Slt. Ingberler Anzeiger. Der St. Jugberter Anzeiger und das (2 mal wöchentlich? mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Bei⸗ lage) erscheint wöchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Der Abonuementspreis betragt vierieljahrlich A 40 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1A 60 H, einschließlich 40 Zustellgebühr. Anzeigen werden mit 10 H, von Auswarts mit 13 — fur die viergespaltene Zeile Blattschrist oder deren Raum, Reclamen mit 30 — pro Zeile berechnet. 1880. A 126. Deutsches Reich. Die Prüfung der Militärpflichtigen auf genossenen Schul⸗ unterricht hat auch heuer wieder der bayerischen Staatsregierung Veranlassung gegeben, eine vergleichende Zusammenstellung der Pro⸗ centderhaͤltnisse der einzelnen Regierungsbezirke zu geben. Wir wollen nun diese Zusammenstellung ergänzen, indem wir noch die dier Vorjahre hinzusetzen, was folgendes Bild giebt: Oberb. Niederb. Pfalz Oberpf. Oberf. Miltelf. Unterf. Schw. 1875 12 3,8 2,6 3,0 16 01 1I8 0,7. 1876 124 13 L,⸗ 1,0 0, O, —X O,i. 1877 0,6 1,8 O,s 120,« O,« O,⸗ O, 8. 1878 0, 1,2 0,4 1,0 —RF O,⸗ 0 0,8. 1879 0,5 1,3 O,ↄ 11 —X 0,1 O,⸗ LA. Im Allgemeinen würde sich das Procentverhältniß stellen für 1875: I,s: 1876: 0,20; 1877: 0,2; 1878: 0,46; 1879: 0,5. Die erste einigermaßen zuverlässige Mittheilung über die Coburger Finanzminister⸗Conferenz liegt jetzt und zwar aus dem Munde des Luͤbeck'schen Delegirlen, Senators Dr. Brehmer, vor. Das Tabakmonopol, heißt es, wurde gar nicht besprochen; und die wirklich stattgehabten Besprechungen ergaben keinen irgend⸗ wie bemerkenswerthen Beschluß; das Ergebniß der Conferenz kann As ein negatives bezeichnet werden. Diese nicht besonders schmei— helhafte Schilderung der Coburger Conferenz wird man im Ganzen für zutreffend hal ten können. Sie ist freilich nicht geeignet, viel Anhaltspunkte zur weiteren Besprechung dieser Zusammenkunft zu hbieten. Der vor Kurzem zusammengetretene Staatsrath für Glsaß— Lothringen hat sich nach seiner Konstituierung gleich wieder »ertagt und wird im Laufe des Monats Oktober zu einer Session wiederum zusammentreten. die vor derjenigen des Landes-Ausschusses stattfindet. Namens Haas, bittet nun, die Taube noch ein paar Tage aus— cuhen und dann, eines Morgens nur ruhig wieder fliegen zu lassen, venn es beliebt mit einem Briefchen belastet, und zweifelt nicht, daß sie in einigen Stunden ihren Postbotendienst richtig besorgen und im Mutterhause Belfort eintreffen werde. In Bierbach hat sich der 70 J. alte Pflasterer Christian Müller in seiner Wohnung erhängt. 4 An der kgl. Studienanstalt zu Zweibrüscken (atein⸗ chule und Gymnasium) waren für das Schuljahr 1879/80 instribirt 318 Schüler. Am Schluß des Schuljahres gehören davon der Anstalt noch an 302; hievon treffen 166 auf die Lateinschule und 136 auf das Gymnasium. Nach Konfessionen geschieden, sind von den 302 Schülern 287 Protestanten, 4 Mennoniten, 54 Katholiken ind 8 Israeliten. Von den 23 Schülern der Oberklasse war einer zurch Krankheit verhindert, an der schriftl. Absolutorialprüfung heilzunehmen. Die andern 22 gedenken sich nachstehenden Berufs- arten zu widmen: der Theologie 8, Rechtswissenschaft 8, Heilkunde 2, Chemie 1, dem Forst- und Finanzfach sowie dem Militar je 1. Neustadi. Vor 2 Jahren wurde das baufällige Haus einer Wittwe auf Anordnung des Adjunkten abgebrochen; seitdem liegt der Platz öde da. Dieser Tage erschien nun ein Gerichts- voutzieher, um die seit 2 Jahren rückständige Haussteuer für das bgebrochene Gebände zu erheben, zu welchem Zwecke er sämmtliche Habseligkeiten der Wittwe pfändete. Wir entnehmen diese etwas ain Schilda erinnernde Geschichte der „Fr. Z.“ 4Als ein Zeichen besonderen Fleißes und großer Arbeitslust wvird von der „Pf. Pr.“ die Thatsache gemeldet, daß ein Bürger in Sausenheim in der Nacht vom Samstag auf Sonntag heim Schein einer Laterne seine Rüben untereggte. — Zur Feier des siebenhundertjährigen Regierungsjubiläums des Hauses Wittelsbach hat der Stadtrath in Landau einen Tredit von 1000 M. eröffnet. Speyer. Gustav-Adolf-Fest.) Die Fest-Kollekte im Betrage von 262 M. 50 P. wurde der protest. Gemeinde Mittel⸗ zexbach zugewiesen und als Ort der nächsten Versammlung Neu— ttadt gewählt. FMünchen. S. M. der König hat den Künstlern und ünstlerinnen, welche bei dem Gesammtgastspiel am hiesigen Hof⸗— theater mitwirkten, Auszeichnungen verliehen. 4 Ueber eine Vergiftung mit sog. Wurstgift wird der „Irkf. Ztg.“ geschrieben: „Gelegentlich der am vergangenen Sonntag statt⸗ gefundenen Kirchweihe in Weiherschneidbach (bei Herrieden in Mittel⸗ ranken) wurde dort geschlachtet und Wurst und Preßsack fabricirt, zu welch' letzterem wie auch zu den Blutwürsten dem Vernehmen zach alies Blut verwendet worden sein soll. In Folge des Ge— ausses dieser Eßwaaren erkrankte nun eine große Anzahl Personen und sind zwei schon gestorben; es liegen zur Zeit noch nahe an 30 Personen darnieder, worunter einige ganz hoffnungslos. In Düsseldorf wurde das Kind eines Beamten vor einigen Tagen von einer Mücke gestochen. Die Eltern desselben be— achteten erst wenig die Geschwulst; als sie jedoch einen Arzt zu Rathe zogen, konstatirte dieser Blutvergiftung. Die Hilfe war indeß zu späl, das Kind ist an den Folgen eines Mückenstichs gestorben. 4 Wie in jedem Jahre, so wird auch gegenwärtig in der Zeit vom 9. bis zum 14. August der sogenannte Laurentiusschwarm der Sternschnuppen auftreten. Die meisten Meteore zeigen sich in den Nächten des 10. und 11. August, doch handelt es sich hierbei nicht um einen sogen. Sternschnuppenregen, sondern nur um ein zahlreicheres Auftreten der Meteore als in anderen Nächten. Im Jerflossenen Jahre wurden am Abend des 10. Aug. zwischen 9 und 1 Uhr von einem Beobachter 49 Meteore aufgezeichnet, darunter 10, welche einen Lichtstreif nach sich zogen. Ausland. Nach der Wiener „N. F. Pr.“ fand die Collectivnote der Mächte bei der Pforte eine gute Aufnahme und das Blatt stellt eine entgegenkommende Antwort vor Ablauf der dreiwöchentlichen Frist in NÄussicht. Officielle Berichte über die Aufnahme fehlen, doch erhält sich die Ansicht, daß die Abtretung Dulcigno's erfolgen werde. Da Dulcigno von regulären türkischen Truppen besetzt ist, bietet die einfache Uebergabe an Montenegro keine Schwierigkeiten Bei Tusi standen auch türkische Truppen, und doch ging's nicht) London 6. August. Es verlautet, daß 1000 Mann Marine— iruppen nach Irland beordert seien; die Regierug besorgt Ruhestör— ungen. In der orientalischen Angelegenheit hat England ein von den Mächten vor der Flottendemonstration gemeinsam zu unterzeich— nendes Uneigennützigkeitsprotokoll vorgeschlagen. In diesem würde sich der Verzicht jeder Macht auf eine Territorialvergrößerung aus— gedrückt finden. Man glaubt an die allseitige Annahme dieses Vorschlages. Das konigl. Decret, welches die Mobilisirung der griechischen Armee anordnet, wurde am Donnerstag veröifentlicht. Vermischtes. Der Wagnermeister Johann Walle von Ommersheim hat am 3. d. M. eine Brieftaube vor seiner Werkstätte gefangen, welche die Zeichen trägt „St. Denis 988, Louis-C. 141 - 174. Das Thierchen war so matt, daß es mit der Hand gefangen werden lonnte. F Erfweiler bei Blieskastel. (Pf. Z.) Bezüglich der kürzlich hier angekommenen Brieftaube mit dem Stempel Belfort ꝛc. sandten wir sofort eine Korrespodenzkarte auf's Geradewohl an den Postmeister in Belfort und erhielten umgehend ein freundliches Antwortschreiben, worin die Taube als Eigenthum des Jardin au Colombier militaire rekognoszirt wurde und alle Zeichen und Nummern in derselben Größe, Form und Farbe beigefügt waren, jo daß die Identität feststeht. Dieselbe war auf einer Reise von Toul nach Belfort begriffen gewesen und ist auf derselben vom Sturm in unsere Gegend verschlagen worden. Der Eigenthümer, Dienstesnachrichten. Der Gerichtsvollzieher Georg Mich. Fi ß in Waldmohr wurde auf An— juchen in gleicher Diensteseigenschaft an das Amtsgerichts Landstuhl versetzk. Far die Redaction veraniwortlich: F. K. Deme