der Lampertsmühle links abzweigen und uber Erlenbach und oen Behrsweilexhof in den Nordbahnhof zu Kaiserslautern, entsprechend einem in vieser Stadt angeregten Project, einmünden solle. Nach⸗ dem in früherer Zeit jede Moͤglichkeit, in den directen Bahnverkehr zu kommen, unserer Siadt abgejschnitten wurde, dürfte vielleicht dieser letzte Versuch, den Bahnkoͤrper der zu erbauenden Lauterthal⸗ bahn der Stadt möglichst nahe zu rücken, der Beachtung an maß⸗ gebender Stelle wohl werth sein. — FIn Blankenborn fiel ein Knabe im Alter von 13 Jahren von einer hohen Tanne und erlitt so erhebliche Beschä— digungen, daß man an seinem Aufkommen zweifelt. (S. W.) In Länd au starb am 3. Februar der quiescirte k. Be— zirksgerichtsdirector Herr Ludwig Molique im 75. Lebensjahr. 7 RNach einer Notiz im „S. W.“ hätle der verstorbene Stadt⸗ pfarrer Hr. Seibel von Landau das Waisenhaus in Landstuhl zu seinem Universalerben eingesetzt. Außerdem soll derselbe noch mehrfache wohlthaäͤtige Legate ausgeworfen haben. V Am Dienstag Morgen verschied zu Schwanheim plötzlich der Tagner Nikolaus Andres, Wittwer, ohne Zweifel in Folge einer Vergiftung. Derselbe hatte sich Suppe gekocht und dazu aus einer Kiste nach seiner Meinung feines Mehl benüßzt. Jedoch kurz nach dem Essen stellte sich Erbrechen und Aufschwellen des Körpers ein, dem bald der Tod folgte. Wie verlautet, soll der Unglückliche eine Quantität Arsenikt, die er früher von Paris mitgebracht hatte, im Glauben, es sei Mehl, der Suppe beigesetzt haben. Seine Kinder, die ebenfalls von der Suppe gegessen halten, wurden durch Anwendung entsprechender Mittel aller Gefahr enthoben. Der Gemeinde Russange in Lothringen hat Kaiser Wilhelm zur Wiederherherstellung ihrer Kirche 5000 Mark zu—⸗ stellen lassen. pMetz. In Conthil, Kreis Chateau⸗Salins, wurde durch die Wachsamkeit der dortigen Gendarmerie eine förmliche Räuberbande, aus vier Personen bestehend, aufgestöbert und zur Haft gebracht. Wohnungen und Läden im weiten Umkreise wur⸗ den von diesen Leuten mit größter Gaunergeschicklichkeit heimgesucht und geplündert, wobei namentlich ein Mann und ein Weib thätig waren, die sich für Eisenbahnarbeiter ausgaben. Bei mehreren pon den Gendarmen in den letzten Tagen bei Privaten vorgenom— menen Haussuchungen fand man eine Menge gestohlenet Waaren jeder Art, silberne Uhren, Flinten, Fußbekleidungsgegenstände für MRänner, Frauen und Kinder ⁊c. ꝛc., alles Gegenstände, welche die Gauner den Privaten zu einem Spottpreise verkauft hatten, obschon zum gleichen Zwecke bei den Dieben selbst noch Vieles auf Lager vwvaren. Saaralben und Saarunion nebst Umgegend waren die Hauptschauplätze der Thätigkeit dieser Industrie-Genossenschaft. 'Mainz, 4. Februar. Wegen Eisstellens wurde der Verkehr des Trajectbootes mit Castel eingestellt. FRegensburg. Von hier bis über Haberfleck bei Neu— stadt a. D. ist die Donau vollstündig zugefroren; ebenso reicht der Eisstoß bis über Deggendorf hinaus. Auch Regen und Naab tra- gen eine vollständige Eisdecke. Der Rector der Universität München giebt bekannt, daß der Universität 33900 M. überwiesen sind, um dieselben als Preis für die bis zum 1. Januar 1883 an die Universität München einzusendende beste Geschichte der dentschen Holzschneidekunst von der ältesten bis zur neuesten Zeit auszuschreiben. F Ueber einen eigenthümlichen Unfall schreibt man der „Ess. Volks-Zeitung“: Ein Oekonom in Roxel hatte dieser Tage das sonderbare Unglück, beim Ueberspringen eines Grabens in eine von rinem Wilderer an einem niedergebeugten Vaume bejestigte Reh— schlinge mit dem Kopfe hineinzugerathen, so daß er erdrosseit wor⸗ den wäre, wenn er nicht vermöge seiner Größe noch eben mit den Füßen den Bodeun berührt hätte. F Dortmund, 3. Februar. Kaum hat sich die Erde über den siebenzehn Opfern auf der Zeche Meißen bei Minden ge— schlossen, so trifft auch schon wieder die Kunde von einem neuen schrecklichen Grubenunglück hier ein. Auf der Zeche „Mont-Cenis“ bei Herne sind nämlich heute Morgen sieben Bergleute in Folge der Explosion schlagender Wetter verunglückt. (Fr. 3.) FAus der nordfriesischen Marsch wird berichtet, daß die Auswanderung nach Amerika dort wieder im Wachsen be— griffen und seit Jahren nicht so stark gewesen, als jetzt. Ganze Familien, zum Theil aus 5 bis J Personen bestehend, haben ihre Häuser verkauft, um im März von dort abzureisen. Die Hildburghausener „Dorfzig.“ hat auf eigene Hand einen Orden gestiftet, dessen Stern sie, freilich nur gedruckt im Blatte für hervorgehende Leistungen auf dem Gebiete der Menschen⸗ freundlichkeit zu verlcihen pflegt. Die neueste derartige Verleihung lautet wie folgt: Den größten * hat der wackern Postbote Rosen⸗ auer aus Landshut verdient. Auf seinem mühsamen Gange durch Wetter und Sturm fand er mehrere Schulkinder in tiefen Schnee— — ausgesetzt. Da nahm er eines von den kleinen Madchen auf den einen Arm, das andere auf den andern Arm und das dritte über ein Postfetleisen auf oen Rucken; den großeren ries er zu: Ttetct jenau in meine Fußstapfen! Mühsam und keuchend unter der vier⸗ achen Last brach er sich Bahn Schritt vor Schritt durch den tiefen -chnee und endlich kam er im Dorfe Leuterhofen glücklich an. wo r srotz seiner Riesenkraft (er war früher Kürassier gewesen) er⸗ chöpft zusammenbrach. Sein Name wird amtlich bekannt gemacht. der Postvorstand hat ihm vor versammeltem Personal die Hand und in die Hand 50 Mark gedrückt. (Trichinen.) Das „Aerztliche Intelligenzblatt“ enthält olgende Korrespondenz aus Berlin: Von 1000 ameritanischen -chinken, die ein hiesiger Großhändler einem amtlichen Fleischbe— hauer dieser Tage zur Untersuchung übergeben hat, wurden 82 als trichinos befunden, die größte Zahl, die bisher in ähnlichen Fällen konstatirt worden ist. J p Der letzte Lützower — so berichten Wiener Blätter — st in Wien gestorben. Es ist der dortige Hoftheaterarzt Johann Thristof Rittmeher, 83 Jahre alt. Er hatte dem Lützowschen Frei⸗ korps angehört und kämpfte in dem späterhin aus dem Korps ge⸗ bildeten Infanterie-Regiment bei Waterloo mit. F904 Fragen an die Geschworenen. Vor dem Assisen⸗ jofe der Seine wurde vor mehreren Wochen gegen einen gewissen hictor Oswald Darlhoc eine Anklage wegen Unterschlagungen und Fälschung öffentlicher Urkunden, welche er in seiner Eigenschaft als zchatzmeister eines Wohlthätigkeits-Unstituts begangen hatte, ver— — —— jur das Bemerkenswerthe, daß durch den Schwargerichtshof nicht veniger wie 904, sage neunhundertvier Fragen über verschiedene Thaisachen an die Geschworenen gestellt wurden. Und wie lange Zeit brauchten die Geschworenen zu deren Beantwortung? Nach dem, der „Wiener Allgemeinen Juristen⸗Zeitung“ vorliegenden, Berichte eine und eine halbe Stunde, nach welcher Zeit sie aus dem Berathungszimmer zurücktehrten und sämmtliche 9904 Schuld- ragen be ahten, uater Zu assung mildernder Umstände. Auf vrund dieses Verdicts wurde der Angeklagte zu fünfzehnjähriger Zwangsarbeit nebst 100 Franes Geldbuße verurtheilt. F Aus der Schweiz. Im Berner Oberland herrscht üllerall ine grausige Kälte, So wird dem, Thuner Anzeiger“ geschrieben: „Der Todtengräber in Frutigen kommt in sehr große Verlegenheit, bei der gegenwärtigen großen Sterblichkeit die Leichen in die Erde zu bringen. Frutigen besitzt keine Todtenhalle, um die Leichen nuf einige Zeit aufbewahren zu können. Der Boden ist vier Fuß iief hart gefroren. Jetzt haben wir fast alle Morgen — 15 bis 16 Gr. R Aus Bellinzona meldet man als außerordentliches Freigniß: Die Hälfte des Luganer Sees zwischen Marcote und Brusino ist 4 imm dick zugefroren, die andere Hälfte mit zahllosen fleinen todten Mücken bedeckt. f Unterseeisches Licht. In England wurden Ver— juch? angestellt, um die Leuchtkraft des elektrischen Lichts unter )em Wasser festzustellen. Diese Versuche sind vollkommen gelungen. das elektrische Licht wurde in einer Glaskugel in eine bedeutende Tiefe herabgelajssen und in einer Entfernung von 100 Metern jon der elektrischen Batterie angestect. Das Wasser wurde im veiten Umkreise stark erhellt. F Eine amtliche Schätzung beziffert die Verluste, welche Ir- land in Folge der äaßerst ungünstigen letztjährigen Kartoffelernte erlitten hat, auf nicht weniger als 114 Millionen Mark. FAus Florenz wird dem „Journal des Debats“ geschrieben, daß das Eis auf dem Arno so dick ist, daß Fußgänger uad Schlit:⸗ chuhlaufer über den Fluß gehen. j—Der Extrazug der Kaiserin von Rußland, welcher ans sehn Salonwagen, die unter sich in Communication stehen, und iner Reihe Personenwagen erster und zweiter Classe nebst mehreren vepädwagen besteht, war kurz vor dem Krieg von 1879 urjprüng⸗ ich vom Kaiser Napoleon für die Kaiserin Eugenie bei einer bel⸗ zischen Eisenbahn-Wagenbaugesellschaft bestellt worden. Nach der entthronung des Kaisers Napoleon wurden die Salonwagen vom daiser von Rußland für seine Gemahlin angekauft. Die Kaiserin jat den Zug auf allen ihren Reisen im Ausland benutzt. (Die daiserin traf am Dienstag Nachmittag in Petersburg ein.) FMadrid, 4. Febr. In Folge eines heftigen Orkan? auf den Philippinen sind viele Hande—sschiffe gescheitert, sowie nuch das Kanonenboot „Miravelles“, dessen Manuschaft ertrank. — Wenn nicht wahr, so doch gut erfunden ist die Geschichte. vie der türkische Kriegsminister Ghazi Osman Pascha sich sei⸗ nen Monatsgehalt von 42, 000 Francs zu verschaffen weiß. Er tellt nämlich einen Posten ans Finanzministerium und laägßt alle ingehenden Gelder wegnehmen bis er gedeckt ist. Die anderen Blüubiger des Staates mögen zusehen, wo sie etwas belbommen. das ist allerdings „einfach und doch simpel.“ Inm Meichsanzeiger“ wird bekannt gegeben, daß Th. A. ẽdison in Menlo-Park (New-York) ein deutsches Patent aui seuerungen an eleltrischen Lampen erhalten hat. Vertreter Edisons n Deutschland sind F. E. Thode und Knob in Berlin Drezden.