St. Ingberker Acnzeige r. Ot. 2 e zeiser (und daß mit dem Harudtblatte verbundene Unterhaltungsblatt, mit der Dienstags⸗, Dounerttags⸗ und Sonntags amer erscheint wchentlih viermal: Dinztag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Absnnemenispreis vierteliahrig 42 Krir. ode 1 Mark 20 R.Pfg. Anzeigen werden Sit 4 Krir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Kaum berechnet. Donnerstag, en z4 75 Ddeutsches Reich. Berlin, 19. Juli. Der „‚Reichsanzeiger“ schreibt: Der aiser wird der Einladung des Vereines für das Hermanns⸗ dentmal. zur Einweizung des Denlmals am. 16. August zu er⸗ heinen, sowie der Einladung des Fürsten von Lippe, in dessen zchloß zu wohnen. Folge leisten. — Der Kaiser hat dem Fürsten —— zuliß ein Telegramm gesandt, worin er in den, gnädigsten Aus⸗ üden seine Glückwünsche ausspricht. — Berlin, 20. Juli. Die Herbstmanödver erregen- in hohem zrade die Aufmerksamkeit des Auslandes. Man erwartet den ztzherzog Albrecht von Oesterreich, den Bruder des Königs von zortugal, den Prinzen Arthur von England, einen russischen und nehterere andere Prinzen. Ausland. Paris, 17. Juli. Der König von Italien hal 20,000 Fr., er Vicelönig von Aegypten 10,000 Fr., und dessen Thronfolger 00 Fr. für die Ueberschwemmtrn geschickt. Der Erzherzog Al⸗ recht hal dem Maire von Trouville 1000 Fr. für dease.ben wed übermittelt. Das Erträgniß der Sammlungen beläuft sich is heute auf 6,098,056 Fr.. Versailles, 20. Juli. Nach einer hier eingegangenen depesche aus Madrid sollen 2000 Carlisten aus Catalonien auf ranzosisches Gebiet übergetreten sein. Die Nachricht bedarf indessen och der Bestätigung. Wien, 19. Juli. Der Kaiser verlieh anläßlich der Leichen ner des Kaisers Ferdinand dem preußischen General Blumenthal und dem sächsischen Staat?minister Fabrice das Großkreuz des Le⸗ vpoldordens mit der Kriegsdecorafion des Commandeurkreuzes, an⸗ ilich der Zusammenkunft mit? dem Kaiser von Rußland dem« sütlen Suwarow das Großkreuz des Stefanordens. New-York, 19. Juli. Die Jouruale bringen Nachrichteu ver einen in Sau Miguel im Staate San Salvator (Centralame⸗ ta) statigehabten Ausstand. Derselbe war durch eine Anordnung et Regierung, welche die Verlesung eines bischöflichen Hirtenbrie⸗ cz verbot, verrnlaßt worden. Zwei Generale und viele Bürger purden erschossen und mehrere Gebäude wurden geplündert und mgeäschert. Der Schaden wird auf eine Million Dollars geschätzl. die Truppen unterdrückten endlich den Aufstand. Viele Aufständi— de wurden erschofsen. Das englische Kriegsschiff , Fantome“ Ien ele bei La Union eine Abtheilung Marine-Infanterie, um der ortigen Garnifon den Marsch nach Sau Miquel zu ermöalichen. wesenden Taxaloren ihren bei ihrer ersimaligen Ablehnung einge- nommenen Standpunkl nicht verlassen und daher das an sie gestellte Ansianen, bei Revision der Häusersteuer mitzuwirken, wiederholt urückgewiesen. Es wird sich nun zeigen, ob von Seite der k. Regierung die in Aussicht gestellte Maßregel, das fragliche Geschäft ohne Taxatoren abzuwickeln, in Vollzug gesetzt werden wird. Sollte Dies wirklich geschehen, dann wird der in einigenMonaten zu⸗ ammentretende Landtag sich mit der Prüfung der Legalität der Kegierungsmaßregel zu beschäftigen haben, da es wohl keinem Zweifel unterliegen dürfte, daß von Seite der Betheiligten hierauf ezügliche Petionen an die Kammer gebracht werden. 7 Breitfurt, 16. Juli. Eine Seltenheit! Eine Henne hat hier ein Junges ausgebrütet, das vier Beine und zwei Afteröff nun⸗ gen hat. Das zweite Paar Füße steht gerade an der Stelle des Schman⸗ jes und die beiden Oeffnungen zu beiden Seiten derselben. Das zweite Paar Füße kann das Hühnchen aber nicht zum Gehen gebraͤuchen, da dieselben zu hoch stehen; mithin geht es nur auf den zweien, die am rechten Octe sitzen. Die Entleerungscanäle müs⸗ en ein und denselben Endpunkt haben, da die Entleerungen gleich— eitig durch beide Oeffnungen geschehen. Der Vorderkörper des Thierchens ist regelmäßig gestallet, dasselbe ist recht munter und frißt tüchtig. 7Nächsten Son?tag, den 25. Juli Vormittags, fiadet in xẽdenkoben ein Kriegertag der gegenwartig 70. Vereine zahlenden Pfälzischen Kampfgenossenschaft“ statt. F Im Wahlbezirk Landau⸗Neustadt sind bis jetzt olgende Abg.-Kandidaten aufgestellt: von Landau Anwalt Keuer, ils Ersatzmann Dr. Eichboru, von Neustadt Erxler, als Ersatzmann dandrichter Schmahl, von Edenkoben Tillmann, von Dürkheim, Wolf. Im Wahlbezirke Germersheim-Bergzabern einigte man sich dahin, als Abgeordnete die Herren: Alwens, Karl, kgl. Landrichter in Bergzabern, Louis, Ludwig, Anwalt in München, und Theisoͤn, Ludwig, Privatier in Germersheim; a!s Ersatzleute die Herten: Späth, Theodor, k. Bezirkamtmann in Bergzabern, Butters, Pfarrer in Dürkheim, und Milster, Friedrich, k. Notär in Billigheim auf⸗ zustellen. F Neuhofen, 19. Juli. In verflossener Nacht wurde auf der Straße dahier einem Burschen der Hals abgeschnitten. Der Thäter ist noch nicht sicher ermittelt. Die Ursache soll sein eine nehrfache Bekanntschaft einer nicht gar gut beleumundeten Magd, die jon Dudenhofen sein soll. (Rhnpf.) F Die Landesversammlung der bair. Feuerwehren findet am 5. und 6. August im Kempien statt. In Ber lin machte vorigen Sonntag der belannte Luft⸗ chiffer Godard mit zwei Begleilern eine Ballohnfahrt, die nicht zlücklich ausfiel. Sie stiegen etwa 5000 Meter hoch, geciethen aber dann in einen Wirbelwind, was sie veranlaßte, rasch wieder zur Erde sich herabzulassen. Mit einem gewaltigen Stoß kam der Ballon bei Mötzow (nächst Brandenburg) zu Boden. Der Anprall »og die Gondel zur Seite, Godards Begleiter fielen heraus, der Ballon aber dadurch um 2—3 Ceniner erleschtert, fuhr mit ihm de in die Höhe. Er foll in Nauen wieder zur Erde gekom⸗— nen sein. F In Berlin hat sich der Zimmermeister und Dampf⸗ chneidemühl-Pächter Banisch mit Frau und füuf Kindern durch doh! endampf getödtet. Das Motiv der That war finanzielle Zer— cüttung. F Mannheim. Im nächsten Monat sollen die neuen Hafen⸗ ind Bahnhof-Anlagen, welche — 1865 begonnen — eiwa 12 Hdislionen Gulden gekostet haben, feierlich eing weiht werden. Die . J. 1870 begonnenen Bauten des Ceutral Güterbahnhofs mit daienanlagen haben allein fast 5 Millionen Gulden gekostet. Der ieue Personen-Bahnhof, der jetzt seiner Vollendungentgegengeht, ist ruf fast 2,800,000 fl. veranschlagt. FKoöln, 18. Juli. Gestern Vormittag sollte die Kaiser⸗ zlocke zum ersten Male geläutet werden. Natßdemn der Kiöoͤpfel in der tuhig hängenden Glocke wiederbolt hin- und herbeweat worden Bermischtes. teSpeier, 19. Juli. (Pf. Zig.) Da mit Beginn des Jah⸗ 11876 das Reichsssmünzgesetz auch in Bayern in vollem Maße x Einführung kommen soll, bis dahin aber d'e Münzstäten nicht a Stande sind, die erforderlichen neuen Münzen im Umtauschwege mliefern, sah man sich genöthigt, eine sehr beträchtliche Summe cr in die neue Münzwährung passenden Münzstüte an Drittels- nnd Sechstelsthalern an die Kassen abzugeben, um sie bei den nlösungen der Dreißige und Sechskreuzerstücke an Stelle von deichsmuünzen zu verwenden und, wo sonst veranlaßt, an Zahlungs⸗ jelle zu verausguben. Als erste Lieferung sind für obigen Zwecd nden jüngsten Tagen 600,000 Mark in Sechtelslhalern bei der dreistafse dahier eingetroffen; die äußeren Aemter sind beauftragt, ut der Verwendung der ihren aus obigem Vorrathe zugehenden Münzstücke, wie oben beze'chnet, vorzugeben. Ludwigshafen, 20. Juli. (Pf. K.) Die zum Zwecke er Revision der Häusersteuer gewählten Taxatoren, welche bereits üher die Annahme des Mandats abcelehnt haten, waren gestern bend auf Einladung des Bürgenmeisteramtes versammelt, und vurde ihnen eine auf die gedachte Revesion bezügliche Fwanz-Mi— sserial· Entschließung veröffentlicht, worin unter Hinweis auf das rundsteuergesetz die Annahme des Taxatorenamis zwar als Bür—⸗ erpflicht, die Äblehnung des Amtes aber als gesetziich nicht un⸗ atthait bezeichnet. Wie uns nun mitgetheilt wird, haben die an—