Aus Obermofchel wird der K. 3.“ berichtet, daß im 30. April der Müller Friedrich Jutzi am üfer des Mos chel⸗ baches todt aufgefunden wurde. Man nimmt an, daß derselbe zuviel Branntwein getrunken, sich niedergelegt habe und dann erfroren sei. In der fraglichen Nacht hat es dort an manchen Stellen Eis gegeben. Es gibt doch auch bei uns noch gutsituirte Gemeinden! Die Hrie Ober⸗ und Niedermiesau im Kanton Waldmohr sind so reich an Wald und Gemeindeland, daß die Bürger nicht ur leine Umlagen zu zahlen haben, sondern daß auch noch jedes Kind, ob reich oder arm, alle Bücher ꝛtc., die in der Schule ge— braucht werden, ganz nnentgeltlichgestellt bekommt. Ueberdies erhält jeder Bürger noch einige Morgen Gemeindeland uͤnentgeltlich zum Bepflanzen. (3w. Zig. Für das am 25. Ntai in Haßloch stattfindende allge— meine·pfälzische Missionsfest sind zu erwarten: als Festprediger Diakonus Faulhaber aus Stuttgart, als Vertreter der Baseler Mission Missionär Lercher aus China, als Vertreter der Barmener Misfionar Hager von Borneo. F Die am 30. April in Ludwigshafen stattgehabte Generalversammlung der Attionäre der Pfälzischen Eisenbahnen er— ledigte sämmtliche Punkte der Tagesordnung nach den Anträgen des Verwaltungsrathes, womit also auch der Bau der Lauterthal⸗ bahn definitiv beschlossen ist. Die staiutengemäß aus dem Ver⸗ waltungsrath ausscheidenden Mitglieder: Fabrikdirektor Friedr. Engel⸗ jorn in Mannheim, Gulsbesitzer Ludw. Andr. Jordon in Deidesheim, Hüttenwerksbesitzer Gust. Kraͤmer in St. Ingbert und Gutsbesitzer Karl Hch. Wolf in Wachenheim wurden wieder gewählt. FIn Speyer hielten in vergangener Woche zwei Emissäre der Mormonen in einem Privathause eine Versammlung ab, um ur ihre Sekte Propaganda zu machen. Ein Erfolg soll dort nicht hemerkbar geworden sein, während in der Umgebung von Ludwigs⸗ hafen sich wirklich einige Personen den „Heiligen der letzten Tage“ angeschlossen haben. Das Oberlandesgericht München hat am 30. April die vom Staatsanwalt am Landgericht Zweibrü cken beantragte Revision des Urtheils der Strafkammer dieses Gerichts, wodurch der Lein⸗ Handhandler Lebrecht Heinrich aus Obbach (Koöniareich Sachsen). welcher wegen Führung eines Wanderlagers bezw. Hinterziehung Steuer in ein⸗ Strafe von 750 Mk. und 38 Mk. 20 Pfg., ils den zehnfachen Betrag der hinterzogenen Steuer, verfällt worden var, freigesprochen wurde, unter Verweisung der Nosten auf das Staats⸗Aerar, verworfen. y Ein beleidigter Prinz. Am 22. v. M. verhandelte die Ztrafkammer des VLandesgerichts in Darmstadt eine Anklage, velche Priemz Er isch von Waldeck gegen eine gewisse Emilie Widlinng v. Stolberig wegen Beleidigung und Verleumdung ingestrengt hatte. Die Beschuldigte wurde nach sehr eingehender mer Ausschiuß der Oeffentlichkeit gebflogener Verhandlung tzu zehn Tagen · Gefungniß werurtheilt, wobei zu bemerken ist, daß früher in freisprechendes Erkenntniß ergangen war. (Prinz Erich, der Cousin des regierenden Fürsten Georg, ist in nicht ebenbürtiger Fhe mit Marie Konstanze Baronesse v. Falkenan vermählt. An Fen kleinen deutschen Höfen scheint es recht gemüthlich zuzugehen. B. — P'Nach Berliner Mittheilungen geht der Kronprinz des deutschen Reiches dieses Jahr nach Kissingen zur Badekur. F Prinzessin Masrii e von Wuürttemberg, Karlsruhe (Schle— jen), und Dr. Willem, Breslau.“ So lautet die neueste Ver— pbungskarte, die in Oberschlesien von Hand zu Haud geht. Die Heschichte ist kurz und interessant. Prinzessin Mariec, schon liebens— vürdig, reich, ist krank; der berühmte Arzt, der Ois Breslau ge— jolt wird, ist alt, bequem und viel beschaftigt. Rach ein paar Zesuchen schickt er seinen Assistenzarzt, der nicht aut ist. „Er, wird Ihnen helfen und gefällen,“ sagte er zum Abschiede. Der junge ðoktor nahm Wöhnung im Schlosse und heilte seine schöne Patien— in, wie's scheint mit Sympathie. Am Genessin iztane wurde die —XX — Eine sonderbare Ueberraschung ist, wie das Landshuter Kreisblatt“ mittheilt, dem bayerischen Justizminister in Berlin reinet worden. Ein Landshuter Bürger, Herr Bafilius Ftitzsche, hat nämlich als corpus delicti per Eilgut eine Stubenthür an den Justizminister gesandt und gleichzeitig eine Beschwerde gegen das Amtsgericht eingereicht, weil er der Meinung ist, daß ihm diese Thüre widerrechtlich beschädigt worden sei. Far die Redackhon verantwortlich: R. X. Temer. —— ———222a Bekanntmachung. Die Gewerbesteuerlisten lie⸗ gen von heute an während 14 Tagen beim k. Rentamte Blies⸗ sastel zur Einsicht offen und be⸗ ginnt der 30tägige Reklamations⸗ ermin am 3. d. Mts. St. Ingbert, 8. Mai 1880. Das Bürgermeisteramt: Cuiter. erch au Verein ẽzt. Ingbert. Die alljährliche General⸗ Versaminlung des Kirchen⸗ dau Vereins findet am Sountag den 9. Mai im Jul. Grewe— nig'schen Locale statt, wozu alle Matalieder eingeladen werden. Der Präsident V. Grafñon. Donnerstag, 6. Mai, hristi Himmelfahrtstag, Er⸗ zifnung meiner Lrieger⸗ Voéréoin. — * Donnerstag Abend 8 Uhr im Vereinslokale Theatralische Abendunterhaltung. Der Vorstand. 9. — 235— Erste pfälzische Ausstellung von Lehrlings-Arbeiten. Eroffnung der Ausstellung: Sonntag, 9. Mai, vorminags 11 Uhr. Verbandstag der piälz. Gewerbe⸗ bereine und allgemein pfälz. Handwerkertag: Pñngit- Mountag, 17. Mai— dormittags 11 Uhr im großen Saale des Hotels Karlsberg. Feierliche Verteilung der Preise durch Se. Ercellenz, Herru Staatsrath und Regierungs-Präsidenten v. Braun: Sountag, 23. Mai, mittags 12 Uhr im Saale der Ge⸗ sellschaft Eintracht. EIIILVIIIS PRGISæ: rinzelpersonen 50 Yfennig. Kinder 20 Pfennig. Abonnementsskarten 1,50 Mark. Meister, Gesellen, Lehrlinge und Arbeiter haben für, die zanze Dauer der Ausstellung eine Fahrtarermäßi⸗ zjung von 5006 geaen Vorzeigung eines Attestes vom Haupt⸗ iusschuß. Das allgemeine Publikum genießt dieselbe Fahrtaxermäßigung im 9., 13. und 23. Mai. Das an den bedeutenderen Eisen⸗ ahnstationen gelöste einfache Fahrbillet wird dortselbst gegen Zu⸗ tauf einer Ausstellungs-Eintrittskarte abgestempelt und berechtigt dann zur freien Rückfahrt. Die an kleineren Stationen gelösten infachen Billete werden an den Bahnhöfen in Kaiserslautern gegen Zzukauf der Eintritiskarte abgestemvelt. —8 p in allen Faͤllen ist zu hei⸗ len. Kosten gering. Arme zratis. Näheres durch meine Prospecte und Anerkennunas⸗ hreiben. F. C. Bauer, Spezialist, Wertheim a. M. Ddes Ghristi mmelfahrts⸗ tages wegen wird die Don— nerstagznummer des St. Ing—⸗ berter Anzeiger schon morgen, Mittwoch, ausgegeben und müssen Anzeigen bis 12 Uhr Mittags in unsern Händen sein, wenn tie in dieser Nummer Aufnahme iinden sollen. Die Erpedition. —RC Couverts her 1000 Stück von 3.50 Mk. an zu haben bei F. X. Demenß. Anzeige und Empfeßlung. hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein Holzdreherei- und Stuhlmachergeschäft hon Blieskastel Hierher verlegt und unter dem Heutigen eröffnet habe. Indem ich mich zur Uebernahme und Ausführung aller in dieses Fach einschlagenden Arbeiten bestens empfehle. bilte ich um reundliches Wohlwollen. StIngbert, den 25. April 1880. alIcob ICulin, wohnbaft im früher Sattler Emil Greweni g'schen Haufe TT— ven J. x. Demes in St. Fnabert. M. Sichehs Atelier tünstl. Zähne St. Johe ir Woe e