düttenwerksbesitzer, und Heinrich Laur, Weinhändler, beide von hier, und Urban Jacob, Buͤrgermeister und Gutsbesitzer von Rohrbach. „. Blieskastel, 5. August. Gestern Nachmittag beging die hiefige Präparandenschule im Gartensaale von C. König die Feier des 700-jährigen Regierungsjubilaums unseres Konigs⸗ hauses. Zahlreiche Freunde der Ansialt von nah und fern, unter denen wir besonders viele Geistliche und Lehrer bemerkten, wohnien der Feier bei. Der Zudrang war so stark, daß der geräumige Saal die Besucher nicht alle zu fassen vermochte. Die Feier selbst nahm einen ausgezeichneten Verlauf und der gestrige Tag wurde davurch für die Anstalt ein Ehrentag. Alle Nummern des reich— haltigen Programms kamen vorirefflich zum Vortrag. Die musika⸗ lischen Leistungen der Schüler bekundeten, daß der Musikunterricht au der Anstalt sich in guten Händen befindet. Die Festrede hielt der Vorstand der Schule, Herr Hauptlehrer Leibig. Nachdem derselbe in gewählter und schwungboller Sprache die Geschichte des Hauses Wittelsbach bis zur Erhebung Bayerns zum Konigreich kurz izzirt hatte, verweilte er nun länger bei den vier letzten Herrschern zus dem Witlelsbacher Geschlecht. Besonders gedachte er der warmen Fürsorge, welche S. Maj. Konig Ludwig U. seit seinem Regier— ungsantritte der Volksschule und ihren Lehrern durch materielle Besserstellung der letzteren und Hebung ihrer Bildung in wahrhaft andesvaterlicher Weise widme. Schließlich wandte er sich in be— wegten Worten an die Schüler der Anstalt, sie zu treuer Pflicht⸗ erfuͤllung und reger Vaterlandsliebe mahnend. Gegen den Schluß —D— Inspektor der Schule, Herr Pfarrer Helfer von Rubenheim. Das von ihm ausgebrachte Hoch auf S. Maj. den König fand bei den Anwesenden begeisterte Aufnahme. Rachdem das Hoch verhallt war, wurde die Königshymne intonirt, die von allen kräftig mitgesungen wurde. Damit schloß die Feier, die auf jeden Anwesenden den besten Eindruck machie und der Schule zu ihren vielen alten Freunden manchen neuen hinzu gewann. 4Fur September d. Is. ist ein Delegirtentag des Verbandes pfalzischer Gewerbevereine in Aussicht genommen. Auf die Tagesordnung desselben wird der Antrag kommen, dem Verbande vorzuschlagen, enischieden Stellung gegen die vorgeschla⸗ gene Beschränkung der Wechseifäͤhigkeit zu nehmen und sich zu die⸗ em Behufe der Denkschrift anzuͤschließen, welche im Auftrage des Verbandstages der pfälzischen Creditgenossenschaften ausgearbeitet wurde. (Pf. Pr.) Da gegenwärtig die Herbstprüfungen zu dem einjährigen reiwilligen Militärdienste bevorstehen, so sei auf eine weniger be⸗ annte Vorschrift der Ersatzordnung hingewiesen, wonach von dem Rachweise der wissenschaftlichen Befähigung befreit werden können ind dennoch zum einjährigen Dienste zugelassen werden: junge Leute, welche sich in einem Zweige der Wissenschast oder Kunst oder n einer anderen, dem Gemeinwesen zu Gute kommenden Thätig⸗ leit besonders auszeichnen; kunstverständige und mechanische Arbeiter, welche in der Art ihrer Thätigkeit hervorragendes leisten; endlich zu Kunstleistungen angestellte Mitglieder landesherrlicher Bühnen. Diese Bestimmungen gelten im ganzen deutschen Reiche. 4 Die 8. Versammlung des pfä Uz. Forstvereins wird am 4. und 53. September nächsthin in Landstuhl abgehalten verden. fHerr Bach, Pfarrer und Superior des Waisenhauses in Landstuhl, theilt der „Pf. Pr.“ mit, die von derselben gebrachte und auch in den „Anz.“ übergegangene Nachricht, daß der Erzbischof on Kola am 29. v. M. in Landstuhl gewesen sei und dem dortigen Waisenhause einen Besuch abgestattet habe, entbehre jeder Begründung. PVom Remigiusberg, 2. August, schreibt man der Ksrsl. Zig.“: Ein donnerähnlicher Schlag mit nachhallendem Ge⸗ zrassel erfuͤllte heute Abend 6 Uhr die Luft und war weithin halauf⸗ und abwärts vernehmbar. In dem Melaphyrsteinbruch des H. Braun von Kusel war eine Felswand zusammengestürzt. Felssiücke von mehreren hundert Centnern waren aus einer Höhe on 50460 Fuß niedergegangen und bilden nun einen Trüm⸗ nerhaufen. Nur der großen Vorsicht des Aufsehers ist es zu danken, daß kein Unglüch passirte. Die Gemarkungen von Ludwigswinkel, Fischbach-Petersbächel, Schönau⸗Gebüg und Rumbach im Kanton Dahn sind am 29. Juli durch ein mit starkem Hagel verbundenes Gewitter arg be⸗ schadigt worden. Die Eisstücke fielen in der Größe von Tauben⸗ riern. Korn, Spelz, Hanf, Flachs und Kartoffeln sind theils total gerstört, theils stark mitgenommen, für jene arme Gegend doppelt empfindlich! — V—— —V Kartoffelstauden, deren Ranken die gewiß seltene Länge von zwei. Meter 24 Centimeter messen. ꝓ Mit Bezug auf die aus Grünsst ad,t gemeldete Nach⸗ richt von der Aufhebung pfälzischer Rentämter, erfährt die „Pf. Pr.“ don zuverlässiger Seite, daß nicht fünf, sondern nur zwei Rent⸗ imler eingehen werden. Leider soll sich darunter jenes in Grün⸗ tadt befinden. 4Von der Strafkammer des Landgerichts Landau wur⸗ den am 83. August 82 Wehrpflichtige aus den Kantonen Landau ind Edentoben in contumaciam jeder in eine Geldstrafe von 300 Mark (im Fall des Nichtzahlens 30 Tage Gefängniß) verurtheilt, veil sie dem Eintritt in das stehende Heer sich durch unerlaubte Auswanderung bezw. unerlaubten Aufenthalt im Ausland entzogen jaben. In Bezug auf die Fruchtbarkeit dieses Jahres meldet die „Fr. Z.“, daß ein Acker in Frankenthal der eine Aussaat hon einem Zent. Gerste erhielt, 80 Zent. Frucht ergeben hat. In Speyer begann am 3. Aug. die 28. Jahresfeier des fälzischen Hauptvereins der Gustav⸗Adolps⸗Stiftung. Die nicht jfentliche Versammlung der Abgeordneten wurde durch Pfarrer und zonsistorialrath König mit einem Ueberblick über die Geschichte des Vereins in der Pfalz eröffnet. Die Gesammteinnahme des Rereins betrug im verflossenen Rechnungsjahr 17,405. M. 54 Pf. Die Stadt Saarlouis wird nächsten Sonntag den Jahrestag ihrer 800jährigen Gründung festlich begehen. Am 3. Aug. wurde sicherem Vernehmen zufolge der Mör— der, welcher am 27. v. Mis. seine beiden Kinder — Knaben — m Altrhein bei Knielingen ertränkt hat, von der großherzog⸗ ich badischen Gendarmerie zu Wülferdingen in der Person des Frhardt Reif, etwa 36 Jahre alt, Eisenarbeiter von Hausen, Anit Schopfheim in Baden, nach Karlsruhe verbracht und an die Ztaatsanwaltschaft abgeliefert. Derselbe arbeitele in der Nähe bei Wülferdingen auf einei Eisenwerke, verließ auf 24 Stunden sein Heschäft und führte die That aus. Er ist Wittwer und soll aus Noth so gehandelt und bereits auch gestanden haben. (C. A.) 4Unter den Vorschlägen zur Bekämpfung der sich häufenden eichtsinnigen Banquerotte befindet sich auch der der Handelskam⸗ ner in Mannheim, durch gesetzliche Anordnung einen jeden Zanquerotteur, der unter 10 oder 15 Procent giebt, vor die Cri⸗ ninaljustiz zur Rechtfertigung zu verweisen. Eine derartige Be— timmung, wie sie in England besteht, meint die Handelskammer, vürde dem in den letzten Jahren vielfach zu Tage getretenen Uebel⸗ tande abhelfen, daß bei den Banquerotten das Ergebniß der Masse zäufig gleich Null ist, weil das Banquerottmachen von Vielen nicht nehr für schimpflich gehalten und deshalb mit an Betrug gren⸗ endem Leichtsinn fortgewirthschaftet wird, bis nichts mehr vor⸗ sanden ist. FMünchen. S. k. H. Prinz Ludwig von Bayern hat »as ihm von dein Komite des 7. deutschen Bundesschießens (1881) ingebotene Ehrenpräsidium übernommen. Auf dem in München Statt gehabten 6. Delegirtentage »es bayerischen Veteranen⸗, Kriegere und Kampfgenossen-Bundes, velcher am 3. ds. geschlossen wurde, ist Hr. Herrmann Kayser, — Kampfgenossenschaft, in das Präsi— ium des bayerischen Veteranen⸗, Krieger- und Kampfgenossenbundes zewählt worden. Festigkeitsveränderung des Eisens. Professor Bauschinger n Muüsnsch'een hat die Frage, ob das Eisen durch längeren Ge— zrauch krystallinisch und ob dessen Festigkeit vermindert werde, an iner Auzahl von Hänge- oder Ketten⸗ und Gitterbrücken untersucht, ind ist auf Grund dieser, durch genaue Berechnungen unterstützten Jrüfung zu dem Resultate gelangt, daß eine Strukturänderung und ine Berminderung der Festigkeit sich bis jetzt noch nicht nach— veisen lasse. —Zur Erleichterung des Besuches eines dreimonatlichen Lehr⸗ urses an der Hufbeschlagschule zu Würzburg hat das Kreis⸗ omite des laudwirthschaftiichen Vereins der Pfalz für junge S„chmiede aus der Pfalz, welche die Lehrzeit bereits überstanden saben, fünf Stipendien jedes zu 100 M. ausgesetzt. Bewerbungen im diese Stipendien sind, versehen mit einem Leumundszeugniß, inem Nachweis über die zurückgelegte Lehrzeit und einem Zeugniß zarüber, daß der Bewerber sich in der Pfalz niederlassen wird, bis ängstens 20. August bei dem beir. Beziriscomite des landwirth⸗ ichen Vereins der Pfalz einzureichen. 4 Einem Lehrer am kaiserlichen Lyceum zu Straßburg st die Directorstelle an einer höheren Lehranstalt in Peking mit inem Jahresgehalt von 12,000 Mk. angetragen worden, und es Jat derselbe sich zur Annahme dieser Stelle bereit erklärt. p'Aus Dinsheim (lsaß) schreibt man dem Molsh. Zreisbl.“. „Verflossenen Freitag in der Frühe machten die bei ins einquartierten Soldaten des 126. Infanterie⸗Regiments Feld⸗ zienstübungen. Eine Abtheilung von circa fünfzehn Mann in holler Kricgsausrüstung bewegte sich auf der großen Straße, als hon der entgegengesehten Richtung der Kuhhirt sich mit seiner Herde näherie. Die grellrothe Farbe an den Uniformen schien en Sullan der Herde — einen stattlichen Stier — gereizt zu haben, denn plötzlich sah sich das Häufchen Soldaten attaquirt und zuch gleich einen der Kameraden 5—6 Meter hoch in die Luft liegen. Der Stier hatte denselben mit seinen Hoͤrnern an der Jatrontasche gepackt und wie einen Ballen in die Höhe geschleu⸗ eri. Beim Sturze erlitt der betreffende Soldat nicht unbedeutende