Si. Ingberker Anzeiger. der 31. Jn sberter Anzeliger (und dat mit zen YAaptolaite 2erou idene Uiteräaltu 143832tt, nit dir Dentran⸗, Detrerztris and Soxatags tu numer erscheint wubhentlis dwiermal: Dinstarz. Donaer sta), 52n3t24 1id 52ntar. I raat: ne isoreis vierteliAayrig 42 Krit. ode 1 Mark 29 R.pPfz. Anteigen verzen it 4Arir. ie dreisn iltige Zeile Blattsvrilt oder deren Raum dvere hnet. — — — — —— — — —— Eonntag, den 12 & RAM — —— — 1875 Deutsches Reich. München, 9. Sepibr. Prinz Karl von Bayern hut in einem Testawment folgende Lezate für die Armee bestimmit: 46 000 fl. ur Stiftung von Freiplätzen im Kadeten-Korp:, namentlich füt Zoͤhne mittelloser oder muttelbeschräutter bayerischer Oifiz'ere, welche jor dem Feinde gefallen sind oder in Folge der erhalienen Wun⸗ »en gestorben sind; 50,000 fl. für den Nilitär⸗Milden-Steftungs⸗ Fond, um mittelst der Zinsen aus demselben armen militärschea Bittwen ⸗ und Weisen Urterstützung gewähren zu können; 50,000 fl. er Militär⸗Invaliden Fonds mit der Bestimmung, daß die Zinsen ur Unterstützung von im Kriege oder im Dienste verstümmelter der preßhaft gewordener bayerischer Soldaten verwendet werden ind 50,000 fl. für den Militäc-Wittwen⸗ und Wessen-Fond, sohin m Ganzen 196,000 fl. Nürnberg, 8. Sept. In Folge einer Anrezung des Di⸗ rector'ums des „Bayerischen Gewerbemuseums“ findet vom 26. bis 7. September eine Versammlung von Vertreteern der bayerischen Sewerbebereine dahier statt. Es soll u. a. berathen werden über zie Statuten eines zu gründenden Verbandes der Gewerbvereine inter einander und mit dem bayerischen Gewerbemuseum, ebentuell Vahl tiner Commission für den Statuten-Etwurf. Die bis jetzt angelaufenenen Anmeldungen haben bereits die Zahl Ge 8X3 N. C.) Berlin, 8. Sept. Die Schlußfassung der neuen Wehr dnung ist, der „Provinz'al Corresp.“ zufolge, im Kriegsministe⸗ um beendigt und sieht der kaiserlichen Genehmigung entgegen. Der Erlaß der Wehrordnung durch ka'serliche Verordnung dürftt a den nächsten Wochen zu erwarten sein. Ausland. Paris, 9. Sept. Die Conferenz der englischen und franzoͤ⸗ ischen Friedensfreunde hielt gestern eine zweite Sitzung, in welcher man namentlich über die Frage der Abschaffung der stehenden Ar nee verhandelte. Erm frauzösischer Redner, Herr Limousin, gestand, zaß die Frage unter den obwalienden Verhästnissen eine delikate ei und daß man einstweilen nur theoretisch darauf hinarbeiten olle, für internationale Streitfragen die schiedsrichtetliche Instanz u erwirken und allmälig das System der Volks⸗-Milizen nach zchweizer Master au Stelle des Systems der stehenden Armee zu ezen. Ein Auwesender unterbrach din Redner mit dem Rufe: Bie steht es dann mit Elsaß Lothrinzen? Darauf erwiederle Herr gimousin: „Diese Frage bleibt mit dem System der Schiedsge⸗ achte offener, als je und würde von d'esen, da sie das Selbstbe- timmungsrecht der Völker achten würden, nur die erwünschte Lösung tfahren. Dagegen wäre es ganz verfehlt, auf eine militärische Re— zanche zu sinnen. Solche Rebanchen ziehen nur immer andere nach sich. Frankteich hat in seiner Vergangenheit des Kriegsruhms jenug, um sich auch einmal eine Niederlage gefallen lassen zu können. Ver denkt heutle no H daran, Revanche fur Watecloo zu nehmen?“ darauf sprach der bekannte englische Bauerne Ag tatoe Joseph Arch, vieder im Sinne des europäischen Schi! dszerichts, und nach einigen inderen Reden nahm d'e Versammlung eine Resolution an, welche as System der stehenden Armee vom politischen, moralischen und oirthschaftlichen Standpunlkte verwirft. Mailand, 9. Sept. Für den erwarteten Bisuh des eutschen Kaisers wird bei dem italienishhen Hefe und in städti⸗ chen Kreisen ein würdiger Enmpfung vorbereitet. Die „Pers veranzen“ neldet: Bei der Aakunft des Kaisers sollen Vertreter des Senats, er Deputirtenkammer und des Annutziatenordens neben dea Wür⸗ enträgern des Hofes gegenwärtig sein. Außer einer miluärischen sebue über 15,000 Mann sei eine Jagd bei Monza und ein zroßer Jall in Ausfi hi genommen. Das „Journ. de St. Pitersb.“ schreibt über die dplo nati— qe Aktion in der Herzegowina-Angelegenheit: Die Initiative kam n Petersburg, welche uͤberzeuzt ist, diß es sih nur um Echal⸗ ung eines verbesserten status quo handeln könne, und dem zunächst alere sitten Oesterreich seine Mitwirkung auf dem diplomat schen Lerrain anbot. Berlin handelte ebenso. Herauf wurde den ande- ren Mächten in der Usberjeugung, dieser doppelte Zweck entspreche den allseifigen Wünschen, der Auschluß geboten. Die beabsichtigt ewesene Interbention sei höchst unwahrscheinlich geworden. da eine kinigung nur auf dem Boden der Mäßigunz und Achtung der Kerträge möglich sei. Allseitig wurden behufs Beruhigung und Zersohnung praktische Verbesserungen gewünscht, daher seien befrie— nigende Nesultasc um so si herer zu ecrwarten, als die periodische kcneuerung blutiger Unruhen in Niemandes Interesse liege. In Jerusalem ist, wie die Turquie“ meldet, der Consul des Deutschen Reiches durch die türlische Behörde, welche einen Deut⸗ chen hatte verhaften lassen, vberanlaßt worden, seine Rechte wahr⸗ zunehmen und die Auslieferung des Gefangenen zu erzwingen. London, E. Spt. Die Vorbereilungen zu den Schießpro⸗ zen mit dee peuen 80 Tonnen scaweren Kanone sind getroffen und in wenigen Wochen wird die Zerstörungskraft des Riesenge⸗ hützes an den Sch'eßstäuden zu Woolwich sich zu bewähren Gele⸗ jeit haben. Die Geschosse, welche für diesez woolwicher „Kind“ bestimt sind, wiegen 1300 Pfd. und werden mit einer Pulverla⸗ dung von 250 Pfd. abgefeuert werden. Un den Druck zu ermit⸗ seln, dem sie beim Abfeuern ausgejetzt sind, ist jedes derselben mit »nem Druckmesser versehen. (K. 3.) London, 9. Sept. Bei einem heute zu Gunsten der Auf⸗ ländischen in der Herzegowina statigehabten Meeting wurde ein Zrief Lord Russels, der erkrankt ist, verlesen. In demselben er—⸗ lärt er: Die Pforte biete keine Garastie für die Erfüllung der gzflichten ener guten Regierung; man müsse für die unterdrückten gzölkerschaften eiue unabhängige Regierung zu erlangen suchen, wie eine solche Serbien von Lord Derby früher verschafft wurde. Er sei hoch erfreut, daß Eagland, Frankreich und Italien sich den dasermächlen angeschlossen haben, um mit denfelben über die Wünsche der Bevölkerung in dean fraglichen Ländern zu berathen. kEr halte em für das günstigste Resultat, wenn, es der sgemeinsamen Action der Mächte gelänge eigen Entwurf füc eine gute und ge⸗ rechte Regierung für die aufständischen Provinzen auszuarbeiten velcher von der Pforte acceptirt würde und daß so der europässche Friede erhalten bliebe. (Bis jetzt sieht es aber gar nicht danach nus, als ob die Großmachse eiwis dergleiLen beabsi htigen; ihre Zestrebungen gehen, so weit man es wenigstens bis jetzt weiß, ein⸗ ach auf Erhaltunz des 8Status quo.) Das wenig zahlreiche Neeting nahm eine den Aauffständ:schin sy npathische Resolution an. Bermischtes f In Ber lin habea sith zwei Handlunzslehelinge, die we⸗ zen an ihren Prinzipalen v tübten Diebstahls in Uatersüchung ge⸗ ogen waren, gemeinsam ertränkt. FFrankfurt, 9. Sept. Heute und in dea näghsten Tagen wird vom Polizeigericht eine Diebß- und Hehlerbande ab⸗ zeurthellt, welche aus vers hiedenen hiesigen Geschäften im Luufe der zeit Klesderstoffe und Kleidunzsstücke in großen Mengen gestohlen ind mit deren Verkauf ein einträzliches Gischüft betrieben hatten. die Diebstähle wurden darch die Ausläufer der bestohlenen Ge⸗ häfte verübt, die mitangeklazten Personen sind der Hehlerei be⸗ chaldigt, inden sie die gestohlene Waare au'bewahrten, verkauften ꝛc. der Schiden, welchen das meist besch id gte der bestohlenen Ge⸗— häfte eclitien hat, beträgt über 10,000 Rmm. E ner der industciö— en Hiusknechte machte sih auf diese Weise in karzet Zet 7000 fl, vomit er sich ein Haus kaufte. 7 Die Gewärzfälschingen. Der „Olsee-Zg.“ wird geschrie⸗ zen, daß die Unsitte, Gewürze mit 50 — 70 pC.. fremdartiger »der verwandter, billigerer Sioffe vor dem Mahlen zu vermischen, hesonders in Süddeutschland zu Hause sei. Es exst'ren in Stutt⸗ zart, Heidelberz, MRaanheim, Hanau ꝛc. Firnen, die im Laufe der Jahre Handerttausende dary diesen Betrug verdient haben. Dieses ukralive Geschäft sheint auch vvn Jihr zu Jahr an Ausdehnung zu gewinnen, da immer neue Firmen Offerten von gemahlenen Bewüczen machen. Letziere werdea zwar imner billiger verkauft, als die nicht gemahlenen, geben aber dennoh 25 — 30 pCt. mehr