jebacken wird. Das Mehl von zwei Scheffeln Weizen wird mit zen nothigen Zuthaten in einem großen, langen Troge des Abends eingemengt und von der unvorsichtigen Hausfrau mit einigen Bett⸗ zücken zugedeckt, damit der Teig auch gut gehe. Am selben Abend ind die jungen Brautleute in der „letzten Spinustube“, da sie ils Verheirathete fortan ausgeschlossen sind; der besonderen Feier jalber werden ein paar Gläser mehr getrunken, der Bräutigam nuß nach Hause gebracht werden — kaum findet er das Bett ind sinkt halb ausgekleidet in den tiefsten Schlaf. Gegen Mor—⸗ jen findet ihn die Mutter, die im Begriffe ist, die Kuchen auf⸗ umachen, statt im Bette, in dem in der Nähe stehenden Troge nit Teich liegen, warm und weich, mit den Bettstücken zuge— deckt. — Tableau! Ein im industriellen Lehben wahrscheinlich einzig dastehender Fall ist in Gent Gelgien) vorgekommen. Die 750 Arbeiter einer großen Fabrik, deren Eigenthümer zur Zahlungseinstellung ge⸗ wungen war, schlagen vor, daß er mit der Leitung der Fabrik vieder betraut werde, wogegen sie sich verpflichten wollen, die Hläubiger nach und nach durch eine Stunde Mehrarbeit täglich zu ntschädigen. Da die Stunde Arbeit durchschnittlich 15 Centimes verth ist, so könnten sie auf diese Weise 33,750 Francs ijährlich zur Tilgung der Passiven beitragen. F Dr. Bouley, Mitglied der medizinischen Akademie in Paris, macht auf eine in Anam einheimische Pflanze aufmerk— am, von den Eingeborenen Hoangnan genannt, die als Mittel jegen die Hundswuth bei allen Aerzten Hinterindiens in großem ilnsehen steht. * 42,000 falsche Nasen. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurden in Paris 42,000 falsche Nasen verkauft. das harmlose Vergnügen, eine unförmliche, falsche Nase zu tragen ind das viel weniger harmlose, weil ohrenzerreißende des Hörner⸗ lasens, sind eigentlich die einzigen Ueberreste der früher so reich— zaltigen Repertoirs von Volksbelustigungen in Frankreich. F(Ein furchtbares Verbrechen. In der Pariser Vorstadt ta Villette hat sich am 26. Febr. das Entsetzliche ereignet, zaß ein sechsjähriger Knabe, als er aus der Schule kam, von inem noch nicht füunfzehnjährigen Burschen Namens Lemaltre in essen Wohnung gelockt, geknebelt und auf das Grausamste mit Messer⸗ tichen in den Unterleib und die Gurgel getödtet wurde. Des Abends stellte sich der entartete Verbrecher selbst den Behörden und jestand seine That mit allen ihren haarsträubenden Einzelheiten. das Opfer, Namens Schaonenn, war das einzige Kind armer umpensammler. Auf die Frage, was ihn zu dieser entsetzlichen that bestimmt haben könnte, erwiderte Lemastre: „Am 15. Febr zabe ich meinem Brodherrn, dem Kistenmacher Sirout, 200 Francs jestohlen und das Geld in Theatern und Vergnügungen durchge— ‚racht. Gestern kam mir plötzlich, ich weiß nicht wie, die Idee, in Kind umzubringen. Zufällig begegnete ich dem armen Jungen. lm ihn in mein Zimmer zu locken, versprach ich ihm eine kleine Uhrkeite von Stahl, die ich trug, und er folgte mir gern. Kaum jatte ich ihn bei mir, so band ich ihm die Hände über den Rücken, ntblößte ihm den Leib, damit mein Messer an seinen Kleiduugsstücken einen Widerstand fände und stieß ihm das Messer zweimal in den hauch. Da er schrie, schnitt ich ihm die Gurgel ab. Ich habe diele Romane gelesen und in einem solchen die Beschreibung einer janz ähnlichen Szene gefunden.“ Lemaitre ist am 2. März 1866 n Paris geboren, schlank, bartlos und von jungendlichem Ansehen. F Vermißte Luftschiffer. Am vorigen Dienstag wurde zu rindhoven in Holland ein Zettel zweier franzoösischer Luft— hiffer aufgefunden mit folgenden Zeilen: „In Eile. Veröffentlichen! 6. Februar 1881. Ballon „PAigle“ den 52. Grad nördlicher Zreite passirt, verzweifeln daran, Frankreich wieder zu sehen, wegen er Sturmwinde, die uns vorwärts treiben. Daher dieser Zettel ur Nachricht unseres Zugrundegehens. Jules Gerard und Francois zamin.“ Von dem Ballon ist seither nichts mehr vernommen vorden. So hatten auch während der Belagerung von Paris zwei hariser Luftschiffer Namens Price und Leomine bei Cherbourg ihre depeschen und einen Zettel mit einem letzten Lebewohl auf die eErde herabgeworfen, als der Sturm ihren Ballon auf Nimmer⸗ viedersehen gegen das Meer hintrieb. Das klatholische Waisenstift zn Scranton, Phila— »elphia, ist durch eine Feuersbrunst zerstört worden; leider aben 17 Kinder dabei das Leben eingebüßt. Ein Zeitungs-Adreßbuch der Welt. Herr Hubbard in dew-Haven, Amerika, bereitet für das kommende Jahr ein zeitungs-Adreßbuch der Welt vor, welches für die Buchdruckerkunst ewiß kein geringes Interesse haben wird. Nach Hubbard erscheinen jegenwärtig beiläufig 830,000 Zeitungen, über welche das Buch ähere Miltheilungen enthalten wird; außerdem sollen dem Buche ne Landkarten eines jeden Welttheils beigegeben werden. Für Alustratisnen wird natürlich reichlich gesorgt sein, und zwar durch Abbildung der bedeutendsten Druckerei⸗Palläste, durch Porträts der ervorragendsten Chef-Redakteure und Inserenten, ferner durch ver⸗ leinerte Reproduktion der meist verbreiteten Zeitungen. Um sich jas nöthige Material zu verschaffen, versendete Herr Hubbard an ämmtliche 30,000 Zeitungen nicht weniger als drei Zirkulare, ein nit seiner Adresse bedrucktes Couvert und eine Zeitungsschleife. dann es bei einer solchen Geschäftspraxis Wunder nehmen, daß die Buchdruckerei in Amerika so florirt? F Ganz besonderes Pech haite ein Australier, ein aus »eutscher Familie stammender 24 Jahre alter Handwerker aus S3idney, der sich in Berlin vorübergehend aufhielt, um die derrlichkeiten der Einholung und Bermählungsfeier zu schauen. derselbe hatte am Freitag Nachmittag Unter den Linden einer ihm ntgegenkommenden jungen hübschen Dame einen Kuß gegeben. AUls einzige Entschuldigung führte er an, daß die Miß ihm so außerordentlich gefallen habe. Der Attentäter erhielt fünf Tage Hdaft, die er sofort antreten mußte, und war so um den Anblick »er ganzen Festlichkeiten gekommen, um derentwillen er seinen Aufenthalt in Berlin genommen hatte. (Die Küsse scheinen aber uch sehr theuer in Berlin zu sein) xOb ein Auge kurzsichtig sei, läßt sich durch eine sehr ein⸗ ache Prüfung ermiͤtteln, welche die Eltern so gewissenhaft als nöglich an ihren Kindern vornehmen sollten: denn in der Kindheit llein ist die Kurzsichtigkeit heilbar. Man klebe auf ein Stückchen bapier ein 10-Pfennigstück und einen Fünfer. Ein gutes Auͤge nuß noch lauf 10— 12 Meter Entfernung unterscheiden können, velches das große oder kleine Geldstück sei. Ein Auge, das auf ; Meter den Unterschted nicht mehr wahrnimmt, bedarf ärztlicher zehandlung. Professor Virchow versichert, daß von 100 seiner Studenten kaum 80 erkennen können, was vor ihnen auf dem tische liegt. Das gefährlichste Heilmittel wird leider allzu oft von »en jungen Leuten unter 20 Jahren versucht, die auf eigene Hand um Optikus gehen, eine Brille zu kaufen. Das noch jugendliche luge gewöhnt sich auch an eine falsche Brille, wird aber dadurch inheilbar verdorben. Der Staat, welcher Apotheker nicht ohne zrüfung arbeiten läßt, sollte es ausdrücklich den Optikern verbieten, in junge Leute Brillen ohne ärztliche Vorschrift zu verkaufen. Die alsche Brille ruft Muskelkrampf hervor. Erwachsenen schadet sie nicht so sehr, denn dieselben werden sie bald verwerfen, weil sie zurch das unrichtige Glas nicht sehen können. Also die erste Brille niemals beim Optikus kaufen ohne Vorschrift des Arztes! wer TFrichte. Zweibrücken, 3. März. (IFruchtmiitelpreis und Viktualienmarkt. Weizen 11 M. 26 Pf., Korn 10 M. 28 Pf., Gerste zweireihige 8 M. 50 Pf. ierreihige O M. — Pf., Spelz O M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf. Dintet M. — pfrvischfruchht — M. — Pfrn Hafer 7 WMe. 11 5 ẽrbsen — M. — Pf., Wicken 6 M. 61 pf., Kartoffein 0 M. — Pff. deu 2 M. 85 Pf., Stroh 8 M. 06 Pf., Weißbrod 1/2 Kilogr. 57 Pf, ornbrod 3 Kilogr. 72 Pf. Gemischtbrod 8 Kilogr. 87 Pf., paar Weck 100 Ir. 6 Pf., Rindsleisch J. Qual. 56 Pf. II. Qual. 50 ppf. Kalbfleisch 80 Pf., dammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 60 Pf.; Butter /2 Kilogr. 1I M. 05 pj. Vein 1 Liter 80 Pf. Bier 1 Liter 24 Pf. Homburg, 2. März. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 11 M. 41 Pf. Korn 10 M. 33 Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz o M. —, Pf., Gerste 2reihige — M. — Pf. Gerste 4Kreihige d M. — Pf. Hafer 3 WM. 88 Pfy, Mischtrucht 10 M. 46 Ppf. Erbsen MmepfWiaen ; M. 50 Pf., Bohnen O M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗ rod 6 Pfund — Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 88 Pf. Ochsenfleisch — Pf. sNindfleisch 50 Pf. Kalbfleisch 40 Pf., Hammelfleisch — Pf., Schweinefleisch 30 Pf., Butter 1 Pfund 1M. — Pf. Kattoffeln per Ztr. 1 M. 8ö pPf. Maiserslautern, J. März. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 11 M. 07 Pf., Rorn 10 M. 52 Pf., Spelztern 10 M. 70 Pf., Spelz 7., M. 89 Pf., Gerste dO M. Os Pf., Hafer 7 M 01 Pf., Erbsen 8 M. 10 Pf., Wicken 7 M. 32 Pf. Linsen — M. — Pf. Kleesamen — M. — Pf. Schwarzbrod 6 Pfund 80 Pf., do. 8 Pfd. 40 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 45 Pig., Butter pro Pfund 0O M. 95 Pf. -Eier 1 Stück 06 Pf dartoffein pro Zentner 1 M. 90 Pf. Stroh 83 MN. — Pf. Heu 2 M. 66 pf. Kleeheu 8 M. 30 Pf. Fur die Redaction verantwortlich: F. X. Demeß. eA Pben erschien in meinem Verlage: * Pste Liebe —XÆfÆX von EERM. NEOXE Op. 127. Preis IMaric. Obige reizende Composition ist, weil sie von den meisten Militärcapellen gespielt wird, so bekannt, dass éde weitero Fmpfehlung dieser Ausgabe für Klavier iberflũssig. Gegen vorherige Einsendungdes Betrages sende franoo. Allen Bestellungen wird eine Probe-Nummer der „Neuen Musikzeitung“ gratis beigesfügt. P. J. Tonger's Verlag Coiua a. R. n AIF — ——