St. Ingberler Anzeiger. der Et. Jugberter Auzeitzer ünd das (2 mal woͤcheutlich mit dem daustblatle verbundene Unterhaltungsblatt, GSonntags mit illustrirter Bei⸗ lage) erscheint wöͤchenilich viermal: Dieustag Dounerstaa, Samstag und Sonntag. Der Abonnementspreis beträgt vierteljahrlich α»ο einschliehlich Tragerlohn; durch die Post berogen 1 4 60 B, einschließlich 10 Zustellgebühr. Anzeigen werden mit 10 J, von Auswaͤrts mit 15 B fur die viergespaltene Zeile Vlattschritt ober deren Naum, Neclamen mit 830 4 pro Zeile berechnet. Ac y — —— — — ⸗ Sonntag den 25. April —MG 1880. Deutsches Reihh. Der Reichstag setzte am Donnerstag die zweite Berathung des Wuüchergesetzes fort. Zu 8 3 haͤtte Abg. Reichensperger (Centrum) den Antrag gestellt, daß das Recht der Rückforderung der Vermögensvortheile, welche der Schuldner dem Wucherer ge— leistet hat, nach Ablauf von 8 Zahren (Lasker hatte 8 Jahre be⸗ antragt) erloͤschen soll. Bei der Abstimmung wurde 83 nach dem Vorschlag der Commission mit dem Reichensperger'schen Antrag an⸗ genommen. — Dann folgte die erste Berathung des Gesetzentwurfs über Unterstützung der „deutschen Seehandelsgesellschaft“ (welche die Besitzungen der fallirten Firma Godeffroh auf den Samoa— Inseln übernehmen will). Reichsschatzsekretär Scholz und Abg. Fürst Hohenlohe-⸗Langenburg befürworten den Gesetzentwurf, der von Bamberger scharf angegriffen wixd. Die Debatte darüber wurde dann auf die nächste Sitzung vertagt. Durch den jetzt dem Bundesrath zugegangenen Gesetzentwurf haben sich die seit Monaten verbreiteten Angaben über die beab⸗ sichtigte Einführung einer Wehrsteuer bewahrheitet. In parla⸗ mentarischen Kreisen wußte man bor einiger Zeit bereits, daß der Entwuürf den Regierungen zur Begutachtung zugegangen und dort mancherlei Bedenken begegnet sei. Man wollte ferner wissen, daß der Ertrag damals auf“ 17 Millionen veranschlagt und dazu be— stimmt war, den Mehraufwand durch die jetzt angenommene Mili— r⸗Növelle zu decken. Wie weit diese letzteren Angaben zutreffen, bleibe dahingestellt. Jetzt wird behauptet, der Entwurf veranschlage den Ertrag der Wehrsteuer auf rund 10 Millionen Mark. Be— teuert werden nach den jetzt umlaufenden Angaben alle Dienst⸗ pflichtigen, welche ausgemustert oder ausgeloost, der Ersatzreserve .noder 2. Classe zugewiesen werden, oder vor Ablauf der Dienst⸗ flicht aus dem Nilitärdienst ausscheiden. Alle solche Personen ahlen ohne Unterschied zwölf Jahre hindurch erstens eine feste Steuet von 4 M., ferner eine Einkommen- bezm. Classensteuer, nämlich bei einem Einkommen von 6000 M. 8 pCt., bei einem ewen unter 6000 Mark einen geringeren Procentsatz. So angel der von der Militärpflicht befreile unselbstständig und ohne nt icð Einkommen ist, sind diejenigen, wege gu seiner Unterhalt⸗ herpflichtet sind, auch verpflichtet, die teuer zu tragen. Dat soll schon mit dem 1. Ockober d. J. in Kraft treten. Das viirde, voraussetzen, daß es der Reichstag noch in dieser Session erledigt. (K. 3)5 — Der Bundesrath hat am Donnerstag die Anträge der Refe⸗ wenfen zur Revision der Geschäftsordnüng in erster Berathung miut wenigen Aenderungen angenommen. der officiösen „Provinz.e Corresp.“ zufolge gedachte der Kaiser un 24. April sich nach Wiesbaden zu begeben und dort etwa dis zum 9. Mai zu verweilen. Ausland. Der österreichische Consuin Scutari meldet, daß die albanesischen Häuptlinge beschlossen hötten, fich mit Gewalt auch »r Ahtretung der (durch die neue Convention bestimmten) türkischen Bezirke an Monhenegro zu widersetzen. Aus Paris schreibt man der „Köln. Ztg.“: „Der Graf von Haris befindet sich im Augenbud in Goritz beim Grafen von Cham- gord! Wie es heißt, soll dort ein Plan ausgebrütet werden, um zie Republick über den Haufen zu werfen. Daß man Ernst machen will, geht daraus hervor, daß der Graf von Chambord im Augen⸗ ig versucht eine Anleihe von 20 Millionen zu machen, da ohne Jeld in Frankreich nichts anzufangen ist. Die Prinzen von Or— segns sind sehk reich und koönnten die Gelder liefern; sie sind aber ilis zit geizig bekannt, daß der Graf von Chambord auch nur daran gedacht hätte, sie in Anspruch zu nehmen. Sehr zweifel⸗ haft ist es, daß diese neue Anstrengung des „Roy“ Erfolg haben wird. Die französische Depunrtetamnier wurde am Dienstag vleder eroffnet, voch ist es bi⸗ jetzt dort sehr still geblieben. Madrid, 22. April. Ver pästliche Nuntius verlangte von Sphnien ein Ajyl für die Jesuiten', die aus Frankreich bertrieben outben. Minifter Canodas versprach, einer bestimmten Anzahl un⸗ »hinderten Aufenthalt in Spanien, ausgenommen in den baskischen Zrovinzen, zu gestatten An die türkischen Armee- und, Marine- Lieferanten machen Strike. Da absolut kein Geld vorhanden ist, so ist zu befürchten, )aß die Lieferungen von Vorrathen fuͤr die Ninee eingestellt werden! WVermischtes. rIn Niederauerba ch wurde am 20. d. M. ein Denk— nal zu Ehren der im Kriege von 187071, Gefallenen errichiet. —Ebenso beabsichtigt der Kriegerverein von Pirmasens den im roßen Kriege Gefallenen ein Denkmal zu setzen. .. Die Kammgarnspinnerei Ka iserslautern hat für die fälz. Ausstellung von Lehrlingsarbeitlen 100 M. gespendet. Der Fintritispreis für die Ausstellung beträgt für Erwachsene 50 Pfg., ür Kinder 20 Pfg.; Abonnementskartten auf die ganze Dauet osten 1 M. 50 pfg. * . Aus Hagen bach werden dem „Fr. T.“ folgende Fälle ibscheulicher Rohheit berichtet: Einem Herrn Kaufmang Bumllet ehörigen Pfau wurde ein Fluͤgel gänzlich abgeschnitten und ein Fuß durch Messerstiche verletzt. — Ein Bube, Sohn reicher Eltern, iagelte eine lebende junge Katze an das Scheuerthor uod zog sie i. Dasselbe Früchtchen stieß inem geflügeltem und noch Jebenden Raben einen glühenden Schürhaken in den Rachen. Gewiß schlecht rzogene Buben! Und was soll aus solchen Kerlen später werden? Vor einigen Tagen wurde in einer Sitzung des Frankfur— er Amisgerichts prinzipiell die Frage der Feierabendstunde entschie⸗ den. Eine große Anzahl Wirthe schlossen Nachts 11 Uhr. die Wirthschaft, um sie 121 Uhr nach Mitternacht unter dem Vorge⸗ ꝛen, es sei jetzt ein neuer Tag augebrochen, wieder zu difnen. ẽs vergingen Strafverfügungen in der Höhe von 15 — 20 Mi das Urtheu erklärt, daß wenn eine Wirihschaft dem Feierabend⸗ wang unterliegt, sie um 11 Uhr geschlossen und bis zum anderen Tag, Sommer um 8 Uhr uͤnd Winter um 6 Uhr, gesperrt bleiben muß. FIn Berlin wurde am 20. d. M. eine große internau— ionale Fischerei⸗Ausstellung eröffnet, die sich außerordentlicher An⸗ rtennung zu erfreuen hal, Die, jieisten uropäischen und außer uropäischen Staaten haben Vertreier zur Ausstellung nach Berlin — asiatischen Staaten Japan und China haben zie, höchste Auszeichnung für ihre Ausstellung erhalten. Die Ein⸗ — der Ausstellung ist außeroxdenilich gelungen und gibt Hoff⸗ iung auf einen großen Erfolg derselben. 1*— Das Ausbleiben des englischen Schulschiffes Atalanta“ vird immer bedenklicher, und der Glaube, daß es mit Mann und Maus zu Grunde gegangen, verstärkt sich. Dier -nachrichten. Der Amisrichter Jul. Schneider in Pirmasens wurde zum azweiten Staatsanwalt am Landgericht Kaiserslautern besordert. — — . — — — — — Fur die Redaction verantwortlich: F. — —— Oberhauser's Saal Heutt Sonntag s uUhr u die Mitglieder des 4A.R.V. ind geehrte Subsribenten: Dr. Waltemath's Vortrag: Leben und Wirken der Deut— chen in Nordamerika.“ (Nach Zeobachtungen und eigenen Er— ebnissen.) NB. Man ersucht um pünkt⸗- iches Erscheinen und bittei, nach Beginn des Vortrages vor der dause nicht einzutreten. An— ang kurz nach 5 Uhr. Eine Wieße im Almen und in Kleeftück im Roth hat u verpachten Mich. Gaas. Unterzeichneter ingt sein Lager in re und 7airplat⸗ ten sowie Dachfalzziegel ia. Qualität, billigste Preise, in empfehlende Erinnerung. Die besten Zeugnisse für die Zualität obiger Waare, von Ar— hitekten und Baumeister, kön⸗ nen bei mir eingesehen werden. Joseph Hellenthal, —X Warnung. Ich ersuche hiermit Jedermann neinem Sohne Joseph auf neinen Namen weder eiwas zu »orgen oder zu leihen, indem h keine Zahlung für denselben aiste MMaenqes