„Bayer. Landboten“ folgendermaßen inserirt: Die Maß Bier zu 12 Pf. statt zu 24 Pf. wäre gewiß eine schöne Erfindung, da ich aber auf diesem Gebiete nicht zu Hause bin, bitte ich die ver— ehrlichen Leser mit meiner vorzüglichen Glanzwichse Vorlieb zu nehmen. Sie ist ebenfalls aus dem besten „Stoff“, nährt das Leder, macht schnell den schönsten Glanz und ist die billigste von der Welt, indem die Schachtel zu 100 Gramm statt 10 Pf. nur noch 5 Pf. kostet. Das muß Ihnen mein Fabrikat wünschenswerth machen; Ihr Wunsch aber wird Befehl sein, wenn Sie in den von Ihnen besuchten Läden darnach verlangen. Ludwig Putzen— berger, Marsfeldweg 4b. F In der Nähe von Stadtbergen, bayer. Schwaben Bez. Augsburg, wurde kürzlich eine entsetzliche Mordthat verübt. Im Walde fand man verschiedene weibliche Körpertheile, einen ab— geschnittenen Frauenkopf, einen Rumpf mit aufgeschlitztem Leib ꝛc. Jetzt ist ermittelt, daß die Ermordete die 27 Jahre alte Rosa Stark, Ehefrau des Fabrikarbeiters Anton Stark, aus Killingen, Oberamts Ellwangen, stammend, ist. Das Ehepaar war bis vor Kurzem in der Spinnerei in Pfersee beschäftigt. Der Ehemann soll der Mörder sein und die grauenhafte That aus Eifersucht begangen haben. — Auch Deutschland hatte in diesen Tagen seine Nevolution, wenn auch schon nur eine lokale. Göttingen, die bekannte Universitätsstadt an der Leine, befand sich im Aufstande, und das ging so zu. Die dortige Gemeindebehörde sah sich infolge gewisser Vorkommnisse genöthigt, eine Verfügung zu erlassen, wonach Nachts bon 12 Uhr ab sämmtliche Restaurants und Cafés geschlossen werden müssen. Darob großes Geschrei über Beschränkung der per— sönlichen Freiheit seitens der Studenten und aller Derer, die von ihren Kneipereien Vortheil haben. An die 2000 der Rebellen zogen Nachts vor das Haus des Bürgermeisters und — warfen sämmtliche Fenster ein. Das war der erste Theil der Revolte, dem alsbald der zweite, die Einsperrung von 200 Studenten ꝛc., folgte. Die Studentschaft soll sehr erbittert sein, so daß ein großer Theil die Universität verlassen will; seit den Tagen der Austreibung der „Göttinger Sieben“ hat man eine ähnliche Aufregung dort nicht mehr gesehen. Die akademische Jugend wird sich trotz alledem wohl schließlich beruhigen, vorzüglich wenn sich dieselbe daran er— innert, daß ihrerseits die Hochschnle doch eigentlich wegen des Studiums und nicht nur wegen — des Trinkens ꝛc. bezogen wurde. Dies dürfte zwar von so manchem Studiosus, der schon biele, viele Semester hinter sich hat, für sehr philisterhaft angesehen werden, hat aber doch so Manches für sich. Manchen Eltern würde da— durch die trübe Erfahrung erspart, zu spät einsehen zu müssen, daß ihr „theueres“ Söhnchen nur bis an den Hals studirt hat, wo— gegen der Kopf aller nützlichen Wissenschaft mehr oder weniger har geblieben ist. F Den Magnetiseuren àIa Hansen ist jetzt das Ver— anstalten von Schaustellungen in Preußen gänzlich verboten. Der Minister des Innern hat nämlich, nachdem er das Gutachten der „wissenschaftlichen Deputativnen für das Medicinalwesen“ eingeholt hat, eine Verfügung erlassen, durch welche die Polizeibehörden an— gewiesen werden, dem Hansen und Genossen die Veranstaltung zffentlicher Vorstellungen nicht mehr zu gestatten. F In Nizza starb der frühere deutsche Botschafter Graf Harry Arnim im Alter von 57 Jahren. — In hellen Schaaren flüchten sich diei Süd-Rußland verfolgten Juden über die Grenze nach Galizien, um das Leben und was sie an Eigenthum mit sich führen, zu retten. Die gali— zischen Blätter geben nach ihren Erzählungen grauenvolle Schil— derungen der gegen sie verübten Gewaltthaten, und in allen diesen Berichten wiederholt sich die Klage, daß die russischen Behörden nichts oder so gut wie nichts zum Schutz der Verfolgten gethan haben, sei es nun, daß ihnen der Muth' dazu fehlte, sei es, daß sie aus Abneigung gegen die Juden sich gerne passid verhielten. F Nachrichten aus Amerika besagen, daß man dort kräftige, jesunde Leute, insbesondere Handwerker, die noch einiges Kapiial ibrig haben, sehr gern kommen sieht. Wer aber kommt, wie er geht und steht, den erwartet sehr oft ein trauriges Loos, denn in den vorderen Staaten um New-York ist Alles überfüllt und die Möglichkeit des Erwerbes viel schwieriger, als bei uns. Besser wird's, wenn man einige hundert Meilen in's Innere reisen kann. Wem die Mittel hierzu fehlen, der besehe sich die Sache erst noch wweimal, ehe er leichtsinnig fortwandert. Für die Redaction verantwortlich: X. X. Demek. Des Christihimmelfahrtsfestes wegen wird die Don— nerstagsnummer schon morgen (Mittwoch) Nachmittag ausgegeben und müssen Inserate deshalb schon Vormittags in unsern Händen sein. Die Expedition. ———t„———— Dirg den Schmelzer Wald nach der neuen Anlage ging am Sonntag eine silberne FTylinderuhr verloren. Der redliche Wiederbringer erhält bei Abgabe in der Exped. d. Bl. eine gute Belohnung. — Vor Ankauf wird gewarnt. Ein brauner Pinscher mit schwarzem Rücken, der mir vor ca. 8 Tagen zugelaufen kam, und seitdem 2 Junge ge— worfen hat, kann von dem Ei— genthümer gegen Bezahlung des Futtergeldes und der Inserations⸗ kosten abgeholt werden. Ludwig Keßler, in Hassel. En verheiratheter Schloffer als Maschinenführer ge— sucht von ix. Meyer KCo., Friedrichsthal. ν Bierbraueroi Gebe. Beckor. DERAILAM. PEEALAII! REILALAII! PEBLAI.AII! IALAII! 2MILALAII Donunerstag (Christi Himmelfahrtstag) im Garten Harmonie-Musik der Schadewitz'schen Kapelle. Bei ungünstiger Witterung im Haus. Lagerbier vom Faß! Neuer überaus fesselnder Roman aus der Feder eines hervorragen⸗ den Gelehrten, beginnt mit Neu⸗ jahr im Deutschen Familienblatt. Redigirt von Julius Lohmeyer. Ferner von: Levin Schücking VDas Frünlein von Thorem. Preis Vierteljährlich nur Mk. 1.60 oder in Heften zu 30 oder 50 Pf. Eine Probe⸗Nummer oder ⸗Hefi ist durch alle Buchhandlungen, sowie auch direlt von der Verlags— handlung J. H. Schorer in Berlin, W. Lützowstraße 6gratie zu beziehen. Van abonnirt in allen Buchhandlungen und Post⸗ ämtern. A Appaluuestollo vnn „TOInGOn für allo hiesigen und auswärtigen Zeitungen befindet sich bei Rudolt Mosse, Frankfurt a. M. —* Bommersprossen⸗Seife zur vollständigen Entsernung der Sommerjprossen empf. à Stück 60 Pf Nobert Schmitt. Anzeige KuEmpfehlung. 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