— — — — der St. Ingberter Auzeiger und dee (2 mal wöchentlich) wit dem Haupiblatte verbundene Untertalkungsblatt, (Sonntagt mit illustrirter Seibn age), erscheint woͤchentlich viermal? Dienstatz, Donnerstag, Samstag nud Sounutag Der Abonnemerntsepreis beträgt vierteljahtlich Wark 20 R.⸗Pfg. Anzeigen werden mit 10 Pfg., von Auswaärts mit 15 Pfz. für die viergespaltene Zeile Blattschrift oder deren Rauin, Neckamen mit 80 Pfg. pro Zeile berechnet. 88. Zamstag/⸗ den . Juni — atee 1877 Deutsches Reichh. Mänchen, 8. Juni. Ob «der Kronprinz des deutschen steiches auch im heurigen Spätsommer bayerische Truppen und ventuell welche Abtheilung derselben inipiziren wird, darüberist nis jetzt noch gar nichts destimmt und sind die desfallsigen Zeitungs⸗ aachrichten mindestens noch sehr verfrüht. — Man glaubt an⸗ jehmen zu dürfen, daß der bevorstehende Landtag nur 2, höchstens 3 Wochen beanspruchen wird. In der That wird es möglich sein, n diesem Zeitraume den Mlitäretat zu erledigen, zumal es sich a hiebei nicht um die Bewilligung des Gesammtbedarfs für die Irmee handelt — derselbe ist im Reichsbudget festgesetzt —, viel⸗ mehr nur um die Feststellung und Genehmigung der einzelnen Ftals innerhalb der von dem Reichsorgane für die bayerische Ar⸗ nee bestimmten Gesammtsumme. Nach Erledigung des Militär⸗ tats durch die Kammer wird die Verlagung desselbene bis gegen Fade September bis zu dem Zeipunkte, wo die Vorlage des Bud⸗ gets für d'e nächste Firanzperiode zu gescheheen hat« erfolgen. — der Stadtkommandant von München, Genecalmajor von Ysenburg, jeht Mitte dieses Monats in Urlaub und wird die Führung der Stadtkommandantur dem Generallieutenant Horadam, Inspekteur her Remonte⸗Inspektion, interimistisch übertragen werden. — Die elegraphische Mitiheilung eines Blattes, daß im Staatsministerium det Aeußern dahier ein Wechsel bevorst he, wird als völl g unbe⸗ grürdet ertlärt. —München, 5. Juni. Die vom Kriegsministerium für das . Armeekorpẽ angeordnete Generalstabe ⸗Uehungsreise wurde ver⸗ chobek und fiudet erst nach den Truppen ;Uebungen unier Leitung yes Generalstabs-Chefs genannten Korps, Herrn Oberstlieutenant d. Angstwurm, statt. — Berlhin, 6. Juni., Der russische Botschafter am großbri⸗ annischen Hofe, Graf Schuwaloff, ist gestern Abend hier einge⸗ roffen und reisst heute Mittag nach London weiter. Auh der Bot⸗ chafter v. Oubeil wird von Petersburg demnächst hier zuzückerwartet. Ausftand. Pari's, 6. Juni. Marschall Mac Mahon hat sich mit einer Gemahlin nach dem Schlosse La Foret begeben.“ Die für den 17. Juni beabsichtigte Revue der Pariser Garn'son soll ver⸗ choben werden, da durch das Zusammentreffen derselben mit der Biederöffnung der Kammern die Befürchtung veranlaßt wurde, daß Demonstrationen vorkommen könnten. Paris, 6. Juni. Graf Hatzfeld ist hier eingetroffen. — kin hier verbreitetes Gerücht, Gambetta sei nach Belgien abgereist, im sich einer Gerichtsverfolgung wegen der Rede vom 2. d. an zie Studentendeputat:on zu entziehen, entbehrt der Begründung. Es heißt, Gambelta unterlasse auf Thiers Anrathen die beabsichtigte Jaitationsreise. Paris, 6. Juni. Ungeach!et der Haltung der legitim'stischen Atgane wird die Majorität des Senats bestimmi für die Auflösung otiren. Die Linke wird geheime Abstimmung verlangen. London, 5. Jani. Im einer Depesche Lord Derby's an )en britischen Botschafter in Paris, Lord Lyons, betreffend: den jon Lesseps gemachten Vorschlag, den Suezcanal zu neutralisiren heißt es: Die britifche Regierung brachte zut Kenntniß des russijchen Botschafters, Grafen Schuwaloff. daß sie jeden Versuch, den Canal u blockiren oder die Schifffahrt auf andere Weise zu hemmen, als Drohung gegen die britsche Herrschaft in Ostindien und als eige edeutende Benachtheiligung für den Welthandel ansehen würde. Deshalb sei ein jeder Schriti der Art underträglich mit der Bei— ehaltung der passiven Neutcalität von Seilen Englands. Eine Jeiche Erklärung sei auch der Pforle und dem Khedive zugesiellt. kngland fei fest entschlossen, nicht zu gestatten, dah der Canal der Schauplatz von Kämpfen oder anderen Kriegboperalionen werde. Dem Reuter'schen Bureau“ zufolge wären heule mehrere türkische hanzerschiffe von Kreta nach Alexandrien abgesegelt, um den Trans⸗ yort des aͤgyptischen Contingents zu decken. Lütfich, d. Juni. Der König ewpfing unter Anderen n J Deputrte und den Provinzialrath. Er betonte dabei wiederholt die schwierige Lage Belgiens. Die früheren Garanlieen des europäischea Bleichgewichtz seien weggefgllen. Belgien müsse selbst seine Unab- hängigkeit und seine Nationalität sichern, und sei die Regittung daher genöthigt, aeue Kredite zu Vertheidigungszwecden zu verlangen, Also Mehrausgaber für's Militär.) 75558 Brufsel, 6. Juni. Der „Moniteur belge“ schreibtez Es. ei nicht Gebrauch, die Anlworten des Königs auf Ansprachen bei fficielen Empfängen zu veröffentlichen. Die dem König vonnden, Zeimngen zugeschriebenen Aeußerungen bei dem Feste in Lüttich seien ingenau und unvollstaändig wiedergegeben. Der König habe thate ächlich, ohne Beunruhigung an den Tag zu legen, sein festes Ver⸗ rauen ausgesprochen, daß Belgien die Schwierigkeiten der gegene värtigen. industriellen Lage und andere eiwaige Schwieriglesten nuthig überwinden werde. Konstantinopel, 6. Juni. Tin Regierungstelegramm nus Mostar, 5. Juni, meldet Gestern faud einerheblichet Zu⸗ ammenstoß in den Defileen von Krstac stalt. Die dottvers chanzten Montenegriner einschließlich der Insurgenten der Herze⸗ zowina, ca. 16,000 NMann wurden von Suleiman Pafcha aus hren Stellungen verdrängt und nach einem über sechs Stunden- arernden Kampfe in die Flucht geschlagen und verfolgt..Die Berluste des Feindes sind sehr beträchtlichh. Aus Konstantinopel, 6. Juni, wird det Koͤln⸗ Zig.“ lelegraphirt: De Pforte hat an ihre Vertreter im Auslanden ein stundschreiben versandt, welches heute den. Regierungen der Mächte nitgetheilt werden soll. In demselben erheht he Einspruch gegen. die Unabhängigkeitserklärung Rumäniens und belont, sie seloͤst habe ederzeit Verträge, welche Rumãniens Stellung zu ihr regelten, an⸗ rlannt, Rumäniens Rechte und Priwvilegien geachtet; mit dem Fürsten und seiner Regierung im besten Einvernehmen gestanden. Selbst noch beim Veginnedes jetzigen Krieges mit Nußland habe Fürst Karl von Kumänien erklärt, ex gedenle nicht, sein Verhalt⸗ niß zur Pfoite, wobei Rumänien sich wohl befinde und werde eine Vafallenpflicht gegen die Pforte nach wie vor erfüllen. Dec Fürst jabe sein Wort nicht gehalten. Rußland, das alle Ptovinzen und Kasallenstaaten der Pforte aufgewiegelt, habe auch Rumänien zu dem Schritte der Loesagung getrieben, gegen welche jetzt die Pfotte auj Grund der bestehenden Verträge bei den Mächten auf das entschiedenste protestire. Konstantinopel, 6. Juni. Ein Telegramm Suleiman Pascha's meldet, daß von Gago aufgebrochene kürkische Truppen ach erbittertem Kampfe gegen 6000 Montenegriner, welche derdutrt vurden und beträchtliche Verluste erlitten, sich mehrerer montene— rinischer Stellungen, namentlich der bedeutenden Befestigungen um dristalie bemächtigten. — Eine Depesche des Kommandanten von Zkutari Alifaib Pascha meldet gleichfalls die Einnahnie mehrerer wontenegrinschen Positionen. — Das Bombardement von Giurgewo vird fortgesetzt. Aus Cattaro, 8. Juni, wird der „Pol. Korr.“ gescheieben: Bestern überschritlen kückische Truppen von Spuz die monlene— zrinische Grenze und besetzten die Anhöhen von Maljat und Vis— ꝛcica, ohne auf Widerstand zu stoßen. Fürst Nikolaus, diesez Borrücken der Türlen nur als eine Demonstration ansehend, zog rotzdem einen Theil des füdlichen Armeecorps aus BielLpaviice zegen den mit 24,000 Mann zwischen Nevesinje und Gacko stehenden Dsman Pascha, welcher den Duga-Paß bedroht, an sich. Trotz der Schwächung seines Cocps griff der in Albanien kommandirende Petrodic heule am frühen Morgen d'ie am Maljat-Hügel stehenden Türken an, schlug sie auf's Haupt und verfolgte sie in der Richtung don Kulosebina. Viele hundert abgeschnittene Türkenlöpfe bezeichnen diesen montenegrinischen Sieg. Von dem Ueberfall, dessen Opfer 4000 sscherkessische Reiter geworden sein solln, bringt der „TDailh Lelegroph“ in eiver Depesche aus Etzerum vom 2. d, folgende nähe e Beschreibung: „Ich habe das schredlichste Ere'gniß dieses Krieges zu melden. Vor zwei Nächhtten erhielien 4000 Mann tscherkesische Havalleri⸗