Zweibrücken hatten sich einige Gäste eingefunden. Nach dem Er⸗ oͤffnungsgesange begrüßte der Vorfland, Hr. Hauptlehrer Leibig, mit warmen Worlen die Anwesenden. Im ersten Theile seines einleiten⸗ den Vortrages besprach er sodann in objiekkiver Weise die soziale Stellung des Volksschullehrers, während der zweite Theil von der Vernachläfsigung der Volksschule und damit der Bildung der großen Massen handelte. Als zwe ter Referent trat Hr. Lehrer Berg von Blieskastel auf. In wohlausgearbeiletem Vortrage referirte er über „Charakterbildung.“ Nach Erledigung inuerer Vereinsangelegen⸗ heiten schlossen die Verhandlungen mit einem dreifachen Hoch auf S. Maj. den König. Höͤchst befriedigt über den Verlauf der Ver⸗ jammlung trennten sich die Besucher derselben. — Hervorzuheben ist, daß der Bezirlsverein aus dem letzten Jahre einen erfreulichen Zugang an Mitgliedern zu verzeichnen hat. Seine naͤchste Ver⸗ fammlung gird er kommenden Herbst dahier abhalten. PLimbach. Am Dienstag wurde in der Blies nahe dem Dorfe Beeden ein männlicher, schon stark in Verwesung über⸗ gegangener und angefressener Leichnam gefunden. Derselde wurde As derjenige des seit Ende vorigen Jahres vermißten Schreiners Adam Schwarz von Alistadt erkannt. Die Prüfungen der Apotheker⸗Gehilfen sind nach einem Er⸗ saß des Staetsministeriums des Innern in Zutunfl schon in der zweiten Hälfte der Monate März. Juni, September und Dezember Lorzunehmen. Die kgl. Regierung der Pfalz hat in Folge dessen jür das Jahr 1879 folgende Prüsungstermine bestimmt: 24. Juni, 29. Septeniber und 29. Dezember. Anträge auf Zulassung sind mindestens 14 Tage vor dem festgesetzten Termine an den Medi rinalrath Dr. Karsch in Speyer zu richten. 4 Nach amerikanischen Zeitungen theilt die „Pfälz. Presse“ ber den Tod des Hrn. Th. Weber aus Alsenz noch mit, daß derselbe die Folge eines Schusses in den Unterleib war, welchen ihm eine Frau Ada Roberts auf dem Bureau eines Advocaten bei— gebradet, wo sie sich zur Besprechung in einer zwischen ihnen schwe benden Proceßsoche eingefunden ha ten. Die Roberts hatte nämlich eine Klage auf Zahlung einer beträchtlichen Alimentationssumme gegen Weber erhoben, indem sie behauptete, er sei Vater eines von ir geborenen, aber bereits verstorbenen Kindes und habe sich ver— pflichtet, ihr zeitlebens eine Alimentation zu bezahlen. Weber be⸗ striui, Vater des Kindes zu sein, gab zu, daß er ihr, um Skandal zu verme den, seit dem Jahr 1867 wiederholt Geld gegeben habe. Es würde zu weit führen, hier aus einander zu setzen, warum päter die Zahlungen eingestellt wurden; kurz, die Roberts erhob Hlage, wahrend Weder sie als eine Gaunerin erklärte, die Geld von ihm zu erpressen suche, dabei auch vermuthete, sie handle als Werkzeug ellicher falliten Barquiers, gegen welche auf Webers Be⸗ neibea tin Criminalverfahren eingelzilet worden war. Die Frau soll schon srüher einmal den Weber mit einer Pestole bedroht haben, und er muß geahnt haben, daß fie ein Attentat gegen ihn im Schild führe, denn er hatte sich schon einige Tage vorher bei'm Ausgehen von einem Geh impolizisten auf Schritt und Tritt be⸗ gleiten lassen. Nach verübter That ließ sich die Roberts ohne Widerstand verhaften. IIn Waidmoher winde ein 2jähriges Kind, das ohne genügende Aufsicht vor der elterlichen Wohnung spielte, don einem schwerbeladenen Wagen überfahren; es wird wohl den erhaltenen Verletzungen etliegen. Im Dorfe Schmalen berg beli Waldfischbach wurde am 18. d. M. ein jedensalls verirrter Auerhahn erlegt. f Kaifserslautern. Nach Bestimmung des Kreiscomites des landw. Vereins der Pfalz ist zur Abhaltung der alljährlch statt⸗ findenden Kreisverlammlung des Vereins im laufenden Jahre die Siadt Kuiseralausern ausersehen. Das hiesige landwirthschaftliche Bezirlscomite hat den Beschluß gesaßt, damit gleichzeitig nach pun⸗ mehr zwölfjähriger Pause eine jandwirtbschafiliche Producten⸗ und Maschinen-Ausstellung zu verbenden. Diesem Vorgehen wurde vom Hreitcomete die volle Unterstützung zugesagt; ebenso erfreut sich das— selbe jeglicher Förderung durch die tgl. Verwaltungsbehörde hierorts Aund die Siadtverwallung, welche letztere bereits die großen Raume des Fruchthallgebäudes dem Comite zur Veifügung gestellt hat. Die Productenausfstellung soll sich auf die Pialz erstrecken, jür die Ma— schinenausstellung jedoch ist allgemeine Concurrenz in Aussicht ge⸗ nommen. Als Termin wurde Ende September und Anfang Octo⸗ I in der Tauer von 8—10 Tagen festgesetzt. (Pf. Volksz.) Dürtheim. Am letzten Sonntag Nachmittags gegen 6 Uhr erschoß sich in einemt bei Grethen, in der hiesigen Gemark— ung, gelegenen Stenbruch eine unbekannte Mannsperson mit einer nenen einldufigen Taschenpistole. Der obere Theil des Gesichtes und die Hirnschale mit dem Gehirne find zerstötrt. In den Kleidern fanden sih eirige Münzen und ein Sacktuch, letzteres schon öiter gewaschen, rolhund weiß gewürfelt, gezeichnet mit J. L. 6. Die Zeiche war bdeim Auffinden betleidet mit einem leinenen, frisch ge⸗ waschenen Hemde, einem schwarzen Tuchrock, einer schwarzen Tuch— hose und Kappe, einer schwarzen Weste und ledernen Rohrstiefeln. Shümbfe fehllen. Größe eiwaä ein Melter 70 Centimetet. Haare chwarz mit grau, Badenbart desgleichen, Alter ungefähr 60 Jahre. Nachweise zur Fesistellung der Identität nimmt die Dürkheimer Polizeibehörde entgegen und es ertheilt dleselbe bereitwilligst jeden Jewünschten Aufschluß. 'Frankenthal, 19. Mai. Se. Maj. König Lud⸗ wig II. hat den Betrag von 300 Mtk. aus seiner Privatchatoulle zu einer Ehrengabe für das Schützenfest dahier zu bewilligen ge⸗ uhl. (GFftlh. 3.) 4HDer Cacilienverein und die Liedertakel in Speyer ver rastalten am nächsten Sonntag eine Aufführung des Oratoriums Paulus“ von Mendelssohn. Die Direktion der pfälzischen Bah⸗ ien hat zu dieser in der protestantischen Kirche zu Speier statt⸗ indenden Aufführung eine Fahricxermäßigung von 50 vCt. ein⸗ zeräumt. Geh. Kommerzienrath Steu mim zu Neunkirchen hat, vie die „N. Frantj. Pr.“ hört, das Patent auf Entphosphorirung zon Roheisen angekauft, — eine Ueberraschung für manchen con zurritenden deutschen Eisenproducenten, welche diesem die Freudt uber die in Aussicht stehenden Eisenzölle sehr vergällen dürfte. — In einem Stalle der Gemeinde Wiünzeun ist Milzbrand amtlich constatirt und sind sofort strenge pol'izeiliche Maßregeln in Vollzug gesetzt werden. (u. A.) * Aus Bahern werden sich etwa 80 Firmen an der australischen Weltausstellung betheiligen. Die geuaue Zahl läßt sich noch nicht feststellen, da die Prüfung der Anmeldungen noch nicht beendigt ist. pWuͤrzburg, 18. Mai. Heute faud hier die Consecrati on und Inthronisation des Bischofs Dr. Stein statt; der Feierlichleit wohnten außer einer großen Volksmenge aus Stadt und Land die qvil. und Militäre wie Gemeindebebörden der Stadt in zahlreichen Vertretung bei. Wuürzburg. Der Ir. 3.“ wird geschrieben: Entgegen den Geruchten, der aus der beklagenswerthen Affare Sicken bekannt gewordene Uateroffizier Pude sei von hier dbersetzt worden, konstatiren dir, daß derselbe sich nicht nur vach wie vor hier aufbälte, sondern ogar den am 1. April l. Is. eingetrelenen EinjährigfreiwLigen, ie überwiegend Studenten find, als ausbildender Unteroffizier vor⸗ esetzt worden ist. Wir glaubten diese interessante Thatfache der Defsentlichkeit nicht vorenthallen zu sollen. FRäürnberg. Der Besitzer der belannten Faber's chen gleistiftjabrihl, Lothar v. Faber, hat eine Stiltung von 100,000 M. zu dem Zwederrichtet, daß hieraus jährlich die Zinsen von 5000 M. einem begablen, unbemitltelten, soliden jungen Mann don zier odr der Umgegend, der selbstiändig ein Gewerbe beginven vill, zu diesem Zweck verliehen werden. In einem Schreiben an den Mag stiat sagt v. Faber; „Der Zwech, welchen ich hiermit »erfolge, ist, dauernd zur Blüthe un'erer Gewerbe und Fabriken ʒ»eizutragen. 5000 M. war die Summe, welche ich mein Eigen zennen koante, zals ich meine selbstständige geschäftliche Thatigkeit dier begann“. 'In Aug sbur gq kam vor einiger Zeit bei einem Brand⸗ eine Explosion vor, wobei ein Feuerw hrmann getö tet, andere ssatk heschädiet wurden. Die Enwoh erichaft brachte sehr rasch an frei willigen Beiträgen zur Unlerstützung der Familie des Getödteten ind der beschädigten Feuerwehrmänner die Summe von 20,897 Mark zusammen. Alle Achtung vor einer solchen Stadt! München. Das Generalkomite des landwirihschaftlichen Nereins in Bayca theilt mit, daß es dem Kreisscowite von Unter⸗ ranken nicht gelungen ist, mit dem Nreiscomitee der Pfalz einen Tausch in der Abhaltung der Kreisthierschau füt 1880 zu verein »aren, und daß daher dieselde von Unterfranken abgehalten werden oll.Voraus sichtlich wird daselbst nun auch die 22. Wanderva ammlung bayerischer Landwirthe abgehalten, um einem Wunsch des Ehrenpräsidenten Prinzen Ludwig zu enisprechen. F'In München starb am Diens!ag der verdienstvoll BZeneralsse etär des landwirtthschaftlichen Vereins in Bayern, Adan Mübler, ein geborenter Pfälzer. — Die Zeaschrift „Gesundheit“ eczählt von einem inleressanken Fall. Der Oberarzt ener sächsischen Irrenpflegtanstalt, De— huppert, fand bei der Section eines an Bauchfellent;ündung ge jorbenen Irten eine Nähnadel im Herzen, welche die hintere Wand er linten Her kammer schräg von oben nach unten und vorn durch ohrt hatte. Der Kraufe erreichte ein Alter von 52 Jahren, und — Krantheit sich örpetlich ünmer wohl befunden, insbesondere nie über en Herz eiden geklagt. Wie die Nadel ins Herz gelkommen, ist unenträtb elt geblieben. f Der Magistrat von Berlin hat beschlossen, zur Feier der zoldenen Hochzeit des Kaisers mit einer Summe von 300,000 R. eine Allerversorgungsanstalt zu stiften. p In Bérlun hat ein sechzie jährigetr Kaufmann Sellaͤch m' zeiner Frau und seinem eil che 20 Jatzre allen Adoptivsohn dur Thloralt ydrat sich vergiftet. Er hatte sich mit Getreide Commmsions Beschästen abgegeben uünd war an der Vöise eine geachtete Perlon