gehoben. Bei dieser Gelegenheit wurden auch 9 Officiere gefäng⸗ uch eingezogen, welche sich an nihilistischen Umtrieben bethe'iligt haiten; sie gehörten sümmtlich zur Artillerie, einer sogar zur Gar⸗ deartillgrie. Die ganze Angelegenheit ist mit größter Stille abge— macht worden. Ucber das Erlbichen der Pest in Rußland wird aus Peters⸗ durg derichtet; Aus einem Telegramm des Generals Loris⸗Nelie joff aus Astrachan vom 15. d. ersichtlich, daß auf Brund der gün⸗ tigen Resultate, welche die ärztliche Besicht gung der Einwohner Weiljankas ergab, die Abspertung dieses Dorfes, nach Abhaltung mnes Dankgotsesdienstes, ausgehoben worden ist. Somit bleibt nur noch Selitrennje abgesperrt, wo die auf 42 Tagen angeordnete Quacantäne am 23. d. abläuft. Wenjanka war bekannklich der eigentliche Seuchenbeerd. Vermischtes. * (Pfaälzisches Zchwurg ericht.) In der eisten Sitzung der gegenwärtigen Schwurgerichtssession wurde am Montag zegen A. von Regner, 25 Jatzre olt, früher Redalteur des Neuen Speherer Anzeigers“ und Mitredalieur der Pialzer Zeit⸗ ung.? jetzt in Wurzburg, und Heinrich Frank, 38 Jahre alt, ja h. Pfatrer in Berg, wegen Zerufsbeleidigung durch die Presse derbandelt. Strafe für letzteren 150 M. event. 15 Tage Gefäng⸗ niß. v. Negnet wurde in contumaciam, also ohne Zuziehung von Geschworenen, zu 50 M. Geldstrafe ebent. 5 Tagen Gefängniß heruriheilt. Auf Kosten der be den Publicat'on des Urtheils in der „Pf. Z.“ An Dienstag wurde der 48 Jahre alte Jakob Lu h, rüher Zimmermann und zuletzt Tagner in Tiefenthal wegen vor⸗ saßlichet Brandstiftung, dhne Annahme mildernder Umstände zu iner Zuchthausstrafe von 5 Jahren vexurtheilt. n Vitiwoch Verhandiung gegen 1) Julius —A 27 J. alt, Mühlbursche, aus Sunnersorf in Preußen, 2) Kail Wagner, 34 J., alt, Tagner von Hornbach, 3) Fried⸗ich B retheimer, 34 3. alt, Tüncher von Mainz, wesen Münz perbrechens, gegen letzteren auch wegen Diebstahls. Der Schwur⸗ gerichtshof. erkaante: Lausch 6 Jahre Zuchthaus und Giähriger Zerluͤst der hürgerlichen Ehrenrente; Wagner 2 Jahre Gefanganiß; Brechh imer 1 Jahr 6 Monate Zuqhthaus und Zjahriger Verlust der buͤrgertichen Ehrenrechte. Gegen Lausch und Bredheimer wurde außerdein Stellung upter Polize auisicht zugelassen. u Am Dounerstag Berhandlung gegen die 17jährige ledige Diensima d Magdalena Otussch von Silz, zu'ezt in Pleis⸗ Feiler, wegen Kindsmords. Die Geschworenen bejadten d'ie Schuld⸗ jrage, sowie die auf Zurechnungsfähigkeit und mildernde Umftände gerichtete Frage. Urtheil das kleinste Strafmaß: 2 Jahre 6 Monate Gefängniß. ⸗»Kirchheimbohanden, 16. Maärz. In der heutigen Versammlung dies Geflügelzucht⸗-Vereins erbffnete Hr. Rapp hoͤchst erfreuliche Russichten für das Gelingen der bevorsteh nden Ge— flügelausstellung, soweit dies in Folge der Anmeldungen möglich ist. Letziere sind bib jetzt sehr zahlreich eingelausen und finden jiimmer noch Aufnahme, da 'einem vielfach geäußerten Wansche ent⸗ sprechend, der Anmelde⸗ Termin bis zum 20. März verlüngert urde. Bis jetzt sind über 300 Stämme Huhner and Wasservögel, an 150 Paar Tauben, der versch'edenften und seitensten Sorten, eine große Anzahl Seng⸗ und Zierbozel, worunter ganz seltene Excemplare wie 3. B. ein Paar lebende Böhammer aus Berg⸗ zabern und kine Menge Nafige, Geräthscha ten, Fachschriften u. dol. angem elden, so daß sich die Ausslellung »n dieser Hinsicht jedet andern wurdig an die Seite flellen darf. — Aber auch für passende und zweckentsprehhende Unterbringung der Aussteuungsgegenstände wird die größte Sorgfalt verwendet, nicht minder die Ausstaltung und Schmuckung der Räumlichkeiten mit allem Fleiße uͤnd unter thätiger Beihilie der Bürger hiesiger Stadt bethätigt. Wer sind gewiß, daß die zum Besuche hierherlommenden Fremden überall das freundlichste Entgegenkommen finden werden und si her wird ouh gar Maucher sich bestimmen lassen, ursere auch an Natur schönheiten jo reiche Gegend auf die gebotene billige Art zu sehen. Da die Direclionen der pfälz. Eisenbahn und hess. Ludwigsbahu freie Rüd⸗ jahrt gewährt haben, so versäume es Riemand sich durch Zulauf tiner Enntrutskarte an der Einsteige Statnon oder, wenn solche nicht zu haben wären, durch Abstempelung selnes cirfachen Billets an inserer Kasse diesen Voriheil zu verstaffen. Die Ausstellung selbst ind am Vormitiag des 20. Marz (Sonntag) eröffnet und erstreckt sich auf 3 Tage. —-Das Preisgericht, bestehend aus den Herten: Berckmann, Pfarrer in Rheingönnbeim, Fschbach in Speher, Her⸗ mann Kahser und Hospileiverwalter Neu in Kaiserslautern und iipotheler Ectiba in Winnweiler, tritt schon am Nacmittage des 29. Diarz usammen, sa daß om Sonntag der Eröffnung die Preiazuertennung schon ersolgt ist. Ebenso wird für Ferugstellung 5 Kolaloge Sorge getragen werden. Da die Preise der ange— Adelen Thiere im Durchschnin alß äüußerst mäß ae dezeichnet wer⸗ den müssen, so wird gewiß auch ein reicher Absaßz statifinden. Züchtern und Liebhabern sei dchwegen die Ausstellung als Ankaufs⸗ gelegenheit bessens empfohlen 3 ebenso wird der —A mehreren gidßeren Händlern reichlich beschickt werden. Auch der Vertauf der Loose minmt trotz der schlechten Zeitvechältnisse einen zanz qünstigen Verlauf, so daß die“ beabsichtigte Berloosung voll⸗ andig als gesichert erscheint. Und so wollen wir uns denn der doffnung h'ngeben, daß der Ausschuß unseres Vereins für seine Fieifachen Müten und Arbeiten, denen er sich lediglich zum Zweck der Hebung der Geflügelzucht unterzogen har, durch recht zahlreichen Besuch der Ausstellung die gebübrende Ane⸗lennung findet. Vor dem Landgerinet Waldfischbach wurdelkürzlich eine Frau (j) wegen Schießens bei einer Hochzeit zu 2 Taaen Haft veruriheilt. J Speier, 18. Mär. Der am 16. d. M. von dem Schreinergesellen Schüler geschossne Schustergeselle Adam Kinsler, ist gestern Abend seiner Wunde erlegen. FSpeier, 19. Värz. Das hiesige Brückenpersonal be⸗ xutzte unlängst das Sinken des Rheines, um an der Stelle, wa hie beiden deimßten Mädchen in das Wasser gespeangen sein sollen, nachzuforschen. Am unteren Fute der Steinböschung fand man wei ganz gleiche Absäte von Damenstiefeln und zwar schienen die Absätze mit Gewalt von den Sohlen losgerissen zu jein. Die Adsähe siad ganz neu und haben ein messin zenes Hufenen in das deder eingelassen. Von competenter S ite wurde sofort constatirt, daß diese Absatze den Stiefelchen des Frl. Jenser aus valsfüichbach Jehdct hahen — so weit eine Constatirung überhaupt möglich ift. Der Fund warde den Eltern übersch ckt. FDie Karsirmanöber im Elsaß, an welchen auch die bayre rische Besazungsbrigade in Metß und 2 Batterien des 2. Feld. Ach. Regis. aus Londau Theil nehmen, beginnen am 19. und iden am 23. S plember. Der Kaifer ir fft am 18. in Straß⸗ durg tin und wird während seines Aufenchaltes in der Prafektur wohnen. Welch große Kosten der nunmehr zu Ende gegangene Mar⸗ pinger Proceß für die Staatskaffe entsiehen ließ, zeigm schon der Umftand, daß, wie die „Saarbr. Jig.“ miitheilt, an 170 und aliche Zeuzen im Ganzen 11,400 Mt. Gebühren gerahlt worden, vozu noch die Gebühren der Gerichsvollzieher für Ladungen und Zustellungen treten. rAschaffenburg. Das Ceniral- Hiljs· Comite jür den Nolhsiand im Spessart hzat die Nichricht erhatten, daß Koͤnig Lud⸗ wig auf· Becicht der kal. Regierung 3000 M. aus dem Gewinn⸗ anihe l der Munchen-Aachener Feuer- Versicherung und aus dem En Joehannis-Verein 2000 M. jür die Nothleidenden bewilligt hat. GEr-. 3.) ⸗In Bil hofen(Gsederbehern) wurde einem Bierbrauet in den Keller eingebrochen und ca. 8000 Eimer Bier laufen ge⸗ jassen. Der verursachte Schaden delauft si d auf etwa 30.000 M. Aus Straubing wird von einer gegenseitigen Abschlach⸗ ung zweier Bauernburschen berichtet, die beide bei ein- und dem⸗ Aibeu Vadchen fensterln wollten und so lange mit ihren stehenden Desseru ausemander losstachen, bis der Ein- auf dem Platze todt Aiet und der Audere, nachdem er sich 1 Klometer weit vom Thatort entserut hatte, blutüberströnt lodt zusammenbrach. Von der Wörgaitz. Vie Bewotnet des Dorfes Auhausen zei Wassertrüdinzen wurden vor Kurzem durch drei vagabundirendt Sironee a cha wenig in Schrecken verjs. tzt. Dicfelbe zeigten sich namiih niht nur mit den verabreichten Gaben unzufr edeu, sondern ie reaben sogar verschlossene Thüren und verlangien unter Dtoh⸗ ungen alles nur Erdentk icht. Die Aufregung im Orte slieg ichließ och jo, daß die Orisfeuerweht alamirt wuarde und ausrückte. Nuͤn beaann eine allgemeine Hetzjagd auf die Ruhestoͤrer, de endlich ingesangen und der inzwischen herbeigerufenen Gendarmerie nach Deiliugen eingeliefert wurden. Es ist nicht zu verwundern, daß Z bei der Masse herumstreunenden Gesindels hie und da zu solchen cxzessen kommt. x Im bayerischen Walde hat am 15. März ein sehr beftiger Zchnesturm staltgefunden, durch melchen mehrere Gebdite beschädigt wurden. Saargemünd, 19. März. Heute Morgen hat sich inf dem hiesigen Bahnhose ein betlagensweriher Unfall ereignet. Der Betroffene, ein Weichensteller, Familienvater von vier kleinen dindern, ist, durh den abgelassenen Dampf einer Lokomot ve über eren Nähe‘ getäuscht, von der letzteren erfaßt und überfahren hocden. Beide Beine waren sozusagen voa ihren oderen Häiften ubgetrennt und der Kopf zerschmettert. Der Unglückliche verstarb nuf dem Wege nach dem Hospital. PFrankfurt, 18. März. Hente Abend, während der Borstellung des „Nattan“, brach unter dem mit Zink bedeckten Tach des an das Theater stoßenden Coulissenhauses an drei Stellen zu gleichet Zeit Feuer aus. Dank der tuhigen Hallung der Künft— jer und des Publicums, wurde Unglück verhindert, und obwohl damentlich einiage hundert Kinder im Theater sich befanden, kda