St. Ingberlei Anzeiger. — — — — — — der St. RNAn berter Anteigece (und das mit dem Haupidlatte verpuudene Atterzaltungsblatt, mit der Dienztaus⸗, Dounecttags- and Soxnlag uumer erscheint wüchentlizsviermmal: Dinstagz, Dongerstal, 513 43tat 413 5111 tar. Laoune neitsareis vierteliäayrig 2 Krit. ode 1 Mark 20 R.Pfa. Anzeigen werden wit 4 Krir. die vzreijvaltige Zeile Vlattichrikt oder deren Raum bere sSnet. I Sountag, den 21. November J — 1875 ä Dezenien sich bemerkbar macht, stlizzitt hatte. begann Lehrer Berg von Blieskastel seinen Vortrag über: „Bedeutung und Wichtizleit d 8 Sprüchwortes und seine Behandlung in der Volksschule.“ Der Vortrag, inhaltlich wie flilistisich gleich ausgezeichnet, fand zen reichsten Beifall. Da die Ausführungen sebr erschöpfend waren, o knüpfte sich keine Debatite daran, nur gab Lehrer Drumm zur Behaudlung der Sprüchwörter noch einige didattische Winke. eider war der Referent über den zweiten Gegenstand der Tages⸗ »dnung „der Anschauungsunterricht“ — verhindert anwefend zu sein und so unterblieb auf Wunsch der Versammlung wegen schon porgerüdtter Zeit die Verlesung der von ihm eingesandten Arbeit. Zei der nun stattgehabten Neuwahl des Ausschusses wurde, da der zis herige Vorstand, Herr Schlick, eine Wiederwahl entschieden ab⸗ lehnte, Herr Haupilehrer Leidig von Blieslastel als Vorstand ge⸗ vählt.Schließlich kam noch ein vom Bezirksverein Zweibrücken⸗ domburg⸗Horabach angeregter Vorschlag zur Verhandlung, dahin ehend, am kommenden Pfingsidienstag eine Gauversammlung der 1Bezitksvereine: 1. Kaiserslautern Landstuhl, 2. Kusel-Waldmohr, 3. St. Inghert.Blieskastel, 4. Zweibräcken Homburg-⸗Hornbach in Landstuhl oder Homburg zu deranstalten. Im Princip war man für diesen Vorschlag, doch glaubte man von einigen Seiten gegen die Ausführung schon im nächsten Jahre Bedenken äußern zu müssen. Hervorgehoben zu werden verdient noch daß Auch verschledene derren Nichtlehrer von hier der Versammlung anwohnten. Be⸗e onders aber sei Herr Seiter und den activen Mitgliedern des Mustloereins Dank da üc, daß sie durch ihre Gesänge die Ver⸗ ammlung verschönerten. F Aus Hasel, 17. Nov., wird der „Pfalz. Post“ gefchrieben: Zur Ergänzung meines Berichtes über den verhängnißvollen Ge⸗ ankenstrich auf dem neuen Fahrplan, der uns den von allen Zügen weitaus am meisten benützten Zug zwischen 7 und 8 Utzr Vormittags an der Nase vorbeistreichen läßt und uns dadurch die Bahnbenützung bei Geschäften am Sitz unseres Bezirksamtes und Vezirksgerichtes, auf dem Fruchtmarkt und in den Läden Zwei⸗ »rüdens für den Winter unmöglich macht, theile ich Ihnen heute nit, daß auf ein bescheidenes Gesuch unseres Gemeindevorstandes von Seiten der Bahndirection ein non possumus erfolgt ist. Trotz allen Anhaltens, nun also doch kein Anhalten! Jünf Züge zeißt es, boͤten den Leuten, die von Hasel nach Zweibrücken fahren vollien, Fahrgelegenheit dahin, und das sei für den geringen Ver⸗ 'ehr der Station „Hassel“ vollkommen genügend. Jawohl, fünf Züge, aber mit dem ersten kommen wir vor Tagesanbruch schon un und finden in Zweibrücken keinen Menschen noch auf den Zeinen, mit dem zweiten hören wirs auf der Alexanderlirche Zwölj chlagen, aber die Vurtaus sind geschtossen und der Markt ist vor⸗ »ei. Mit dem dritten, vierten und fünsten kommen wir zu einer Tasse Kaffee, zum Nachtessen und zum Schlafengehen in Zweibrücken vielleicht gerade recht, aber wir haben doch andere Zwecke, wenn wir zur Stadt fahren, als diese. Es geht nicht, daß der frag⸗ liche Zug bei uns anhält, weil sonst der Auschluß des St. Ing⸗ berter Zuzes an den Schnellzug in Homburg in Frage gestellt würde. Däürfen auch wir schließlich noch eine Frage stellen, oder lieber glech zwei? Warum gings denn früher? Ginge es auch dann nicht, wenn der Zug statt um 7 Uhr 23 um 7 Uhe 20 in St. Ingbert abfahren würde? FEfssen, 183 Nov. Wie die ‚Ess. Vollszeitung.“ erfähr!, hat bei den Arbeitern der Krupp'schen Gußstahlfabril eine Reduction sämmtlicher Löͤhne in der Höhe von 5 bis 8 pCt. stattgefunden. Auch den Accordarbeitern ist abermals eine ziemlich bedeutende BVermischtee. Herabsetzung des Stüchlohnes um 10 pCt. angekündigt worden. i. St. Ingbert, 18. Nov. Des ungünstigen Wetiers Die bekannte Bertha Weiß ist in Landeshut wegen Be— jalber war die gestrige Veesammlung * — 8 annd rstahis am 12. Nov. zu 2 Jabren Zuchthaus ver⸗ St. Ingbert⸗Blieskastel nicht so stark besucht, als es wohl bei urtheilt worden. 8 —— e wäre. Doch waren immerhin einige 3 Auf der Berliner Boͤrse prüugelte türzlich der Vertreter 30 Lehrer anwesend. NRachdem der Vorstand, Herr Shhlich, in eines Banthauses einen Agenten, der die unwahre Nachricht von seiner Eröffnungsrede kurz den Fortschritt, der in der Schule so⸗ dem A Hauses in die Welt telegraphirt hatte, durch vohl in anterrihilicher wie erziehlicher Beziehung in den leßien und trieb thn mit Hülfe andeter Personen zum Börsensaale binaus. Deutsches Neich. Berlin, 17 Nov. Dem Bundesrath ist vom Reichskanzler ezũglich der im Reichmün gesetz vorgesehenen Umwechielung von Reichs⸗ Gelomünzen gegen ReichssSilber⸗, Nieckel⸗ und Kupfermünzen zer Entwurf einer Bekanntmachung vorgelegt, welche wie folgt auten soll? „Auf Geund des Artnikels 9 des Mün zgesetzes vom J. Juli 1873 hat der Bandesrathe Folqendes bestimmn; Vom . Jan. 1876 ab werden bei folgenden Kassen: M der Reichs⸗ unt- und Haupikasse in Beriin, 2) den Kassen der Reichsbank⸗ aaupistellen in Fraukfurt a. M., Königsberg i. Pr. und München deichs · Goldmünzen gegen Einzahlung von Reichs-S.lbermünzen der von Nickel⸗ und Kupfermänzen auf Verlangen verabfolgt wer⸗ en. Die Einl eferung der umzutauschenden Müuzen hat in kassen⸗ mäßig formirten Beuteln oder Tüten, und zwar die der Silber⸗ nünzen in Betraägen vou mindestens 50 Rim. zu erfolgen. Die iiusahlung des Gegenwerthes in Gold erfolgt an den Einlieferer zach bewirlier Durchzählung der eingelieserien Münzen, welche von en gedachten Kassen in der Regel sofort, spatestens aber b'nnen nf Tagen nach der Einlicferung bewirtt wird.“ (E. 3.) Zer hit Is. Nov. Das Bundesraihs -Plenum hat in der Sirafgesehnovelle die Friedensbürgschaft und 1262 (Behauptung nwahrer, die öffentliche Ruht gefuͤhr dende Thatsachen) gestrichen. zum Arnimparagraphen 8348 (Bejeiteschassung amtlichet Urkunden) al sie statt füͤrfishriger Zuchthausstrafe Gefängnißstrafe gesetzi. Der Haß⸗ und Verachtungsparagraphe, die Paragraphen über Sidrung des öffentlichen Friedens und Angriff auf Ehe, Familien und Eigenthum blieben umnveränder!. Der Paragraph betreffend Behauptung erdichteter Thatsachen wurde modificitt (es muß Dolus vorliegen) bei Veröffentlichuag von Encyklien, die hachverätherisch, wurde Zuchthausstrafe angenommen. Im Uebrigen fanden unbe deutende Modifitationen statt. Mehrere mitteldeutsche, auch füd deutsche Staaten stimmten gegen die politischen Besti mmungen. Der Gesetzentwurf über die Erhörung der Brausteuer bestimm mm ersten Paragraphen: 8e1. Die Brausteuer wird von den nach enannten Stoffen, wenn sie zua Bereituug von Bier verwand berden, zu den folgenden Sätzen erhoben: 1. von Getre de (Malz Schrot u. s. w.) mit 4 Mark; 2. von Reiß (gemahlen oder un Jemahlen u. s. w.) mit 4 Mark; 3. von grüner Stärke, d. h hon solcher, die mindestens 30 pCꝛ. Wasser enthält, mit 4 Mart von Siärke, Stärkemehl (mit Einschluß des Kartoffelnmehls) und Stärkegummi (Dextrin) mit 6 Mart; 5. von Zucker aller Art Siärle⸗, Traubea⸗ u. s. w. Zucker) so wie von Zuckerauflösuagen mit 8 Mark; 6. von Syrup aller Urt mit 6 Mark; 7. von aller anderen Molz⸗Surrogaten mit 8 Martk fuͤr jeden Centner. Ausland. Nersailles, 18. Nowp. Die Nationalversammlung nahm tinen Gesetzentwurf über die Beförderung von Postanweisungen wischen Frankreich und Deutschland an. Die dritte Berathung deẽ Wahigesehes, welche auf morgen angesttzt war. wurde bis Montad pettagt. Paris, 16. Nod. Gestern war Eugenienstag, wobei jur Ehren der Kaiserin in St. Augustin eine Messe stattfand. Die Häupter der Bonapartisten waren dort vertreten und eine große Menschenmasse war um die Kirche versammelt. — Im Jahte 1874 wurden in Paris 1460 Häuset demolirt und 2628 neu gebaut. die Baulust hat sehr nachgelassen, da gegen 67,272 Logis leet dehen, und wird sich die gan ze Thätigkeit vorderhand darauf heschranken, an Stelle der allen Wohnungen neue au errichten.