im Bange. Auch au der Main-Reckar-Bahn sind ganze Stangen⸗ reihen aus der Erde gehoben. Dersetbe Sturm hat in Ostfriesland sümmtliche Leitungen! zvischen Emden und der Nordseeküste gestoͤrt; auch von Bremen und Oldenburg werden weitgreifende Störungen gemeldet. I — Die Schillerstiftung Augsburg derleiht ein Spipendium von 200 M. au einen jungen Mann, welcher durch besondere Leistungen auf dem Gebiele der Poesie oder der deuischen Literatur fich auszeichnei. Fe In Wimpafing bei Wasserburg starb der 90jährige Ve— eran Austragsbauer Feichtt, derjelbe hatte den Feldzug in Ruß land und den Uebergang über die Beresina mitgemacht. F Der Name Schiller. Bekanntlich ist der in Graz lebende penfionirte 1.k. Vajor Freiherr v. Schiller, der Enkel Schillers, der letzte Träger dieses Ramens, da keine männliche Nachkommen⸗ schaft des großen Dichters weiter exist ri und der genannte Major kinderlos ist. Der gegenwärtig in Wien anwesende Freiterr von Gleschen Rußwurm, aleichfalls ein Enkel Schellers mütterlicherseits, hat nun, wie dem ‚W. Fremdbl.“ mitgetheilt wird, um den Namen Schiller in der Familie ju verewigen, seinem ältesten Sohne den Vornamen „Schiller“ gegeben und gleichzeitig bestimmt, daß in seiner Nachlommenschaft, der freiherrlichen Familie Gleichen Rußwurm, stets ein männlicher Sprosse auf den Namen Schiller getauft werde. F Ein derr, der für zin berühmtes Bijouter egeschäft in Pforz⸗ heim reist, erregte durch seine bostbaren Br'llantringe in einem Hotel zu Glogaugerechtes Aufsehen. Ein anderer Hert, von elegantem Aeußeren, ließ sich, indem er laut seine Bewunderung äußerte, dieselbe zut näheren Ansicht zeigen und gab Fe alsdann weiter — aber wer beschreivt das Erstaunen der Tischgenossen, als ein werth⸗ doller Ring plötzlich verschwand und nicht mehr aufzufinden war. Endlich nach langem Suchen präsentirte der elegante Herr mit ver⸗ schmitztem Lächelu das Kleinod dem bestürzten Eigenthümer mitten in eine Semmel hineingebacken. Die allgemeine UNeberraschung Aegte sich erst, als der elegante Herr sich vorstellte, als Herr — Bellachini. FStraßburg, 11. Nov. Die Industriellen von Mühl⸗ hausen haben dem Oberpräsidenten auf an sie gestellie Anfrage er⸗ widert, daß sie sich an der Pariser Weltausstellung im Verein mit der deutschen Judustrie nicht betheiligen wernden. — Die Ergebnisse der letzten Vollszählung vom 1. Dezember p. J. liegen nun im amtlichen Berichte vor. Die orlsanwesende Bevolkerung bettug am 1, Dezember 1875 nach Staaten und Propinzen: 18. Preußen . 3200.,484 D. Brandenburg. 3, 132, 483 c. Pommern .. 262,310 d. Posen... 1,608,956 o. Schlesien .. 3,851,960 f. Sachsen.. 2171,858 g. Schleswig⸗Holßein 1,026 004 hb. hannober .. 2,018,868 j. Westfalen.. 1,907, 195 K. Hessen Noassau 14469,902 J. Rheinland .. .3,807,120 m. Hohen;zollein... 66,614 VBayern355024, 832 Sachsen. 27760,8342 Würtlemberg..48815505 Baden... 5306,531 dessen... 882,349 Necklenburg⸗Schwerin. 553. 843 Sachsen⸗Weimar... 22.,833 Mecklenburg⸗Steelitz .. 95 648 . Oldenbura. 292.933 . Braunschweigg.. 427, 493 12. Sachsen-Me:ningen .. 194, 494 13. Sachsfen⸗Altenburg .. 35,844 4. Sachsen⸗Coburg · Gotha. 182,673 5. Anhaltt. 2113,.989 16. Schwarzburg-Rudolstadt. 76,676 .7. SchwarzburgSondershausen 67.480 13. Woldekt.44673 19. Reuß ältere Lnie .. 46, 975 20. Reuß jüngere Linie 92,375 21. Schauniburg-⸗Lippe 32 941 22. Lippe.. 14 254 23. Lauenburg.. 48.808 24. Lübeck.... 566,912 25. Bremen... 143 645 26. Hamburg 388,618 27. klsaß ˖ Lothringen. .. 1,624,4068 Deutschet Reich Summa 42,756;910 Qactlsruhe, 15. Noobr. In der Presse wiad heftig Alage geführt über schamlose Beraubung der Weintransporte auf J der Eisenbahn. Die Arf der Ausführung dieses Diebstahls — lussaugen der Fässer durch einen Gummischlauch, der regelmäßig m Faß gefunden wird, weist auf ein förmliches System, eine or⸗ anifirte Indastrie hin. Die Behörde hätte- olle Veranlassung zu ttengen Rachforschungen. — In vergangener Nacht wurden auf »em Frankfuct⸗Baseler Nachtschnellzug zwei Kisten mit zusammen 20. 000 M. baarem Geld gestohlen. Eine der nach Säckingen be⸗ timmten Kisten fand man heute leer zwischen hier und Beiertheim. xs scheint, daß das Zugspersonal compromitt'rt ist. Wenigstens vurden unter demselben Verhaftungen vorgenommen. —7 Durch bdorgängige Bestellung einet Woare Seitens des Zäufers oder Verläufsers wird, nach einem Erkenntniß des Obe r⸗ Tribunals vom 13. Ottober d. J., zwar das Erfotderniß eines oltzeilichen Legitimationsscheines zum Gewerbebetrieb im Umher⸗ ehen, nicht aber die Sieverpflichtzeit eines derartigen Gewerbe⸗ hetriebs generell ausgeschlossen. „Der Z 5 des Hausirregulativs pricht vielmehr die Steuerpflichtigleit des durch Aufkauf zum Wieder⸗ jerkaus im Umherziehen beiriebenen Viehandels unbedingt und ohne Züchsicht auf eine eiwa vorauegegaugene Bestellung seilens des Käu⸗ ers oder Verläufers aus.“ p Quischkte ausgewandert. In Nr. 264 des Reichs-Anzeigers“ vird unter niehreren Reservisten und Landwehrmännern, welche ohne dehördliche Erlaubniß ausgewandert sind, vom königlichen Kreisgericht in Stolpe durch öffentliche Vorladung verfolgt; Der Landwehr⸗ nann Wilhelm Jacob Kutschtle ans Schönwald, geboren am 24. Japuar 1847. Kutschke, Kutschke, wohin bist Du mit Deinem hatriotismus gekommen und wo gedentst Du in Zukunft ‚im Busch jerumzukrauchen ??. Ist das wohl ein Benehmen für eine welt⸗ erühmte historische Persönlichkeit? .Am Fuße dieses.“ Dire „Leipziger Nachrichten“ erzählen olgendes kleine Vorkͤmmniß, welches sich vor einigen Tagen dort reignete: Ein Spediteur hat einen alten. im Ganzen wohl brauch⸗ aren, aber ziemlich beschränkten Rollknecht im Geschäft. Derselbe —X uholen gibt, so auch im letzten Falle. In dieser Nachricht fehlte ber der Name der Firma, zu welcher ein Waarenstück gebracht verden sollie. Aus diesem Grunde schrieb der Spediteur ein Paar Zeilen an die betreffende Bahnverwaltung, laut welchem dieselbe den stamen der Firma dis Empfängers „an Fuße dieses“, also am intern Rande des Papiers, vermerken solle und übergab den Zettel iffen seinem Rollkuecht mit dem Bedeuten, nach der Bahn zu gehen, ich die Waaren nebst Adresse aushündigen zu lassen. Der Knecht geht damil bis vor die Thüre, liest den Zettel, siutzt und sieht fich berwundert jseine — Stiefel. Er schüttelt wiederholt den Kopf and kommt darauf zurück zu seinem Chef, und fragt diesen ganz bderwundert, indem er auf sene Aufschlagstiefeln deutet: „Da sulln fe mersch wuhl uf de Stewweln schreibn?“ Der Prinzipal häli diese sonderbare Frage für einen schlechten Wiß seines biederen Rolllnechts ind heißt ihn sich schleunigst sortrollen. Rachm'ttags kommt der Herr aber auch auf die Bahn (baherische) und hier erzählt man ym, daß man nicht gewußt habe, was mit dem alten Rollknecht mnzufangen fei, derselbe habe mit aller Gewalt verlangt, man solle chm den Namen jenes Waarenempfängers „uf de Stewweln jchreib'n“; —XD sich heraus, daß der guie Mann in der That dies im vollen Ernst gemeint hatte, da er den Passus „am Fuße deeses“ nicht anders gu denten wußte. F Finderlohn. Eine arme Frau in Luzern, die einea Beutel mit 200,000 Fe. Inhalt an Banknoten dem Eigenthümer desselben zurückbrachte, erhielt von diesim 20,000 Fr. Belohnung. k* Rußtzland hat neben seiner Kriegsaufregung wieder einen ener scheußlichen Prozesse erlebt, die ein grelles Streiflicht ouf einen Kulturzustand werfen. Der jüngfte große Prozeß gegen die Sekte der Skopzen ist, wie der Odessaer Anzeigen aus Melitopol nildel, jetzt veendigt worden. Von din 128 Angeklagten sind die daupischuldigen „der Erlöser“, die Jungfrau Marias, der „Prophet clias? und Andere zu sechsjähriger Zwangsarbeit in den Berg⸗ verken Sibiriens, die Uebrigen zur Deporlanon verurtheilt. Frauen⸗ wyerr unter 24 Jahren müssen ihre Strafzeit in Klosterhaft ab⸗ büßen. Dienstesnachrichten. Die neugegründete dritte Stadipfarrstelle in Kaiserslautern ist dem Pfarrer Philipp Heß in Jettenbach verliehen worden. Zum Privatvicar in Essin en wurde Candeidat Oster, zur Zeit Pfatrver⸗ weser in Nußdorf, ernannt. Der Regierungsaccessist in Speyer Th. Vaillaut wurde zum Fr'edensrichter in Deuze ernannt. Der Stud'enlehrer Jos. Gallenmüller von Aschaffenburg wurde um Professor und die Lehramtscandidaten Heibelnnd Englerih zu Asfistenten am humanistischen anasum zu Speyer ernanni. e Der Lehrer Jat. Sdrod don Clausen wurde zuu Lehrer der ath. Schule zu Voalliheiler der Lehrer an der unteren Schule zu Gurrweiier, X. Riester, jum Lehter an der kath. Schule zu Freins