7 aen e —— wrdeenz üp 73.8 — V — r ol. Ingberter Anzeiger. ⏑ ⏑⏑—— ———— — ä nurr s ——— Der St. Jngberter Anzeiger aud vas Sinn alewd cheatlich) mit dem Hauplblatie: werbunderie Umnterhaliun gsblall. Sonntaͤgs mit illustrirter Vei⸗ lage)·erscheim wochenttich vietmali o Senmtage Der Abonne mentspreis betraͤgt vierteljahrlich Mark 20 Re⸗Pfg. Amzeigen werden mit 1d Pft.,'von Auswatts nit 15 Bfz. fur die viergespaliene Zeile Blattschriit oder deren Raum. Reclamen F mit 30 Pfg. vro Zeile berechnet. —— — — F — AMse 155. Samstag, den 30. September 143876. —E — — — Deutsches Reich. Muünchen, 26. Sept. Die direkien Berlübrungspunkte wischen den deiden bayerischen Arweekorps und dem übrigen deut⸗ schen Heere we den immer wehr; außer dem schon seit einigen Jahren deim Großen Generalstabe auf unbestimmt; Zeit kommandirten Mjor A. Frhr. v. Asch werden vom 1. Oktober an noch nachstehende Difiziere des bayerischen Generalstabes uach Berlin beordert: d'e Majore Max'milian Weinig, Heinrich Ritter von Xylander und Hauptmann Eugen Keller. Muünchen, 26. Sept. Se. Maj. der Koͤnig hat genehmigt, daß für die Abgebrannten von Brückenau im ganzen Königreich mit Ausnahme der Oberpfalz Sammlungen vorgenommen werden. Berlin, 25. Sept. Es wird als ausgemacht angenommen, daß der Feldmarschall von Manteuffel dem Kaiser Alexander nach Warschau die Versicherung überbracht hade, Deutschland würde im Falle eines Krieges zwischen Rußland und der Pforte nentral bleiben. Wir erfahren nun, daß das deutsche Kabinet keineswegs die Neu⸗ rralität der übrigen Mächte zur Bedingung gemacht hat. Vielmehr oll erklärt worden sein, daß Deutschland nicht in der Lage sein würde, eiwaige Maßnahmen Englands und Oesterreichs zu verhin⸗ dern. Diese Mittheilung, welche ungz aus ziemlich guter Quelle zugebt, scheint durch die seit der Warschauer Reise des Feldmarschalla don Manteuffel eingetretenen Ereignisse bestärkt zu werden. Es ist eine Thatsache, daß Rußland sich im Einverständnisse mit den übri⸗ gen Mächten bifindet und auch die russische Prefse ist plötzlich sehr tid und friedliebend geworden. Wir wollen es vorsichtiger Weije dahin gestellt sein lassen, ob die Reise des Freiherrn v. Manteuffel mit aedachter Erscheinung in einem ursächlichen Zisammenhange steht. (Fränk. Kur.) Die „Nordd. Allg. Z.“ schrebt: „In Berl ner Correspondenzen ist wieder einmal das Projekt einer Weltausstellung zu Berlin nach der Pariser eltausstellung zur Sprache gebtacht und als Mittel zur Hebung unserer Industrie empfohlen worden. Solche Pläne finden nur einen kleinen Kreis von Jateressenten zur weiteren Ver⸗ solgung bereit, während die Last und Verantwortlichkeit der Durch⸗ führuug auf andere Schultern gewälzt wird. Die letzten Weltaus⸗ stellungen haben thatsächtich dew esen, als auch zu zahlreichen directen Aeußerungen darüber Anlaß gegeben, daß im Allgemeinen eine zu rasche Folge von Weltausstellungen von den Industriellen keineswegs zewünscht wird, weil man erfahrungsmäßig die Erfolge nicht den Opfern entsprechend gefunben hat. Auch in maßgebenden Kreisen dürfte die Opportunilät der Aufnahme eines solchen Projectes unter den jtzigen Berhältnissen wohl überwiegenden Zweifel degegnen“ Berhin, 27. Sept. Der „Provinzial-Korrespondenz“ zufolge iinden die Wabhlen der Wahlmänner in den ersten Tagen nach dem 20. Oktober, die Wahlen der Abgeordneren in den letzten Tagen des Odltobers statt. Die zum 13. Okltober er. vom Handelsministerium einberufene Tonferenz der Preußischen Fabriken-Inspectoren wird sich speziell mit Berathungen und gegenseitigem Austausch der Erfahrungen in Betreff der Bestimmungen der Gewerbeordnung bezüglich der jugend ⸗ lichen Arbeiter beschäftigen. Die im Uebrigen im Handelsministerium ttattfindenden Vorarbeiten, welche auf Reformen gesetzlicher Bestim— mungen hinausgehen, betreffen Wohlfahrtseinrichtungen und speziell kintichtungen zum Schutz von Leben und Gesundheit der Aroeiter. Weitßtzenburg, 26. Sept. Nachdem das heut'ge zweite Mandver bei Schleühal ebenso wie das gestrige ohne Unfall bei zutem Weiter v rlaufen war, besichtigten der Kaiser, der Kronprinj und Prinz Korl mit Gefolze den Gaisberg und dessen Umgebung. Sulz, 27. Sept. Der Kaiser langte heute mit hohem Gefolge um 7 Uhr Morgens zur Besichtigung des Shclachtfeldes von Woörth zei gulem Wetter hier an. Die Bauerschaften in Sulz, Woͤrth und Fröschweiler begrüßten den Monarchen unter lebhafter Betheiligung bei Glockengel iute und Böllersthießen. Um 12 Uhr kehrte der Kaiser nebst Gefolge nach Weißenburg zurück, von wo er um 12 Udhr nach Stuttgart abfähti. Als Zeichen seiner Zuftiedenbeit mit dem Auf⸗ enthalte hierselbst hat der Kaiser eine große Anzahl von Orden ver⸗ liehen und zahlresche Gnadenbeweise ertheilt. Unter den durch die Ordensverieihungen Ausgezeichneten biefindet sich. der Kreisdireltor v. Stichaner, welcher den Kronen⸗Orden dritter Classe erhielt; für die Armen der Stadt Weißenburg ist von dem Kaiser die Summe don 2000 Mark angewiesen worden. Aussand. Wien, 27. Sept. Der „Politischen Korrespondenz“ zufolge vurde der heute eiagetroffene Generaladjutant des russischen Kaisers, Braf Lumarokof, um 10 Uhr Vormittags von dem Kaiser empfangen. Der serbische Minister Ristics übermittelte gestern den Vertretkern der Großmächte in Belgrad eine Note, worin die serbische Regie⸗ rung eine fernere Woffenruhe ablehnt, da dieselbe in der von der Pforte bestimmten Form ohne Bestimmung der Demarkationslinie ind neutralen Zone nicht durchführbar sei. Die serbische Regierung vünsche übrigens, sehnlichst den Abschluß eines regelrechten Waffen⸗ dillstandes herbei. IJ J Kounstantinopel, 27. Sept. Die Pforte wird morgen auf hie Friedensvorschläge der Großmächte antworten. Sie jeigte sich ehr geneigt, alle wünschenswerthe Reformen zu gewähren. Der zu diesem Behufe einzusetzende Nationalrath foll aus 35 Moslemin und 30 Christen zufammengesetzt sein. Konstantinopel, 27. Sept. Die Militärbehörden melden vom⸗ Kriegsschauplatz: Am 24. d. Nachts überfielen die Serben »as türlische Dorf Kerdja, gegenüber von Dogbolan, und vernich⸗ eten die Vorräthe; zugleich griffen sechische Abtheilungen Pernitza an; überall wurde geplündert und wurden die christlichen Einwohner her bosnischen Dörfer Schtadeowa, Jocodora und Issovika gewaltsam aach Serbien mitgeschleppt. — Die Montenegriner zündeten einige däuser bei Kolaschin an und griffen erfolglos einen Lebensmittel⸗ Transvort für das türkische Herr 4wwischen Brana und Rogora an. Reuleaux über die deutsche Industrie. Professor Reuleaux hat noch auf der Rückrerse nach Europa inen letzten (10) Brief über die Ausstellung in Philadelphia an zie „Nationalzeitung“ gefchrieben, welchen diese jetzt veröffentlicht. Er hält darin eine kurze Rundschau über die Angriffe, welche ihm ein erster Brief eingetragen hat, und da der Mann sich bewußt ist, ucht mehr gesagt zu haben, als er verantworten kann, so hat er sich zurch diese Angriffe nicht aus der Fassung bdringen lassen. Er eichnet mit köstlchen Humor die Uebertreibungen und Unge'chicklich⸗ eiten, zu welchen sich jeine Widersacher in der Hitze des Gefechtes saben hinreßen lassen; „und endlich gar die Freunde im Schwaben⸗ ande,“ sagte er, „die Tuttlinger! Sie haben, wie die Zeitungen nelden, meinen ersten Brief — widerlegt? — nein, verbrannt! dui! welche Gefahr ich da gelaufen bin, uad wie glücklich davon jekommen, da ich zufällig so weit weg war! Ich werde mich freilich in Acht nehmen müssen, doch denke ich, daß ähnlich den Nücnbergern in einem verwandten Falle, die Tuttlinger auch keinen verbrennen, ie hätten ihn denn zuvor! Wie nun allem dem auch sein möge, ch denke, man darf die bis zur Eutflammung gesteigerte Hitze aͤls in gutes Zeichen ansehen; möge sie nur auf die Industrie und die dusmerzung von deren Schäden verwandt werden, dann darf ich elbst das Tuttlinger Eiferfener als ein gutes Omen für künftige Freundschait ansehen.“ — Als allgemeine Anwort auf die Gesammt⸗ Jeit der Anariffe erklärt er, daß er seinen ersten Brief, wie er ge⸗ chtieden steht, aufrecht hält und ganz und gar für denselben ein⸗ steht. Des Streites darüber aber, meint er, sei es nun genug, und man jolle sich jetzt mit der Frage beschäftigen, wie das zu Tag' getretene Uebel mit Erfolg zu bekämpfen sei. „Das Leiden unserer Industrie,“ sagt er, „ist ein sehr zusammengesetztes. Da gidt es keine einzelne Panocee, wie itwa Schutzzell oder Freihandel, oder Gewerbezwang oder den Patentschutz u. s. w. Diese sind alle nur Mittel, die in dem einen und anderen besonderen Falle ihre jute Wirkung haben und mehr oder weniger allgemeine Dienste Keisten können. Es nüssen vielmehr nach meiner Ueberzeugung eine