II. A An . —— ————— Dder St. Jugberter Anzeiger und das' (2 mal wöchentlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt. (Sonntags mit illustrirter Vei lage), erscheint wöchentlich viermal: Dienstag, Donneréetag, Samstag und Sonutag. Der Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 4 Mark 20 R.⸗Pfa. Auzeigen werden mit 10 Pfg., von Auswärts mit 15 Pfg. für die viergespaltene Zeile Blattschrift odet deren Raum. Necla nen mit 30 Pfa. pro Zeile berechnet. —3532* M 209. Eonntaa, den S1. Dee euber 111876. —2 2 Neujahrs⸗Gruß. Verklungen find der Glocken Toöne, Der laute Gruß dem neuen Jahr; In Wehmuth schaut des Geistes Auge Nach der entfloh'nen Tage Schaar. Da ziehen Bilder trüb und heiter, A Da schaut; aus den enischwundenen Tagen Die Seele schmerzlich mancherlei. — Uvd wer des Schicksals hartée Schläge In dem entfloh'nen Jahr empfand: Wietr ist sein Blick vo suher Hoffnung Dem neuen Jahre zugewandt!'' Und wem in den vergangnen Tagen Das Glück gelächelt immerdar, Der ahnet nicht der Dinge Wechsel Der lanernd schläft im neuen Jahr D, sei willklommen allerwegen, Du junges Jahr im deutschen Land, Bib uns den heißersehnten Frieden, Streu Gutes aub mit voller Hand Laß holde Eintracht bei uns walten, Ihr Segen folge jeder Spur, Gib Freude allen Menschenherzen Und segne Berg und Thal und Flur. Vernichte nimmer eine Hoffnung, Wenn edlem Herzen sie entsprang, Otrockne Thraͤnen, lind're Schnierzen, Mach' froh, was vor dir trub und bang So grüßen heute dich Millionen Du junges Jahr, bei deinem Nah'n, Das rechte Heil von dir erwartend, Beginn' und ende gut die Bahn! Deutsches Reich. — Beerrlim, 28: Dez. Die offigöse Provinzialcorrespondenz“ heble iir einem Artikel mit der Aufschrift Kaisers⸗“ und⸗ „Volkes⸗ Dank“ die Vedeutung des Abschlusses der Justiagesetze hervor und demertte daß hiermit die gesetzgehenden Kräfte des Reiches-Muße ethwlien haben, sich nun um so mehr anderen wichtigen, namentlich wirthichaftliche: Aufgaben zuzuwenden, fur deren gedeihliche Lösung es auerdings nothwendig sei, daß Volksvertreter gewählt werden, welchen es Ernst ift, eine Verstärd gung über die Bedürfnisse und Juletessen? des Volkes mit den Regierungen herbeizufühten. aussland. We'o stau, 285. Dez. Die „Mostkauer Zeilung nennt die neue türkische Verfassung eine bloße Verspottung der Mächte, welche die Noth der Christen legalisire und die Verantwortlichkeit der Re⸗ gierung beseitige, nur durch eine ernstliche Occupation und Verlei⸗ hung des Rechtes an die christliche Bevölkerung, im Frieden Waffen zu tragen, im Falle den Türken dieses Recht nicht zu nehmen sei, — die Lage der Christen verbessert werden. Sit. Jugdert, 29. Dez. Schluß des in vor ger Wiinmer an d'eser Stelle gebrachten Vortrags des Hrn. Anwält Rosemberger.) *Das ist die innere Seite dieser Gesetze. Die äußere und haupisächliche Seite jedoch ist das Bewußtsein: wir bekommen ein sicheres Recht; und daß dieses Werk nicht mißlungen ist, verdenken wirre den Häuptern der nutionalliberalen Partei, die sich mit Hint. ausetzung alletr Schwierigkeiten aufrafften und Tag für Tag, gear⸗ beitet haben, um das große Werk zu fördern. Es hat viele Com⸗ promisse erheischt, bdis das Werk so weit gediehen war, daß es in den Reichstag kommen konnte. Und nun schien es in hohe Gefahr gebracht durch den Widerstand von Seilen der Regierung, und die bestimmte Erklaäärung: diese 17 Punkle sind nicht. annehmbar, schien das Schichal derselben besiegelt zu haben. Da waren es Edu⸗ rd Ios einige wenige Männer, herborragend an Intelligenz und von großem Ansehen bei ihren Parteigenossen, welche es übernahmen, sich an den Mann, auf den sich alle Erwartung stüßzte, mil der Frage zuwenden, ob ez ihm wirklich ernst sei um das Zuftandehringen der Gesetze. Auf die Antwort desselben, es sei ihm hoöchster Ernst damit, und der Kaiser dabe selbst das größte Interesse dafür,- beriethen sie sich mit den Vertrelern der Regierung und endlich kam es durch wechselseitiges Nachgeben dahin, daß von diesen 17 Punkten sehr bedeuiende von Seiten der Regierung zugegeben wurden. Zwar kosteten esngroße Opfer, ader — und das darf ich mit voller Gewißhtit sagen — es ist ein großes, mächtiges Werk die deutsche Rechtseinheit und ein weiteres Band für das Gedeihen des Landesn Warum uns also solche Vorwürfe von allzugroßer Hinneigunge nach dem Mini⸗ sterium und Abhängigleit von demfelben ins Geficht schleudern * Jst ja das Zustandekommen jener Gesetze wiederum ein Beweis, daß nuc darch wechselseitiges Nachgebennrine Vereinbarung gewon⸗ nen werden klann. Blicken wir nur hinüber in das Land jenseits des Ocean, nach Amerika: Dort: hate der schroffe Gegensatzu und der Widerstand der einzelnen Parteien Zustände herbeigeführt, die deineswegs beneidenswerth sind. Meine: Herrnl Wenn alss unserr Vertreter, wenn die Häupter der nationalliberalent Partei die Hand zu einer Vereinbarung mit dem Ministerium boten, so haben. sie fich damit den Dank des Vaterlandes erworben, der bereits aus sehr angesehenem Munde ihnen gezollt. wurde. Und wir leben der Ue⸗ berzeugung, daß auch das Voll sich daukbat zeigen wird durch die Wiedetwahl unjerer bisherigen Abgrordneten. Wir stehen vor der Wahli! Koönnte: sich da unser Wahllreis undankbar zeigenn einem Manne gegenüber, der“ unter erheblichen Opfern nicht nut bezüglich der Annehmlichkeiten des Familienlebens, sondern auch an Zeit und Geld durch zwei Wahlperioden hindurch und schon früher im Zoll⸗ baͤrlament unsere Vertretung immer zu unserer vollsten Zufr eden⸗ beit geführt hat ? Gewiß nicht!' Ich widerhole dahen: Wir sBnnen unferem zur Wiederwahl vorgeschlagenen. Reichstagsabgeordnelen Dr. Schmidt nur so unstrn wärmsten Dant bezeigen, daß wir ihm iortdauernd unser Vertrauen schenken, das er in so hohem Grad berdient.« Ich bin daher der Ueherzeugung, daß unsere, Partei, die disher sich ducch puuktliches. Erscheinen am Wahltisch ausgezeichuet hat. es an nichts fehleu, lassen wird, um auch diesmal den Sien dabonzutragen. Und so hoffe ich um Siane Aller zu handeln, wenn ich sie auffordere, mit mir einzustimmen in ein Hoch auf unseren werthen Reichtagsazgroxdneten. Unsec, Reichta sabgeordneter Herr Obeꝛappellationsgerichtsrath Schmidn ausMäünchen, er lede Hochl⸗ Rach Hr. Rosenberger nahm Herr Fabrikant Wolff- das Wort und theilte niit, daß Herr Schmidi sich betreffa derr Etsenbahnlinie St. Ingbert - Saarbrücken mit Hr. Herzoge, der die Neiths-Eisen⸗ bahn- Angelegenheiten' zu leiten hat, besprochen habe und. auch ser⸗ nerhin die Sache weiter verfolgen werde. Nach diesem kurzen Be⸗ richt des Hr. Wolff, sprach Hert Schanck den- beiden Herrn⸗ für ihre gediegenen Vorträge im Namen Aller feinen Dank aus, was die Auwesenden durch Echeben vom ihren Sitzen bethätigten. He⸗ cauf trennie sich die Versammlung. Vermisujtes. —— fSit. Ingbert, den 80. Der Gestern wurde in einem hiesigen Laden versucht, ein falsches 20 Markftück auslugeben. Da anz mehmen ist, daß der Versuch wiederdolt wird, so ist⸗bei Au— nahme don 10 und 20 Markstücken Vorficht anzutaihen. 7 Vom 1. Januar 1877 ab werden bei den Vahn⸗Einneh⸗ mereien Dürkheim, Frankenthal, Homdurg, Kaisferslemntern Hptoh., Landau Hpibh., Ludwigshafen, Neustadt, Speier und Zweibrüden „Retourbillete? II. lasse zu. Schnellzügen und, III. Qiasse zu ge⸗ wöhnlichen Zugen mit 75tägiger Gittigkell nach Munchen autgeneben uF S. M. dir deutfsqe Kuiser übersandte der ältesten Tochter des Generals v. d. Tanm (Braut des preußischen Militaär· Attaches MNalor⸗ von Stütpnaget) zu Weihnachten eine küustlerisch grarberlete, außerst prachtvolle Stochubkr.