2 — —— — der St. Jugberter Auzeiger und das (Z mal möcheutlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatit. (Sonntags mil illustrirter Vei⸗ lage) erjscheint woͤchentlich viermalz Dieustag, Donnerstag, Sa nstaz und Sonntag. Der Abounementsvreis betragt rierteljahrlich Mark 40 R.Pfg. Anzeigen werden mit 10 Pfa., von Auzwärts uit 15 Vfz. für die viergespaltene Zeile Blattschrijt oder deren Raum. Reclkamen mit 30 Pfg pro Zeile berechnet. M 110. ——— 2 —“V Ernu⸗g, den T. Juli. — F F 1878. 2* — Deutsches Reich. Nertin 11, Juli. Die heutige 18. Kongreßsitzung begamm um 2 Uhr und schloß gegen 524 Uhr. Beaconsfi⸗ld wurde aber— muals durch Unwohlsein von“ derselben ferngehalien. — In der jeutigen Sitzung wurde die Lefung des Vertrages bis auf ein'ge unwesentliche Puulte, die in der Samslagssitzung erledigt werden sollen, beendigt. Morgen findet leine Sitzung statt, sondern wird zie Ausfertigung der Vertragsexemplare vorbereitet. Die Unter⸗ eichnung des Vertrages nund der Schluß des Congrefses dürften am Samstag erfolgen. Die Kongreßmitglieder gedenlen theils Samstag Abend, theils Sonntag Berlin zu verlassen. * Ausland. Wien, 11. Juli. Die ,„Polit. Corresp.“ läßt sich aus Berlin von heute melden: Vor Schluß der gestrigen Kongreß⸗ atzung stellte Gortschaloff, nachdem die Stadt Olti difinitiv Rußland zu⸗ erktannt, die Frage betreffs Batunmis erledigt und schließlich die wichtige Frage der Capitalisirung des bulgarischen Tribuis in Verhandlung genommen war, den Antrag auf Neutralisirung der Umgebung der Schiplapässe, wo die Gebeine so v'eler russischer Opfer ruhen. Da die Türken aus strategischen Rüchsichten gegen den Antrag opponirten, so wurde die Entscheidung dieser Ftage vorbe halten. Je naͤher der Abschluß der Kongreßarbeiten herantückt, desio unverlennbater wird die Mißstimmung, welche einige hervorragende Zwischenfälle der lezlen Zeit in einzelnen Kreisen des Kongreffes hervorgerufen haben. — Aus Serajewo vom 10. d. wird der Pol. Corr.“ mit⸗ getheilt, daß sich die Aufregung der dortigen Bevölkerung über die Nachrichten vom Kongresse nun wieder vollkommen beschwichtigt habe. Parit. Gesen die social⸗ demokratische „Egalitö“ sind wegen füunf verschiedener Artikel strafgerichtliche Verfolgungen ein⸗ geleilet, auf Grund deren das Blalt vor dem Zuchtpolizeigerichte und auch vor den Geschworenen erscheinen wird. Es sind ihm nämlich fünf verschiedene Vergehen zur Last gelegt: Aufreizung det Bürger zu gegenseitigem Hasse, Verherrlichung von Handlurgen, welche das Gesetz als Verbrechen bezeichnet (Nanisest an die deutschen Social⸗Demolraten aus Anloß des Nobiling'schen Attentats), An⸗ griff gegen das Eigenthum, Veröffentlichung eines Artilels mit der Unter⸗ schrift einer Person, welcher die bürgerlichen und saatsbürgerlichen Rechte aberlannt worden siad (Plyses Reclus), und endlich Auf⸗ ceizung zum Ungehorsam gegen das Gesegt. London, 11. Juli. Ein in der zweiten Ausgabe der „Times“ enthaltenes Telegramm aus Sidney vom heutigen meldet den Ausbruch eines Aufstandes der Eingebotenen der französischen Tolonie Neu⸗-Caledonien gegen die doitigen Behörden. Die Eingeborenen hätten gegen 125 Weiße, darunter Frauen und Kinder, ermordet und zwei Militärstationen eingenommen. Ein französischer Oberst sei gefallen. Die nach Caledonien deporlirten Theilnehmer am Commune- Aufstande und andere Sträflinge hätten an der Bewegung nicht theilgenommen. Vermischtes. Durch das Maljausfschlaggeseß sind die pialzischen Hef e⸗ und xasigfabrikanten in die mißlichsie Lage versetzt, da fie durgF diese Steuerlast nicht mehr concurrenziähig sind. Während der Beauer dei der Ausfuhr des Bieres Rückbergütung der Steuer erhält und bei Einfuhr sog. ausländischer Biere eine Einfuhrsteuer erhoben wird, haben die obengenannten Fabriken keinerlei Vergünstigungen ihnlichers Art. Die Pfalz führte bis jetzt namhaft Hefe in die Nachbar⸗ lander aus, wo das Produel gerne gekauft wurde. Da nun eine Ruͤckvergutung des Malzaufschlags nicht gewährt wird, ist dieser handel wie adbgeschnitlen, denn Hessen, Baden und Württemberg erheben von den Hefefabrikanten keine Malzsteuer. Die Auflage, welche in der Form des Maljaufschlages mit ca. 20 -30 pCt. das Prodult trifft, macht natürlich mu jenen sieuerfreien Geblelen den dandel unmoöglich. Aber auch in der eigenen Provinz wird der Absatz auf das Schwerste bedroht Außerpfätzische Hefe wird deuerfrel in die Pfalz eingelassen. Das ist eine Concutrenz, da ein Widerstand geleistet werden klann. Vergebens haben sich die Fabrikauten um Aufhebung dieses Mihstanden an die lgl. Regierung gewendet. Jeht veisuchen sie ihr Glüd bei dem Landtag. Die kingabe beanttagt als Nachttag zum Malraufschlaggesetz. daß die zenannten Gewerbe vom Malzaufschlag vollständig zu befreiin oder durch Erhebung einer Uebergangsabgabe beim Eingang des aus⸗ ündischen Fabrilats und Sieuerrückvergütung beim Expott iman- discher Erzeugnisse vor dem Untergange zu schüten seienm Hoffent⸗ lich ist dieser Schritt von Erfolg. J J In Flommers heism werden die neuen Kartoffeln mit 3 M. per Centner dezahlt und wurden bereus arößere Parthien zu diesem Preise versendet. r.Speler, 10. Juli, Auf der Gewecbe⸗Bank hier wurde heute eine salsche 20 Mark-Note zurüdgewiesen. Die Hecstellung derselben scheint auf lithographischem Wege siatigefunden zu haben. Das Wasserzeichen fehlt, und die Farbe ist duͤnkler als die der Aechten. Die Fälschung ist bei genauer Vergleichung mit ächten Scheinen leicht erkenntlich. 6Sp. 3.3 Saarlouis, 11. Juli. Heute Morgen 8 Üühe brannte im Dorfe Roden ein kleines, einstöckiges Hauschen ab, das erst im borigen Jahre, nachdem es durch Btand zerstört worden, wotandi neu aufgebaut warden war. Leider war das Feuer bereits so weů vorgeschritten, daß das ebenet Erde schlafende Ehepaar nur mit Mühe gereltet werden konnte; ein bei demselben schlafendes kleines dind wur schon beinahe erstidt und konnie nur mi Muühe in's deben zurückgerufen werden. —Die drei älteren Kinder der Familie aber, ein fünfzehnjähriges Mädchen und 2 Knaben von 4 und 8 Jahren, die zusammen in einem Beite, in der Mansarde schliefen, ind mit ihrem Lager derbraunt, so daß sich nur die nebeneinandet iegenden Gerippe fanden; jedenfalls waren dieselben im festen Morgenschlafe erstickt, ehe die Flammen sie berührten. ur die as ee6ccio nek. „Die in unserem heutigen Blaite befindliche Gewinn ⸗Mittheilung des derrn Laz. Sams. Cohn in Hamburg ist ganz besonders zu beachien. Dieses weltbekannte Geschäft besteht weit üder“ 50 Jahre und hat einen Kunden schon die größten Hauptgewinne von Mark 360,000. 70000, 246000, 225,000, 1883 000 I80, odo, 186, odo ofimals 182.000 50.000, 80,000, iehr häufig 78.000 60,000, 48,000, 40,000, 36. dos Mark ꝛtc. ꝛtc., vor Kurzem schon wieder die große Prämie von 252,400 M und kurz vorher ebenfalls die große Präͤmie von 246,000 Mark, über⸗ haupt in der lehten Zeit die Summe von weil uber 2isr Mill. ausbezahlt, wodurch ziele Leute zu reichen Capitalisten geworden sind. Jetzt sind nun wie der für einen zeringen Einsatz große Capitalien zu gewinnen bis zu ev. 450,000 Mark, vorauf, wir besonders aufmerlsam machen. Auch bezablt dieses Haus zurch seine weilverbreiteten Geschäftsverbindungen die Gewinne in jedem Drte aus. Da durch die geiroffene großartige Einrichtung in Ver⸗— mehrung und Vergrößerung der Gewinne eine große Betheiligung zu erwarten st, möge man ˖ dem Glücke die Hand bieten und sich vertrauensvoll an die Firma da Sams. Cohn in Hamburg wenden, bei der man gewissen raft und prompi bedient wird.“ Vertragsmäßige Wiederversteigerung. Donnerstag, den 18. Juli 1878 Nachmittags 3 Uhr im Cafée Oberhauser zu St. Ingbert, wird auf Betreiben von Johann Joseph Fiak sen., Rentner in St. Ingbert, Gläu⸗ biger, gegen die in Gant erklärie Sophie Horst, ohne Gewerbe in St. Ingbert wohnhaft, Wittwe pon Jalob Bihy, weiland Schreiner allda, in ihrer Eigen⸗ chaft als gesetzliche Vormündecin ihrer minderjährigen Kinder So⸗ phie und Eusabeih Bihy, diese als Erben ihtes Vaters, und, weil auch eigenen Numens betheiligt, gegen ihre Gantmasse vertreten durch Carl Ambos, Geschäftsmann in Zweibrücken, als provisorischer J Massenverwalter — —chulduer —, folgende zu der zwischen den Ehe⸗leulen Bihy bestaudenen Gũtergemeinschaft gehörige Liegen⸗ schaft im Banne von St. Ing⸗ bert, nämlich: Pl.⸗Nr. 160. 2 a 89 qm Flaͤche, ein sweistöchiges Wohnhaus mit Laden, Ein— fahrt, Hintergebäude und sonst gen Zubehörden, ge⸗ legen an der Haupistraße zu St. Ingbert neben Jo⸗ hann Hellenthal und Ge⸗ brüder Doerr, wegen nicht⸗ bezahlten Erwerbspreises im Wege der vertragsmäßigen Wiederver⸗ steigercung offentlich zum Verkaufe ausgeboten und dem Meistbietenden zum Eigenthum zugeschlagen. St. Ingbert, 1. Juli 1878 Sauer, t. Notar.