ein starker Rüdgang zu konstatiren, demzufolge in solchen Artikeln die Einfuhr gegen den Oltober des Vorjahres nicht einmal die halbe Hote erreicht. Es gilt dies namentlich von Wein, Thee SButter, Speck ꝛc.; füt Tabal zeigen die Listen sogat nur ein Sec⸗ stel der vorjährigen Einfuhr; ungefähr gleich blieb sich die Einfuhr nur bei Kaffee und Reis. Eiue zutreffende Beurtheiluag uaserer wirtschaftlichen Verhältnisse wird nur dann erreicht, wenn man dee Ein— Juhrlisten der zehn eisten Nongte dieses Jahres mit den betreffenden Mo— naten des Vorjahres vergleicht und da zeigt sihh denm leider in mehreren Fälleun, doß trotz der in Rücksicht aaf die bevorstehenden Zoͤlli forcicien Einfuhr die betreffenden Ziff rn hinter denen des Vorjchtes zurüchstehen. Für diejeuigen Actikel, für welche die Zoll⸗ pflechtigkeit, bezw. die Zollerhöhung, mi dem 1. Jannar k. J. ein⸗ iritt, dat jum Theil im Okttober eine sorc rte Einfuhr siat g funden, doch werden die Hauptmengen wohl erst im November und —R ber zur Anschreibung gelangen. Es gilt dies namentlich von Pro—⸗ dutten der Tex il Industrie. Die E hödung dieser Einfuhren beweiß übrigens, daß unsere deutsche Kaufmannewellt einsichtig genug war, dem Saztze keinen Glauben deizumessen, daß das Ausland die Zoͤlle bezahlt. Hätte man sich desen Giauden hingeg ben, so würde man dies durch schwere Verluste zu dezahlenn g hadi haben. Di'e üHusmünzung von Silbermünzen ist wieder aufgenommen worden, aber jedenfalls nur im Zusamme hange mit der betanntlich beschlosseren Einzietung von Zwanz'obsennig⸗ stücken. Nach den neuesten Veröffentüichungen sind von den letzteren 5 Millionen Mark eingerozen und vom 30 November bdis 18. Dezember 88 934 M. Ern⸗ und 80 000 M. Zweimarkstüde neu gusgeprägt worden. in ꝓermiltes. Der Geschäfisführer der „Pfätz. Post? soll den Namen des Bestellers des Vamphlets hegen den Stadtraih von Karfers— lautern, reip. Hen. Bürgermeister Görg, das so großze Aufreg⸗ ang verursachte, genanut daben. FGolrüheiu, 22. Dez. Heute verlaufte der hiefige Apotheker Rocher seine Apotheke, ohne Gehäulichteilen, an Hrn. Apotheker Sorg aus Pfeddersheim um den Priis von 54,000 M. y Speher, 283. Diz. In einem Wald dei Rdeinhausen wurde gesteen der Oosthändler Reck von hier erfroren aufgefunden. Er war ausgegangen, um Christhäume zu holen. (Pf. 3.) — Die Schenkelberger'jche Thouwaarenfabrit (in Sobhaßtation) zu Ottwerler ist zum Prege von 350,600 Martk dem Miest bietenden, Hertn Z egeleibesißer Johem, zugeschlagen worden. f Saargemüund, 19. Dezemder. Die hirsige Porʒellan⸗ Manufatiur iheilte deim Wohlthaätigkeilsvertine mit, daß sie von beute ab bis 31. Januar täglich Mitiagsdrod jür 200 arme Famil en und eber so ein gew sses Quantum Steinlohien sür jede derselben als Scheukung adbiicfern wird. Von der Bildung einer A:men⸗Lotterie ist lebhaft die Rede. 7Köoln, 19. Dez. Em hiessꝛer Bürger hat nach der .K. B. Z.“ der Armendeputaton 8000 Mit. behuis Beschuffung und Vertheilung von Brennmaiterial untet die hiesijen Aemen oh ie Unterschied der Confession übetsaudt. 'Frantfurt, 19. Dez. Arme Kindet g'ots wohl nicht in Fractjurt! schreibt der „Etadt Anz.“ Dens Damen, dee ein unwiderstedlicher Drang erfüllt, ihr lebevolles Herz zu beihtigen, schaffen sich Hunde on, uähen und stchen derfelben feine Decken sitichn für deren Psoten warme Strln pfe, die sie noch auf der Sohle mit einem Gummiplättchen verlehen, und fuhren dann die aljs bektleidet ⸗n Körer und Körerchen an langet Liine spoz eren. 7 Berlhin, 19. Dez. Allen Damen, welche Nahmaschinen besitzen, möne der nachstehende seltsame Voifall zur Warnung deren Eine Frau Apoth ket S. nabm am Mittwoch Vormtan, ais der untere Faden ger ssen war, de Spule vor den Mund, un das Fadenende durch Einzieben der Lust herborzuholen. Es ist zwar Jeder Nädmasch ne ein Fadensuchet deg geben, und doch haben die eisten Frauen und Madchen die obrugedachte Angewohnheit, die —— Durch Zufoll nämlich war in die Spule auch unbemerkt vor einier Zeit eine halbe Nadel gefallen. Kaum harte die Dame die Luft rinmal kräft g eingezopen, als sie im näasten Augentleage sckon ein hefliges Slechen im Schlunde veispürte und zu ihrem Entjetzen süblte, daß kine Nadel im Halse saß. Weit großer Geistesgegenwart und noch größere Esergie g'lang es der rsolu:en Dame mi der eiz nen Haud die sehr nies sißende Nadel heiausziho en. Freu S. diemeint leichten Verlchung davon gelommen ist, theilte den Fall mi, weil wie oben bemerlt, fast alle Naherinnen den Faden mit dem Munde zu holen pflegen. FEin urlomischer Vorfall ereignele sich am jungsten Sonn⸗ abend vor dem Schöffeug richt zußannoder. Ein durch feine Didleidiglenn stadibitauunr Schlaächier sollte sich wegen einer Belen digung verautworten, drachte j⸗doch ein änztüch 8 Atust bie daß er, die drei Treppen zum Saiöffengericht nicht erstetgen konne. Lh'eres ließ diese Eutschaldinung auch glhen und berutragie den Polizen arzt mit der Festistellung der Begründung *Prag, 23. Dei. Die Buschtehrader Bahn und die Boͤhcische Westbahn schlossen ein Cartell für den Verkehr mit Süddeutschland, det mit dem neuen Jahre in Kraft tritt. F Aus Paris wird geschrieben; Der böse, strenge Winter treibt Leuse aus allen Gegenden Fraskreichs nach Paris, wo sie als Kutscher, Schneeschaufler, Handlanger Arbeit suchen, denn alle Urbeiten in Freien, alle Bauten stocken. Auch im Süden, wo in rüheren Jahren keine Schneeflocke fiel, starrt Alles vom Eise. Die Provence, der Gemöüseçarten Frankreichs, die auch im Wisnter das eckere Paris mit Eiern, Gemüsen und Hühnern versitht, hat ihre Sendungen eing stellt. Die Fische, die Austern und Hummern aus hem Kanal lommen steinhart geiroren an. Die mangelhasten Zu⸗ fuhren, die schlechte Verproviantirung wecken seit vierzehn Tagen en Jammerruf der Hausfrauen und Speisewirthe. „Weng ist zu haben, und Aalles stebt hoch im Preise!“ lautet die all emeine stlage. Thenre Nost, schlechter Berdieust und kalte zImner! Kein Fenster schließt luftdicht. Unter jedet Femmerthür kaun man be—⸗ Jiem eine Hand durchstechen. Der französisch Kamim ist kein feslez Benäuer wie der deutsche Schlot. Er 'ist aus Thonröh en zusam— nengisetz, de über's Dach hmau reichen und in enem darchlöcherten Thonsturz enden. Ein Loch in der Wand untet der Kamsnröhre zildet die alte französistde Heizvo richtug. Em schöner, glänzend asgestatieter Kamin ist das Prachtstück des Saloas, um din sich die Gesellschaft sammelt und plaudert. Tas ist gewiß seht schön, bendend, wenn es draußen nicht kat ist. Wnmnes aber seit Wochen friert und das Thermometer auf 20 Gead unter den Eis⸗ paukt fälle, sehnt man sich nach einer deutschen Stube we vach einem drutsaen Herzen, das auch dann aushält, wenn der Sturm daherbraust Uad die Wetter toben. Acht Mill onen Pfund Eisen gestohlen. Dem Petersburget „Noweje Wremja“ schreidt man vom 18. d. aus der Bergweilks- statt Usa daß in der Jurgosan'schen Eiteafabrek ein Diebstahl von 8000 000 Pfund Eisen begangen wurde. An dem Diebstahl war das gesammte Beamtenpersonal der Fabril beiheiligt. F De Strenge, mit welcher der deesjäbrige Wunker auftritt, zält gleichwohl keinen Vergleich aus mit derjenigen se ner Vor⸗ gänzer im vorigen Jahrhundert. Da beiganu wee aus den Auf⸗ seichnungen der, Preußischen Gesellschaft der Wissenscha'ken? zu ntnehmen, der Winter des Jaures 1708 schon au 2. Oltober mit iner solchen Behemenz, daß die alien Obstbäum- und Weinslocke in Berlin und in der Mark einrfnazen. Der Spir ius im Thermo⸗ neter fiel am 8. Januar 1709 auf 90 Grab Fahrenheit, was leichbedeutend mit 55 Grad Reaumur feta würde, wenn micht, wie icher auzunehmen, die Kältegrade damals auf einer andern Slalu uhten. Auno 1716 stieg die Kälie sogzar auf 107 Grad, und 1729 waren zu Ende Marz unch die Straßen-(Zieh)⸗Brunnen Beilns bin efrocen, während die Eisd cke des Meüggelier's erst m Apeil zu weichen degann. Nicht minder grimmiz trat der Wuntet 1731 a.uf: 100 Grad Fahrenheit in der Naht zum 25 Janar. Es werd. jogar berichtet, daß der Wein dei Erihnlung Is Abenduanlsz im Kelche gefror (74z. Dieß alles war nur ein Ziuderepel geget, das Würthen des gestrenaen Herrn von Anno 1739 aui 1740, seine Herrschaft währie von Michoeli bis zum Jul z noch am 13. Jali hatten unsere guten Vo e tern von Frost lee Ref zu leiden, und 102 Grad Faährenheit waren, nach den Miffaugien ib ger Gesellschait, an der Tagesoronung. In den Jwöhnsren Tyermome ern fiel der Spritus bis iu die Kugel nd zersp eug'e die Jaitrameuie; beim Lausen verahm man durch die start verdichtete Luft uur einen dumpien Gloden on; der aus einer Höhe von 20 Fuß ausgeworfene Speschl! fror zu Eis. Die Fedrinde war inzder Ungerend von Lebus dermaßen gehärtet, daß nen de Todten nicht destatten konnte, während er fette Boden der ultmart oft Spalten von mehreren Fuß in der Breite aufzeiute. das Veh ging noh Anfangs Mai, ohne einzubrechen, auf dem fise; ber Prenzlau waren die Bäche und Graden bes auf den S.uin ausgefroren; die Eisdecke dir Elbe hatie noh in Marz e Statke von 2 Ellen, und zwischen Spandau und Potsdam penutzte man im April die Eisdecke als Passage. während zu der⸗ elbeu Zeu in Berlin die Straßen mit hohem Ese belegt weren. ẽfro en doch nod am 10. Juni einem Vaner aus Sal;w del, der zu einem nächllihen Ritt nach dem Do fe Bergen betrunken von Pferde gefallen war, in sener Juninacht Hände und Füße! Furccht; har liuen unsere heumischen kleinen Vögel, während die Stoͤrche, v'edet umkehreud, nach wärmeren Landern zogen. Damals konote an erst gegen Ende August zur dürfligen Ernte schreiten ; das Fuder Heu, sonst 1 Tkhaler im Preise, stieg bis auf 20 Thaler, und die Lebensmitttel erreichtnn eine biß dahin nicht gekante Preis höhe. Quenstown, 23. D z3. Das Sc ff Mallowdale“ von Bossein hat b Maan von der, Mannschaft des Dampfets „Borussia“ g landet, der sich auf dem Wege dvon Liberpool nmach Ne o⸗Orleans hesand und welches die Mannichaften am 2. d., 350 Meilen füd⸗ lich von Fayal, in Folge eines durh Sturm erhaltenen Lecks ziukend verlassen hatten. Der Capltän und der zweite Steuermann