein 17jähriges Mädchen,die welchem etwa 50 Pfund Pulver gelagert haben. in dee Lu' 4⸗ Deutsches Neich. Zweibrücken, 21. Juni. Es ist schon ofter bei uns ange— ragt worden, wie es um die Kandidatenliste unserer Partei für die evotstehende Landtagswahl bestellt sei. Wir können diese Anfragen is jetzt nur dahin beantworten, daß von unsern seitherigen 3 Ab— eordneten die HH. App⸗lUrath Dingler dahier und Bäürgermeister Freiner in Pirmasens abgelehnt haben, Herr Oberappellrath zchmidt in München dagegen zur Wiederaufnahme sich bereit er⸗ laäͤrt hat. An Stelle der Herren Dingler und Greiner sind nun war von dem Parteiauschuß Persoͤnlichkeiten bereits ins Auge ge—⸗ aßt, allein zu einer definitiven Kandidaten-Aufstellung sind die zerathungen ⁊c. noch nicht gediehen. (Zw. Zig.) Hakenberg, 18. Juni. Die Feier des zweihundertjährigen jahrestages der Schlacht bei Fehrbellin hat heute unter ülleraus ahlreicher Theilnahme der patriotisch bewegten Bevölkerung stait⸗ efunden. Bei der Grundsteinlegung zum Denkmal des großen kurfürsten hob der Kronprinz hervor, daß das Denkmal der spä— ern Nachwalt noch Zeugniß geben solle von der Gesinnung, welche zie Hohenzollern und ihr Volk fiets verbunden haben; es werd⸗ ugleich erinnern an die Zeit, wo Preußen kaum bekannt war. Im Vertrauen auf Gott and siets unserer Schuldigkeit für das engere und weitere Vaterland eingedenk sind wir dahin gekommen, daß wir nun die Geschicke Deutschlands in sicherer Hand halten um Wohle und Gedeihen des ganzen Vaterlandes.“ — Bei dem coaste auf den Kaiser im Koͤnigszelte wies der Kronprinz nochmal uf die kleinen Anfänge der Machtftellung des Hauses Hohenzollern zin mit dem Hinzufügen: „Wir dürfen uns deshalb aber nie iberheben und vergessen, daß wit Gott dankbar sein müssen, der us geführt.“