artigen Antrag im Bundesrath freudig begrüßen würden. Dem Tentum selundirt die Fraktion der DeuscheKonserhativen, zahlreiche Freikoaservative, und, was man sich durch zus nicht verhehlen dark, ist auch eine Minoritüt der Rnionalliberalen für die Beschränkung der allgemeinen Weqhselfähigleit. Der Todlenkreuz⸗ Correspondent dee Koln. Ztz. „aus Süd⸗ deutschland“, unter welcher Signatur sich, soviel wir wissen, kein Anderer verbirgt, als ein bekannter fränk scher Abgeordneter und ũniversitätsprofessor, ist gzauz guten Muͤthes über den Bismarckschen Bundesrathsbrief und we ß sämmtliche gegen dieses Aktenstück erho⸗ denen Bedenlen mit folgenden Trostvocien wegzublasen: „Es wird sich am Ende vom Licde zeigen, daß es, wie die Dinge in Deutich· jand stehen, mit dem wirklichen Hereiabrechen einer volts witthschaft⸗ iüchen Reaktion noch eben so gute Wege hat, als mit der politi⸗ schen, welche die publizistijchen Freiheinspächter nicht müde weiden auszuschreien.“ i Die sozialdemokratische Literalur wird mit Stumpf und Stiel ausgeroitet. Der lehle Reichsanzeiger hält wieder eine Nachlese auf den schon recht tahlen Feldern. Die aus Deutschland verwiesenen —A hereits an, wie sih erwatten ließ, im Auslande zu azitiren: Für Donnerstag, 2. Januac, ist eine Massenversammlung der Deutschen in Vondon einberufen. Dieselbe soll in der Hall of Seience, Old⸗ Sireet, stattfi iden. Auf der Tagesordnung stehen folgende Pankte: I) Der Kanzler⸗ Despotismus un Deuischland; 2) Wie verhalten fich die Deutschen im Ausiande dem gegenüber. Unter den Red— Jern wird sich der ehemalige Reichztagaabgeordnete Most befinden. Aus Leipzig, 209. Dez., delegrapzirt man der „D. Zig.“: Iu der sozialist schen Partei vollziehr sich eine Spaltung. Die herstimmung zwischen Liebknecht und Bwel wird immer intensiver in die Gtuppirung der Partei in Moderados und Exaltados smer mehr ersichtlich. Am 21. Dez. haben 18 der bedeuten⸗ deren Agitatoren sich nach New Yarl eingeschiffl. Rustand.— Die Senalorenwahl, die am nächsten Sonniag stattfi iden wird, ist die große Angelegenheit des Tages. Aflenthalben hercicht eine lebhafte Wahlagitation. Die „Dedats“ machen darauf aufmerk⸗ sam, daß unter den republikanischen Candidaten sitn kein ennz'ger eigentlicher Radikaler besi ide: es seien lauter gemaäßigte Leute, wie dean die Gruadrichtung der jegigen Prriode nicht der Radikalis nus und auch nicht der Opportunismus sei, fondera nuc jene Maußigung, die Bescheidenhrit gelernt und Versðöhhealichteit si h zur Richtschaur genomm.n habe. Dieß begründe den durchaus konservativen Gruad⸗ dug dieser Candidaturen. Dabei ist nicht zu vesg ssen, daß ein Theit dieser Lente sich farbloser zeigt als er ist, um die Provinzia⸗ len zu etschrechen. ihre wahre Facbe wird bei den Adst: mmugen aber kirchliche Fragen hervortrelen. Unter den Bewerbern um zinen Sßz im Segate sind nicht weniger als sechzze yn republikan sche Depulirte, deren Wahl mit wenigen Ausnah nen bereils als gesichert gilt Es wird daher alsbald wieder wen'gstens zu zwanzig D pu⸗ rirtenwahlen kommen, da autz noch zeha Depatirtensise in Fo!ge don Wahlverwerfungen erledigt sind. Die güastigen Ausichten der Republikaner werden durch die Zerfahrenheit ihrer Gegner no h rer⸗ mehrt. Die Rechte hat von vornherein auf, den Wahlkampf in 5 Departements v . trzichtet. Eine Pariser Dipesche der N. Fre. Pr. berichtet, daß dir conserbative Union der Legit'msten, Ockean sten und Bonapartisten in der Auflösung begriffen ist, ja, das die Legi⸗ timisten eine die Bo napartisten beleidigende Schiift verdffentlchen wollen. Hiemit stimmt auchh die Thatsa he, daß jede der drei Par⸗ leien ohne Rüchsicht auf die anderen Gruppen, ihre Candidaten selb⸗ ständig aufstellt, wodurch allerd ngs die Chaicen der mon arch'schen Bewerber sehr derringerl werden, da andererseits die repabl kani⸗ schen Fralktionen sich weislich rülen, einander den Seeg streitig zu achen. RNur die Marseiller Republ kaner, die sich wie gewößnlich schwer in die Disziplin der Partei füzen, werdean mehrere Candi⸗ Futen aufstellen. Unter den rechtsstehenden republika iischen Candi⸗ dalen befindet sich auch Geaeral Faidherbe. Befehlshaber der Nord⸗ acmee im letzten Kriege, der in einem bemerkenswerthen Wahlschrei⸗ ben an seine Wahler in Lille erklärt, daß, wie die Geschchte unserer Zeit beweisc, nur die Republitaner allein berufen seien, d'e Ausschreitungen der Demagogie zu bekämpfen. Das Schreiben IV wollen ist Folgendes: Der Rögierung und mit ihr der Gesells haft Sicherheit und Bestand verleihen, die Revolu⸗ nonen unmöglich machen, die Ariege vermeiden, Ack rbau, Gewerbe und Handel fördern, den Druck der Steuern und unter ihnen auch die so scwere Last des Heeresdienstes erleichtern, so zwar daß die Familien der arbeitenden Classen ihrer Soͤne auf moöͤzlichst kurze Zeit biraubt unb die Letzteren in ihrer Laufbahn mögzlihst wenig gestört werden, endlich iden sittlichen und all⸗n zugänglichen Unter⸗ richt einfüfren.“ — Nach Allem scheint die Prophezeung Gam⸗ beita's bei dem Diner der Handlungsreisenden, daß die Republi laner in den 31 Departements 23 6enaissitze erlangen würden, ücht allzu vermessen zu sein. Wie — — Geschäfte gemacht wurden bei der russischen Zreres; Verwaltung waͤhrend des Kerieges, darüber lommen jetzt ec⸗ sauliche Sachen zu Taze. So hat unter Anderem auch die unler »em Vorsitz des Grafen Olssufjeff gebi dete Kommission zur Unter⸗ u hung der Mißbräuche, die bei der Stellung von Fahren für die tuve Armee durch die Lieferaaten Wirsch wskij, Baranoff, und daafmann vorgekommen siad, wie dem „Golos“ aus Odessa ge⸗ nelden wird, ganz bedeutende Mußbräuche entdeckt. Nah den PRiltheilungen des Blattes sind den Licferanten Zihlungen für Fahren gemeicht worden, die fie gar nicht gestellt hatten. Diefe Fahlungen sollen, so weit bis jetzt vekaunt ist, über 11,000,000 tudel betragea. Wie dem Petersburger Golos“ unterm 25. Dez. aus Kite w elegraphisch berichtet wird, ind dort arge Studenten Unruhen aus⸗ Jebro hen, in Folge deren die Universität geschlossen und die weitern —XEVO ysten Semester suspendirt werden mußten Vermischtes. *St. Ingbert, 2. Jan. Heute warden die Erdarbeiten un Bau der Bahn von hier nach Saarbrücken wieder aufgenom⸗ nen. Dieselben waren eine Zeitlang des bedeutenden Schneefalles vegen unterbrochen. *Bei der am Neujahrdtage stattgehabten Ordensverleihung vurden folgenden Beamten der Pfalz Auszeichnungen verliehen: das Comthurkreuz des Verdienstordens vom heil. Michnel: Dt. dudwig v. Weiß, Präsident am Appellationsgericht in Zwei⸗ ,rücken ; das Ritterkreuj JL. Classe des Verdiensiordens vom h. Michael: Bezerksamtmann E. d. Moers in Germersheim, Se⸗ ainatinspetior Dr. C. An dreae in Kaiserslautern, kal. Regie⸗ ungsruh V. Brach in Sp yer und T. 8. Fries, Forstmeister ei der Regierung der Pfalz. *Vor einigen Tagen wurde der Knecht des Bürgermeisters Wack von Ommersheim in Spiesen derartig von einem Pferde seiner Fuhre verlezt, daß er an den Folgen der Verleßung starb. Der· Ase war verheir athet. Der Siadtrath von Zweibrücken beschloß in fener Sißzung vom 830 v. Mts., eine Steuer von einem halben Pfennig ruf den Schoppen Petroleum einzuführen. Gegen diese Befteuerung timmten fünf Stadtrathsmitglieder. —2 In RKiederwurzbach hat kich am verslossenenen 29. Dez. ein Obstbaubder ein constituirt. In Tandau hat mit dem 1. Jau. eine meteorologishe Ztalion ihre Thaätigkeit defi aitid begonnen. J 7 Neustadt, 27. Dej. Von Herrn Kaufmann —X Dreher, Mitglied des Petitionscomites, geht uns folgendes Schrei⸗ den zu: „Ich halte gestern Abend Gel⸗genheit, im Saalbau bei er Unterredung des Herrn P. Wagnec aus Kaiserslautern auch nit unsecem Herrn Abgeordneten Jatob Exter zusammen zu kommen. Der Herr Abgeordnete arklärte ausdrücklich, daß der von Hen. P. Wagner eingeschlagene Weg, eine Petitioa (die Wanderlager, die Wicherg setze und den Hanirhandel bete.) an die hohe kal. baier. damner, so w'e eine gleiche an den hohen Reichztag zu senden, »er richtige sei, un so mehr, da erstere nur einen Druck auf die xagade an den Reichziag vrrmittelst unserer Herten Bundesräthe i zudean is ine. — Dieser Gegenstand warde ja von Hen. Waaner n letzter Versammlung hier grüudlich eröctert. Bemerken wollen vir, daß der in der Perition wahrgenommene Formfehler bereits eseitfigt wurde. Die Herren der Handels gremien Zweibrücken und Zandau sowie der Pfalz überhaupt mögen hiecvon Notiz nehmen. F Kaiserslautern, 31. Dez. In der heutigen Sitzung »es Zich polizeigerichts weirde die Berufang des Frheu. v. Gienanth n dessen Klage gegen De. Daod von Ludwigshafen als begründet lart und Letzieret in eine Geldstrafe von 40 M. verurtheilt. Zugleich wurde dem Appellanten die Ermäshtigung ertheilt, den ersüge iden Theil des Strafurtheils in dem Inferatemheile des General⸗Anzeigers? in Ludwigshafen sow'e der „Pfalzischen Volls⸗ eitung“ hier Hauf Kosten des Appellalen je einmal einrücken zu assen. Das Gericht nahm an, daß Dr. Ddavbid die durch den 8 93des Strafgesezbuchts (Wabrung berechtigler Iateressen) ge⸗ ozene Grenze üderschritten habe. (Pf. Kuriet.) Jocgrim, 29. D; Auf dem unlkergeganzenen Dampfer „Pommeranir“ befanden sich auch drei Personen aus Jodgrim. una Wisel, Franz Gruber und Rosa Bauer. A. W. welte schon eit mehreren Jahren dei Veiwandten in Newe York und beab⸗ ichtigte, einmal ihre Verwandten dahier zu desuhen. Die beiden detztgenannten hatten erst vor wenigen Monaken Jockzrim verlassen ind wollten wieder zu Vater und Malter zurückteißen. Wahrend Fie beiden erstgenannten Personen glüchlich gerettet wurden, fand s. B., die 28jährige Tohhter einer achtbaron und wohlangesehenen amilie dahier leider in den Wellen ihren seühen und unverhofflou Tod. (Pf. Zig.“)