.. ν Vι αν Ac uileuber⸗ Myvoe Der rückwärts fahrende junge Mann fiel mit aller Wacht auf das Hinterhaupt und war auf der Stelle todi; die beiden anderen, qAne Schwester und ein Veiter des Unglüclichen, trugen nicht un— bedeutende Verletzungen an Kopf und Armen davon. Sofort wur⸗ den aun Ort und Stelle polizeiliche Erhebungen gemacht. Die Straße ist an der betreffenden Stelle mit einem Schutzdamm und mit Randsteinen versehen, welche jedoch nicht im Stande waren, den jähen Sturz über den Abhang hinunter zu verhindern. — Die Leiche des braven jungen Mannes wurde noch in vergangener Nacht nach Rexingen gebracht. F Mainz, 20. Juli. Die Leser werden sich erinnern, daß vor zwei Jahren bei Gelegenheit des Geburtsfestes dis Kaisers in der Wirthschaft zum „Heilig Geist“ eine Militär⸗Schlägerei aus⸗ brach, die großarlige Dimensionen angenommen hatte und eine —VI— berhaftet worden. Die Untersuchung dauerte geraume Zeit, bis schließlich eine Anzahl Soldaten und Unteroffiziere der hiesigen HJarnison zu Zuchthausstrafen und Festungshaft bis zu 15 Jahren herurtheilt wurde. Kürzlich sind nun, wie das „Irkf. Journ.“ mittheilt, zwei Soldaten, die zu Zuchthaus und bezw. Festungehaft peruttheilt waren, begnadigt und aus der Haft entlassen worden. F Düfseldorf, 21. Jali. Bei prachtvollem, wenn auch etwas heißem Wetter, hat das Schügenfest heute seinen Anfang ge⸗ nommen Gestern schon fand der festliche Empfang der Gäste stait, welche sich sehr zahlreich eingefunden baben. Namentlich Süddeutsch⸗ land ist sehr zahlreich vertreten, und auch Wien hat eine sehr starke Deputation entsendet. Am Abend fand eine große Vereinigung in den prächtig erleuchteten Tonhallengarten statt, in welcher eine offi⸗ cielle Begrüßung durch das Centrai⸗Comitie und zwar durch den ersten Vorsitzenden Dr. Bausch und den zweiten Dr. Reinarzt er⸗ folgte. Die Festlichkeit zog sich bis zum frühen Morgen hin. Heute am Sonntag hatten wir hier einen ungeheueren Fremdenzufluß aus allen Theilen Rheinlands und Westfalens. Roch immer treffen auch Schützen ein. Um zehn Uhr besgann die Aufstellung des Zuges, der sich programmmäßig um 12 Uhr in Bewegung setzte. Er ging von dem Exercierplatze an der Königsallee aus und war folgender⸗ maßen geordnet: 1) Turner, 2) Herold, 3) Musiklorps, 4) Banner der Stadt Düsseldorf, Bannerträger und Fahnenjunker zu Pferd 5) die Vorsitzenden des Feste und Zug⸗Comites, 6) Ablheilung be— rittener Düsseldorfer Schüßen verschiedener Vereine, 7) eine Ab— cheilung der ältesten Düsseldorfer Schützen-Gesellschaft, 8) Musikkorps, sistorische Gruppe: 17. Jahrhundert, 9) Johann Wilhelm von Kur— pfalz mit zwei Berillenen, die ällesten Düsseldorfer Schützenfahnen ührend, 10) Pagen, 11) der alte silberne Preisbogel auf der Stange, 12) begleitet von zwei Schwerifähnrichen, 13) Warner und Scheiben⸗ ‚eiger, 14) Jakobäa von Baden mit Gefolge: Damen und Herren su Pferde, 15) Schützen, 16) Kaballeriemusik, 17) Herold, 18) die Deputationen früherer Feststädte. 19) die Bundesfahne auf vier⸗ pannigem, reich geschmückkem Wagen von einem Düsseldorfer Schützen gehalten, 20) der Bundesausschuß, 21) der Vorstand des Deutschen Schüzenbundes, 22) Ehrengäste, 23) die bürgerlichen Kollegien, 24) das Central:Komitee, 25) die Mitglieder einzelner Fachkomites, soweil dieselben abkömmlich sind, 26) die Sänger, welche bei Ueber— gabe der Bundesfahne wirken, 27) Musik, 28) das deutsche Banner, begleitet von zwei Schwertträgern, 29) die deutschen Schützen nach dem Alphabet der Länder geordnet, 30) Nichtdeutsche Schüßen, 31) Düfseldorfer Schützenvereine, 32) Turuer. An dem Zug betheiligten sich über 5000 Personen mit 122 Fahnen. fF Dortmund, 283. Juli. Die , Westfälische Zig.“ meldet: Auf der dem westfälischen Grubenverein gehörigen Zeche ,‚Hansa“ fand heute morgen eine Exrplosion schlagender Wetter statt. Funf Berg⸗ Leute blieben todt, 2 wurden verletzt. FLeipzig, 10. Juli. Das „Leipz. Tagebl.“ meldeh: Der Brunnenbauer Hillert in Zwenkau hat vorgestern Morgen oder in der Nacht schon das seiner Frau gehörende Haus in Brand zestect und seine zwei Kinder, ein Mädchen von 12 und einen Kna— zen von 14 Jahren, und dann sich selbst umgebracht. Die drei deichen wurden halbverbrannt aus den Flammen gezogen, während jeine, schon seit Wochen sehr kranke Frau lebend in dem Garten unter einem Stachelbeerstrauche gefunden wurde. Ob die Frau zewußt, daß Hillert das Haus in Brand zu stecken beabsichtigte, der auf welche Weise, unter welchen Vorspiegelungen oder Drohungen er dieselbe bewogen hat, sich in den Garten bringen zu lassen, ist bis jetzt noch nicht erhellt. Daß das Haus gerichtlich wangsweise verlauft werden sollte, ist das Motiv dieser verruchten That gewesen. In dem Haufe wurden noch 17 Fiaschen Petro— eum gefunden, trotzdem daß alle Möbel, Wände, Treppen im Hhause und das Stroh an und in den Ställen, selbst die Baäume in dem Garten mit Petroleum stark begossen waren. Hillert hat ich mit einem sogenannten Nidfaͤnger einige Wunden beigebrachi, and es muß außerdem angenommen werden, daß er seinen Kindern und sich selbst Gift beigebracht habe. Dem Knaben von 14 Jah— Ci α en ι, woraus man auf einen vorgerigen dampf schließen muß. Auf einer Wandtafel stand: „1500 Mark zahlbar am 17. Juli.“ x Folgender schöne Zug des Kaisers wird von einem Ber⸗ iner Blatte erzählt: Im Geschäft des Hofkleidermachers Berger (früher Freitagh), hatte vor 50 Jahren ein Gehilfe Namens Fuchs zu arbeiten begonnen und war besonders mit den Uniformen des damaligen Prinzen Wilhelm, des jetzigen Kaisers, beschäftigt worden. Vor Kurzem nun hatte derselbe im kaiserlichen Palais zu thun und war dabei vom Kaiser gesehen worden. Dieser ließ sich durch den ammerdiener nach den Verhältnissen des Fuchs erkundigen und erfuhr somit, daß derselbe am 22. Juli das 580fährige Jubiläum seines Engagements in ein und demselben Geschäft seiern würde. Der Kaiser befahl sofort; daß ihm dieser Tag angemerkt werden jolle. Vortgestern nun wuͤrde der Jubilar ins Palais beschieden und ihm vom Geheimen Rath Borck im Namen des Kaisers eine zoldene Uhr nebst Kette und Glückwunsch überreicht, wodurch der⸗ selbe natürlich hoch erfreut wurde und seinen tiefgefühlten Dank dem Kaiser auszusprechen bat. F Aus dem Leben der Störche theilt Hugo Hazlinsky den solgenden Fall mit: „Zu Kereszt im Ungher Comiiat nistete ein Storch auf der verfallenen Scheune eines Grundbesihers. Als nan die verfallene Scheune demolirte, ließ der Grundbesitzer das Sterchennest mit den Jungen in sehr sorgfältiger schonungsvoller Weise auf die neue Scheune placiren. Die Störche verließen auch ihr neues Nest nicht. Es geschah jedoch, daß der Grundbesitzer am folgenden Sommer Kereszt verließ und nach seiner in Tiba hefindlichen Besitzung zog, welche eine Stunde von Kereszt entfernt liegt. In diesem Dorfe pflegte sonst kein Storch zu nisten. Die Stoͤrche suchten jedoch noch in diesen Sommer ihren vorigen Herrn auf und verweilten in der Woche von ihrem Wegwandern jebden Tag einige Stunden in Tiba. Mit dem Frühling ldamen auch die Störche zurück und begabim sich direct nach Tiba, wo sie jetzt allein nisten.“ F Die reellen Franzosen. Die durch ihre Liebens⸗ würdigkeit und Solididät so berühmten Pariser Geschäftsleute cheinen sich auf die Bauernfängerei doch noch besser zu verstehen As die Berliner. Jüngst ließ fich ein Russe bei einem Pariser Toiffeur rasiren und „friktioniren.“ Er ging hierauf zur Kosse, voselbst man ihm nicht weniger als achtundvierzig Frank abver⸗ langte. Unser Russe zahlte ohne Widerstreben, allein hinterher holte er einen Huisster, der den Coiffeur vor den Friedensrichter befchied. Der feine Pariser wurde zur Wiedererstaktlung von 40 Mark und in die Kosten verurtheilt. Aehnliche Bauernfängerrien fallen jeden Augenblick vor. Jüngst wurde, wie der „Figaro“ erzählt, einer Gesellschaft für ein Diner die Summe von 9000 Frk. abverlangt und uls Reklamationen erfolgten, wurden von der Summe bereit⸗ willig 3000 Frank gestrichen, als ob es sich um eine Bagatelle von einigen Sous handelte. — Hienstesnachrichten. Zu U. Staatsanwälten wurden befördert: die Landgerichis⸗ assessoren Otto Osthelder (Pirmasens) in Zweibrücken, Karl Baflfian Landau) in Landau, Alfred Pauli (Neustadt) in Frankenthal. Zu Landgerichts⸗Assessoren wurden ernannt: der Landgerichts- chreiber Friedrich Michel in Obermoschel bei dem Landgerichte Landau, der Advokat⸗ Anwalt Andr. Tisch zu Zweibrücken in Neustadt, der f. Staatsanw.⸗Substitut Johann Silbernagel von Zweibrücken nach Pirmasens, der f. Staatsanw.⸗Substimt Julius Zöller in Frankenthal nach Ludwigshafen. Zufunkt. Staatsanw.⸗Substituten wurden ernannt: Polizeianwalt Julius Schneider in Pirmasens bei dem Bejirksgerichte in Zwei⸗ brücken und der Polizeianwalt Jakob Weis in Ludwigshafen bei dem Bezirksgerichte in Fraukenthal. Prot. Kirchendienst. Erledigt: Pfarrstelle zu Neustadt. Ge⸗ sammterträgniß 1617 M. 68 Psg. intl. die Kafualien. — Pfarr⸗ stelle zu Limbach, Delanats Homburg. Gesammtserträgriß 1817 M. 28 Pfg. Meldungstermin bei beiden Stellen 6 Wochen. Der Lehrer Rudolf Nuth in Lachen wurde zum J. Lehrer an der konfessionell gemischten Schule zu Winzingen, der Lehrer Mar⸗ tin Fischer in Winzeln zum Lehrer an der II. proitest. Lehrerstelle zu Alsenz und der interimistische Verweser Jalob Merz in Heugs⸗ berg zum Lehrer an der vrot. Schule zu Oberhausen a. Nabe ernannt. ꝛiterarisches. Illust rirte Frauen⸗Zeitung. (reis vierteljährlich 2M. 50 Pf.) Die neueste Moden⸗-Nummer (27) enthält: Promenaden ⸗, Haus⸗ und elegante Sommer-Anzuge. Einzelne, aus reich ausgestattetein Roch⸗ oder Schooßtaille bestehende Anzüge, Kleiderröcke zu Schoße⸗ oder Blusentaillen, Fichus. Cravatenschleifen, Laßschürzen, Staubmantel und Hüte. Unlerrbäe aus Stoff- und Hälelarbeit. Verschiedene Anzuge, Prinzeßkleider für Mäd— hen jeden Alters, Hute und Paletots fur kleine Mädchen. Blume in dFilet eine neue Arbeit von der pariser Ausstellungs. Decke mit Kremftich⸗Sliderei, Tischplatte in Glasmalerei, Papierkorb mit gestickter BVordüre in senkrechten Stichen auf Leinen, Halbhandschuh in Strick⸗ und Häakelarbeit, gestricter Strumpf mit Kreuastich⸗Sticherei, Einsätze in Tulldurchzug und Sopiten in