so vieles ändern, ist es vorbehalten, diesen Spruch, wenigstens so weit er sich auf das Glaß bezieht, unwahr zu machen. Fried' und Freude allen Hausfrauen, die in die heft'gste Al⸗ detation kommen, hat die ungeschicte Hand des Sbhnchens oder der Dienstmagd die Wasserkaraffe zersplittern oder den Cylender an der Lampe zerspringen lassen! Das soll in Ziknvft nimmer perkommen, oder wenigftens nur unter erschwerenden Umständen ich ereigner. Ein Thäringer hal in Dentschlaud die dankbare Kunst erfun⸗ den, auf billige Weise durch Behandlung mit Säuren das jer⸗ hrechliche Glas widerstandsfähig gegenüber dem Drucke und dem Falle in machen; Andere haben diese Kunst seitdem verbessert. Ein halbes Dutzend Fabriken im Böhmerwald und am Niederrhein sind bereits beschäftigt Trinkgläser, Wasserflaschen, Lampencylindee, Bouteillen on masco zu fabriciren und mit dem neuen Hartglas, den allen zerbrechlichen Stoff zu ersetzen. Wir überzeugten unz mehrere Male von der erstaunlichen Widerstandskraft des Fabrikates. Glauͤser und Flaschen fielen — nein wurden geworfen — herab aus einer Höhe von 7 —8 Fuß auf den Holzboden, sie klirrten und fließen an Teschen und Stühlen selbst am gußeisernen Ofen an und zerbrachen nicht. In einen Lampencylinder wurde die Flamme einseltig sofort so hoch geschraubt, daß der Docht qualmte, durch Thüre und Fenster strömte eisige Zugluft ein, man bespritzte den harinäckigen Cameraden mit Wasser, — er blieb wasser⸗ und feuerfest. Ebenso wurden Feldflaschen an die Wand mit ziemlicher Ge⸗ walt geschleudert, fie blieben erhalten. WB ber der Preis des Wunderfubrikates ist wahrseinlich zu hoch ?“ wenden uns die Leser kopfschüttelnd ein! Der Preis dieses Hartglases übersteigt den des gewöhnl'chen Fabrilates nur undedeutend, so daß dus Publikum auch von diefer Seile zu dieser Erfindung gratuliren darf. Die Vortheile des Hartglasez für den Hausgebrauch — es lerspringt auch im heißen und kochenden Wafser nicht — für öffent⸗ tiche Gebäude, Bahnverwaltiungen. Casernen, kurz überall wo Glaä⸗ ser und Cylinder gebraucht werden, sind in die Aungen springend. F wird die Ausdeutung dieser Erfindung auf alle Zweige der Hlas ˖Industrie — nur Fensterglas kann man auf diefe Weise nicht herstellen — eine Umwälzung mit der Zeit hervorru'en. In Nürze sind alle Niederlazen in Deutschland in die Lage versetzt, die Ärtikel, die bis jetzt hergestellt wurden, zum Verkauf ju bringen und mag sich dann daz Publekum selbst vom Werth des Hartglases überzeugen und den billigen haltbaren Ar— iikel an die Stelle des bisherigen sp öden Materials treten lassen. — Die beiden neuesten Nummern der Jllustrirten Frauen⸗ Zeitung (orierteljähr. Abonnements-Preis M. 2.50) enthalten: . Die Moden-Nummer (15): Braut- und Gesellschafis⸗ Inzüge, Mull- und Linoa Kleider, U berkleider, hohe Küraß; und Schooß Taillen, Kleiderürmel, Hüte, Sonnenschirme, Fächer, Gür⸗ eltaschen, Fichus, Schleifen, Kragen und Manschetten. — Anzüge ür Knaben und Mädchen, Hüte und Mützen. — Taschentuchbe⸗ alter, Arbe'tstasche, Carreau und Sp tze in Filet-Guspüre, Weiß ickereien und Spitzen⸗Imitation, Tülldurchzug, Bunistickereien, »äkelarbeiten ꝛc. ꝛc. mit 67 Abbildungen und einem großen calo⸗ rten Modenkurfer. 2. Die Unterhaltungsnummer (16): die Nothhelferin. Novelette von Levin Schücking. I. — Ferdr jand Freiligrath ̃. — Chrrlotte Stieglitz. Von E. Vely. — zm Berliner Thiergarten. Von W. v. Dünheim. IX. — Skizzen ind Scenen. Von Alex. v. Roberts. 3. Ein Tintenfleck. — Yerschiedenes: Literarisches, Musikalisches ꝛc. — Briefmappe. — Frauen-Gedenktage. — Ferner folgende Illustrationen: Charloite Stieglitz. Portrait. — Am Hochzeitsmotgen. Von Antonit Volk— nat. — Das Braadenburger Thor zu Berlin mach Wiederauf⸗ dellung der Victoria (1815). Von H. Lüders. — Die Rutschbahn ei Schloß Bellevue in den dreißiger und vierziger Jahren dieses Jahrhundertßs. Von H. Lüders. —Züüů Bekanntmachung. Mititär Ersatzgeschäft pro1876, Musterung und Loosung der Militärpflichtigen. Gemäß 8 61 Ziff. 2. der Ersatz. Ordnung wird zur allr⸗ meinen Keuntniß gebtacht, daß vom Donnerstag den 20. April bis Linschließlich Dienstag den 25. April nachsthin die Musterung, am Miltwoch den 26. April die Ventesche dung der Zurücksteüungsgesuche und am Donnerstag den 27. April die Loosung der Militärpflichtigen für das ausende Jahr im Saale des Wirthes Martin Schmidt sur Jägersluft an der Contwiger-Straße dahier, täglich Morgens präeis S Uhr, stattfinden wird. Zur Musterung dat jeder Militärpflichtige der Alters⸗ tiasse 1806 und früherer Altersllaffen, welcher durch das zetreffende Bürgermeisteramt rine Gestellungsordre ethalten wird, zu erscheinen und zwar an dem Tage, welcher in der Gestellungsordre angegeben ist. Wer wegbleiben oder bei dem Aufrufe seines Ramens im Saale nicht anwesend sein sollte, hat seine Verurtheilung zu einer Geldstrafe bis zu 80 Mark oder zu riner Haftstrafe bis zu Zz Tacen, sowie die Ausschließung vn der Loosung und unter Umftänden seine sofortigẽ Einreihung als unsicherer Militärpflichtiger zu gewärtigen. Zu der Verbefcheidung der Zurückstellungsge— fuche am Mutwoch den 26. April, mit welcher auch die Entscheidung über die Gesuche von Refer— bisten, Ersatzreservisten und Landwehrmän. nern uͤm Versetzung hinter den letzten Jahr⸗ gang der Reserve vder Landwehr verbunden derden wird, haben nur Diejenigen zu erscheinen, von velchen solche Gesuche eingereicht worden sind. Was die an Donnerstag den 27. April stattfin⸗ dende Loofung betrifft, so ist es den Militärpflicht gen freigestellt, ob sie zu derselen erscheinen und ihre Loos⸗ qummeirn selbst ziehen wollen oder nicht. Für die Nicht⸗ erscheinenden w'rd ein Mitalied der Erfaßkommission die Loose ziehen. Zweibrücke m. den 24. März 1876. Der Civilvorsitzende der Bezirks⸗Ersatzkommission chäfer Geschaifts- nzeige. Unterzeichneter beebrt sich hiermit anzuzeigen, dass er eine VBREINRAANDLUVMNG hier errichtet hat, unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung. 8t. Ingbert, 1. April 1876. Heineieh Laue. * —J— — 7 w Emil Grewonig, Sattser und Tapezierer in St. Ingbert, jält von heute an fortwährend ein großes Lager in Tapeoteim und Rorduren Xwoͤhnli her und mittlerer Sorte und empfiehlt zugleich seine Musterkarten jon den gewöhslichten bis zu den feinsten Sorten aus der Fabrik »on H. Engelhardt in Mannheim. Anstreicher u. Tüncher rhalten sofort Arbeit. Wochen⸗ ohn 11- 12 Mark nebst Kost und Logis. Reisekosten ver⸗ zütet. Jakob Kualer, jun. Annweiler. Eine rü chtige Dienstmagd welche bürgerlich kochen, waschen und bügeln kann, wird gegen hohen Lohn gesucht. Bei Wem? Zu erfragen in er Erved. da R t Vqelucht von . n. Paul Simon in Sulzbach. edaklion Drud und Verlag von F. X. Demetß in St. Ingbert Tau sende verdanken die Heilung von der Trunksucht neinem seit Jahren bewährten, don den berühmten Aerzten untersuchten und warm empfoh⸗ eren Mittel, mit und ohne Wissen anwendbar. Man wende ich pertrauensvoll an AIbert Kraehmer, Dresden, Holbeinstraße 4. Aerztliche Gutachten gratis u. frko.