Kämpfen ist Bjelina von den serbischen Truppen genommen worden. f MünFen, 5. Juni. Im Laufe dieser Woche beginnt in Ein Sturm der Türken auf Saitschar wurde neuerdings zurlck⸗ der Munchener Münzstätte die Ausprägung von Zweimäarkstücken. geschlagen, wobei die Türken bedeutende Verluste erlitien. General /f Aus Biéemarcks Badeleben. Kissingen, 2. Juli. Tschernajeff rückt gegen Pirot bor.. Anter den hunderten Neugiexigen, die täglich um die Zeit, da Die Montenegriner haden sowohl im Süden, wie im Norden Fürst Bismarck eine Promenade macht, die Wohnung umflehen, um ihres Gebietes die Türken zuerst angegriffen. Gegen Süden zu den Fürsten zu sehen,? befand sich Jestern auch ein Mann, im roͤnnen sie indessen nicht viel ausrichten, da sie hier an Zahl zu wlichten Civilxocke, dessen Brust aber das eiserne Kreuz J. und II. schwach sind; sie werden im Gegentheil sich düchtig zu wehren haben, dlasse, sowie drie goidene Medaille des bayerischen Pieititär Max⸗ wenn Ali Pascha angriffsweise vorgeht. Wenn Ober-Albanien alle Joseph⸗Ordens uetten. Uls der Furst das Haus verließ und den seine Contingente stelit, kann es ihm 18 — 20, 000 Mann liesern, Betreffenden erblickte, schritt er sofort auf ihn zu und erkundigte jauter Leute, die mit den Waffen dertraut sind, wovon mehr als sich, wofür ihm deese Auszeichnung zu Theil geworden. Der Delo⸗ Zweidrittel Christen sind, und zwar Katholiken. Letztere mahhen, »te erzählte seine militärischen Bravouistücke, die er uns auf Be⸗ wie in Bosnien gegen die Serben, so in ülbanien gegen die Mon⸗ ragen gleichfalls mittheilie und deren bedeiendste folgende zwei senegriner Froni. Ali Pascha hat in letzter Zeit sich auf sehr lühne Thaten sind: Einmal wurde er zur Beobachtung allen in quten Fuß mit den Gebirgsbewohnera von Oder⸗Albanien gesetzt, einen Park vorgeschickt und dort von drei Franzosen zugleich an⸗ indem er ihre Jahrhunderte alten Privilegien, die ihnen Selbstver⸗ gegr'ffen. Er überwältigte—die drei Gegner, machte fie kampi⸗ waltung gewähren, in ein förmliches schriftliches Statut fassen ließ unfähig und zu Gefangenen, Ein andermal war belannt, daß das und sie auf's neue bestätigte. — Im Norden haben dagegen die Uufhissen einer Flagge auf einem Lim feindlichen Gediete gelegenen Montenegriner vorerst leichtes Spiel; denn Mukhtar Pascha ist Thurme dem Femde das Signal zur Berwürtsbewegung geben auf telegraphische Weisung aus Konstantinopel mit 18 Bataillonen dllte. Die Entfernung der Fahne mußte also beim Feinde gerate setwa 10,000 Mann) in Eilmärschen aufgebrochen, um an die die entzegengesetzte Wirklung baben, und der Betreffende meldete sich Drina zu rücken, wo gegen eine solche Macht die einzelne serbische reiwillig zur Ausführung dieser kühuen Thot, die ihm auch voll⸗ Div sion unter Alimpics allerdings einen schweren Stand haben wird. tändig gelang und die gewänschte Wirlung im feindlichen Hiere Inzwischen hat Mukhtar Pasca nur 16 Bataillone in der Stel⸗ herbeisührte. — Allein der ehemalige tapfere Soldat ist jetzt bruste jung zwischen Gaczto und Mostar zurückgelassen, die nun sehen leidend und nicht mehr in der Lage, sein Handwerlk, de Sqreinerei, müssen, wir sie den Stoß der montenegrinischen Hauptmacht aus- auszuüben, und da er, als nicht mehr dem Melitärverbande au⸗ halten. Es scheint, die Türken wollen vor Allem eist mit Serbien zehörend, auch keinerlei Pension erhält, so nahm er Anlaß, diese fertig werden und daher im Rücken der serbischen Hanptarmee von vedürftige Lage dem Fürsten zu schildern. Fürst Bismarck beschied Osten und Westen zuleich in das Fürstenthum einfallen. — ihn in freundlicher Weise in seint Wohnung, beschenlte ihn mit Bei der Erstürmung der serbischen Befestigungen vor Saitschar 100 Mark und entließ ihn unter fester Zusicherung, dafür Sorge jollen die Türken sechs Bataillonsfah en und mehrere Geschütze er⸗ ragen zu wollen, daß ihm durch Gewährung einer Pension ein beutet haben. 3 33* orgenfreies Leben geschaffen werde. Hochbeglückt und freudestrahlend Wahhington, 5. Juli. Der deutsche Gesandte überreichte ral unser Held seinen Rückweg nach Kleinmüuster in Unterftanken, dem Präsidenten Grant gestern ein Handjchreiben des Kaisers Wil- jeinem gegenwärtigen Domizil, ar. helm, worin derselbe den Präsidenten zur Jubelfeier der Union Feantfurt. Voz der Straftammir kam dieser Tage beglüdwũnscht. 'olgender Fall zur Verhandlung: Ein Nactwächter wurde in ein Tafe, in welchem Exceffe stattfanden, gecufen. Er verhaftete den cxzedenten, prügelie ihn aber ohne jeglichen Anlaß durch. Ter Staatsanwalt bemerlie, im öffentlichen Interesse fordere er immer lrenge Strafe gegen diejenigen, welche sich eines Wederstandes jegen Schutzleuse und Nachtwächter schuld'g machten, tbenfo müsse rdies dei Beamten, die sich ein Vergehen im Amte zu Schulden ommen lieten,, verlangen. Er beantragte unter Ausichluß mil- derndet Uristände 3 Monate Gefängniß. Der Gerichishof stimmte desen Anteage bei. 7 Maunndheim.“ In Secdenheim wurden letzten Frestag in einem Stalle 3 Kühe und 1 Pferd vom Bliß erschlagen und der snecht erheblich verletzt; in Altlußheim schlug der Blitz ebenfalls in einen Stall und tödtete eine Kuh; in Friedrichshafen wurde auß aleiche Wejse dee Bespinnung eines vor der Eipenschied'schen Fabrik stehenden Gefährtes eischlagen. Caub.“ (Stand der Weinreben). Wer jetzt durch unsere Weinberge wandert, der labt sich an dem herrlichen Dufte ihrer uüppigen Blüthen. Unter, drm Einfloß des günstigsten Wetters ha⸗ ben dieselben sich herrlich entfallet. Die meisten in den besten Lagen können als durchgeblüht ancesehen werden, und nur noch einige Tage, so ist de, Blüthe ganz vorüber. Wenn alles zur Reije gelangt, so dürste die 7Téer Crescenz der vorjährigen quantie tatid nicht nachstehen. Hoffen wir, daß sie in Qualitat dieselbe überhole. Deun des gewöhnlichen Rebensaftes fiudet sich roch ein reiches Lager in unsetn Keern, obgleich fast täglich eine Moasse nach Außen geht. Unsere Winzer gedenken schon jeßt mit Besorgniß der erforderlichen Fasser, und dem Spekulanten dietet sich zur Zeit günstige Gelegenheit, sein Lager mit 75er zu füllen, von welchem sich hier noch recht schöne Proben vorführen lassen. Auch an 74er, der sich imucer schöner entwickelt, in hier noch reide Auswahl. FBingen, 4. Juli. Die uͤbetaus günstig vorübergegangene Traubenblüthe in Berbindung mit den sehr hohen Faßpreisen ex⸗ weckt bereits in vielen Weindergsbesitzern den Wunich, für die nächste Weinlese leere Fösser zu bekommen. Da es nun im Groß⸗ handel flau ist, so verlegt man sig auf den Kleinverkauf. Heer und in der Umgegend fehlt es nicht an Straußwirthen, welche für 25 bis 35 Pig. einen recht angenehmen Schoppen 1875er ver— zapfen. In Gau⸗Algesheim wird sogar der Schoppen zu 12 Pf. alio zum Bierpreise verzapft. Auch in verschiedencn hi⸗sigen Gast⸗ und Weinwirthschaften ist ein sehr gutes Glas zu mäßigem Vreise zu haben. Bei den jetzigen Seinpreisen rentirt sich die Weinfab⸗ rilation nicht mehr. 7 Darmstadt, 1. Juli. Die Erde rumort wieder in Hessen. Der Darmstadier Zeitung“ wird hierüber geschrieben: Zwischen 5 und 6 Uhr wurde ein Erdstoß in uunserer Stadt deobachtet. — Bessungen, 1. Juli. Nachmutags 5 Uhr 33 Miruten fand ein seftiger Erdstoß mit wellensörnizer Bewegung statt. — Nieder—⸗ Bermischtes. F Mehlbach, Kanton Otterberg, 4. Inli. (Pfaͤlzer Post.) Gestern Abend wurde peötzlich unser ganzes Dorf in die größte Aufregung versetzt. Gegen halb 4 Uhr ging der Feldschütz Daniel Schneider hinaus auf's Feld, und schon um 5 Uhr kam die Kunde in's Dorf, daß derselbe in der Nähe der Stroße gegen Schalloden⸗ bach zu ermordet aufgefunden worden sei. Man e'lie auf den an⸗ degeben Platz und faund den Schneider mit durchschnittener Gurgel in seinem Blute liegen. Er muß sich gegen seinen Mörder ge⸗— wehrt haben, denn Wamms und Wene waren ihm zerrissen. Die Leiche wurde deßhalb so schnell aufgefunden, weil 2 Manner aus Niederkirchen und ein Mann aus Mehlbach von dem früheren Gänsdirten Joseph Weber, welcher dort jeine Geisen gehütet hatte, aufmerksam gemacht worden waren, daß hatt am Walde der Feld⸗ schütz todt liege. Die henzugekommenen Leute faßten sogleich gesen Weber Verdacht, da er schon früher einmal, als ihn Schneider wegen eines Felddiebstehls dem Bürgermeister vorführte, gehigt hatte: „Wenn die Leute nicht darum wären, würde ich Euch den Hals abschneiden.“ Als man ihn näher untersuchte, fand man seinen Wamms mit Blut befleckt, seine Hosen abgewaschen und sein Messer noch voll Blut. Derselbe wurde gestern Abend noch nach Olterberg und heute, nachdem eine Gerichtskommission von Kaisers⸗ lautern hier war, dorthin abgeführt. Die Erbitterung gegen den Thäter ist um so größer, als Schneider ein nachsichtiger Mann war, der den Weber schon oft wegen seiner Feldfrevel gewarnt, aber aus Mitleid mit seiner Armuth nie bei Gericht zur Anzeigt gebracht hatte. Der allgemein geachtete, von der ganzen Gemeinde nief bedauerte 63jährige Feldschütz hinterlaßt Frau und 8 Kinder, von denen 5 vberheirathet sind; sein Mörder hat Ftau and 3 Kinder F. Der „Sp. Z.“ schreibt man aus Altrip, 4. Juli: Hier wird noch bilter über die Wassersnoth geklagt. 61 Häuser stehen im Wasser, die Hälfte der Gärten und des Ackerfeldes, sammt⸗ liche Wiesen find durch das Druckwasser überschwenmt, auf den meisten Tabakäckern lonnte dieser noch nicht eingepflanzt werden. Die Leute büßen viel ein und doch können sie zufrieden sein, daß es ihrer Thätigkeit gelungen ist, den Bruch des Dammes zu ver⸗ hüten und dadurch noch viel größetes Eien) abzuwenden. München, 3. Juli. Vor den hiesigen Bezirksgericht begann heute Morgen eine Vethandlung gegen 17 junge und zum Theil sehr reiche Bauernburschen wegen Landfriedenbruches und bezw. Körperverletzung aus dem Landgerichtsbezirt Landsberg. Dee Ursache dieser Zusammenrottung und Stürmung des Wiritbshaufts von Scheuring bei einer Tanzmusik in der Nacht vom 16 Wiai 1875 war die — Wirthstochter. Nun konnen die rohen und übermüthigen Burschen dafür mehrere Jahre ohne Tanzmusik leber. Für die Verhandlung sind 2 Tage angesetzt.