hol enthalten, in Frankreich einen Eingangszoll von nus 80 Cent. ber Hebktoliler bezahlen, sind die franzoͤsischen Weine je nach ihrem Altohoigehalt mit 23 Fr. 55 CEts. vis 68 Fr. in England, mit 23 d in Belgien, Schweden und Norwegen, 42 Fr. 40 Cent. in Holland, 31 æFr. 20 Cent. in Pottugal, 6 Fr. in Italien und 20 Fr. in Oestecreich belastet. Die französischenWeinbauer ver⸗ langen nicht, daß die ausländischen Weine in Frunkreich Achwereren Tarifen unterzozen würden, sondern wuünschten, daß ihren Produl⸗ zen im Auslande annehribarere Bedingungen gestellt würde , Da⸗ gegen hat der Oberhandelsraih beschlossen, einen Zoll von d gr. auf die gewöhrlichen ausländ schen, urd gar 20 Fr. auf jent Weine zu legen, welche zur Liqueur⸗Fabrikation verwendet werden. Was die Zuündholzchen detrifft, deren Einfuhr verboten aist, aber bon dem Finanzminister in Ausnahmefällen erlaubt werdea kdaun, so sollen sie je nach der Qualität einen Zoll von 12 oder 20 Fr. her Doppel · Zeniner bezahlen. W Belgrad, 19. Juli. (Amtliche Meldung.) Detaillirte Berichte aus Saitschar besagen, daß d⸗ Tücken am 12. Juli von den Verschanzungen zurückgeworfen seien und die Verfolgung der⸗ selben nur durch den Einbruch der Nacht verhindert worden; die Serben erbeuteten viele Waffen und viel Vieh. Die Türken gaben mit wenig Erfolg 500 Kanonenschüsse ab. Gefangene Soldaten von der tuürkischen Garde sagen aus, daß sie für Abdul Aziz kämpfen. Die Telegramme über die Meuterei einer serbischen Truppenab- ihe lung und in Verbindung stehende Verurtheilungen und Hin⸗ iichtungen beruhen ganz und gar auf Erfiudung. Konstantinopel, I8. Juli. Nach Meldung aus diplo⸗ matischen Kreisen weigert sich der Sultan, feine Binister zu em⸗ pfangen. In der Stadt ist das Gerücht verbreitet. Murad V. sei heistesktank geworden. NKonstantaänopél, 19. Jnli. Der Aunführer einer Frei⸗ wisligenbande wirrde wegen Verübung von Ranbereien u der Um— degeinnd von Philippopel heute gehangt. Ver Secretar der bri⸗ rischen Botschaft, W. Baäriag, ist veute nach Bulgarien übgereist, um selbst Erhebungen zu pflegen über die Grausanikeiten, die Bor! berübt worden sein jolrln. In Konstantiopel ist man mit der Durchführung der von der ganzen Bevölkerung des Reiches in Aufpruch genommenen freit willigen Unterstützung angelegentlich beschaäftigt. Es wurden zu die sem Behufe dort und den Provinzial-Hauptftädien eigene Koni missionen zur Entgegennahme der freiwill gen Gabea gebildet. Der Sultan hat mit der Zeichnung von 460,000 Francs den Reigen zröffnet, die Minister find seinem Beifpiele mit der Zeichnumg von 149,500 Francs gefolgt. Einige der Minister haben nuch Silber ⸗ sachen und Pferde dem Kriegsminister zur Verfügung gestellt. Die Arinee wird von diesen gescheutrten alten Güulen verade nicht son derlich profitiren. Die Bantiers von Galata wurden gelstern auf die Pforte berufen, um zur Subskription eingeladen zu wedes. Deute sind dieselben diefer Eintadang durch Aufle ung einer Lefte dei der Ottoman-Bank nachgekommen. Die Beamten und auf dem striegẽschauplaze vicht verwendeten Militärs überlassen der Regierung sdeils eine halbe, theils eine ganze Monatsgage. In den Provin zen wurden die Kaufleute, Rentiers und sonft halbwegs bemittelte Sinwohner'nach Maßzabe ihrer Vermögensverhältn sse zur Subjkt p⸗ nion angehatien. Im Ganzen wird dir Substriphon kaum medt als 10 Millionen Ftancs ergeben. — Die Anwerbung von Freiwilligen nimmt ziemlche Dimensionen an. Alle Lastträger, Ruderknechte, Gärtner, sind im Vorthoß des scriegsminist riums zu sehen. Albanesen, Kufrden, Araber, Tscherkessen, Anatolier, Zeibels, Zigeuner ⁊c. verlangen nach Waffen, um zur Vertheidizung des Vaterlands zu eilen. Bis jetzt find 18,000 Freiwillige angeworben worden, von welchen jedo ð noch kein Eemziger zur Grenze abgegangen ist. Die Platze voe den Moscheen hilden ein merkwürdiges Bild. Da lassen sich die Softas als Freiwillige einschreiben, zu welchem Zweche die Ulemas unter Baäumen ihre Werdet ische postitt haben und die sich meldenden Sofias auf einem Stück Papier instribiren. Die Softas werden ein eigenes Korps bilden und von Uemas befehligt werden. Die Nachricht von Ankuaft egayptischer Truphen in der Türlei bestätigt sich Aus Marocco ist eine Begrüßungsdeptation eingelangt, welche werthvolle Geschenke und das Versprechen überbringt, dem „Khaͤlifen“ 3000 Mann Hilfstruppen beiznstellen. An die Myridilen ia Albanien, in eine Botschaft der Pforte ergangen, weiche zum Kampfe gegen den „Feind des Glaubens“ auffordert und für die Vornehmen des Stammes Raug und Wurden in Aus⸗ sicht stellt. Dort Rang und Würden, hier e ne Koustitution; im Berspiechen dleibt man groß. An dem am Sonklag hier stutge⸗ habten großen Rathe haben 76 höhrre Würdeuträger Theil genom⸗ men. Derselbe wird sich, wie verlaulet, demnächst wieder versan⸗ meln, um das Reformprojekt der Regierung endgiltig festzustellen, welches jodann dem Sultan unterbreitet werden und veröffentlicht werden soll. Kud so wird man mit guten Kussichten gefütter! ohne daß irgend Jemand davon satit werden könute. Ernmn Augenzeuge schreibt oom KrieasschauplaßzeDas ist nicht mehr der Krieg, das ist die Verwüssung und Ausrottung, wie e zur Zeit de Völkerwanderungen geübt wurden. Die Gluth des Racenhasses ist emporgeflammt zur hellen Lohe und versengt Alles, was in ihren Bereich fällt. Nicht mehr die Armeen kämpfen ge— gen einander, sondern Alles was Mensch heißt und leider oft nicht Mesnsch ist, mordet uud vertilat sich gegenseitig und vermchtet alle chüter und Werlhe des Lebens in grenzenloser, unerhörter Barda— rei. Der Fanat'smus hat die Sinne der Menschen verwirrk, sie in Schakale und Hyänen verwandelt und namenloses Weh und un⸗ a baren Jummer über diefe unglücklichen Gegenden und ihre armen Bewohner gebracht. ...“ Auch in Griechenland fängt sib's an zu reren.“ „Die scheinbare Upthätigkeit,“ schreibdt man aus Athen, „der griechischen stegierung gegenüber allen Vorgä'gen ist nichts als das Resultat ve'ser und vorsichtiger Erwäzungen, deren Berechtigung wohl von illen Regierungen Earopas enerkannt wird. Sollte es aber durch die Unbefonnenheit und Undankbarkeit der fürkisthen Staatsmänner »der durch ein einseitiges Vorgehen der Diplomatie zu kritischen Sventualitäten kommen, so wird Greechenland wissen, was es zu hun hat. Es wird sich in den Kampf um seime Exstenz nicht türzen, ohne vorher für einen kräftigen Rücktalt cesorgt zu haben. Begenwärtig aber betreibt es de Vorbere tungen zu einer natipna⸗ ien Bewaffnung, — nicht in offensiver Absicht, zu welch r im Augenblicke der Anlaß nicht gegeden, fondern zur Aufrechthaltung einer bisherigen Politik. wenn sich in der Folge d'e Nothwendig— leit einet energischen Selbstvertheidig ung ergeben sollte.“ So spricht nan gewöhnlich, wenn man schlimmen Gedanken im tiessten Herzen derberge giebt. Darum erfcheint es auch Kanz glaublich, wenn nan meldet, daß auch Griechenland 40,000 Mann mobilisiren verde. Bermisschhtes. Steinwenden, 17. Juli. Gestern wurde hier das Bau-Sängerfest umer großer Betheiligung avgehalten. 13 Vereine uind eine große Zuhdrermenge waren erschiener. UIs die Leutt nach heendigtem Concert sich jerstreuten, eniftaud glech an der über den Moorbach führenden Eisenbabnbrücke ein Lätm — neven dem inter der Beücke befindlichen Fufß pfade lag mit dem Kopisim Wasser in todtes neugeborenes Kind. Da d'efer Pfad vor und wäbrend des Festes begangen worden war, ohne die Leiche zu bemerlen, so wurde offenbar die Zeit, wo Alle ihre Aufmerksämteit den Bor⸗ rägen zuwendeten, zur Verübung der That benützt. Ter Verdacht zat bis jetzt noch keine bestimmten Anhaltspuntte, doch wird die Mörderin ucht lange unentdeckt bleiben. (Ryeinpf.) f Frankenthal, 13. Juli. Wie der ‚L. Anz.“ hört, ist nn der Versammlung des „deutschen Vereins sür Gesundheitspflege“, abgehalten in Düsselsdorf vum 29. Juni d. J., und der mit diefer Bersammlung verbunden gewesenen Auestellung d'ie neu konstruirte storinal⸗Schulbank der Firma A. Lickroth und Cie. dahier allsirig aneclannt und mit erster Auszeichnung tedacht worden. Würzbura, 18. Juli. Gestern starb dahier rach längerem deiden die Frau Fürstin Obrenowich, de Mutter des gegenwartig regierenden Fürsten Milan von Serbien. Dieselb; hielt sich in den letzten Monaten hier auf, um die hiesi en Aerzte zu corsul⸗ iren. Die Leiche wird dier eittalsamirt und nach Belgrad über⸗ zejührt werden. F Nurnberg, 18. Juli. Gefern Mittag 1 Uhr wurtden hier zwei von Süden nach Nortden gehende leichte Erdstöße verspürt lum daͤselbe Zeit, wie in Wien.) Augsburg, 17. Juli. Der Modellschreiner B. Weber, delcher mit Wagnermeistern in München um 1000 Mark die Wette machte, in d'nem Tage ein Rad anzufertigen und nach Münthen ju trei ben, begann gestern früh 3 Uhr in der Wagnerei des Herrn Fühner mit der Fertigung des Wagenrades wodei er deständig bdon Zuschauern umgeben war und wurde mit demselben bis 8 Uhr 25 Min. fernig. Das Rad ist solid gearbeitet. Um 8 Uhr 830 Min. trat er seine Reise an und setzte dieselbe über Metim, Bruck ꝛc. nach München fort, woselbst er Abends 9 Uhr ein⸗ ireffen muß. (Augsb. Tobl.) f In Dilfingen sind am 10. d. die deiden, 11 und 8 Jahre alten Knaben d⸗s Zollhauswirths Hörmann beim Baden in einem Altwasser der Donau ertrunken. 1 In fungster Zei sind einzelne Brauer in der Nähe Kulnibachs mit sehr erhelichen Strafen darnm belegt worden, daß sie von auswärts (Sachsen, Potsdam,) Bierzusatzmittel kommen lassen und sich über dem Einschmuggeln ertappen ließen. F Straßburg, 18. Juli. Bei dem General⸗ Commando des 15. Arm ecorps ist die Anzesge eingelaufen, daß der Kaiser nunmehr bestimmt am 25. und 26. September den Cuvaliere-