Unverbürglen Nachrichten zufolge hätten die Rumauen Lom Palanku okkupirt; die Straßen sind durch vier Tagé anhaltenden RKegen durdweich Hu.- Nus Schumla wird unlerm 25. November berichtet: Es herrscht andauerns Regenwetter. Die Korrespondenten der Jdurnale haben die Weisung erhalten, die vorderen Linien zu verlassen, wotaus geschlossen wird, daß Suleiman Pascha, sobald es nur die Witte⸗ rung gestallet, eine enischeidende Aktion vorbereitet. Die Monlenegriner nahmen am 24. Abends das Fort am dafen mit 8 großen Kanonen und gestern das Fort Nehaf mit5 Ranonuen. In beiden Forts wurde viel Munition und Proviant vorgefunden. Bis jetzt haben die Montenegriner im Bezirke von Anubari 22 große Kanonen und Ndoris, Blockhäuser und befestigte Puntte eroberi. Sie haben jetzt das ganze Gebiet von der mon⸗ enegrinischen Grenze bis zum Bajona⸗Flusse und pom Meere bis zum Slutari⸗See okkupirt. Die äitadelle von Antivari hält sich noch, doch steht deren Kapimlation unmittelbar bevor. Der Czar hat die beiden türkischen Monitors, welche bei der Einnahme von Rikopolis den Rufsen in die Hände fielen, dem Fursten Karl zum Geschenke gemacht. Die faltis he Uebergabe er⸗ jolgi jedoch erst nach Beendigung des Krieges. Auf dem a iatishen Kriegsschauplagze. Die dage ist underändert. Die Straßen von Erzerum nach Trapezunt und Erzinghian sind noch“ immer frei und lonnte der General⸗ Houderneut von Trapezunt erst vor einigen Tagen eine deträchtliche Sendung' von Winterlleideen nach Erzerum gelangen lassen. — Nonthtar Pascha hat fast schon seine ganze Kavallerie aus Erzerum enifernt und fie westwärts abziehen lassen. Auf seinen Befehl wurde Melostert schleunigst besezt, um die Verbindung zwischen Erzerum und VDan aufrecht zu erhalten. ¶Deutsche Union.) Nach ofierreichischen Blaͤttern soll, sobald die Russen vor Adtlanopel siehen oder in Erzerum einziehen, die britische Florte pdr Konstaniinopel ankern. Die Mahomedaner' in Indien drohen mit einem Aufftand, falls England nicht baldigst füt die Türkei rintrele. — Da diese Meldungen von türkenfeindlichet Seite ver⸗ hraͤlet werden, durften sie nicht füür unbegründet erachtet werden Daild News“ und Morning Postꝰ protestiren energisch gegen die Forderung Rußlands, das Schwarze Meer solle für die übrige Welt ein Mare clausum bleiben. Die Pforte fuhlt fich alarmirt durch die ihr zugelommene Miutheilung, daß Garibaldi an der Spitze eines italienischen Frei⸗ orpa sich eingeschifft habe, um an der Kuüste Albaniens zu landen. Sie ientt die üufmerksamkeit der italienischen Regierung auf diese Thaisache, erhielt jedoch die Antwort, daß in Rom von der ganzen ffaire nicht das Mindeste bekannt sei und daß die Sezügliche Nach⸗ richt absolut keinen Glauben verdiene. Es wäre auch kaum anzu⸗ nehmen, daß der alte Agitator sich bewogen fühlen sollte, noch ein⸗ Ral auf die Bühne zu treten, um einer Sache zu dienen, die ihm nist winder fern liegt, als die deutschefranzösishhe. Neue Friedentnachrichten tauchen auf. Aus Poradim wird gemeldet, der Czar werde in dem Grade friedlicher gestimmi, ig schwerere Opfer der blutige Keieg erfotdere. Beim letzten sür das Seelenheil der bei Telitsch Gefallenen abgehaltenen Goties— dienste fiel der rusfische Kaiser auf das Knie, weinte heftig und jagte nach beendigtem Gebeie zu feiner Umgebung in festem Toné: Ich tann den Schmerz, den so viel vergossenes Blut meines Voltes muir verursacht, nicht länger ertragen. Ich wũnsche, man sale mit modlichser Ralchheit eine große Thaisache auc uf dem europäischen Kriegsschuuplatze schaffen, damit eine Gruudlage fuͤr den Frieben gewonnen werde. Dan aͤbereinsuimmend meldet die „W. Preffe“ aus Sistowa untern 26.: Es heißt hier auf das Bestimmteste, daß nach dem Falle von Plewna alabald die Friedens-Prälimingarien deginnen Zerden und daß viele russische Korps schon Contre⸗Ordre zur Ein⸗ fiellung der Vorbeteitungen füt eine Ueberwinterung in Bulgariet erhalten haben. Großfurst Aiexis traf hier mit dem ganzen Stabe pon Turn⸗Magurelli ein. Petereburg, 28. Nov. Amtilich wird aus Bodot vom 27. d gemeldet: General Zimmermann bat behufs Erkundung der Siurle der Türlen einige fliegende Kolonnen ausgesendet, welche Imn 23 Nov. günstige tleinere Gefechte bestanden. — Die ganze Begend auf 70 Werst von der Linie Tsqcernawoda⸗Küstendsche ist vom Feinde gesäuhert. Vermisqchtes. fKaisers!autern, 28. Nov. (K. Ztg.) Gestern Vormiltag fiel in der Nahe det Wächter'schen Brauerei ein hiesiges Bürgerkind in die Lauter. Sein Hiiferuf lockte bald viele Neu⸗ gierige herbei; dieselben schienen aber bei der kalten Witterung das alte Bad zu scheuen. Als indeß ein auswärtiget Landmann, der zum Fruchtmarkt hierher gelommen, im Vorübergehen den Ptenschen⸗ auflauf sah und hörte, um was ee sich handelle, besann er sich nicht lange, sondern sprang in's Wasser uͤnd zog das Kind hitaus. F8653war der Wirth Hert Wilbelm Hebel aus Rothselberg. pFrankenthal, 27. Nob. (Pf. K.) Das . Zucht⸗ polizeigericht hat heute deu Theodor Eder Schuster in Ludwigs⸗ hafen, wegen Kuppelei, verübt iim verflossenen Frühjahr dadurch, daß er in gewinnfüchtiger Absichte eiüt lüderliche Dirnk in sein Haus — — — leistetezu 3 Rondten Gefängniß verurtheilt und Zuverläjsigkeit der Stellung anter Polizeiaufsicht ausgesprochen. — Ferner wurde Mar Rau, 26 Jahre att, Kanfmann in Ludwigshafen, wegen Wechselfälschung, Betrugs und Betrugsversuchs, sowie wegen einfachen Bankerotts mier Annahme mildernder Umsiünde zu 2 Jahren und 6 Monaten ß⸗fängniß veruttheilt und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von2 Jahren aberkannt. 7Sin. Martin. Gestern am 26. d. M. wurden die hie⸗ sigen Einwohner durch die Ortsichelle erfucht, sich zu einem Streif⸗ jug einzufinden, um den nun seit 6 Taoen vermißten Michael Fischer aufzusuchen; bei sehr statker Betheiligung wurde' der Streif⸗ sug im Walde aͤbgehalten, jedoch ohne Erfolg. (Bei dem erwähnten Ztreifzug wurde ein todtes Reh gefunden, welches noch in der Schlinge sieckte. G.) Mezt, 25. Nod. (N. W.) Gestern Mittag ereignete sich auf dem Fori Manteuffel ein trauriger Vorfall. Ein Unteroffizier Fert 10. Kompagnie des 8. baher. Inf.Reg. erschoß einen Sergeanten derselben Kompagnie mit jeinent Diensigewehr im Zimmer und ddiete sich bierauf selbst durch zwei Schüsse. Die Ursache dieses Vorfalls ist unbekannt. F Metz, 27. Ros. Der „Z. f. L.“ wird aus dem Kam⸗ on Lorchingen unter?m 24. Rov. geschrieben: Gestern Abend gegen s Uhr erhellte sich das Dunkel so plößlich, daß man einen Blitz⸗ ztahi zu jehen glaudte, jedoch war die Lufterschütterung, die das Zeuchten begleite le, von einem Donnerschlag verschieden. Die Er⸗ scheinung war hervorgebracht von einem prüchtigen Meteorftein,. der in der Richtung von Südwest nach Nordost fliegend am Rande eines Waldes niederfel. Diese Seite des Waldes war zuerss weiß erleuchtet, dann blaßroth. In Frantfurt wurde gestern auf baupol'zeilicht An⸗ ordnung auf der Bornheimer Haide mit dem Abbruch zweier Häuser, wilche einzustürzen drohten, begonnen. Die „Berl. M.⸗Z.“ bringt folgende lustige Depesche aus Bayreufh, 26. Rovember; Sofort roch dem Stranden des Ursenilschiffes bei Köln und dem Versinken der Ladung hat Richard Wagner einige sachgemaße Aenderungen an dem ersien Theile seiner Riberungen⸗Trilogre vocgenommen, welcher künftig den Titel „Rhein⸗ gift“ führen wird. Die arste feuchte Begegunng der drei Rhein⸗ öchter mit dem Zwerge hat nunmehr folgenden Wortlaut: Woglinde (die Faͤsser wit arseniger Saure um den Hort haͤu⸗ send). Ahnst, alberner Ahlfanz Albrich, angestoch'⸗ wren Arsenik Achtels arge Atzung? Wellgunde. Tobsücht'ger Tropf, thu' toxitologischer Tropfen Tort dir an! Floßhilde. Arsen'ger Säͤure seelensnfgen Sudelsaft saufe der sauwohle Seehund! (Aldrich will sich dem Hort nahen; die Nren schlagen den Fässern den Boden ein und entfliehen . Der Zwerg Albrich (die Saure saugend). Gräuliches Gruseln gräßlichen Giftes grabbelt grämlich im Grimmdarm mir! (Et verschwimmt.) J pBerlin, 20 Rov. Die Nocdd. Allg. Zis.“ schreibt: Die Chinesen in Berlin werden sich mit Recht darüber wundern, daß in unjerer Stadt jedes halbwegs fremdattige Individuum wie in Wunderthier angestaunt und veifolgt wird. Dabei heirscht amentlich dei einem gioßen Theib der hieben Jugend eine specifische aücksichtzsosigkeit, die strengen Tadel verdient. Als gestern zwei Thinesen die Lindenstrake pasfirten, wurden fie begafft, ja in der inverschämtesten Weise verspottet. Ein ungeheurer Haufe ungezo⸗ genet Rangen, auch erwachsener Plebs, umzingelte die armen Chi⸗ iesen, denen man die größte Verlegenheit und Bestürzung anmerken nonnte, hinderte sie auf Schritt und Triu und hängte sich förmlich an ihte Fersen und an — ihre Zöpfe, die allertei hinterlistige Be— sastungen zu erleiden hatten. Ein kleines —X zerer Junge haiten sogar die Frechheit, daren start zu zupfen. Da nahte sich endlich die Nemesis in Gestalt mehrerer über das Treiben mpörter Herren, welche die Rotte durch reichliche Austheilung dvon Ohrfeigen und Stochieben üchleten und is den Chinesen Luit ver⸗ jchaffte. F Nehtzaawalt Dodhorn F. In Posen ist in der vorigen Woche Rechtsanwalt Dodhorn, bekannt als Vertheidiger im Prozesse des Gcafen Harry v. Arnim, gestorben. Viitten in iner Vertheidigingsrede vor dem Schwurgericht mußit er in Folge eines plötzlichen Unwohljseins abbrechen. Uamittelbdat darauf traf ihn in ein Schlaganfall, dem der ruͤst ge 46jahrige Mann irlag. 7 Die Bouierole oder Schlachtenmaske, welhe vor einigen Jahten zum Toödten des Rindoiehes vielfach echpfohien wurde, hat in Baͤsel einer „Schußmaske“ Platz gemacht, deren Leistungen bis⸗ der im böchsten Grade defriedigken. Die Feldschlächlerti det 5.