Deut für die deutschen Verwundeten im Jahre 1870/71 hergegeben, »aß man sich nicht darüber wundern kann, wenn die Bewohner der Ddauptstadt des deutschen Reiches sich dem Aufrufe gegenüber kühl zis ins Herz hinein verhalten. — In mil täriichen Kreisen ver— lautet, daß das achte württembergische Infanterieregiment Nr. 126 in Folge der Dislokation der deutschen Truppen in Elsaß-Loth- ringen nach Zabern in Garnison kommen werd. 4 Das bei der vorigen Weinprobe des deuischen Neichstages o sehr beborzuzte s Stuck (400 Liter) 1728er Stein, Kabinets⸗ vein des ehem. großh. toskanischen Kellers zu Würzburg — das uur in dem bekannten Rosenwein des Bremer Rathskellers einen Revalen hat — ging durch Kauf in den Besitz des Weingutsbe« ißers A. Wilhelmi in Hattenheim so /Rh. über. 4 Die unterirdische Telegraphenleitung von Berlinn nach Dduln ist der Firma Felten u. Guilleanme in Koͤln seitens des Beneral⸗Postmeisteis Stephan zur Ausführung übertragen worden. Die Linie wird über Potstan, Magdeburg, Braunschweig, Han⸗ nover, Minden, Müster, Wesel, Düsseldors nach Koöln geführt werden. Die Strecke Berlin⸗-Potsdam, wurde von derselben Firma ‚origes Frühjahr gelegt, die Strede Potsdam-Magdeburg soll diesen Herbst und die Strecke Magdeburg:Koöln naͤchsies Frühjeihr gebaut werden. Augenblicklig sind die Linien Halle-Leipzig und Halle⸗ Mainz im Bau, die Strecke Halle Leipzig wierd diese Woche vol— lendet, so daß Leipzig schon unterirdisch mit Berlin telegraphisch zerbunden sein wird. Die Strecke MainKassel Halle wird bis Mitte Juli vollendet sein. Es wird auf dieser Strecke durch⸗ ichninlich täglich eine deuische Meile Kabel verlet. Zur Feststel⸗ lung des Grabens sind über 600 Urbeiter thätig, eine Graben- maschine, wie solche versuchsweife auf der Strecke Berlin-Hamburg oon der Firma Siem⸗ns u. Halske verwendet wird, läßl sich wegen des steinigen und felsigen Bodens, der größtentheils auf der Strecke Mainz Halle vorkoimt, nicht verwenden, da die Grabenmaschine nur in leichtem sandigem Boden mit Erfolg benutzt werden kann. Das im vorigen Jahre von Berlin nach Halle gelegte Kabel gibt in electrisher, beziehungsweise telegröphischer Beziehung die vollste Bifriedigung; in Folge dessen ist der General- Postweister Stephan auch an den weiteren Ausbau des Telegrabhennetzes herang treten. In Wien waurde bei einem Pferderennen ein Offizier, Lieultenant Graf Wurmbrand, sehr schwer verletzt, indem er mit jeinem Pferde stürzte und die nachkommenden Reiter, die Gefahr niweder gar nicht oder zu spit merkend, über ihm zusammen⸗ uͤrzlen. r Das „Tagblatt? verichtet aus Bucharest: Durch den Tinsturz der Aluta⸗Brücke seien 5 Bahubeamte getödlet, die rus— sischen Operationen jedoch nicht beeinträchtigt worden. Maischnee. Aus Tirol, Salzburg und Obersteyer wurde unterm 16. d. Mis. an die Central-Anftalt für Meteorologie berichtet: Seit gestern Morgens haben sich in den meisten höher gelegenen Orten der Alpen ziemlich bedeutende Schaeefälle eia— gestellt. Die Höhen sind überoll mit Schnee bedeckt, in den Thä— lern schmilzt derselbe und ist mit Regen gimscht. Die Schneegrenze ist bis zu fünfhundert Metern herabgerückt. Die Temperatur ist im Durchschnitte bis zu —- 3 und 4 Grad Cols. gefallen. Frost wird keiner gemeldet und ist außer theilweisen Baumbrüchen durch das Schneegewicht keix Schaden in der Kultur zu beohachten. Das Baromeler ist seit gesiern Abend im raschen Steigen und verspricht heiteres Wetier. — Die gemessenen Niederschlassmengen sind ehr hedeulend und betragen an manchen Stationen bis zu 40 Milli- meter innerhalb 24 Stunden. 4 Der Erzbischof Checa von Quito (Rpiblick Ecuador) wurde am Charfreitag, als er die Messe zelebrirte, durch Strychnin', das ihm in den Meßwein geschültet worden war, vergiftet. Als Thäter wurde ein Offizier von den Truppen Ventimilla's ermittelt. f GEine Episode des Krieges. Bucharest — schreibt ein Correspondent des „Daily Telegraph“ — genoß vorletßzlen Sonntag die angenehme Ueberraschung, eine weitere prächtige russische Kaval⸗ leriebtigade durch die Umgebungen der Stadi marschiren zu sehen. Tin Husaren-Regiment wurde von einer jungen russischen Dame, in der vollen Uniform des Regiments und auf einem prachtvollen Rosse sitzend, geführt. Man sagte mir, es sei die Fürstin Demi⸗ doff, Tochter des Ehrenoberst und Inhabers des Regiments, der jährlich 10,000 Rubel dafür ausg bt. Nemals habe ich ein rus⸗ äsches schweres Elite⸗Kavballerie-⸗Regiment so gut beritten gesehen. Die Don Kosaken machten besonderen Eindruck auf die weiblichen Zuschauer durch das außerordentlich gute Aussehen der Männer, die meist blond sind, klassisch regelmäßige Gesichtszüge und fchöne uhletische Figuren haben. Ihre Musik besteht aus Cymbalen und Vogelpfeifen, welche Instrumente einem Chor von etwa 30 Sängern die melancholische unvernünftige Melodieen, aber recht harmonisch singen, accompagniren. Die Kosaken sind auf bloßen Ponies be⸗ zitsen, aber diese Thiere sind hart wie Eisen, schnell und zahm wie catzen, obwohl sie nur mit einem einzigen Zaum geritten werden. F In der Albert Halle in Süd-Kensiüglon zu London 'and am Montag Abends das erste der von Richard Wagner an⸗ ekündigten sechs großen Concerte statt. Der Erfolg war ein glän⸗ ender. Die große Halle, die nicht weniger als 12,000 Personen aßt, war trotz der hohen Einlrittspreise nahezu gefüllt, und unter dem Auditorium befanden sich, außer den meisten Celebritäten auf em Gebitte der Musik, die Herzogin v. Edinburgh, Prinz Leopold, PrinzesfirLouise und andere Mitglieder der lönigl. Familie. Das Jeuische Element war natürlich vorwiegend. Aber auch die englische Zevölkerung stellte ein sehr zahlreiches Contingent aufrichtiger Wagner⸗Enthusiasten. Wagner wurde, als er am Dirigentenpult erschien, mit großem Inbel begrüßt. Nicht minder stürmisch wurden zerr Wilhelmi, der Chef d'attaquo des gediegenen, 200 Mit—⸗ lieder zählenden O chesters, und Frau Friedtich Materna begcüßt. das Programm eröffnete mit dem grandiosen „Kaisermarsch“, dann olgten Auszügßge aus „Rienzi“ und „Tannhäuser“, die, von Frau Naterna und den Herren Unger, Hill und Chandon, sowie dem Irchestee musterhafi ausgeführt, enthusiastischen Beifall ernteten. der zweite Theil des Concertes bestand aus den wirlsamsien Ab⸗ chnitien aus der Oper „Rheingold“, die abir trotz ihrer gediegenen kxecution unter der Leiturg Hans Richter's weniger Eindruck zu nachen schienen. Die Soli lagen in den Händen der Damen Materna, v. Sadler-Grün, Waibel, Exter und den Herren Unger, Hill, Chandon und Schlosser. (Dr. Engländer, Anglo-Amerik. Correspondeny). fLondon, 22. Mai. In Hull explodirte gestern ein um Auffteigen fertiger Bollon, der von einem Windstoß einer Basflamme nahe gebracht wurde. Viele Menschen waren in der stähe; 60 wurden leicht beschädigt, 26 schwerer, unier ihnen 6 efährlich. F (Ein gewalltiger Cyclone) Die Stadl Galveston in dexas wurde vor Kurzem von einem Wirbelsturm von unerhoͤrter yeftigkeit heimgesucht. Obwohl er nur 10-15 Minuten dauerte, erftörte er eine große Anzahl von Gebäuden, unter deren Trüm⸗ neru mehrere Personen begraben wurden. Dieser Cyclone war nisetzlicher als jener von 1875. F Etwas sNenes im Weltverlehr ist die Einfuhr von Pferden zus den La⸗Ptata-Staaten nach Europa. Is Frantkreich soll ein Transport von 100 Pferden angekommen und von denselben die zälfte für die Armee angekauft worden sein. Die Pferde laufen einem Theile Südamerikat wind in den Pampas umher und inzelne Besitzer haben große Heerden. Futter und Pflege werden »enselben nicht zu Theil; ersteres finden sie das ganze Jahr im Freien und an lehztere sind sie nicht gewöhnt. Ob der Seetransport iuf so weite Ferne lohnt und ob gerade Pferde durch den Trans- zort nicht leiden, ist eine Frage, d'e sich erst durch die Erfahrung nststellen wird. (Zeitscht. d. landw. V.) f Ueber das Ausblasen der Petroleumsflamme erläßt ein fach- undiger Industrieller folgende Mahnung: „Wenn es richtig ist, zaß unler Hundert Reunundneunzig die Lampe von oben ausslasen, o ist es eden so richtig, daß diese Neunundneunziz der gleichen Bfahr ausgesetzt sind, die dem Hurderisten weklich passirt, sich mit Hetroleum zu verbrennen. Wenn der Oelbehälter weiter binunter eer ist, so ist nämlich zu ristiren, daß der leere Raum in Folge der Wärme des Oels mit Gas, ganz gleich wie Leuchtgas, gefüllt st; trifft eßs nun, daß der Docht im Brenner etwas zu schmal und die Röhre nicht ganz auszefüllt ist, so bläst man die Flamme durch den offenen Raum hinunter, das Glas zersprengt den Oelbe⸗ zälter, und das übrige heiße Oel fängt Feuer, ergießt sich über d'e Kleider, Möbel und Zimmerböden und das Ende ist, was die Zeiturgen fast alle Woche aus allen Theilen des Landes zu berichten haben. — Will man eine Petroleumflamme ohne Gefahr auslöschen, 'o drehe man den Docht auf die Höhe der Roͤhrte hinunter, aber aicht weiter, sonst r'sslirt man, daß die Flamme in den Oelbehälter ommt und wieder eine Explosion verursacht; dann blässt man sie von unten durch die Zug!löcher einfach aus. Das Petroleum ist n kaltem Zustande ganz ungefähtlich, und man kann es mit Zünd⸗ jölzchen nicht anzünden; erwärmt man es auf die Grade, die es n ein paar Stunden in der brennenden Lampe erhält, so darf man aum mit Feuer in die Näbe kommen. Hienstesnachrichten. Ver Lehrer Karl Wolf in Brüͤcken wurde zum Lehrer an der satholischen Mittelschule in Rh inzabern, Lehrer Xaver Pfeiffer in Rheinzabern zum Lehrer an der oberen Knabenschulstelle, Schul⸗ berwefer Jalob Kapper in Weisenheim a. B. zum Lehrer an der ath. Schule zu Rheinzabern und der Schulbverweser Daniel Ehnes u Niederbexbach zum Schulverweser an der kath. Schulverweser⸗ t Ue in Schifferstadt ernannt —XAXXXXX st die in der houtigen Nummer unserer Zeitung sich befindende Glücke- mzeigo von Samues Heckscher senr. in Hamburg. Dieses Haus hat sich surch seine prompte und verschwiegene Auszahlung der hier und in der Imgegend gewonnenen Beträge einen dermassen guten Ruf erworben, lass vir Jeden auf dessen heutiges Inaerat schon an dieser Stelle auf- norkaam machen.