Awas kaufen oder hat sonst ein Geschäft, so wird vor dem Bul⸗ garen als Betrüger gewarnt, der Türfte als ehrlich empfohlen. Ifficiell geschieht dies nicht, im Privatverkehr aber wiegt das Wort nes Türken den Schwur des Bulgaren auf. Höchst bezeichnend st dabei, daß nicht nur die Russen, sondern auch die in Rußland xzogenen Bulgaren eine solche geringschätzende Meinung von ihren Landsleuten hegen. Rermischtes. * St. Ingbert, 8. August. Die hiefigeet. Latein, sich ule war bei Beg'nn des jetzt abgelaufenen Schuljahres 1878,79 bon 107 Schülern besucht. Am Schlusse des Schuljahres betrug die Schülerzahl 104. Von diesen sind 68 Katholiken, 834 Pro⸗ estanteiꝛn, 3 Mennoniten und 4 Israeliten. 77 sind Eindeimische ind 27 Auswärtige. Auf die J. Klasse treffen 35, auf die II. 26, zuf die III. 25, auf die IV. 10 und auf die V. 8 Schüler. in dem Mitte Oclober eröffneten Instrumentalkurs betheiligten sich 31 Schüler. Das Studienjahr 1879/80 beginnt Donnerstas, den 25. Siptember mit der Inscription der Schüler, welche im Amtszimmer des k. Subrektors votgenommen wird. Die Aufnahms⸗ und Nachprüfungen finden am 27. und 29. Sep'ember statt. Su.'Iugbert, 8. Aug. Der beim hiesigen Bahnbau heschäftigte Arbeiter Anselmm Käuferr von hier, 48 Jahre alt und verheirathet, erlitt heute Morgen eine Quetschung am linken dandgelenk, indem durch unglückliches Hinfallen ein Materialwagen Farüber hinging. Die Hand braucht jedoch nicht abgenommen zu werden, und soll deren Heilung möglich sein. 'Es ist nicht ohne Jateresse, eine Vergleichung des jetzigen Zolltarifs mit den früheren Sätzen desselben anzustellen. Die Zaumwollengarne, welche früher nur 3 Staffel von 12, 24 und 26 Mt. gehabt, siad jetzt in 16 Ssaffel von 1236, von 15-39, don 21248 Vit. aufgeführt; mehrfach gezwirnter Nähfaden ist von 38 auf 70 Mti. erhöht. Laumwollene Gewebe zahlten bislang 60 resp. 96 Mk., bei feineren 166 Mt., jetzt 80, 120, 200 und 250 Mk. Bliei, früher frei, zahlt jeßt 8 tezw. 6 Mk. Grobe Bürstenbinderwaaren, früher frei, jezt 4 bezw. 8 Ml. Bei den Drogueriewaarten sind eine Anzahl Artikel verollt, theils erhöht porden. Bei Eisen und E senwaaren, bisher frei, jetz! Roheisen 1 Mt., schmiedbare Eisen 2,80 Mk., Draht 3 Mk., Eisenwaaren 2,50, 3. 6, 10 und 15 Mk. Flachs, bisher frei, zahlt vom —1. Juli 1880 1 Mk. Getreide, bisber frei, ist von 0,850. 612 3Mk. derzollt. Glas und Glaswagren ꝛc., hislang frei, zahlen jetzt 3 Mk., für weißes Hohlglas ist der Saß statt 4 auf 6, 8 und 10 Mt. erhöht worden. Bei der Posit'on Haare haben Menschenhaare, bisher frei, eine Erhöhung auf 100 Mt., Perrücken von 90 auf 200 Mk. erfahren. Federn, bislang frei, zohlen 3 bezw. 6 Ml., Schmuckfedern statt 180 800 Pit. Rohes Holz ist mit einem Zoll von 0,10 bdis 0,25 Mtk. belegt, Holzwaaren zahlen 3 Mt. Von Instcumenten sind musi'alische von 12 auf 30 Mk. erhöht. Mas hinen, dielang frei, zahlen 3, 5 und 8 Mk., E senbahnjahrzeuge 3'pCt. vom Werth. Kautschuk, bisher frei, zahlt 3 Mi., grobe Qautschukwaaren sind von 24 auf 40, feine von 42 auf 60 Mk. erhöht. Kleider und Putzwaaren aller Art zahlten bislang 90 - 180 ind 240 Mt., je nach ihrer Feinheit. Bei diesen Artikeln sind hedeutende Erhoͤhungen eingetreten. Der niedrigste Satz ist jetzt 120 Mt., der höchste 900 Wk. Kupferwaaren sind von 15,50 zuf 12, von 24 auf 28, von 16 auf 18, von 24 auf 30 Pik., ‚ei den feineren Kupferwaaren von 24 auf 60 Mt. erhöhl. Kurz⸗ vaaten und Quẽrcaillerien sind von 300 auf 600, von 24 und )0 auf 120 bis 200 Mt. erhöet. Bei der Posit'on Leder ist vornehmlich Sohlleder von 12 auf 86 Mk. erhöht worden, grobe dederwaaren von 24 auf 50 Mt, fe nere von 42 auf 70, Hand⸗ schuhe von 80 auf 100 Mt. Alle Leinengarne, gleichviel ob Ma⸗ ichinengeipinnste oder Handgespinnste, die bisher unterschirden und von denen lehlere frei waren, zahlen jetzt in der einfichen Sorte bvon 5. Stufen 3— 12 Mt. gegen bisher 3 Mk., die gefärbten, bedruck en und gebleichten Leinengarne in 8 Stufen 12- 20, statt bisher 10 Nl., leinene Zwirne erhöht von 24 auf 36 Mt. Auch bei Lein⸗ wand ist eine andere Abstufung beschlossen, nämlich von 6, 12, 24, 36, 60, 100 und 120 Mi. wöhrend bisher nur 4, 24 und 60 Mi. firitt waren. Lchte sind von 9 auf 15 Mt. erhöht. Aus der Position 25, Materia:waaren (F nanzzölle), sind besonders jolgende Aenderungen zu reg steiren: Bier ist von 4 auf 6 Mk., granmwein von 36 auf 18 Mk., Wein von 16 auf 24 resp. 18 Metk., Butter von 8 auf 20 Mi., frisches Fleisch, bisher frei, und Geflügel, Fleischexiract ꝛc. bishet 3 Mt., auf 12 Mt., ein'ge Südfrüchte von 24 auf 30 Mt., Gewürze von 39 auf 50 Mt., Honig von 2 auf 3 Pik., Kafffe von 35 auf 40 Mk., Capiar von dG auf 100 Mi., Ause von 10 auf 20 Mt. erhöht, Stärke und Stärke⸗ mehl, Nudeln und Sago, b'sher frei, zahlen 6, andere Mühlenfabrikate 2 Mt., Reis ist von 8 auf 4 Ml., Salz von 12 auf 12,80 Pit., Tabal von 24 resp. 60 Mt. auf 83, 188 resp. 270 Mt., Thee »on 48 auf 100 Ml. erhöht; decr Zoll auf Oele ist vierfach so och als früher bhemessen. Schmali von Schweinen und Gaän'en, islang frei, zahlt 10, Stearin stalt 3 Mk. 8 M. Die Haid⸗ toff? bei Papier zahlen jetzt 1Mk., Glanz und Lederpapier 6;3Mtk.; zeizwerk sitatt 66 Mt. 150 Mt., Petroleum, bislang frei, 6 Mk. —AVD vaaren stattgefunden. Zwirn von roher Seide, bisher frei, zahlt 00 Mk., Seide und Floretseide von 24 auf 36 Mt., Seiden⸗ vaaren von 180 bis 200 Mtk. auf 600 Mitk. erhöht. Bei Sei⸗ 'en und Parfümerien sind feste Seifen im Zoll verdoppelt, Par⸗ ümerie⸗ und Luxusseifen 21)0fach, alle übtigen Seffen verfünffacht vorden. Bei Steinwaaren ist Schiefer, bislang frei, mit einem ZJoll von 1,30 Mk. belegt. Die bisher freien Strohwaaren zah⸗ n 3 Mk., die freien Strohbänder 18 Mö., Eier 8 Mt. mittlete Thonwaaren, bisher frei, I Mk. Das meiste Nuzzhieh ist jetzt mit inem Zoll belezt worden, der von 30 Pf. an bis zu 20 Mt. pro Zztück Vieh d fferir:. Grobes Wahstuch zahlt statt 4, 12 besseres datt 12, 30 bis 50 Mt.; gekäaͤmmte Wolle ist mit einem Zoll ‚on 2 Mk., Garn aus Rindbiehhaaren mit 3 Me., beide bisher rei, belegt, die anderen Wollgarne sied mit Ausnahme der ein⸗ achen und doublirten Genappes, Mohair und Alp acca von 3 auf 3 bis 12 Mk. erhößt. Bei Wollenwaaren ist jatzt eine ausge— ehnte Classification eingetreten, nömlich von 24 bis 450 Mt., die bisling nur zwischen 3 und 180 Mk. betrug. Gewalzies Zink uind Zinn, disher frei, sowee Zinn⸗ und Zinkwaaren zahlen 6 Mk. Weltpostkarten mit Antwort sind nunmehr verwendbar für Ditiheilungen nach Belgien, Frankreich, Helgolaud, Italien, Lux m⸗ zurg, Niederland und den Niederländischen Coloneen, Norwegen, Porlual, Rumänien, der Schweiz, Svanien und der Argentinischen Repablik. 4Sämmiliche 14 Schüler der Oberklasse des Gymnasiums nKaiserslautern haben die Abitur'enten-Prüfuag bestanden. f Auch in Winnweiler und dessen Umgebung hat das zewitier in der Nacht von Sonntag auf Montag g'oßen Schaden ingerichtet; die Schlossen fielen in der Größe von Taubeneiern. ꝓAuf dem am Sonntag in Ludwigshafen abgehal⸗ enen Verbandstage der p'ätzischen Feuerwehren waren im Ganzen 30 Vereine vertreten. Beschlossen wurde u. A. die Herstellung ines Entwurfs sür eine Distrikfe-Feuerlöschordnung. In den Kreist usschuß wurden gewählt: Sp yer (2 Vertreter), Landau, Kaifers⸗ autetn, Dürkheim, Reustadt und Zweibrücken (je 1 Vertreter). der nächste Verbandstag wird in drei Jahren in Neuftadt abge⸗ alten. Frankenthal, 5. Aug. Durch Polizei-Commissäer Schädler in Ozgershe'm wurde heute der Provifionsreisende der Fiima König und Herf, der 56jäh ige Nudolf Herf, verhaftet und a Uatersuchungshaft hierher gedracht. Derselbe hat eingestanden, »en Brand, welcher am Monkag das Heumagaz'n der Herren Koͤnig i. Herf einaͤscherte, ungelegt zu haben. Die verbrannten bedeutenden Zuantitäten Heu und Stroh waren nicht versichert und ist das Motiv, velches den Augeklagten, der übrigens schon einmal in einer Irren! instalt war, zur That veranlaßten, bis jetzt noch unklar. (F. 3.) f In Berghausfen bei Speier erschoß sich am 5. d. der Naurer Paul Jestter, wie es heißt, aus Anlaß von Familien⸗ vistigleiten. F InSpeyer balte vor einiger Zeit im Laden des Drehers jrey ein Ausverk uf von Regenschitmen staltgefunden. Da der lusverkauf kein Ende nehme wollte, dafür aber fortwährend neue Vaaren eintrasen, so wurde die Sache untersucht und man fand, aß man es weniger mit einem Ausverkauf als mit einem Wander⸗ nger des Schirmsabr'kanten Heup! von Straßburg zu ihan hatte. Vie die „Sp. Ztg.“ mittheilt, warde Heupel am 4. ds. vom k. zuchtpolizeigericht Franlenthal in eine Geldstrase von 265 M. und ur Nachentrichtunz der hinterzogenen Steuer verurtheilt. F Am letzten Donnerstag gingen 4 oder 5 Bergleute aus 2013, die gerade unbeschäftigt waren auf ein benachbartes Dorf. Hei der Heimkehr gerieihen sie in Streit, wobei der 32jährige gergmann Jakob Scherschel von dem Berzmann Groß einen Stich n den Nacken echielt, der den Halswirbel durchschnitt und sofortigen ͤod zur Folge hatte. Der Thäter ist verhuftet. Der Getödtete interläßt eine Frau und 4 Kinder. Saargemünd, 6. August. Gestern Abend fiel von inem im Fahren begriffenen Güterzug zwischen Wolfskirchen und jinstingen ein Hilfsbremser so unglücklich herunter, daß ihm beide )Nberschenkel üÜüberfahren warden. Der Verunglückte wurde erst pärer in diesem bejammernswerthen Zustande gefuaden, zwar noch im Leben, aber ohne Aussicht, dasseIbe zu erhalten. (Saurg. 3) In Saargemünd kam in der vorigen Woche ein Fall or, der cin grelles Schlaglicht auf die dortigen Zustände und die Ge⸗ innung der Bedölkerung wirft. Ein Cyevauxlegers-Unteroffizier jing nämlich in etwas angetrunkenem Zustande über die Saarbrüde. Dort faßten ihn einige Stirolche und warfen ihn in den Fluß, wo 3 seinen Tod fand. Die Thäter sitzen bereits hinter Schloß und Kiegel. FSaatalben, 2. August. Am 4. wurden ganze Körbe boll frisch gefangener. aber meist todter Fsche für einen gering ke