diesen Jahres gehabt, sehr hohen Barometerstand und prächtiges Wetter. * * W Wenn nun Alles das, was man am Orte selbst zur Prognose derwerthen kann, keinen sicheren Anhaltspunkt gibt, so ist man darauf angewiesen, den Ort in Beziehung zu bringen mit andern Begenden und diese Art der Forschung ist in letzter Zeit vielfach angewendet worden. Man hat Netze, Beobachtungsnetze über grö⸗ zere und lleinere Länderstrecken gebildet. Am weitesten in dieser Beziehung ist man in Nordamerika vorgeschritten; die als eminent practisch und materiell bekannten Nordamerikaner verwenden jähr⸗ lich meyrere Millionen Dollars auf Meiteorologie. Sie sehen also, daß man in einem so practischen Lande dem Wetter eine hohe Be⸗ deutung beilegt. Auch in Deutschland hat sich ein meteorologisches Stationensystenn gebildet, in welches auch Kaiserslautern eingereihl ist. Die Centralstation befindet sich in Hamburg, an ihrer Spitze steht unser Vereinzmitglied Neumayer. Diese Nehge, speciell das Deuische, sind in der Weise organisirt, daß Morgens um 8 Uhr Telegramme von allen Stationen nach Hamburg abgehen, um den Zustand der Witterung zu melden; von einer kleineren Menge der Stationen gehen nochmals um 2 Uhr Nachmittags Witterungsbe⸗ richte ab. Was nun auf diesen Stationen beachtet wird, das ist Barometerstand, Temperatur, Feuchtigkeit, Windrichtung, Wind⸗ stärke, Regencnenge, höchste und tiesste Tagestemperatur, Bewölkung sowohl der Stärke als auch der Art nach, Form der Wolken. Diese Beobachtungen werden nun in Hamburg selbst, sobald fie angekommen sind, in Karten eingetragen, von denen. sie hier drei in vergrößertem Maßstabe aufgestellt sehen. Es ist ein recht durch⸗ dachtes, schönes System, nach welchem die Karten angefertigt wer⸗ den; kann man sich doch aus einer solchen Karte ein schönes Bild über den Zustand der Witterung in gunz Europa ableiten.“ (Fortfetzung folgt.. *Berichtigung. (Vortrage Prof. Necknagel.) Durch Mißver⸗ ttändniß wurde in einem Theil des gestrigen Blattes (Rr. 65) 18. Zeile von oben hinter das Wort Witterung „(wittern)“ einge schoben, was wir zu streichen bitten.“ CGie Red.) f Ueber die Bahnlinie St. Ingbert-Saarbrücken theilt der Geschäftsbericht der Pfalzischen Bahnen Folgendes mit: Das Detailprojekt für die ganze Linie wurde von der bayerischen und der preußischen Regierung gegen Ende vorigen Jahres genehmigt. Die Grunderwerbung auf bay⸗ rischer Seite ist durchgeführt, auf preußischer eingeleitet. Der Bau dieser nicht ganz 11 Kilometer langen Verbindungsbahn wird bis Schluß dieses Jahres beendigt werden können. Wegen-Be⸗ schaffung des Baukapitajs ist Antrag an die nächste Generalber⸗ sammlung gestellt. — Weiter sagt der Berxicht: Was die Kohlen⸗ bahn von Bexbach nach den bei Neunkirchen gelegenen Gruben betrifft, so hat, nachdem laut Erklärung der kgl. preußischen Bergwerksdireition die Verfuchsbauten des sog. Mehlpfuhlschachtes vorerst so gut als mißglückt sind und die Eisenbahnverwaltung in Saarbrücken ihre Betheiligung an den Kosten des projeltirten Sammelbahnhofs abgelehnt hat, sie auch die Einrichtung eines zurchgehenden gemeinschaftlichen Transportdienstes von und nach den Gruben der pfälzischen Bahnberwaltung nicht zugestehen wollte, etztere es füt zwedmäßig erachtet, den Bau dieser Bahn vorläufig »eruhen zu lafsen. Nachdem die bahyerische und die preußische stegierung hierzu ihte Genehmigung ertheilt bhaben, ist nunmehr entfprechender Antrag an die Generalversammlung gestellt. fTrippstadt, 22. April. Was wir schon !längst ge⸗ ürchtel, ist eingetreten die Gebrüder Gienanth haben ihre hiefigen xFisenwerle theilweise außet Betrieb gesetzt; die anderen werden vohl in klurzester Zeit folgen, und das schöne Thal dann still verden. Wir haben längst keinen Mangel an arbeitslosen Per⸗ onen, und deren Zadl wird noch bedeutend vermehrt werden. Unseret Gegend klann nur durqch die Erbauung der Eisenbahn von kaiserslautern nach Biebermühle aufgehelfen werden. Die hundertpfer⸗ digen Wasserkräfte, die jetzt stille an den stillen Werken vorbei⸗ chleichen, würden dann wieder benützt und die Bei⸗ und Abfuhr zen mehr denn 100,000 Centner Rohmaterial und Fabrikaten ährlich würde, wie es ehedem war, wieder Hunderte von Menchen⸗ zänden beschäftigen. F Fußwaschung. Am leßten Gründonnerstag wurde, wie alljährlich, in Wien vom Kaiser und der Kaiserin von Oester⸗ reich an 12 Greisen und 12 Greisinnen die Fußwoschung vorge⸗ nommen. Die Summe der Lebensjahre dieser 24 Leute beträgt aicht weniger als 2138, so daß sich ein Durchschnittsalter von et⸗ vas nmiehr als 89 Jahren ergiebt. An der Spitze dieser ehrwür⸗ zigen Gesellschaft steht eine Frau mit 93 Jahren, die jüngsten hres Geschlechtes zäͤhlen 88 Jahre, waͤhrend der älteste Mann nur )1 und die jüngsten 87 Jahre zu verzeichnen haben. F Siam muß in Zulkunft sich's gefallen lassen, daß es die Ehre, zusammengewachsene Zwillinge kesessen zu haben, mit Boͤh⸗ men theilt. Wie der Neuen freien Presse“ nämlich geschrieben vird, wurde die Gattin des Häuslers Franz Blajzek in Skrejchov dei Mühlhausen, Post Woperan (Böhmen), vor drei Monaten von Zwillingen entbunden, die an den Hüften zusammengewachsen sind, ind zwar hat die Verwachsung dieser deiden Kinder, die Mädchen ind, in den Beckenknochen ihren Sitz. Die Kinder sind sonst voll⸗ Immen ausgebildet, gesund, nicht mißgestaltet, und ihre Lebens⸗ anklionen sind von einander ganz unabhängig. So ist z. B. das iine munter und guter Dinge, während das andere schlaft, und uimgekehrt. 7 Ein fruchtbarer Sturm mit Hagel und Regen hat am 20. d. große Verheerungen an der biscayischen Küste angerichtet. Morgens waren bei schönem Wetter viele Fischerboote ausgelaufen; nach dem plötzlich ausgebrochenen Unwetter, das nur eine Stunde daueite, ist ein großer Theil nicht zurückgelehrt. In Suanees, Santander und Laredo fehlen 20 Booie und 128 Leute; die wei kleinen biscuhischen Hafenorle Bermeo und el Ancota haben 16 Boote und 150 Mann verloeren; an der Küste von Guiputcoa — in Deva, Ondarroa, Guetaria, Zarauz — werden 50 Boote nit ihrrr Bemannung vermißt. In Bilbao und Santander werden Zersammlungen für die Hinterlassenen veranftaltet. ie —2— Zwangsversteigerung. Am Dienstag den 80. d 3. Mt s3. Nachmittags *22 Uhr un Hafsel vor der Wohnung der Witiwe von Johann Weiland, im Leden Schmied daselbft versteigere ich folgende gepfändete Gegenstände auf dem Wege der Zwangsvollstreckung öffentlich an den Mieistbietenden gegen baare Zahlung, nämlich: 1 Uhr, 1 Kuh, 6 Hühner und 1 Hahn, 1 Wagen mit 3 Dielen, 1 Ambog, 1 Blasbalg, Heu und Sttob, 1 Pferd, 1 Hau⸗ sen Dung, Kartoffeln, 1 Egge und 1 Pflug, 1 Pferdsgeschirr bestehend aus 1 Kummet, Unlerkummet und 2 Ketten. Ingbert, 26. April 1878. 7T. Gerichtsbollzieher, aßkonder. . Roch, Wirlsh in der „aselerstraße hat mehrere junge Schweine u verkaufen. Bekanntmachung. Am Montag, den 29. April zächsthin, wird mit Herstellung des Pflastets an der Distrikts⸗ traße von St. Ingbert nach dassel, in St. Ingbert begonnen ind ist bis auf Weiteres das Befahren dieser Straßenstrecke intersagt. Die Fuhren müssen während ieser Zeit Uber Oberwürzbach der Rohrbach nach St. Ingbert. St. Ingbert, 22. April 1878. Das Burgermeisteramt: Euster. —— —8 σ 9 * 9 0 Schau' in's Auge deinem LRinde. Dieses neuésto Lied von Franz Abt scheint auch sein beliebtestes werden zu wollon. In ginigen Gesellschaften aus dem Doper vorge⸗ ragen, gefiel dasselbhs so sehr, dass vor Prscheinen 4J hunderte Bestellungen vorlagen. Die vier ersten starken Auflagen waren sehnell vergriffen und erschien 8 ohen, vier Mochen nach Fertigstellung, 7 die sünste Auflaget —F Preis mit apart gedruckter Singstimme M. 1. * Das neueste Werk von Abt, op. 531 enthãlt 2 ausser No. 1 Schau' in's Auge deinem Rinde! noch 8 ⁊wei reiende Liedchen, nämlieh: No. 2 Sehnsucht: 9*J „Lieb Vöglein, sag' warum so schnell, o nimm mich 8 mit, lieb Voglein!“ No. 3 Daheim im Vaterhaus: „Die * donn' ist heimgegangen.“ F Preis jedor Nummer mit apart gedruckter (dop- 8 peltor) Singstimme und Klavierbegleitung M. 1. — 8 Die 3 Lieder zusammen in einem Hefte 2 Mark. Gegen Einsendung des Beètrages versende ich franco. ot. Jos. Tonger, ösn. a. Rh. ð * is 6 Mann Ionnen sofort in Kost und Logis reten bei —V—— Mülforp, Wiribh. Jeden Baudwurm wufernt binnen 3—24 Stunden „oliständig schmerz⸗ und gefahrlos; benso fichet beseitigz auch Bleich⸗ ucht, Trunksucht, Magen⸗ rampf, Epilepsie, Veitstanz, Bettnässen und Flechten und war brieflich Voigt, prakt. Arzt zu Croppenstedt (Preußen ò — —— — —— — — —— — — Redaktion Druck und Verlag von J. X. Demeßz in St Jugbert. Hiezu Illustrirtes Sonntagsblatt“ Nr. 17 — u