—5 Abc —30for— St. Ingberker Anzeiger. der St. PAnaberter Anzeigecr sund das mit zem Hauotolatte verbuadene U iterza:tuagzs3latt, nit der Dieazta zs⸗, Donaerziazs⸗ and Sonntags dummer ericheint wöchentlich vier mal: Dinsta zg, Donnerstaz, Sunstag a:d Santag. Apↄonnenentsoreis vierteljährig 42 Krzt. ode 1 Mark 2) R.Pfz. Anzeigen werden zuiteKrzr. die dreüpiiltige Zeile Blattisbriit oder deren Raum berechnet. — ⸗⸗S⸗ — — — — —— 3 23 J M 112 Sonnutag, den 18. Juli 187 Deutsches Reich. (Wahlen.) Speyer. Die 27 von der freis. Partei vorge— chlagenen Wahlmänner mit großer Mehrheit gewählt. — In Frankenthal, Mutterstadt, Rheingönnhe im-Mau— dach, Neuhofen, Flommersheim, Eppstein wurde liberal ewählt, in Roxheim 4 Ultram, in Kirchheim a. Eckalle 7 ib, in Freinsheim 5 lib., in Ungstein 2 lib., Kallstadt Nlib., Ruppertsberg lib. gewählt, Wachenheim und Forst ollst. Sieg der lib. Partei, Neustadt alle 19 lib. Haardt 4 ib. Hambach 4 lib., Lambrecht 7 lib., Hochspeset 5 lib., winnweiler alle 6 lib, Marnheim hat alle 7 lib. Candida— en gewählt; in Schallodenbach-Schneckenhausen wurden 5 zihtrale und 1 Ultromontaner gewählt, in Rodalben 5, in Ven— ningen 4 und in Hainfeld 53 Ultram. Berlin. Gegenüber den Ausstreuungen, daß an den näch— len Reichsstag eine Forderung wegen Erhöhung des Militärbudgets Jestellt werden solle, wird officiös mitgetheilt, es werde an eine elche Forderung nicht gedacht. Ausland. Salzburg, 16. Juli. Dr. Sigl wurds heute behufs Aus— iieferung unter Gendarmeriebegleitung nach München abgeführt. —London, 15. Juli. Ueberschwemmungen in Monmouthfhire richten großen Schaden an. Es sind Menschenleben verloren. und zas Wasser steigt noch immer. erer lehnte jedoch ab. „Nun, w'llst nicht,“ meinte der Bahyer, doch, Kamerad, wenn's Dir mal fehlt oder Du brauchst etwas, hreib an mich, ich kann Dir doch vielleicht einmal meinen Dank biragen.“ „Werde schon d'ran denken,“ meinte der Unteroffizier, udem er sich die Adresse seines Kameraden aufschrieb; dann trenn— en fie sich, denn der D'enst rief. Vor einiger Zeiit nun — der Anteroffizier war längst in seine bürgerl'che Stellung. zurückgetreten — wollte derselbe sich verheirathen, und zuar mit einem armen Mädchen. Dem Manne selbst ging es nicht besonders, und nicht ohne Sorgen dachte er an die Zukunft. Da fand er zufällig unter einen Papieren die Adresse des bayerischen Sordaten, und es kam hm der Gedanke, denselben, trotzdem er niemals mit ihm, nach dem etzten Zusammentreffen vor Paris, correspondirt oder von ihm ge⸗ jört hatte, zu seiner Hochzeit einzuladen. Er schrieb also an den Baher, der ebensalls längst aus dem Militär⸗-Verbande entlassen ist ind die Wirthschaft seines Vaters angetreten hat. Sechs Tage spä⸗ er, nach Abgang des Bricfes, kam Antwort. Der Baher versprach ju kommen, und er kam. Nachdem sich die beiden Kameraden »egrüßt, mußte wohl der Bayer bemerkt haben, daß sein debens-Retter gerade nicht in den besten Verhältnissen lebe. ẽr ließ sich nichts merken, überreichte aber am Tage der Hochzeit der jungen Frau einen Brief, unter der Bedingung, denselden erst am nächsten Tage, nach seiner Abreise, zu öffnen. Und so geschah es denn auch; nach der Abreise des süddeutschen Gastes öffnete die junge Frau das Schreiben. Dasselbe enthielt einen Fünfhundert⸗ halerschein. Innerhalb des Couverts stand: „Dank eines braven dameraden.“ F Magneto⸗elektrische Beleuchtungsproben. Eine stattliche Z„chaar von Professoren, Ingenieuren und Technikern, denen sich edoch auch ein zahlreiches Contingent von Damen beigesellte, ver⸗ ammelte sich gestern Abend in den Werkstätten der Donau-Regu— irungs Unternehmung in Wien, um den Belecuchtungsproben mit der Gramme'schen wagneto-elektrischen Maschine beizuwohnen. Die Versuche, die bald ein großes Publikum herangezogen, begannen hei angebrochener Dunkelheit, nach Uhr Abends. Ueber dem Dache des Schuppens, in dem die Maschine sich befand, erschien zuf einer circa 190 Klafter hohen Stange ein anfangs weniger ntensives, bald aber blendend helles Licht, das se'ne Strahlen mit⸗ elst des Reflektors nach allen beliebigen Punkten hin sendele und zuf Hunderte von Klaftern die Objekte taghell erleuchtele. Ein all⸗ pmeiner Ausruf der Bewunderung ertönte, als das Vicht seine Strahlen nach allen Seilen hin aussendete und die Nächt ver— chwinden ließ. Die riesigen Bäume des Praters standen in magi—⸗ cher Beleuchtung da. Man konnte, wie sich eine Dame ohne viel lebertreibung ausdrüdte, fast die Blätter der Bäume zählen! in ichtem, glänzendem Effekt zeigten sich die riesigen Contouren der zeuen Donaubrücke, taghell waren die Häuser der Arbeitercolonie »eleuchtet; alles shwamm in einem Lichtmeer. In den Lüften aber euchteten Tausende von kleinen Punkten: Mücken und Schmetter⸗ inge, größere, von übermüthiger Hand in die Höde geworfene Steine leuchteten und fielen gleib Metedren zu Boren. Nur scher onntea sich die Zuschauer von dem Schaufpiele trennen. Die Bramme'sche Maschine wird voraussichtlich im Beleuttungswesen ine mächtige Rolle sp'elen und die Gasbeleuchtung aus manchem Bebiete verdrängen. In der Wienzr Oper wird die magaetoeele s rische Beleuchtung bereits eingeführt. Die Beleuchtungsproben wer— en heute fortgesetzt. Bermischles. F In Berlin sind seit längerer Zeit falsche Sovereigns vor— zekommen, welche einen Werth von höchstens 1 Thlr. haben, und zus einer auf galvanoplastischem Wege sauber vergoldeten Kompos ilion bestehen; dieselben haben ein ganz besonders feines Gepräge und tragen sämmtlich die Jahrzahl 1872. Auch sind neuestens alsche Zehnmarkstlicke mit dem Bildnisse des Kaisers und der Jah— eszahl 1873 in Zirknlation, welche sehr täuschend nachgemacht ind nur an dem leichten Gewichte und der minder scharfen In— chrift kenntlich sind. F Aachen, 12. Juli. Gestern Abend hat sich im Circus Lorty ein bellagenswerthes Ereigniß zugetragen. Der „M. Zig.“ jerichtet man darüber: Aus einem Gasrohr schlägt die Flamme was verdächtig lang hervor, was einige überängstliche Zuschauer eranlaßt, „Feuer!“ zu rufen. Dies Wort eleckrisirt die Menge ofort und findet schnellen Wiederhall, man stützt den Ausgängen uu und es entsteht ein heilloses Gedräͤnge. Um die falsche Nach icht, daß Feuer ausgebrochen, zu widerlegen, dreht Jemand — wir vissen nicht wer — das ganze Gas aus, aber die plötzliche Finster⸗ iiß, anstatt das Publikum über die Gefahr zu beruhigen, richtet och mehr Verwirrung an. Das Gedränge auf den Galerien, den kreppen, zwischen den Bänken und Sitzplätzen wird immer entsetz⸗ icher und obgleich die Polizeimannschaften mit Gewalt das Publi— um von den AÄusgängen in den Circus zurückdrängen, sind sie nicht m Stande, der alljemeinen Verwirrung Einhalt zu thun. Es sind eider bei dieser Gelegenheit Arm- und Beinbrüche vorgekommen, ain Kind soll sogar erdrückt sein. Heute Morgen wurde ein großer Nufen aufgefundener Sachen, besonders von Damengarderobe, Hüfe ẽhignons, Tücher, allerlei Röde, zum Theil zerfetzt, Schmucksachen ind sogar auch culs de Paris an die Egenthümer zurückvertheilt. Deuische Waffenbruder. Ein Unteroffizier beim fünften Armeecorps hatte einem bayerischen Soldaten, einem reichen VBauers- ohn, bei Wesßenburg im Jahre 1870 das Leben gerettet. Er jatte namlich in dem Augenblicke einen Turco mit dem Bayonnet durchbohrt, als dieser mit einem anderen afrikanischen Teufel den un Boden liegenden, leicht verwundeten Bayern den Garaus machen dolle. „Goti vergelt's Euch, Kamerad!“ hatte damals der Baher jerufen, als der Unteroffizier sich spater von ihm trennen mußte, Gott vergelt's Euch, vielleicht kaun ich's Euch auch mal vergel⸗ en.“ In Versailles oder in Sevces, wo theilwese das fünfte Lorps lag, trafen Bayer und Preuße zusammen. Ersterer wollie aus Dankbarkeit dem Unteroffiner seine goldene Uhr schenken. Lekß— Illustrirte Jagdzeitung, Organ sür Jagd, Fischerei und Naturkunde. Zeraus gegeben von W. H Nitzsche, Koel. Oderförster. — Leipzig, Herlaz von Heinrich Schmidt und Carl Günther. — Nr. 19 nieser beliebten Jagdzeitung enthält: Die Trüffeln und die Trüffelnjagd von Prof. Irmisch. — Rhein'sche Jagdverhältn sse. — Eine Rebhühnerkette mit Illustrationen. — Schweinshatz ei Mondschein. — Schnepfenjagd in Ostfriesland von Forst— zeister Schimmelpfeanig u. s. w. u. s. w. — Preis 83 Mrk. albjährlich in allen Buchhandlungen und Postanstalten —