St. Ingberler Anzeiger. Der St. Ingberter Auzeiger und das (2 mal wö hentlich; m⸗ dem Hauptslatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Bei⸗ lage) ericheint wöchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Sanstag und Sonutag. Der Abonnementspreis beträgt vierteljahrlich A 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 M 60 H, einschließlich 420 H Zustell zebüuhr. Anzeigen werden mit 10 Z, von Auswarts mit 15 fur die viergespaltene Zeile Blattschrist oder deren Naum, Neclamen mit 80 — pro Zeile berechnet. —W Dienstag den 20. Juni igig Austand. Einladung zum Abonnement Paris, 21. Juni. Prinz Napoleon Jerome (Plon-Plon) Der „St. Inaberter Anzeiger“ wird in dem am 1. traf don Trouvile hier ein. — Gestern Abend waren viele Pa— Juli nächsthin beginnenden UI. Quartale d. J- in ders Iben Weise riser Häuser wegen der nun gesiherten Rücktehr der Kammern und zu demselten Preise wie his her erscheinen. Die politischen Nach⸗ ah voris beieshien; viele andere Hausbesitzer unterlicßen jedoch ichten wird rein gidtangter Uebersicht. aber möglichst rast und die Beleuchüng aus Abeuünchne weee ae zollständig geben; die wichtigsten Tagesftagen werden ausführlichet AX n groͤßeren Artikeln besprochen werden. Localen und probinziellen Paris, 22. Juni. Es ist sicher, daß sobald Prinz Jerome Angelegenheiten wird er besondere Aufmerksamktit zuwenden und da⸗ Napolcon oder sein Sohn Victor sich als Prätendenien aufstellen neben die interessantesten Fälle aus dem Gerichtssaale und die vich⸗ assen, die Ausweisung derselben aus dem französischen Territorium igsten Handels und Verkehtsnachrichten beingen. Im Unter. ide mnn vpeantragt werden wird, in Foize des Votums der zaltungsblatte wird nur Gediegenes zum Abdrude gebracht datlonalversammiumg , welches die Absehung der nopolcomschen erden. Fuͤr dasfelbe liegt hereit eine sehr finnige Erzählung: „Eine Dynastie aussprach. Prinz Jerome deobachtet eine durchaus refer— Bouvernante“, sowie ein größerer Pannender Roman von ien Haltung, aber er spricht bestimmt aus, daß er das Haupt der Atbo Werzer: „Die Jagd nach dem Glücke“. Das Famin ist. Man erwartet Rouhers Rückkehr am Diensiag. In llustrirte Sonntagsblatt wird der „Anzeigec“ auch ferner Bersailles cirkulirt das Gerücht, daß Pierre Bonaparie gestorben sei. als angenehme Beilage behalten. Die Engländer jsollen, abgesehen von dem für den Neubestellungen wollen gefalligst bald, sowohl bei der Post Prinzen Louis Napoleon födilich verlaufenen Scharmützel in Süd⸗ vie bei pus odet unse ren Austrägern gemacht werden. Unsere bis . rit, and n Besutolande eine vollständige Niederlage mit zerige hiesige Abonnenten werden den „Anzeiger“ auch im neuen einem Blutbade ähnlich demjenigen von Isandula erlitien haben. Auartale fortgeliefert erhalten, wenn sie nicht ausdrüclich abbestellen. Rom, 22. Juni. Es cirkulirt das Gerücht, die Regierung Indem wir noc den „St. Insberter Anzeiger . einem geehren werde de dantr utösen sae —R iesigen und auswärtigen Publikum zur Aufgade von Iunferaten Abschaffung der Mahlfieuer ablehnt, welches die Kammer bereits ge⸗ aller Art in empfehlende Ermnerung dringen, Jaden wir zugleich nehmigt hat. Die Morgenblätter bezeichnen den Frieden zwischen uu recht zahlreichem Abonnement auf denselben ein. »em Vatikan und Rußland als nahe bevorstehend. Die Bedingungen Hochachtunbsvollst sselben wären folgende: Der Papst soll alie kalholisch n Wurden⸗ Redaction und Expedition des „St. Ingberter Anzeiger“. täger Polens ernenren; die Bullen und Enchcliten sollen das Placet des Czaren zu ihrer Veroöͤffentlichung nöthia haben; die Geist⸗ ichen werden von Rußland zurückbetufen. Leo XIII. wird einen duntius in Petersburg, der Czar einen Botschafter beim Vatikau iktreditiren. Die zanze Notiz bedarf noch der Bestätigung. — Uchtzig Senatoren sandten einen Kondolenzbrief an die Kaiserin fkugenie ab. Prinz Carl Bonaparte eilte von hier nach Chislehurst ind nehm einen Beilendäbrief des Popstes an die Kaiserin mit ðermischtes. f Bezüglich der Ot ischen Millionen⸗Erbschaft ist eine in die Pfalz gelangte Zuschrift des Wiener Hof⸗ und Gerichts⸗ idvokaten v. Neupauer erwähnenswerrh, wonach der in Wien vder⸗ torbene Millionar Martin Oit höchst wahrsche nlich mit einem ge vissen Johann Mactin Oit identisch ist, welcher am 13. Sept. 1799 in Zimmern bei Grunsfeld im Großherzogthum Baden geboren vurde. Dieser Johann Martin Ott war öder eheliche Sohn des Bartholomaus On und dec Anna Maria geborenen Henneberger ius Unter-Wittighausen. Von den wahrscheinlichen Erben des Mattin Oit hat sich bisher noch keiner erberklärt. Das Edict, velches die Erben einberuft und denselben eine Frist von einem Jahre zur Einbringung der Erbeiklärung einräumt, datirt vom 23. Mai 1879, so daß bis 23. Mai 1880 Erberkläcungen bei »em Landesgerichte in Civ lsachen in Wien angendmmen werden. Speyer, 19. Juni. Der Verdandstag dec pfalgischen venossensthaften wird am 8. und 9. Juli in —A derden. Dr. Schulze Delitzsch wird sowohl der am 8. Juli Abends Ztatt findenden Vorversammiung, als der Haup dersommlung am ). beiwohnen. (Sp. 3.) F In Würzburg wurden am Domnerstag bei hellem Lageslicht der Privarier Jalob Glaser, ein 70jähriger Geeis und essen 6õjaͤhrige Ehefrau meuchlerisch angefallen und durch Schläge nit einem Hammer sowie durch Messerstiche so schwer verletzt, daß an ihrem Auflommen gezweifelt wird. (Glaser ist bereits gestorben.) Der muthmaßliche Thäter, ein junger Mensch in den 2051 Jahren, vird gerichtlich verfolgt. (500 Mk. Belohnung sind von einem Verwandten auf die Ermittelung des Thäters zugesichert.) fx Auch in West-Frankrei qh hat man in lehterer Zeit „chwärme von Schmetlerlingen bemerki, die zu Zehntaufenden, aus OIsten kommend, über die Gegend dahin flogen. In Angers durch⸗ pogen sie die Hauptstraße, so niedrig und in so dechten Massen liegend, daß d'e Leute ihnen ausweichend, sich an die Hauser drüdten. — F Deutsches Reich. München, 22. Juni. Die Kreisregierungen, Kammer der Finanzen, welchen der im Finanzministerium bearbeiteten Gesetz⸗ Entwurf über die allgemeine Einkommensteuer zur Begutachtung orgelegt wurde, haben, wie verüchert wird, in allen wichtigeren Punkien den Entwurf fehr günstig beurtheilt. Nach einer srüheren Ueußerung des Finanzminissers soll der Gesetzentwurf den Lam— nern schon in der bevorstehenden kurzen Sommersession vorgelegt verden; zut Berathung in denselben aber wird er erst bei dem auf Ende September zu berufenden Budget Landtag kommen. Berlhin, 21. Juni. Die Tabaksleuer ⸗Commission des keichstages beg unt am Dienstag die zweite Lesunz des Entourfes. zum Referenten für das Plenum ist Abq. Buhl ernannt. — Die Unterhaudlungen der Regierung mit dem Centrum über ein. Com⸗ nomiß bezlglich der Finanzzoͤlle gelien als gescheitert. (A. 3.) Berlin, 21. Juni. Die Zolltarife Kommission des Reichs⸗ ages nahm heute in zweiter Lesung fast sämmtliche Schutzzoͤlle mit etingen Abweichungen nach den Beschlussen erster Lesung an. Sohlleder wurde, abweichend von dem Beschiusse erster Lesung, für ille Sorten mit 86 Mark Zoll angesetzt. Der Antrag Windihborst, it Lumpen 8 Mark und fuͤr Tauabfaͤlle 2 Marl Ausfuhrzoll an⸗ ase tzen, wurde mit 16 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Wie das Deutsche Mont.Blatt wissen will, wird der Abgeord⸗ ete v. Vennigsen hinsichtlich der konstuutionellen Garantien in der carifkommission den Antrag stellen: 1) daß Kaffee und Salz all⸗ ibrlich ducch den Etat quotisirt werden und 2) daß, falls nach ewilligung der Zolle und Steuern in den Einnahmen des Reichs⸗ nushaltsetats sich ein Ueberschuß ergebe, dieser Ueberschuß durch Fest⸗ zung im Etat an die Einzelstaaten pro rata der Beboͤllerung zu ver⸗ reilen set. — Die Ansprüche des Centrums fordern gerade das Gegen⸗ eil des Bennigsen'schen Antrages. Das Centrum verlangt nämlich als derative Garantie, daß nach Deckung des Defizus im Reiche alle 9 ergebenden Ueberschüsse direlt in die ESinelstaaten vertheilt derden, ohne daß dieselben zuvor an die Reichokasse fließen.Es rird abzuwarten sein, in wie weit der Anttaz Bennigsen, sich der inlerstützung der Konserrval den zu erfreuen hat. vder den Schluß der gegenwärligen Ses Jion verlautet, srhelhen die Zeit dom 12. bis 16. Juli in Aussich ge⸗ ꝛ ten sei.