Sl. Ingberler Anzeiger. —ESO— Der St. Jugberter Auzeiger und das (A mal wöchentlich) mit dem Hauptblatke verbundene Unterhaitungsblaßt, Sonniags mit illustrirter Vei lage), erscheint wöchentlich viernaal; Dieustag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Der Abomnnementspreis beträgt vierteljährlich WMark 20 R.⸗Pfz. Anzeigen werden mit 10 Pfg., von Auswärts mit 150 Pfg. für die diergespaltene Zeile Blauschrift oder deren Raum, Neclamen mit 30 Pfg. vpro Zeile herechnet. A 2Oö4.. ESaustaa, den 28. Deeeniber14876. 22 —.. Einladung zum Abonuement. Zu dem mit dem TJanuar 1877 beginnenden neun Quartale, auf den „St. Ingberter Anzeiger“ mit „Ilnu—⸗ strirtem Soanntagsblatt“ beehrt sich die unterfertigte Erpediuion ihre auswärtigen Abonnenten, welchedas Blatt durch die Post beziehen, mit der Bitte freundlichst einzuladen, füt rechtzeit ige Bestellung debselben Sorge tragen zu wollen.55 Unsere geehrten Abonnensen, welche das Blatt. durch unsere Träger erhalten, bekommen dasselbe wie bisher-forsgeliefert weun nicht voz Epde dieses Monats abbesiellt wrde.— Das dem Hauptblatte beigedruchte Unterhaltungese blatt“ wird auch im nächsten Vierteljahre durch Abdruck ged e— zeuer Novellen und Erzählungen sich d'en Guust der Leser za er— jalten juchen. Piit Neujatr beginat dasstlde min dem löchst span- nenden Rowane von Emili.e Heinrichs: „Im Irren— hause.“ J Preis und Erscheinen des Blaͤttes bleiben und: rändert. Zu zahlreichem Abonnemeunt ladet böflichstein * Die Expedition des St. Juaberter Anzeiger.“ Deutsches Reich. München, 19. Dez.. Die somohl während der letzten Krietje, als auch ber den seither von größeren Kavallerie-Massen bei den derichedenen Manöbdern gewachten Crjahrungenleßen die Werth— losinkeit, ja den Schaden des Kürasses, deser m'itedalterlichen Aus— rüsiung (Schutzwaffe nannte man- die Dinger) klar zu Tage treten, und sprachen bewäbrte Kaballeristen, sowe alle Fachdlätter für die Ablegung desselben; daß man nicht schon früher mit dieser militaä— cischen Bzarrerie, die viel Geld kostete, brach, lag und liegt bezie— hungsweise noch beute in persönlichen Gründen. Nach Ablegung des Harnisches und Bewoffnung dieser Neiterregime ter, welche bald Dragouer heißen werden, mir einer weätiragenden Plaz sionsweffe sind dieselben nun doch auch zum Sicherheits- und Kundschaftsdienste gee gnet, wenn sie auch nicht niehr. das frühere theatralische Aussehen jabeun. Münchenu, 19. Dez. In der Komission, welcher die Frage wegen Wegfalls der Kürasse u serer Kürassier Regimenter vorgelegt wurde, ist, wie man in uilitärischen Kre sen verninimmt, auch über eine andere Kopfbedickuug der Kürassiere berathen worden. Nach dem nun angeordnesen Wenfall der Kürasse erscheint der bisherige Metallheim auch nicht als passende Kopfbedeckung, not weniger aber als zweck näßig, da die Mannschaften jehzt bekanntlich mit dem Cara⸗ bdiner bewaffnet werden, ein ficheres Anlegen deser Weffe zum Feuern aber nicht möglich erscheint, so lange die Mannschaft diesen Helm trägt. Man erwartet deßhalb, diß füc die Mannschaflen der veiden Kürassier Regimenter in nächster Zeit eine neue Kopfbedeckung estimmt werde. Berlin, 20. Dez. Alle pfälzischen Abgeordneten stimmen für die Justizgesetze nach dem Miquei'schen Kompromiß. Berlhin, 21. Dez. Der Reichstag hat heute in der Schluß— abstimmung die Justizgesetze mit 194 gegen 100 Stimmen an⸗- senommen. Dagegen stimmten das Cintrum und die Fertschritts- darte'; alle anderen Früctionen waren einstiaamig daflür, ebenso die Bruppe Löwe⸗-Zinn. Die O,fiziö en bestreiten, das über einen Besuch des Kaisers m Me und Straßburg séon irgendwelche Bestimmungen getroffen seien; jedoch wird eing:räunt, daß der Kaiser wiederholt den Wunsch zgedußert, hat, den Reichslanden einen neuen Besuch zuu schenken. Nach einer Miltheilung der „Post“ ist der Zusammenstoß der Abgeordneten Lucius uünd Bamberger in der Sonnabendsitzung des Reichstags durch das Dazwischentreten beiderseitizer Bekannten ohne weitere Folgen geblieben. Gutem Vernehmen nach wird sofort nach dem Schlusse der A Gestern zirkalitie im Reichstage das noch unbdestimuit⸗ Gerücht, — 5———22—[—— ööÜEfREE daß jene v'er Mitzlisder der nationalliberalen Fraktion, welche gegen den Kampromiß gestinmt haben, ihren Austritt aus der Fraktion ertlären wosllen. — Dee Regietzing legt“nach der „W.-Z. großen Werth auf eine nochmalige Plenatbejprechung der Vorläge betteffend Einführung der Follausg e chungsabgaben, dor Schluß des Reichslages. Die vom Reichstage zur Vorberathung der Vorlage eingesetzte Komission von 21 Mitgliedern hat ihte Befhrechüngen beendet. Durch die Lässig⸗ keit und ungenügende Vorficht der leilenden Parleien ist es geschehen, duß die Schutz zöllner die Majorikät in' der Komm'ssion erlangt jaben, indem 11 Mitglieder für und 10 Miiglieder gegen die Vor— —VVVV— — des Entwurfes ju sichern, hat die Regierung die handelspolitischen Maßnahmen zu aur rein vol'tijchen zu machen versucht, was ihr auch insofern ge— Pückt ist, als einige füte den Freihandel geneigte Abgeordnete in Jet speziellen Frage der Einfuhr vom Ausland mit Exporiprämien »egünstigter Eisenwaaren, namentlich grober Gußwaaren der Maß— ahie von Zollausgle chungsabgaben zustimmten. Trotz des voraus⸗ ichtlich dee Annahme der Vorlage befücwortenden Komissionsberxichtes st nicht zu erwarten, daß die Mehrheit des Reichstages dem Vor— hlage der Komission entsprechen wird. Der Beschluß der deutschen Reg'erung, die Einladung zur Theilnahme aw der Pariser Weetausstellung abzulehnen, vird ven den Parisern Blättern vielfach kommentirt. Die „Patrie“ nßert in einene Deutschtaud und die Ausstellung“ überschr'ebenen Artikel: „Mit oder ohne Deutschland wird die Ausstellüng eine zlanzeude sein, und Frankreich wird durch se ne Einladungen be— viesen haben, daß es von den verfsöhnlichsten Gesinnungen beseelt st. Jetzt wird den deutschen Blättern hoffentlich jeder Vorwand zenommen seimn, wenn sie wieder die Lust anwandeln sollte, sich über insere friedlichen Absichten zu täuschen. Vom philosophischen und ystorissen Stundpunkte ist es sogar sellsame, welche Bitterkeit infere Nachsarn in Ecinnerung an ihre eigenen Erfolge bewahrt hjaben; das läuft offenbar uller Gewohnheit, dem Zauber des Sieges und dem Genie des glücklichen Voskes zuwider.“ Im pre ßischea Staate waren Ende Ottober d. J. 118 Kreis- Schul: Inipe:toren definiliv angestellt. ANusland. Wien, 20. Dez. Das Telegratzy. Cortesp.-Bureau meldet aus Semlin: Auf dem MonitotMaros“ wurden iin Folge Platzens einer Granate beim Laden im Thurm ein Schiffsfähnrich und ver Matrosen schwer, sieden Mann leicht verwundet. Loudon, 20. Dez.- Der Staatssecretär der Colonieen, Earl of Carnarvon, hielt gestern in Dulberion eine Rede, in welcher er hervorhob, die Regierung setze das größte Vertrauen in die Mission Salisburys. Der gegenwärtige Augendlick sei zwar sehr tritifch, doch sei es das Zei der Negierung, den Frieden trotz der driegsrü ungen zu erhallen. Die Regierung hoffe, die Conferenz werde eine friedliche Lösung der schwebenden Fragen herbeführen. (Euglische Rditungenu.) Die neuesten Nacheichten über die euglischen Kriecszüstungen für Konstantinopeh, Gibraitat und Malta sind folgende: Oberst Stockes vom Geniekops ist mit enem vollen Stabe nach der Levante gesandt worden, um die Vertheidigung von Konstantinopel zu organisiren. Die 20. Genie-Kompa wie wird mit einem der Pen. und Otient.Postdanpfschiffe von Malta nach Konstantinopelargehen und das Teuppen— Trausporischiff „Assistance“ wird das 60. Rifle Regicrent dahiun bringen. Sobald die russische Armee den großen Balkau UÜUberschreitet, werden ˖· von England 50. 000, Mann Truppen nach Varna, am Schwarzen Meere, gesandt werden, von wo aus den Russen der Weg nach Zonstantenopel verlegt werden wird. (72) Die Flotte wird' darn auch nach dem Borzporus abgehen. Ferner sollen dann auch die Garnisonen in Gibraltar und Malta sofdrt verstärtt werden. Oberst Pasley vom Geniekorps ist nach ⸗Gihraltar gesandt worden, wo dedeutende Bauwerke vorzunehmen sind, unt⸗r denen auch der Bau tines neuen großen Werftes für Kriezsschiffe. Die dortigen Forts