Fanobas del Castillo und dem Fürsten Bismarck. Indeß ist bis jeute noch nichts Weiteres über die Angelegenheit bekannt ge vorden. —— Bermischtes. xSchulstatistüt. Deutschland hat 42 000,000 Ein- wohner, 60.000 Schulen, 6,000, 000 Schüler mit einer Durch⸗ schnitiszahl Schüler von 100 auf eine Schule und verausgabt per Zopf der Bevölkerung 2,06 M. — England hat 34,000,000 Einwohner, 58000 Schulen, 3,000,000 Echüler, 52 Schüler auf rine Schule und verausgabt 1,60 M. — Oesterreich hat 37,000,000 Einwohner, 30,000 Schulen, 3, 000,000 Schüler,— 104 Schüler auf zine Schule und verausgabt 1,44 M. — Frankreich hat 37,600,000 Finwohner, 71,000 Schulen, 4,700,000 Schüler, 66 Schüler auf eine Schuie und verausgabt 1,28 M. — Spanien hat 17. 000,000 Finwohner, 29,000 Schulen, 1,600,000 Schüler, 56 Schüler auf ine Schule und verausgabt 1,20 M. — Jialien hat 28,000,000 Finwohner, 47,000 Schulen 1.900,000 Schüler, 40 Schüler auf ine Schule und verausgabt 0,72 M. — Rußland hat 74 000,000 Finwohner, 32,000 Schulen, 1,100,000 Schüler, 36 Schuͤler auf eine Schule und verausgabt 0,24 M. pFrankenrhal. Die Malziabrik von Karl Neubronner sst an C. Witterstätter in Worms um 92,000 M. v rkauft worden. St. Johann, 6. Okt. (Saarb. Zts.) Allgemein freut man fich in hiesiger Gegend, daß jetzt endlich, nachdem man Jahre ang den Bau der St. Johann—St. Jagberter Eisenbahn ver⸗ gebems erhofft hatte, dieselbe vollendet ist und in 8 Tagen dem Zerkehr übergeben wird. Leider wird indeß diese allgemeine Freude durch“ den fur diese Bahn festgesetzten Fahrplan auf ein sehr de— scheidenes Maß herabgestimmt. Sicherem Vernehmen nach soll näm⸗ lich der letzte Zug von Ingbert nach St. Johann Abends um 6 Uhr 34 Miinuten und der letzte von St. Johann nach St. Ingbert Abends 8 Uhr 25 Minuten abgehen. Wer also von den Saar⸗ städten aus nach St. Jugbetl und Umgegend eine Tour gemacht hat, kann dort nicht den Abend zubtingen, weil er nicht im Stande ist, mit der Bahn nach Hause zuͤrückzulehren, uud die Bewohner don St. Ingbert, Zweibrücken und den anliegenden Orten der Pfalz söunen in Saarbrücken und St. Johann keinen Ball, lein Konzert, tein Theater oder sonstiges Abendvergnügen besuchen, weil sie mitten im Vergnügen das Lokal verlassen müßten. Im Interesse der ganzen hiesigen Gegend ersuchen wir darum die hiesige Dircktion der Kal. Saacbrücker Bahn, doch gütigst vermitteln zu wollen, daß sowohl hon St. Johann, wie von St, Ingbert aus noch ein um 10 oder 11 uhr Abeuds abgehender Zug, eventuell auch nur ein Gülerzug mit Personenbeförderung eingerichlet werde. F Vor dem Piilitärbezirksgeriche Würzburg wurde jüngst ein interessanter Desertionsfall verhandelt. Der Gemeine Jodann Foöhlinger des 5. Jufanterie-Regiments, geboren in der Pfalz, rückte AUs ausgehoben am 16. Mäcz 18606, aso vor 13 Jahren, bei seinem Regimeate ein, eutwich jedoch bereits am 27. disseiben Monais aus seiner Garnison Landau, begab sich ins Elsaß, wo er längere Zeit als Steinhouer arbeitete, waudte sich von da nach Spanien, wo er nur kurze Zeit verblieb, scheffte sich sodann nah Algier ein, diente in der Fremdenlegion in Saida und Mastkera, desertirte dort wieder vnd mußte eine zweijährige Strafdienstzeit zu⸗ rücllegen. Ein Hamburger Dampfer nahm ihn gegen Dienstleistung mit nach Marseille, von wo er sich über Ftankteich nach seiner Hei⸗ nath begab. Dort aufgegriffen, wurde der Vielgereiste zu 7 Mo⸗ naten und 15 Tagen Gefängniß verurtheilt. 7 Beim Okiobecfest in München erhielt die große goldene Bereinsdentmünze fülr Leiftungen in der prabtischen Landwirthschaft der Gutsbesitzer Fr. Fittig in Mauchenheim (GBezitksamt Krachheim⸗ bolanden); die große silberne Vereinsdentmünze erh elten aus glei⸗ chem Aniaß der Gutsbesitzer Fr. Willig in Bischheim (Bezirksamt irchheimbolanden); der Ziegeleibesitzer Jak. Stark in Offenbach zei Landau und der Gulspaͤchter E. Geitner auf Truppacherhof GBezirlsamt Zweibrücken); serner erhielt für verdienstvolle Bestre⸗ bungen zur Förderung der Landwirihschaft die große silberne Ver⸗ insdenkmübze der Bezirksamtmann G. Schmitt, früher in Pirma⸗ sens, jetzt in Kaiferslautern. fVBegen Ernst Dohm, den Redalleur des „Kladdera⸗ datssch“, ist wegen Bismard-Beleidigung Untersuchung eingeleitet. p Zur Retsung deutscher Soldatenehre. Auf die Anklagen, welche das besiegle Frankreich nach Abzug der Sieger über deren sittlihhes Verhaiten im Feindesland ausschüttete, und zum Theil noch jetzt ausschültet, fällt dann und wonn ein überraschendes Streisiicht. So ersuhr man vor einiger Zeit, daß Franzosen die Taschenuhren deutschet Scldaten deshalb als gestohlen betrachteten, weil die im Janeren angebrachten Bezeichnungen fran,ösische waren — wos bekonnilich mit einem französischen Ursprung nichts zu thun hat, sondern auf die schweizerische Herlunft der Mehrzahl unserer deutjchen Ugren hiuweist. Möge — beiläufiz gesaat — die deuische Uhrenjabrikation, welche die französischen Bezeichnungen n den Uhren wie Eierschalen aus dem schweizerischen Nest noch mit sich herumschleppt, aus jenen Mißverständnissen und ihren Folgen ine Lehre ziehen! — Dieser Tage nun ging der „Gartenlaube“ ‚on einem Freund eine Nummer des „Soleil“ vom 14. Sepibr. u, welche, gelegentlich eines Referates über eine ftattgehabte Ge⸗ ichtsverhandlung, nach einer aunderen Seite hin Auftlarung ver⸗ reitet. In der Kriegszeit wurden in Compiègne zwei preußische Zoldaten kriegsrechtlich bestraft, welche unter der Anllage standen, ser Frau eines gewissen Singeot, eines pensionirten französischen Arri Jerie- Unteroffigiers und Ritters der Ehrenlegion den Arm zer⸗ chlagen zu haben. Dieser würdige Ritter der Ehrenlegion hat die naͤmuche Frau jungst um's Leben gebracht und ist jetzt dafür von »ꝛen Afsisen der Oise zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt worden; Hei dieser Gelegenheit hat sich aber zugleich herausgestellt, daß er, er längst aus Wuth, seine Pension nicht allein verzehren zu kön⸗ nen, sein Weib auf's schmählichste mißhandelt hat, der Urheber enes Armbruches gewesen ist, und daß er damals das unglückliche Dpier darch Bedrohung mit dem Tod gezwungen hat, die That auf die „Prussiens“ zu schieben. x Keicher Nachiaß. Der kürzlich verslorbene Graf Georg darolhi, ein Bruder des früheren österreichisch⸗ungarischen Botschafters im hiesigen Hsfe, hinterließ, wie „Magyar Hirado“ meldet, seinen zrben ein so bedeusendes Vernögten, daß die vorgeschriebene Erb⸗ chafte steuer allein die Summe von 1,110,000 () Gutden ausmacht. Als interessantes Vermögensstück in der Verlassenschaft figurirt die Meerschaumpfeifen-Sammlung des verstorbenen Grafen, welche au 11000 fl. bewerthet ist. p In Zürisch wurden aus einem am Limmatqrai gelegenen Iyreniager mittels Einschleichens 248 werthvolle goldene und sil⸗ Ferne Ungren, so vie eine fehr erhebliche Partie goldener und silber⸗ ger Uhrkeiten, Ringe, Medailloas, Haken und Schlüssel entwendet. Für die Gegenstände, welche beigebracht werden können, ist eine Brämie von 8 Prozent des Werthes ausgesetzt. fEin hartnäckiger Vertheidiger. Ein Ver⸗ theidiger hält vor dem Schwurgericht eine glänzende Rede für fei⸗ n Klienten, einen Raubmörder. Diesem scheint es selbst zu viel u werden, als er sich als ein Muster von Unschuld und Ehren- Jaftigleit preisen höct. Er erhebt sih und gesteht sein Verbrechen in.“ Der Vertheidiger fährt jedoch ruhig in seinem Plaidoyer fort. der Präsident macht ihn darauf aufmerksam, daß sein Klient so— ben ein Geständniß abgelegt habe. „Entschuldigen Sie,“ antwor⸗ et der hattnäckige Veriheidiger, „das ist für mich durchaus nicht naßgebeund, ich als Vertheidiger gestehe vorläufig das Verbrechen 109 nicht ein!“ So geschehin in Frankreich. Nach dem Vordelde der Nocdamerikaner hat sich in Lon⸗ van eine Gesellschaft gebildet, um die Stadt und eventuell ganz kaglaud mit einem Retz von Telephondrähten zu versehen. Im Niltelpunkte Londons soll ein Centralbureau errichtet werden, von »em aus in jedes Haus der City ein Draht geht. Dieses Bureau vird aber auch mit jedem Handelshause oder einigermaßen bedeuten⸗ »em Privatgebäude des Landes in Verbindung siehen. Die Drahte ind Telephons werden ganz auf Kosten der Gesellschaft angebracht berden. Wenn nun z. B. der in London entsernt wohnende A. nit dem Geschäfismann B. in der City zu sprechen wünscht, so siebt dies Eisterer mit seinem Telephon dem Centralbureau bekannt. Letzteres verbindet nun die Dräthe A und B, worauf die Unler⸗ edung beginnt. Nach Beendigung derselben wird dem Central ureau miigetheilt, die Drähte wieder in die gewöhnliche Lage zu zringen. Ein best minter Tarif, pro Minute berechnet, wird für en Gebrauch des Telephons fesigesetzt und vierteljährlich eingehoben verden. Fur große Handelshaͤuser soll ein Abonnement bestehen, ür welches ihnen die Drählte dann stets zur Verfüzung stehen. Soeben sind es 50 Jahre, daß in Folge eines Preisaus⸗ chreibens für die besie und am schnellsten fahrende Lokomotive ruf der Liverpool⸗Manchester Bahn Wettfahrten stattfanden. Die Wetlfahrsen wurden am 6. 7. und 8. Ottober 1829 bei Kainhill abgehalten und endeten mit der Prämiirung der Lokomo— ive von George Stephenson, welche noch heute den Grundtypus inserer Locomotive bildet. Dieses 50fährige Jubiläusn wird an zerschied enen Orten festlich begangen. uUeber die Lebensweise Leo XIII. bringt die lleritale Uaita Fatlohca folgende Notizen: Ein alter Diener des Haufes Pecci, staatens Baldassare Boffi, welcher seit zwanzig Jahren den jetzigen Zopst nicht verlassen hat und der jetzt die Sielle des ersten Kam⸗ nerdieners bekleidet, öffnet jeden Motgen um 5 Uhr leise die Thür es Schlafzimmers und ruft dem Papst ein lautes: Buon giorno, zantita! (Guten Morgen, Eio. Heiligkeit) zu. Der Papst ist ann gewöhnlich schon aufgestanden und macht in wenigen Minuten eine Toileite, ju der Pius IX. Stunden gebrauchte. Dann sagt rx ein lurzes Gebet, um 60 Ugr beglebt er sich in seine Haus apelle, wo er Messe liest und nachher jener eines Priestets bei⸗ pohnt. Um 89 Uhr nimmt er ein frugales Fruhstüch, vaucht ine Cigarre und giebt ganz kurze Audienzen. Um L Uhe empfanst r den Kardinal Nina oder dessen Subfutut, wenn jenet abwesend st. Mit diesen arkeitet Leo XIII. drei Stunden, bis um zwof