Sl. Ingberter Anzeiger. —XÜE—&ÿ—,D 8gs5IUpAð —— — — — Ler St. Ingberter Auzeiger und das (Z mal wöchentlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt. (Sonntags mit illustrirter Wei— lage) erscheint wochentlich viermal 2 Diens tag Donnerstag⸗ Samstag und Sonuta Der Abounementsapreis veträgt vierteljah rlich i Wart 20 R.Pfz. Anzeigen werden mit 10 Pfs., von Auswärts mit 15 Pfa. für die viergespaltene Zeile Blattschrift oder deren Raut. Recla unen imit 80 Pfs. pro Zeile berechnet. α M 201 Eonntag⸗ den 28. Dezember I — 1877. — * Abonnements⸗Einladung. yye *77 hen Mit dem J. Jauuar deginut ein neues Abor nement auf den J „ESt. Ingberter Anzeiger“ ju dessen baldgefsl. Etucuerung wir unsere verehrl. Postabonnenten höfl. ersuchen. Unsere hiesigen Abonnenten und diejenigen der Umgegend, welche das Blatt durch die Träger erhalten, bekommen dasselbe jsortgeliefert, wenn ncht vor Quartalsschluß abbestellt wird. Preis und Erscheinen des Blattes bleiben unverändert. Zu zahlreichen neuen Abonnement ladet ergebenst ein Die Expedition. Gedachtnisse. denn der Schaden ist zu aroß. Der Haß gegen den Niaischall setzte sich in der P ovinz nauurgemäß in den Haß gegen die Stellvertreter des Marjchalls um, die in seinem Namen weorih ⸗ schaft ten. Nach einem Telegramm der „Agence Habas“ aus Konst an⸗ tindpel vom 20. ds. ist daselbst Suteiman Pascha eingetroffen. Derselbe ist zum Obecbejehlshaber aller Streitkräfte im Süden des Balkan ernannt. 5 7* Das türt sche Parlament soll am Sonnabend (23.) zusammen⸗ treten. Die Regierung wird demselben gleich nach desseni Zufam⸗ mentritt einen Bericht über die Lage des Resches und' üder das Ergebniß det von ihr angesuchten Ftiedensvermitteluug unterbreiten. Fur den Fall der Fortsehung des Krieges erwartet man auch einen Aufruf des Sultans an seine Bötker. Der eben erwühnte Aufruf des Sultans an seine Nölker oder die Protlamation an die Gläub'gen des Weltalls, sogar an die in Thina, auf dem indischen Arch pel und in der Sahara, ist in dem dor einigen Tagen uster dem Vorsitze des Sultans abuehalt. nen Mimistecrat he beschlossen worden. Den Vdikern dez Islacu- soll darin die Lage des Khalifen im gristlichen Er ropa unddessen etzige Bedraänguisse dukch „Iskender Zar El Moskowtin“ (Alexandet Tzar der Ruffen) geschildert, und fie zugleich zut Rettung des Is lam, den dieser Herrscher aus Eurona gerne verdrüngen wolie, aufgefordert werden e tee Der Inhalt der interessanten Prollamation ist solgender: Pachdem der Sultan Alles das aufgezählt hat, was seine Dy astie ür den Glanz des Jlam in Anatolten und Europa geleistet hat, zegiont er die Gqhahrer nud die Bedraͤngnise zu schildern denen die Fahne des Propheten — durch die Froberungssucht des tus⸗ aschen Bolles ausgesehi sei ?welddes am? liebsten zanz Rumelien dem christlicher Glauben unterwürfig machen möchte. Der Sultan fordert darum die Unterstützung der Gäcibigen des Welrolls, damit ex als „Nasr⸗ed⸗din“ (Vertheidiger des Glaubens), die Leyren des Propheten gegen die Ungläubigen vertheidigen und beschutzen tönne. Diese Unterstützung soll aber eine zweifache sein: Veien und Geld⸗ venden. Durch das Erstere würde det Himmel bewogen werden dem Volke Gottes“ Kraft und Sieg zu verleihen und durch das Zweite werde der Sultan in den Stand gesetzt werden, steis eine chlagfertige Armee in Bereitschaft zu haben. Der Vohn der Gläu⸗ bigen werde dafür in diefem und in jenem Leben ein großer fein, and der Islam werde in seinem früheren Glanze prangen. Als jehr wünschenswerth vetrachtet es der Sultan endlech, daß die Glͤu⸗ »igen außer ihren häuslichen Gebeien, ein nal in det Woche“ und war am Freitag, auch in der Moichee gleich nach der „Chutbah“ Gevdet für den Landesbater) ein Gebet für den Khalifen verr chten. Der Freitag, w'rd gesagt, sei namlich ein desonders günstiger Tag für die Gebete der Glaäubigen “ Der Sultan hat den achtjährugen Sohn Osman Paschas zum Sergeanten ervannt und zu seinem beionderen Dienste befohlen. — Emnem Telegramm aud Nustschuk dom 19. da znfölge hat das türkische Detacheinent von Kad koi die russischen Vorposten bei Tsche⸗ liker zu üchredrängt. Die Russen haben Soba unweit Silistria —X 7 Inzwischen organ siren die Türlen die Vertheidigung der Balkanl nie. * we Ragusa, 20. Dez. 6000 Türken von Podgorißta schlugen ein monteneqgrinischs storde und marschiren über Seularu und kom— men Antivari zu Hife. Die Montenegrinet bes zien die Ant:vari behertschenden Auhöhen. Genetal Heimann hat die in Erzerum residirenden Con- juln aufgefordert, mit hren bez. Landesangebörigen“ die Stadt zu verlassen. da deren Belagerug und Beschiebung derarstehe. Ein Telegtamm der —XE Zeilung“ aus Bogot melden“die Eruͤcranung des Generals Grasen Totleben zum Doerlommandirenden der Rust huker Arm⸗eabtheilung an Stelle des adreiseaden Großltesten Thronfosgets. Zum Generalstabs ches α;, Deutsches Reich. —A „19. Dez. Dem „Fränk. Kur.“ nach sseht die weitere Verlänzerung der Dauer des Landtages und zwar bis Ende Janua? alsbaid zu erwarten. 9 Maäünchen, 20. Dez. Prinz Arnulf ist heute früh vom Kriegsschauplatz in bestem Wohisein wieder hiec eingetroffen. Ig e ner —A Vereinsvecsammluag wurde dieser Tage rin Brief des Abg ordneten Frhr. v. Stauffenberg verlesen, welcher die uur auf temporären Ursachen beruhende Mandatsniederlegung desselden ausdrüdlich detonte. Sollien sich jene Urfichen ändern und Vverrn v. Stauffenderg voy Jeinen früheren Ausssdacher Wählern dann roch das frühere Vertrauen chigegeng brach werden, so ist derselhe mit Vergnügen zur Wiederübirnahme eines Mandates dereit. aAusland. Parze, 15. Dez. An allen Straßeneden ist heute di— zgestrige Vonchast des Prasidenten der Repudlik angeschlagen, und Zehniausende halien sie in Händen. Kein Schitfistück aus der Janzen reueren Geschichte Frankreichs ist so werthvoll und so be— Jeichnend wie diese Capuulotion des persoönlichen Regiments vor zem Volkswillen, wie denn auch kein Sieg Vber den Absolikizmus jemals gibßer wor, denn dieser wurde ausshließlich mit ge istigen Wuffen errungen. Hier in Paris ist die Freude der Bevölkerung eine tiese und nachhauige. Die unteren Class-en zwar bleiben gleich⸗ zilnig, wie sie es wädrend des Kampfes gewesen sind, vielleich weilca fie verstimmt „Featß man das Kunssstüc erfund⸗n hat, Re— dolut onen ohne ihre Mitdilfe zu machen. Die millleren Stände aber fassen den praktischen Ersoig in's Auge und freuen sich inuig der gebesse rien Aueñchten auf Neuiahrsgeschäft und Weltaugstellung. Es fieck ein tuchniges tück Bürgerstolz in diesex tühigen Hinnahme des Erfolzes. Man enspfinder in diesen Kreisen sogar eine gewifse Etiauschung. Ohne Kentrinß der Facioren, odne Beachtung der Mittel, pflegen nmitilete Gesellschaftsklassen ur das Ziel vor Augen su hdaben, das erreicht werden soll. Diesmal bestand es in der Abdaukung des Marschalls. Man rechneite mit Bsstimmtheit aul diese und begreift kaum, daß sie nicht erfolgt ist. Darum werden das aeue Ministeriun und die Botschaft vie ein Geringes auf zerommen, mit dem man aber nichtsdestoweniger zufrieden ist Anders jedoch in det Madinz. Dort gibt es nur enn, Gefühl, das der Geuugthuung. Schweres und Bitleres jat die Provinz non den Faustp äselten und ihren Heliern eittagen müssen. baris hat keine Ahnang gon dem, was die Rpublikaner dort für inre Iib rzeugung u leiden hatten. Materiell“ uad moralisch wurden ie gescwadigt, unterdrückt und in ihren he'ugßen Rechten . verletzt. We Aussazine und Verbrecher wurden sie bhandelt. Niewird der Vodensotz bon Bittexkeit perichwinden. der in den Herzen der Prop nznewonuer angesammelt wurde. Was die Präfteien, die nterprosec.en, die Naires ubd de Adjuncten, die Felohne und die Uold⸗Geundarmen geleistet haben, dus bileibt underrücbar im