len und hat sich zu oem Zwed bei einem der ersten Redner in Havre eine kleine Yacht bauen lassen. Seine Mittel erlauben ihm das, da insbesondere dis nach seiner wissenschaftlichen Burleske gearbeitete Speltakelstück ganz colossale Tantienen abgeworfen hat. herr Verne beabsichtigt im Aptil dieses Jahres auf den Spurer seines Helden Phileas Fogg eine Reise um die Erde anzutreten. F Ein alter Held. Zur Zeit des französischen Krieges und namentlich gleich nach Ausbruch desselden riß die Begeisterung Jung und Alt zu dem Entschlusse hin, den Erzfeind Deutschlands nieder⸗ schlagen zu helfen. Es drangen damals schon ganz wunderliche Beschichten in die Oeffentlichkeit, doch eine, die in der That kaum zlaublich erscheint und dennoch buchstädlich wahr ist, lam nicht sur Kenniniß des Publikums. — Am 20. Juli eischien in einem Bureau des Kriegsministeriums ein 73jähriger Greis, der durch ˖ aus den Kriegsminister zu sprechen wünschte. Auf die Vocstellungen zer Beamten, daß dies nicht ohne Weiteres ginge, verlangte er zu dem Adjutanten desselben geführt zu werden. Dies geschah. Von diesem erbal der alle mit dem eisernen Ktrreuz dekorirte Frei⸗ heitskämpfer don 1813/.4 in strammer militärischer Haliung d'e Erlaubniß, als Jäger mit der Wafsfe in der Hand gegen Frank⸗ reich ziehen zu dürfen. Oberst von R. schüttelte den Kopf und erinnerte den Petenlenten an sein hohes Alter. „Herr Oberst, meinte dieser, ich habe zwar einen grauen Kopf, aber noch mehr Kräfte im Leibe als ein Junger und nehme es nochh mit dem besten Schützen auf.“ Gt ließ sich von seinem Vorsatz nicht abbringen und mußte endlich vor den Kriegemizister v. Roon geführt werden. Derfelbe gab seine Einwilligung und bald barguf marschirte der Jaͤger nach dem Kriegsschauplaz. Hier zeichnete sich der Greis in mehreren Schlachten aus, wurde auf dem Felde der Ehre mit dem eisetnen Krenz 1. Klasse und nach Beendigung des Ktrrieges mit dem rothen Adlerocden 4 Klasse dekoritt. Vergangenen Freitag, hat wie wir hören, ein Urenkel des jegt verstordenen Greises dem Zaiser die Orden überreicht. f Zum Strousberg'schen Konkurä. Die bis 1. d. Mis. in Prag angemeldeten Forderungen belaufen sich auf rund 8,600, 000 Fl., doch dürfte sich dieser Betrag bis zu dem auf den 5. n. Mis. anberaumten ersten Prüfungstermin noch um ein Beträdtliches ver⸗ mehren. Die Inventur des Strousberg'schen Konlursvermögens ist am Sonnabend den 22. Januar, geschlossen worden, die betreffen⸗ den Sachverständigen werden ein schriftliches Gutachten ab eben. Bezuglich der in Frankreich erliegenden Kaution füt die Herstelung der Paris⸗Narbonner Eisenbahn ist diese Woche eine direkte Zu⸗ schrifi des „Pribunal de la Seine“s aus Paris eingelaufen, in welcher der Konkursbehörde mitgetheilt wird, daß die Höhe der von Strousberg in Marseille seiner Zeit deponitten Kaution 180 000 Fres. beirage und daß bereits wegen Inbeschlagnah ne dieser Summe die geeigneten Schritte gethau seien. Die neueste Loͤsung der Orienifrage. In einem Wiene: Abendblatte findet sich folgende Sulle der Reform ˖Note Audrassy's abgedrudt: ... „Die drei Cabinete glauben daher, daß die ein- zige Maßregel, neue Verwicklungen zu vermeiden, welche Aussicht auf Erfelg hat, in einer von des Madchen ausgehenden Kundgebung besiehen müßte, welche deren ausdrücklichen Willen klarlegt, der Be⸗ wegung, welche den ganzen Drient zu überflulhen drohte, Eindbalt zu thun f KEin großer Theaterfreund war der in Wien soeben ver⸗ storbene Fehr. v. Henmtstein. Er fehlte fast in keiner Premiere und war troß feines hohen Alters ein galanter Verehrer der Theaterdamen. Erstaualicherweise verbaud sich bei ihm mit deeser Leidenschaft jür die Bühne eine Eigotterie, die endlih selbst eine heatralische Form annahm: Der Sonderling ließ nämlich in seinen letzten Jahren jein Schlafzimmer mit Todtenköpfen „deloriten“ und wählle zur weiteren Ausmalung der Sienerie als Betistelle — —RW'e FTweed, der belannte Häurptling des berüchtigten Ta⸗ many⸗Ringes, der währtend seiner kommunalen Amtsführung die Stadt New-Yorl um Millionen betrogen und sich in äußerst schlauer Weise unsichtbar gemacht hat, als endlich die Schlinge um seinen dals gelegt werden sollte, wird jezt auch von den Polize behdcden des Kontiuentz mit ganz vesonderer Aufmerksamteit beohrt. Der nach London gelanzte Stedbrief giedt don diesen in jeder Beziehung grotzen“ Generalbetrüger folgende Personalbeschreibung: „William M. Tweed, 55 Jahre. 5 11*, 280 Pfd. schwer, lorpulut, frische Besichtsfarbe, große, jedoch gemeine Gesichtszüge, starke, hervortte⸗ jende Nase, kleine graue Augen, stark kahltoͤpfig, Volldart, den er aber abgenommen oder gefärbt haben dürfte, — ist aus der wegen sehr bedeutender Faͤlschungen über ihn verhangten Untersuchunge haft in New⸗-York entwichen, hat sich dadurch dem vom Sherif zu New⸗ Hork gegen ihn anhängig gemachten Cdil Verfadren, bei welchem es sich um 4 Millionen Dollars handelte, entzogen und ist flüchtig. Nach den leßt eingegangenen Nachrichten soll Tweed das Klipper chiff Lord Clatendon“ käuflich an sic gebracht und die Absicht jaben, in einen europäischen Hafen eiuzulaufen. Auf Tweed's Feñ⸗ ahme ist eine Belohnung von 10,000 Doll. gesetzt worden. Be⸗ ualich? Mittheilungen sind direkt an das DeteltivꝛDepartement zu dondon, Great Scotland Yard, zu richten. 7Paris, 6. Febr. Ueber die Katasttophe von Saint rtienne erhält der „Gaulois“ folgeaden telegraphischen Bericht: Die Grube Sabin, welche zu einem unserer größten Kohlenberg⸗ verte Mine du Treuil gehört, hat ihren E'ngang auf der Seite on St. Etieane. Freitag um 2 Uhr Nachmintags wurde ein ucchterlicher Knall gehört, die Häuser der Stadt erbebten und in iIlen Vierteln begann ein ängstliches Laufen und Schreien. Bald rnahm man,, daß das böse Wetter in die Grube Sabin einge⸗ hdlagen hatte und Alles eille in jener Richtung hin. Zweihundert ezehn Bergleute waren verschüttet worden! Die äußeren Wir⸗ ungen der Exptosion sind undedeutend und nach denselben zu ur⸗ heilen, müßte die Erschütterung eine ganz leichte gewesen fein; e'der sieht es im Innern der Grube desto trostloser aus. Alle Bänge sind bersperct, alle Zw iglinien abgeschaitten, überall Trüm⸗ ner übereinander gehäuft. Anfangs herrschte eine ungeheuert Berwirrung und man hatte Nuhe, das Retlungswerk zu ocganisiren. Frauen und Kinder der Verunglückten jammerten und irtlen peinend un das weite Grab herum. Mit wenigen Ausnahmen zdarf an eine Rettung der Verschütteten nicht gedacht werden. deute Morgen wurden 15 verwundete und zehn fast unversehrke Arbeiter aus dein Schutt hervorgezogen und gleichzeitig 24 Todte u Tage gefoördert; seitdem stößt man nur no h auf Leichen. Dea janzen Tag sind übermenschliche Anstrengungen gemacht worden, etzt, nach 24 Stunden, muß man alle Hoffnung auftgeben. Die Berzweiflung dec ihrer Stützen beraubten Fomilien ist herzzerreißend; ie können e⸗ immer noch nicht glauben, daß das Grad ihnen ihre Batten, Väter, Brüder und Söhne nicht mehr herausgeben wird. Die ganze Stadt ist in Trauer, alle Blätter haben Subflripuonen ür die 500 Wittwen und Waisen eröffnet. Das Begräbniß der zis jezt aufgefundenen Todten sowie derer, die man bis dahin joch auffinden wird, ist auf Montag Vormittag angesetzt. Die Nunzipalität übernimmt die Sorge dafüt und der lraurige Alt vird sich noch mehr als einmal wiederholen, bis die letzte Leiche ꝛestattet ist. Die Behörden der Stadt, der Generalprokurator, das nedicinische Corps waren heute auf den Platze. Der Generalpro⸗ urator von Lyon und der Staatsanwalt sind in den Schacht inuntergestie,en und so mit dem guten Bispiel vocangegangen; ie Bergleute bedürfen übrigens keiner Ermunterung, sie sind von em hingebendsten Eifer beseelt. Unter den Verwundeicn definden ich mehrere Ingenieure, von denen man hofft, daß sie werden ge⸗ rettet werden koͤnnen. Paris, 8. Febr. Aus St. Etienne lommen haarsträu⸗ ende Nachrichten über das dortige Grubenunglück. Etwa 25 Berg⸗ eute wurden lebend zu Tage gebracht, von denen 2 bis dbeute jestorben find. 76 hat man gestern degraben und eiwa 110 nüssen noch aus der Tiese herausgeschafft werden, waßs wegen der Berschüttung mi großer Schwierigkeit verknüpft ist. — In der Dordogue hat dieser Tage ein hungriger Wolf 6 Leute angefallen ind einige davon schwer derleßt. FEin Riesendiebstahl. In der Nacht von dem 3. auf den 4. Febr. ist in der am Asowschen Meer delegenen Ha⸗ enstadt Nikolaj ⸗ w das Gewölbe der dortigen Filigle der russischen eschbant erbrochen und Papier⸗, Golde und Silbergeld, sowie Obligationen, Juwelen und Ed imetallbarren im Gesammiwerth don 900,000 Rubel gaftohlen worden. Die Diebt haben, um an Se Geldkisten zu gelaugen, nicht weniger wie fieben .nit Eisen be— chlagene Thüren sprenen müssen. Es feblt bisher jede Spur über die Urheber des Diebstahls. Jedoch sind am folgeuden Tage nuf einem Kitchhofe Nekolejews ganze Haufen mit großer Aceura⸗ esse in zahllose Feßen zersch uittener Allien und Odligat'onen ver⸗ ch edener Esenbahnen gefunden worden. Raäuber im Waggon. Wie das Veroneser Blatt VAdice“ som 1. d. M. erzählt, wurde am Abende zuvor in Essenbahn⸗ vaggon 2. Classe auf der Baͤhnstrede Ala⸗Verona ein frecher daudanfall ausgeführt. Es befanden sich in dem Waggon Pro⸗ essor Steinhauser aus Karlsruhe und seine Dienetin Anna Fetter. Als der Zug sich don Pescantina in Bewezung geseht, öffneten nötzlich zwei Gauner die Thüre, ftiegen ein, geboten den Insassen nit gezuͤchen Messern Stillschweigen und vahmen dem Professor ein ganzes Geld ab, gegen 4000 M. in Silber und Banknolen; ann gingen sie in ein anstoßendes Coupe, in welchen sich der Ingenieur Lubei aus Trient befand um auch diesen auszurauben. —AVO ie stiegen dann nachdem sie den Profefsor nochmalt bedroht, aus ind flohen querseldein der Gisch zu. Der Raubansall war zwischea en Stationen Domigliara und Pescanting, die eine Vier selstunde Fahrzeit von einander entfernt find, geschehen. Der Jug kam vegen der gepflogenen Nachforschungen mit einer Verspituag don 17 Minuten in Verona an. Ix Vesccanlina Burden am 1.d.