ein Amende nent des Depulirten Janze zum Preßgesezz angenommen, demufolge der Regiecung die Befugniß entzogen wird, den Jour⸗ galen den Verkauf auj der Straße zu untersagen. Versailles, 28. Dez. Die Nationalvecsammlung hat die Art. Z und 4 des Preßgesetzeniwurfes, welche diejenigen Preßver⸗ zehen, die vor die Zuchtpolizeigerichte zu verweisen find, aufzahlen, angenowmen, nachdem der Justizminister Dufauie dieselben gegen⸗ süber der Linken, welche verlangte, daß saämmtliche Preßvergehen ausschlieklich vor die Schwurgerichte verwiesen werden sollen, befür⸗ worbet hatte. Durch den Art. 4 wird auzgesprochen, daß auch die durch die Presse begangenen Vergehen der Beleidigung gegen das Oberhaupt eines fremden Staates vor die Zuchtpolizeigerichte gehören. Versaitles, 29. Dee. Die Nationalversammlunz ver warf nach einer Rede des Ministers Buffet mit 377 gegen 329 Stimmen den Antrag der Linken, den Belagerungszustand in ganz Fraukreich aufzuheben, und beschloß die Beibehaltung des Be⸗ agerungszustandes für Paris, Versatlles, Lyon und Marseille. wie es die Regierung verlangt hatte. Sodann wuyrde in der Schluß abstimmung der ganze Gesetzentwurf über die Nhse und über den Belagerungszustand im Ganzen beinahe einstimmig angenommen. Paris, 29. Dec. Peinz Joinville erklärte, gleich dem Herzog von Aumale, daß er auf eine Candidatur verzichten werde, da die constitutionelle Monarchie unerreicht geblieben. Er erachtet jedech das Septennat für nothwendig. Bordeaur, 28. Tec. Der Dampier „Bordeaux“ hat auf der Fahrt von Rotterdam nach Bo deaux Sciiffbruch gelitten ind ist in Folge dessen zeborsten. Eine Wiederfloltmachung ist unmoͤglich. Aus Baltimore wird der K. Z.“ geschrieben : Ich sehe es als meine Pflicht an, meine deutschen Landsleute vor der Auswanderung nach Amer ka zu warnen. Die Arbeitslosigket in den Vereinigten Staaten laäßt uns nur mit Bangen in die nachste Zukunft bliden. Allüberall, wohin wir uns wenden, seh⸗n wir Tausende von Arbeitern beschäftigungs⸗ und brodlos. Ud mit jedem Tage führt uns die Einwanderung neue Arbeitskräfte ju, die natürlich, wenn nicht reichlich mit Geldmitteln verfehen, der hittersten Noth entgegen gehen. In den Städten des Ostens sind die Arbeiter schon seit Monaten beschäftigungtlos und viele fristen mit ihren Famil'en ein kummervolles Dasein. Dabei sind alle zffentlichen Wohlthätigleitsanstalten mit Nothleidenden überfüllt und die Privatmildthätigkeit ist in unerhörtestx Weise in Anspruch ges nommen. Die Berichte aus dem Westen entwerfen ein ebenso trau⸗ riges Bild. Die Ernte war sehr schiecht. Die Fabrilen stehen neistens still, der Landmann beschränkt sich auf die Hilfeleistung der Glieder der eigenen Familie, und wenn er wirklich Arbeiter zu nehmen gezwungen ist, lann er sie für Kost und Logis und sehr zeringen Lohn in reichster Ruswahl haben. Bauunternehmungen liegen ganz darnieder, ebenso wod! in den Stadten die Aufführung hon Gebäuden wie die Aunlaze von Eisenbahnen, und nicht and:rs deht es in den Bergwerken und Kohlengruden. An eine w sent⸗ uich zunstige Aenderung der Zustande ist in den ersten sechs Mona⸗ sen nicht zu denken, und nach Ablauf dieser Frist ist es fraglich, ob dann eine Besserung eintreten wird.“ BVerwisqtes. faaiserzlautern. Die hiesigen Bäder haben be schlossen, von 1. Jan. 1876 ab den Preis der seitherigen 1 æreuzer⸗Wede auf 3 Pf. feitzustellen, für je 20 Pf. jedoch 7 Wece abzugeben. Die sog. „Dreinwede“ werden nur meht den Weic händlern gewährt, dafür jedoch die Wecke entsprechend groͤßer ge⸗ backen. Die Bro preist sind für's Ecste folgendermaßn sestgeseßt: Schwarzbrod 6 Pfd. 68 Pf.. 3 Pid, 34 Pi., 3 Pfd. Gemischt⸗ zrod 39 Pf., 2 Pfd. Weißdrod 48 Pp. pKirchheinbelanden. Von sänmmilichen hiesizen Backermeistern und Vertreter der Bäckerwinwen wurden folgende Beschlüsse gefaßt, welche mit Reujahr 1876 in Kraft treten sollen: Die Wecdce werden in ähnlicher Giöße wie seither gebacken und der einzelne Weck wird um 3 Pi. verkauft, für 20 Pf. erhalt der aufer den achtex Weck als Deeinweck. Die Groschenbroöͤdchen werden zu 10 Pf. und de Sechserbrodhen zu 20 Pf. verlauft. Jedoch werden dieselben im Vertältniß des Geldwerthes groͤßer gebacken. Der sechspfündige Laib Brod kostet 68 Pf. und der dreipfündige 34 Pf. Eine Preiserhöhung oder Erniedrigang des Brodes wird von 5 zu 5 Ppf. berehnet. Das gemischte Brod wird zu 40 Pf. verlauft. (N. W.) Aus AUbersweiler, 26. Dez. schreibt man der Rh.“: Die fürstlicht Familie von Loöͤwenssein hat der hiesigen Kirche zum Zwede der Ausschmückung des Hodaltares als Christgeschenk die ansehnliche Summe von 100 fl. gesendet. Ebenso hat Domdechant Weis dem Pfarrer 800 fl. Übersendet, von welchen die Zensen für ein Annlversarium und für die katholischen Ortsarmen verwendet werden sollen. 4 Die „Sp. Zig.“ meldet aus Speyher, 29. Dez.: Die Vorarbeiten für unsere im Jahre 1876 stattfindende Lokalgewerbe zusstellung nehmen den besten Verlauf. Als Ausstellungslokal varen die Räumlichkeiten der königl. Studienan tait mit ihrem hönen neuen Saale in Aussitht genommen und es ist die Genehmi⸗ zung zur Benützung dieser Lokalitäten von Seiten des k. Regierungs⸗ zräͤsidenten Herrn Staatsrath v. Braun, sowie von Seiten des gorstandes der Anstalt, Herrn Reckor Dr. Marlhausert, in sehr nigegenlommender Weise ertheilt worden. Un das Interefse fuͤr »as Unternehmen zu erhöhen, hat Herr von Braun die Anregung jegeben, mit der Ausstellung gewerblicher und unspedun—. hiesiger Stadt xine pfälz. Blumen- und Geflügelausstellung zu verbinden. Derattige Ausflellungen, die in der Pfalz noch nicht stattgefunden jaben, würden gewiß großen Anllang finden. Wester ist don der . Regierung die Genehmigung ertheilt worden, bei Gelegenheit der Ausstellung eine Verloosung ausgestellter Gegenstände zu veran⸗ talten und zu diesem Zwecke dürfen 10,000 Loose zu 60 Pig. im Regierungsbezirk der Pfalz abgesetzt werden. FLudwigshafen, 26. Dec. Die sänntlchen Cassen der Pfälzischen Eisenbahnen sind ange viesen worden, vom 1. Jan. 1876 keine füddeutschen Gulden-, Ein⸗, Drei- und Sechskreuzer⸗ Jücke mehr in Zahlung zu nehmen. Die Preise sind von jenem Tage an nur noch in der Markwährung zu entrichten. F An den öffentlich n Kassen in Elsaß Lothringen wird vom l. Januar 1876 an das Franklengeld vorerst nur zu folgendem Fouts angenommen: das 20-Frankenstück zu 16 M. 24 Pf,, das 10.Frankeustück zu 8 M. 12 Pf., das 5-Franlenstück zu 1M. 6 pPf. FIn Erfweiler⸗eEhlingen, hat sich ein Krieger« jerein gebildet; derselbe zählt bis jetzt 54 Ptitglieder; dach stehr in Ausücht, daß noch Mehrere dem Vereine beiteeten. Das Ein⸗ rittsgeld ist auf 1 Mark festzesetzt, der monatliche Britrag auf 20 Pfenn'g. Hauptzweck dabei ist Förderung des kameradschaftlichen Beistes, sowie Unterstützung unverschuidet in Noth gerathener Mitglieder. Mänchen, '28. Dez. Das neueste Gesetze und Ber⸗ xxdnungsblatt enthält eine kil. Verordnung üder die Gebühren jon Gesch vorenen, Zeugen und Sachverständigen in Strafsachen. Es erhalten danach an Reiselosten für den Klometer die Ge— qwotenen 25 Pf.. A⸗rzie, Wundärzte, Chemiker, Dolmester und indere Sachverständige 15 Pf., Zeugen und einfache Schätzleute 8 Pf., So weit jedoch der Weg zum Orte der Vernehmung und urück mit der Eisenbahn zurückgetegt werden lann, ist die Eat⸗ chädigung für den Eisenbahukilometer für diese drei Kategorieen iuf 15, 10 und 5 Pf. festgesetzt. Bruchtheile der Kilometerent⸗ ernung sind aur in soweit zu berücksichtigen, als sie nach Zu ammenlegung des Hin⸗ und Rückweges einen ganzen Kilometer nehr ergeben. Für Zeitv rsäunniß und U bernachten der Sach⸗ zerstä idigen und Zeugen sind folgende Vergütungen bestimmt: für den bisherigen Satz von 24 ke. ein solher von 70 Pf.. für 836 c. 1M. 5 Pf., füt 48 ke. 1 M. 40 Pf. für 1f. 1M. 75 . für 2 efl. 3 M. 45 Pf. In den Fällen, wo von voistehenden hebüh en nur die Hülfte in Aufregug lonmen darf, kann der ei Halbirung der vollen Gebühr verble be de Pfennigbruchtheil als janjer Pfennig veraütet werden. Das Max'mum der Gebühr der höheren Sachverstä digen fücr Zeitversäumniß wird ohne Räcsicht darauf, ob die Vernehmung an ihrem Wohnort oder außerhalb desselben erfolgt. auf 12 Mark festgesetzt. F Am Christiage Mitags nach 2 Urr hat sich wwischen JImmenstadt und Thalkirchhof ein Reisender ia einem Coupe 2 Cl. in den von Lindau kommenden E senbahnzug durch einen Revolder⸗ chuß entleibt. Der Verlebte war elegant gekleidet, hatte eine Jjoldene Uhr und eine Baacschaft von 27 kr. bei si. In seiner Be eftaiche sand man folgende Adresse, „Eduard Otto Grützner geboren zu Leipzig, wohnhaft in Stötterth bei Leipzig. F Man meldet aus Neu Ruppin, 27. Dez. Heute früh st unsere Stadt durch einen in frechster Weise auf offener Land⸗ traßße ausgeführten Mord in nicht geringe Aufregung gebracht vorden. Der Arbeiter Rolf, wel her seit langerer Zeit von seiner Frau getrennt lebte, hat dieselbe heute früh gegen 6 Uhr auf der Lhausse vor dem Königsthore hierseldst überfalen und darch mehrere Mfserstiche ihrem Leben ein Ende gemacht. Zwei in Begleilung )er Frau b. findliche Personen flüchtelen, der Moörder suchte gleich⸗ alls das Werte, doch ist derselbe bereits im nahe gelegenen Stadl⸗ den Alt⸗Ruppin ergriffen und wird nach dier transportirt und einer gerechten Strafe nicht entgehen. f Eine seltsame Aukdndigung von Weihnachtsgeshenlen findet ich in der Kasseler „Tagespost“ vom 23. d. M. Dort heißt es vörtlich: „Zu bevorstehenden Weihnachten empfehle ich mein wohl⸗ issortirtes Lager von Särgen in allen Grötzen. A. Holle.“ f Es find seit e'niger Zeit in Beclin gefälschte Sovereigns orgelommen. Dieselben haben einen Wecih von höchstens 1 Thaler und bestehen aus einer Composilion, die auf galdanopla⸗ dischem Wege sauber vergoldet ist. Die auf diese Weise ange⸗