tosten sollen durch freiwillige Beitrage gededt werden. Dem Cre⸗ jelder Verein traten bereits viele hundert Bürger bei. Die Ge⸗ schaftsleute, die der Vereinigung angehören, kündigten öffentlich an, daß sie bei sofortiger Baarzahlnug oder bei ein⸗ höchstens dreimonat⸗ licher Berichtigung der Rechnungen einen entsprechenden Skonto bewilligen würden. Die Handwerker ziehen bei ihren Quartals⸗ rechnungen gleich 2 oder 3 Prozent ab. Eine ganze Anzahl offener Geschäfte bew'lligt, bei Baareinlaäufen sofort einen Rabatt, einzelne 5 Prozent. Der Verein halt gedrudte Tabellen zur Berechnung des Stontos vorräthig und gibt dieselben seinen Mitgliedern un⸗ entgeltlich ab. In' beiden Orten steiht einer vollen Wirkung der Sqchlendrian des noch fernstehenden Publikums entgegen. Doch hofft man den⸗ jelben allmählich mit Hilfe der Presse zu überwinden. — — — — Rermischtes. Zufolge Entschliezung des k. Oberposiamts in Speyer ist die Abfahrtszeit des Postwagens für die Route St. Johann ;Ensheim bvom 1. November ab auf Nachinittags 3 Uhr verlegt. Ankunft in Enbheim 484 Uhr Nachmitlauss. In Amerita gestorbene Pfälzer. Apfel Louis aus Langen⸗ kandel, 29 Jahre, gest. am 28. Juli 1878, New⸗Orleans, Loui⸗ sijana. Burdhhardt Wilhelm aus Gauersheim, 57 J., gest. am 7. Sept. 1878, New-Pork. Bibel Elisabeth, geb. Lowenhaupt aus Bauertheim, 83 J., gest. am 7. Sept 1878, Broollyn, New⸗ Yott. Fried. Georg aus Klüngenmünster, 830. J., gest. am 19. iugust 1878, New⸗Orleans. Louisiaaa. Germann Christine, geb. Barbier aus Habkirchen, 73 J., Buffalo, New⸗ York. Hassenberg Andreas aus Speher, 40 J., gest. am 23. Sept. 1878, New⸗ Yotk. Hoffmann Michael aus der Rheinpfalz, 50 J., gest. am T4. AHug. 1878, Cincinnati, Oh'o. Neumüller Karl aus Kujsel, 63 J., gest. am 29. Aug. 1878, New-Orleans, Louisiana. Pan⸗ zeiter Johann aus Eschbach, 23 J., gest. am 21. Aug. 1878, Sreenwich, Conecticut. Siahr Anna, geb. Wick aus Langenlandel, 32 J., gest. am 23. Aug. 1878, NewOcleans, Louisiana. Volz Uarun aus Essingen, 48 J., gest. am 183. Juli 1878, Cincin⸗ nati, Ohio — Wenz Jakob aus Neuhembsbach 41 J., gest, am 17. Juli 1878, Philadelphia, Pennsylvania. Wüst Jakob aus Erlenbach, 61 J., gest. am 6. Sept. 1878. Cincinnati, Odio. Wendling C.. geb. Burckgart aus Arzheim, 68 J., gest. am 283. Aug., New· Orleans, Lousiana. Weigel Georg J. aus der Rhein⸗ pfalz, 533 J., gest. am 16. August 1878, New-Orleans, Lousiana. rKaiserslautern, 30. Olt. (Kauf. Ztg.) Von dem Polizeigerichte wurden heuie die Urtheile verkündigt in den am 283. Okliober verhandelten Beleidigungsklagen Dr. Reickaagel contra Wilhelm Müller, sowie Hugo Weise und Emil Kayser contra Wil- zjelm Müller, A. d'Angelo und Philipp Rohr. In der ersten Sache wurde Wildelm Muller der fortgesetzten schweren Beleidigung des Dr. Recknagel, begangen durch verschiedene Juferate in der „Pfalzischen Poltszeitung,“ für schuldig erllärt und zu einer Geld⸗ sirafe don 100 M. event. 20 Tagen Haft, sowie zu den Kosten berurtheilt. Ebenso wurde in der zweiten Klage Wilhelm Muller der Beleidigung der Kläger Weise und Kayser, begangen durch Inserate in der „Pfälzischen Volkezeitung“ und Flugblätter, sow e durch einen Privaibrief an Kayser für schuldig erllärt und deßhalb zu einer Geldstrafe von 50 M., ebent. 10 Tagen Haft, verurtheilt, Der verantwortliche Redalteur A. d'Angelo wurde der Mitthäter⸗ schaft an den durch Inserate in der „Pfalz. Volkszeitung“ begangenen Beleidigungen gegen Weise und Kayser für schuldig erklärt und gleichfalls zu einer Geldstrafe von 50 M., event. 10 Tagen Haft, sowie beide Verklagte sol darisch zu den Kosten verurtheilt. Der Verleger der „Pialz. Volkszeitung“, Philipp Rohr, wurde als idilverantwortlich für die Kosten verurtheilt, sowet sie den Angellagten d'Angelo betreffen. In beiden Sachen wurde den Klägern das Recht zuerkannt, den verfügenden Theil des Erkenntunisses auf Kosten der Veiklagten in der „Kaisersl. Zeitung“, dir Pfälz. Volkszeitung,“ und Pfälz. Post“ veröffentlichen zu lassen. PRsaiserslautern. Auch unter den im hiesigen Amts⸗ bezirl ausgehobenen Recruten des Jahrganges 1877 fand sich, wie die „Pf. P.“ erfährt, leiner mit mangelhafter Schulbildung. FNeustadt, 830. Olt. Gestern rat ein feingekleideter HDerr in einen hiesigen Laden und ließ sich, indem er einige Ci⸗ Jarren kaufte, zwei 20 Moarkscheine wechseln und verschwand dann möglichst schnell. Bei genauer Prüfung des Geldes ergab sich in⸗ deß, daß dasselbe falsch war. p Duüurthrim, 29. Oct. Gestern Morgen schichle Herr Bürgermeister Schowalter von Dackenheim seine 8 Herbstleser nebst Fuhrwerk in seinen in hiesiger Gemarkung in der 20. Bruch⸗ Jewann gelegenen Wingert, um zu herbsten. Als die Leute ganz in die Nahe des Wingerts kamen, iprangen 4 fremde Burschen mit Qübel voll Trauben beladen aus dem betreffenden Wingert. Mehtere Taglöhner eillen den Vorlesern nach, erwischten aber nur noch einen derselben, welchen sie dann in Gewaäahrsam brachten. Tags zudor sollen 5 Personen in demselben Wingert gewesen semn, alleͤn die Vorübergehbenden glaubten, es seien die Leute des Eihen⸗ hümers. Den 8 Taglöhnern und dem Fuhrwerl war nun die Arbeit gespart: fie fuhren leer nach Hause, indem nicht eine Traube nmehr zu finden war. Es waren dem Wingert, welcher über einen Morgen (2614 Stöde) groß ist, 5 — 600 Liter Most geschäzt. F Aus Nußdorf wurde der „Pf. Geflügelztg.“ geschrieben, daß ein junger, schon staatlicher Cochin ⸗China⸗Hahn, nachdem er Abends das Jammern spät gekommener und von ihrer Alten ver⸗ lassener Zwerghühner ungefähr 10 Minuten mit angehört, gravi— nätisch von seiner Stange stieg, sich zu den Jungen ins RNest seßte und diefelben unter seine schützenden Flügel nahm, ja sogar jeden Abend dieser übernommenen Mutterpflicht aufs gewissenhafteste nachkam. TFrankenthal, 29. Olt. Auf ergangene Einladung hatte sich heute eine größere Anzahl von Malzfabrikanten zum ersten Vereinstag eingefunden. Der Vorsißende C. Neubronner jetzte in einem ausführlichen Vorirage den Nothstand der deutschen Mälzereien auseinander, er hob hervor, daß durch die unglücklichen Differenzialfrachten den ausländischen, insbesondere den österreichischen Malzfabrikanten eine Einfuhrprämie gezahlt würde und, daß auch nit Rücksicht auf verschiedene andere Verhältnisse den deutschen Mälzereien die Concurrenz unmöglich gemacht werde. So sei es gekommen, daß die Mälsereien schon seit einigen Jahren mit Ner⸗ lust arbeiteten und daß mehrere größere Etablissements zum Still⸗ jand gezwungen oder in Concurs gerathen waären. Eine Abhilfe ei nur möoglich, wenn das ausländische Malz beim Eingange nach Deutschland mit einem mäßigen und den Verhältnifsen entsprechen⸗ »en Ausgleichszolle belegt würde. Das Malj sei kein Rohprodukt, ondern ein Halbfabrikat und da der deuische Tarif alle Halbfa— zrilate mit einem Zolle belegt haͤtte, so sei es ungerecht und in⸗ ronsequent gerade das Halbfabrikat Malz davon auszunetzmen. Alle anwesenden Mitglieder waren mit den Ausführungen des Hetren Neubronner einverstanden und man beschloß dahin zu wir⸗ den, daß bei der bevoistehenden Reform des deutschen Zolltarifes auch ein Ausgleichzoll für das Halbfabrikat Malz angestrebt wer— den möchte. Der Vorstand wurde beauftragt, die hierzu erforder⸗ lichen Schritte zu unternehmen. (F. W.) fFMannheim, 28. Olt. Der Verkauf der Herbsttabatke zeht in denjenigen Orten, wo abgehängt ist, vorwärts; in Hed⸗ derssheim wurde fsor verkauft und zwar zu 37 —40 M. In den daardtorten hat man mit dem Verkaufe angefangen, die Tabake daselbst litten vel unter dem Hagelschlag. 26 bis 28 M. wurden ür diese Tabake angelegt. Sandblatt wird fortwährend in den Resten, welche sich noch vorfinden, und zwar zu erhöbten Preisen genommen. Berlin. Zur Linderung des durch den Ausbruch des zelben Fiebers unter der deutschen Bebölkerung in den Südstaaten der amerikanischen Union hervorgerufenen Noihstandes hat der Kron⸗ yrinz in Vertretung des Kassers mittelst Allerhöcster O:dre dom 16. d. Vits. einen Beitrag von 3000 Mark auf den Antrag des auswärtigen Amts bewilligt. Der kaiserliche Gesandte in Washing⸗ ton ist von dieser Bewilligung auf telegraphischem Wege in Kennt⸗ aiß gesetzt worden. Die neusten Nachrichten aus Amerika heben hervor, daß die Bevölkerung der vom gelben Fieber heimgesuchten Desteilten der Unterstützung in hohem Grade bedürftig ist. Da ih unter derselben viele Deutsche befinden, so wäre es dringend erwünscht, wenn aus Deutschland überhaupt reichliche Beträge zur Unterstützung der nothleidendea Landsleute flössen. 3000 Mark Belohnung. Auf der Eisenbahnfahrl zwischen Landsberg a. W. und Berlin ist einem Reisenden eine schwarzlederne Umhängetasche mit dem Inhalt von 29,900 Rubel in 100.Rubelscheinen abgeschnitten und gestohlen worden. Auf die Herbeischaffung des gestohlenen Gutes ist von bem Betroffenen eine Belobnung von 3000 Mark ausgesetzt worden. Neue Müller. Im Occhester eines größeren Stadi⸗ healers befinden sich unter den engagirten Musilern acht Personen mit Namen Müller. Um dieselben zu unterscheiden, kam man aun auf die Idee jeden nach seinem Instrument zu nennen, und jo hoͤrt man jetzt die Namen: Oboemüller, Trommelmüllet, Cello⸗ müller, Hornmüller, Fagotmüller, Streichmüller, Baßmüller und Floͤtenniuller. F Neues Mittel gegen Hüdneraugen. Eine Schlächtertfrau in Berlin, die sich des Besißes von nicht weniger als 12 gut aus⸗ gewachsenen Hüühneraugen erfreut, las kürzlich in einer Zeitung eine AÄnnonce, in welcher gegen Einsendung von 1 M. 40 Pf. ein un⸗ trügliches Mitlel gegen ihr Uebel augerühmt warde. Die geplagte Frau beeilte sfich, den Bettag au die betreffende Adresse in Genf einzusenden. Nach einigen Tagen empfing sie folgende Zeilen: „Genf, den 19. October 1878. Sind Ihre Hühneraugen groß, so daß vor Schmerz Sie schwißen, so sagen Sie die Zehen lod, an denen solche sitzen. Ich empfehle Ihnen hiezu meine Knochen⸗ sage im Preise don 10 bis 30 Mark. Dr. Essenbart. — Seit