J 7 777 RAUU 7 J 83 24 j h F 1 9 * 7 — 0 J —— — ⏑— —B—0— — G ö— r— — — —— — Ler St. JIugberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich) mit dem Haupiblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntagt mit illustrirter Sei⸗ lage), erscheini wöchentlich viermalz Dienstag, Donunerstag/ Samstag uud Sonntag. Der Abounementspreis beträgt vierleljährlich 1 Mark 20 R.⸗Pfg. Anzeigen werden mit 10 Pfa., von Auswörts viit 15 Pfa: fur die viergespaltene Zeile Blattschrijt oder deren. Raum, Neciamen mit 30 Pfg. pro Zeile berechnet. —E 135. Donnerstag. den a0. August J — 1877. eααιιιαα Deutsches Reich. In unseren diplomatischen Kreisen macht die Nachricht, daß zer druische Botschafter in Par's, Fürst Hohenlohe, am 13. Sep⸗ ember einen dreimanatlichen Urlaub antreten werde, großes Aufsehen. Der Boischaster wird also während der für die innere und vielleicht nich für die duß re Politik Frankreichs entscheidenden Zeit der Reuͤwahlen zur Deputirtenlammer nicht auf seinem Posten sein. Die Offizissen werden natürlich nicht ermangeln, einen zureichenden hrund für die Abwesenheit des Fursten Hohenlohe ausfindig zu machen; in Wirklichkeit aber scheint uns in der Beurlaubung des eutschen Botschafters ein gan; unzweideutiges Mißtrauensvotum zu iegen, welches sich gegen die der franzosischen Regierung zuge⸗ chtiebenen Absichten richtet. Ausland. Wie dem ,Deutschen Montagsblatt“ aus Paris telegraphirt wird, hat der am Sonnabend stattgehabte Ministerrath beschlossen, Zambetia wegen der in Lille gehaltenen Rede in Anklagezustand zu versetzen und alle Journale zu verfolgen, welche seine Rede ab⸗ zedruckt haben. Diese Maßnahme hat in Paris um so größeres Aluffehen erregt, als man dort glaubt, daß damit nur der Anfang aner ganzen Reihe von Einschüchterungsversuchen gemacht werden oll. Demselben Blatte eninehmen wir das Folgende: „Ein großer Theil der eben wieder bei ihren Regimentern angekommenen Reser⸗ Aiften ist sosort wieder in die Heimath entlassen worden. Den Anlaß zu dieser Maßregel kennt man nicht geuau, man vermuthet edoch allgewein cin Wahlmanöver dahinter, indem die Regierung ille vom Dienst befreiten Reservesten durch ihre Eatlassung zu Dank u verpflichten“ hofft. In Lyon scheint man den Theil der Reser⸗ zisten nach Hausfe geschickt zu haben, welcher republikunisch ist. — Yburbaki, der ebenso wie Ducrot zu Gewaltmaßregeln geneigt ist, will die republikanischen Elemente seinem Armeecorps moͤglichst fern alten.“ Ein schweizerisches Blatt läßt sich von Paris aus versicherr, die nahe an der schweizerischen Grenze aufgeführten französischen Festungswerke seien erst in Angriff genommen worden, nachdem eine BZerständigung zwischen der französischen Regierung und dem eidge⸗ abssischen Bundesrathe darüber erfolgt sei. Diese Nachricht ist um⸗ omehr anzuzweifeln, als unter den schweizer schen Blättern, welche auf die Gefahr der fragl'chen Festungswerke aufmerksam machten, auch das eigene Organ der Bundesregierung, der „Bund“, sich be⸗ fand. Außerdem ist nicht anzunchmen, daß die schweizerische Bundes⸗ cegierung sich auf eine „Verständigung“ eingelassen hätte, welche der Regierung des Deutschen Reiches allerdings Anlaß zu der Untersuchung geben müßie, ob nicht die vertragsmäßige Neutralität der Echweiz dadurch als lhatsächlich derletzl'zu betrachten sei. Die Lage auf der' Insel Kuba foll fuͤr die spanische Regierung rine vichts weniger dals günstige sei. Der) militärische Befehls haber, General Martinez Campos, dat dem König eine Depesche zesandt, in welder · er viesem die Aliernalive slellt, entweder noch 30,000 Mann Truppen nach Kuba zu senden, oder sich zur An⸗ erkennung der Unabhängigkeit der Insel zu entschließen. Es wäre jür Spanien wohl das Klügste, die kosibare Insel an Nordamerila zu verkaufen, ehe sie sich aus eizener Kraft der spanischen Herrschaft entzieht. London, 28. Aug. Der britische Botschafter in sonstan⸗ inopel, Layard, wurde vom Großvezier benachrichtigt, es sei, um waigen Wiederholungen von Bestimmungen der Genfer Konven⸗ ion durch türkische Truppen vorzubeugen, befohlen worden, daß die zezüglichen Bestimmungen der Konvention ins Türkische überfetzt ind unter die ottomanischen Truppen vertheilt würden. Ebenso eien alle erforderlichen Anordnungen getroffen, um fernere Aus⸗ —* der Tscherkessen und anderer irtegulären Truppen zu erhüten. Ueber den Kampf um den Schipka-Paß wird unterm 20 Uugust aus dem russischen Hauptquartier Gorni-Studen Fol⸗ endes gemeldet: „Seit gestern Mittag und heule unterhielten die u Türken nur ein schwaches Feuer gegen den Schipkapaß. Unsere Zoldaten behaupten alle Positionen. Die Türken setzen sich auf en benachbarten Bergen fest und löjen einander fortwährend im dampfe ab. Sie bringen Wasser, Proviant, Patronen und Gebirgs⸗ jeschütze auf Lasithieren heran, und zwingen, wo letztere aicht pas⸗ iren können, Bulgaren zum Schleppen.“ — Die „Ag. Havb.“ zrfährt aus Konstantinopel, 28. August: Suleiman Pascha sei illerdings noch nicht Herr des Passes, doch habe er sich der Ver⸗ chauzungen am südlichen Eingang desselben bemächitgtt. Ein Telegramm der „Times“ aus Schumla, 28. August sagt: Suleimann Pascha erstürmte vmn Montag (27. August) nach neun⸗ —X Aus Armenien. Am 25. Augusfst verfuchte Muthtar Pascha bei Kürükdara die Russen zu umgehen, jedoch ohne Erfolg. isiltapa und Baschkadyllar blieben in türkischen Handen. * Auf dem asimisden Kriegsschauplatze haben die Russen eine stiederlage erlitten. Ein Telegramm Moukhtar Poschas vom 23. . meldet eine große Schlacht in der Ebene von Kars bei Yedikler. die Türken griffen zunächst die Hügel von Kisil an und nahmen sieselben in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend. Ein von zad ran lommendes russisches Korps wollte Sonnabend Morgens ie Hügel wieder nehmen, der Kampf nahm dorauf größ⸗re Proe ortionen an und dauerte bis 5 Uhr Abends. Die ganze Ebene on Kars war ein ungeheures Schlachtfeld, mehr als 200 Kanonen tanden im Feuer, drei Angriffe der Russen gegen die Hügel von disil wurden von den Türken zurückgewiesen, die Türken blieden derren des Schlachtfeldes. Moulhtar Pascha schlägt den Verlust ʒer Russen auf 3—4000 Todte an und beziffert den Verlust der Türken auf 1200 Todte und Verwundete. General Ali Pascha ind ein türkischer Oberst sind verwundet. Der Komandant der russischen Kavaller'e, General Zozowajoff, ist gefall en. * —BXBRy— ——————c——— Vermisqhtes. U —— F Das landwirthschaftliche Fest für den Bezirk Homburg wird im 20. September in LKandstuhl abgehalten. J Aus dem Kanton Waldfischbach wird der „Pf. P.“ zeschrieben: Am 20. d. Mis. früh 7 Uhr brach in einem Neben⸗ zjebäude der an der Wallatb gelegenen und zut Gemeinde Hecschberg gehörigen Konradsmühle Feuer aus, das bei einer mehrsründigen Dauer einen Schaden von über 7000 Mart an den Gedanlich⸗ eiten und einen solchen pvon 2400 Mart an den Mobiliargegen⸗ tänden verursachte. Die Entstehungsursache des Feuers ist ün⸗ »ekannt, und ist jedenfalls auf irgend einen unglücklichen Zufall urückzuführen. — Fast wäre den Bewohnern unseres Kantons— auptortes Waldfischvach ihre diesjährige Kirchweihfreude in etwaß zestoͤt worden. Die guten Leute sollten auf bezirtsamtliche An⸗ ordnung ihr Kirchweihfest ohne Tanzmusik abholten, wußten aber zas kgl. Bezirksamt zu veranlassen, der harten Befehl, der gewiß nicht ohne Grund ergangen war, zurüdzunehmen; für die zur Bürgermeisterei Waldfischbach gehörige Gemeinde Burgalben soll, vie man hört, das Tanzverbot aufrecht erhalten wecden, was unter der tanzlustigen Jugend gewiß manch?s sauere Gesicht absetzen wird. fFKaiserslautern. Auf das Preisausschreiben des »fälz. Gewerbemuseumz-Vereins (zeschmackvolle Ausführung von Nähtischchen) wurde den HH. Ch,. Niederhöfer Söhne in Eden⸗ oben der erste und Herrn Möbelfabrikanten Hönig in Kaiserklautern der zweite Preis zuerlannt. Die Preise werden aus den Zinsen der Stistung eninommen, die König Ludwig bei Gelegenhen der »fälzischen Industrieausstellung im Beirage von 10,000 Guiden ge⸗ nacht, bestimmt zur Hebung der Kunstgewerbe, und deren geeig⸗ e— Verwendung dem jeweiligen Reg'erungtpräͤsidenten über⸗ lassen ist. Pirmasens, 27. August. Ja der Nacht vom Sonntag zuf Montag wurden auf der Straße von hfier uach Simten wieder nehrere Alleebdäumchen von ruchloser Hand abgebrochen. Möchte