t h t der St. Ingberter Augeiger und das (2 mal wöͤchentlich) mit dem Hauptblatte verbundene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Vei⸗ lage) erscheint woͤchentlich viermalz Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Der Abonnementspreis beträgt vierieljahrlich 1A 40 B einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 A 60 H, einschließlich 40 Zustellgebuhr. Anzeigen werden mit 10 Z, von Auswärts mit 15 für die viergespaltene Zeile Blattschrist oder deren Raum, Reclamen mit 30 pro Zeile berechnet. M 113. Sonntag, den 17. Juli 1881. ⸗ J —— 4 Die freisinnigen, reichsßtreuen Wahlmänner des Wahlkreises 0 r— * ZweibrückenPirmasens werden freundlichst ersucht, sich Mittwoch den 20. ds. Mts., Abends 8 Uhr, zu einer Vorbesprechung über die Abgeordnetenwahl und Donnerstag den 21. ds. Mts., Morgens 7 Uhr, zur endgiltigen Aufstellung der drei Abgeordneten unseres Wahlkreises in dem Tivoli⸗Saale dahier gefl. einfinden zu wollen. Zweibrücken, den 16, Juli 1881. F , Die 18 Wahlmänner der Stadt Zweibrücken: Christian Ambos, Geschäftsmann. Johann Baptist Wolff, Fabrikant. Duzian Gugenheim, Rentner. Karl Frölich, Banquier. Theodor Märcker, Bürgermeister. Eduard Rosenberger, k. Rechtsanwalt. Louis Brunisholz, Kaufmann. Ludwig Pasquay, k. Notar. Max v. Hofenfels, Rentner. FP Adam Kuhn, Fabrikant. Dr. Johann Erbelding, praktischer Arz! Bustav Gulden, k. Rechtsanwalt. Johann Jokob Heck, Fabrikant. Julius Dingler, Fabrikant. Friedrich Gugel, k. Landgerichtsrath. Heinrich Kohl, Geschäftsmann. deinrich Joseph Henigst, Rentner. Jakob Bender, Kaufmann. —V——— Deutsches Neich. München, 14. Juli. Se. Maj. der König Ludwig II., welcher heute Nacht aus der Schweiz in Schloß Berg eintreffen wollte, hat die Rückkehr auf den 15. ds. Mts. verschoben. Der deutsche Kaiser traf auf seiner Reise nach Gastein am Mittwoch Abend in München ein und seztzte dieselbe nach einem Aufenthalt von 20 Minuten wieder fort. Das zahlreich anwesende Publikum begrüßte den Kaiser auf's lebhafteste. Gras Werthern (preußischer Gesandte in München) war dem Kaiser ent⸗ gegengefahren; er begleitete denselben nach Rosenheim, woselbst der greise Monarch übernachtete. Von den vom Reichstage in seiner letzten Session be— schlossenen Gesetzentwürfen ist das Innungsgesetz noch nicht publizirt. Wie verlautet, würden die dafür nothwendigen Ausführungsbe— stimmungen nicht von der Reichsbehörde, sondern von den einzelnen Bundesstaaten erlassen werden. Mit der Ernennung des Herrn v. Radowitz zum deutschen Votschafter in Konstantinopel, die als beschlossen gelten kann, tritt die Frage seiner Nachfolgerschaft auf den Gesandtschaftsposten in Aihen in den Vordergrund. Diese Stelle ist schon längst nicht mehr der unwichtige Ruheposten für ältere, oder der Durchgangs- punkt für jüngere Diplomaten, als welcher sie vor dem letzten türkisch⸗russischen Kriege angesehen wurde. Vielmehr wird Fürst Bismarck die Bedeutung derselben aller Voraussicht nach dadurch anerkennen, daß er eine, dem abtretenden Herrn v. Radowitz eben⸗ hürtige Kraft bei dem Hofe des Königs der Hellenen alkreditirk Ausland. Die jüngsten Excesse in Prag haben bereits ihre Nach— ahmung gefunden, indem in Reichenberg (Nordböhmen) der Stiel umgedreht wird und dort die Volkswuth sich gegen die Czechen wendet, welche denn auch schon einigemale von den dortigen Deut⸗ schen ganz gehörig durchgeprügelt wurden. Die „Presse“ konstatirt, daß das am 14. ds. Statt gehabte ran zösische Nationalfest in Paris weniger Enthusiasmus servorgerufen als das vorige Mal, sondern mehr einen heiteren, dolksthümlichen Charakter angenommen habe, dabei stark von der Geschäftsreclame ausgebeutet wurde. Die Vorfeier war unbedeutend aber am Hauptfesttage herrschte reges Leben in den Straßen bei nassenhaftem Fremdenzuzug und großer Hitze. Tribunenplätze zur Revue kosteten bis 200 Ircs. (EFr. 3.) W —V — Wie verlautet, habe der Sultan die Todesstrafe der in dem Sultan⸗-Mordprozesse Verurtheilten in lebenslängliche Zwangsarbeit verwandelt. Als Garfield zum Präsidenten der Vereinigten Staaten don Nordamerika gewählt wurde, hieß es allgemein, er sei Deutscher, und zwar hessen-darmstädtischer Abkunft. Diese Angabe heruht jedoch auf einem Irrthum. Irgend wer scheint vor dem oräsidentschaftlichen Wahl⸗-Feldzug die Angabe zum Zweck der Be⸗ influßung deutscher Landsleute in Amerika in die Welt gesetzt zu haben; selbst große deutsch-amerikanische Blätter wurden dadurch zine zeitlang getäuscht. Auf Befragen erklärte indessen Garfield, die Angabe sei ohne Begründung; seine Voreltern stammten, soweit er den Stammbaum zurück verfolgten könne, aus England. Mi ber deutschen Sprache und Literateur ist er bekanntlich gut vertraut auch den Deutschen sehr zugeneigt, und daraus erklärt sich dit zrreiftissie« Nifnehne nä bn4 Wevi chtt * St. Ingbert, 16. Juli. Den Lesern dieser Zeitung st bekannt, daß vor einiger Zeit von hier eine Petition um Fahr⸗ axermäßigung zum Badebesuche in Saarbrücken an die Direktion der Pfälz. Eisenbahnen abging. Dieses Gesuch wurde mittels Schreiben v. 11. Juli in folgender Weise verbeschieden: Auf das gefl. Schreiben vom 4. Juli cr. beehren wir uns, Ihnen ergebenst mitzutheilen, daß dem Ansuchen um Bewilligung einer Fahrtaxermäßigung zum Badebesuche in Saarbrücken nicht entsprochen werden kann, nachdem das kgl. Eisenbahnbetriebs⸗ amt in Saarbrücken eine solche für die hauptsächlich in Betracht kommende kgl. preußische Strecke nicht zn gewähren in der Lage ist. Die übrigen Interessenten bitten wir hievon gefl. verständigen zu wollen. HHochachtungsvollt Die Direction der Pfälzischen Bahnen: Jäger. * Ein in dem Steinbruche des Herrn Maurer meisters Pfleger hier mit Steinbrechen beschäftigter verheiratheter Arbeiter Namens Schuck von Oberhausen, Bezirk Zweibrücken, hatie das Un— zlück, ca. 3 Stockwerk hoch herabzustürzen, wodurch er am Ober⸗ schenkel und Arm starke Fleischverletzungen davontrug. S Durch Erlaß des Herrn k. Oberstaatsanwaltes in Zwei— hrüscken wurde der Standesbeamte in Riederwürzbach — Bemeindeschreiber Peter Wolf — wegen mustergiltiger Führung der Standesregister pro 1880 belobt. * (Wahlresultate aus dem Wahlkreis Zweibrücken⸗ Pirmasens.) In Zweibrücken sämmtliche 18 Wahlmänner iiberal; liberal wurde ferner, so weit bis jetzt bekannt, gewählt in den Wahlbezirken Contwig (6 Wahlm.), Irxheim (7 Wahlm.). Dberauerbach (53 Wahlm.), Rieschweiler (4 Wahlm.), Hornbach 7 Wahlm.), Webenheim (6 Wahlm.), Herschberg (6 Wahlm.), Waldfischbach (6 Wahlm.), Leuberg, Winzeln, Wallhalben (6 Wahlm.) und Pirmasens (20 Wahlm.) Als Kuriosum mag er⸗ vähnt sein, daß in Pirmasens bei einer Bevölkerung von etwa 12000 Seelen nur 103 Stimmen abgegeben wurden, Blieskastel wählte gemischt, 2 Wahlmänner sind liberal und 1 Wahlmann ist dat riotisch. Herbitheim (4 Wahlm.) wählte patriotisch, ebenso Rodalben und Hablirchen (letzteres 4 Wahlm. Von 422 Wählern daselbst stimmten nicht ganz 8 Proz. ab.) 2* — Im Wahlbezirk Nie derwürzbach wurden bei ziem⸗ lich reger Betheiligung als Wahlmänner gewählt die HH. Friedrich Wendel, Bürgermeister von Niederwürzbach (152 Sti.), Heinrich Steis, Bürgermeister von Aßweiler (151 St.), Nikolaus Gries, Ackerer von Niederwürzbach (149 St.), Joseph Weisang, Adjunkt bon Alschbach (141 St.). Parteistellung der Gewählten: patriotisch. R. Von der Blies. In dem Urwahlbezirke Breit⸗ furt, dem die Orte Breitfurt, Bliesdalheim, Walsheim, Böd- weiler und Neualtheim zugetheilt waren, gingen die 4 von den liberalen Führern aufgestellten Candidaten glänzend durch. Es wurden also gewählt die HH.: Jakob Dahlem, Müller in Breit- furt, Guttenberger, Bierbrauer in Walsheim, Jakod Leppla, Holz⸗ händler in Bliesdalheim und Adjunkt Wolf in Böckweiler. Die Candidaten der vereinigten Ultramontanen und Conservativen blie⸗ hen bedeutend in der Minderheit. Otterberg wählte lüberal (mit allen gegen 4 bezw. 6 5timmen): Oberamisrichter Bickert, Pfarrer Reiffel, Bürgermeister Zpp, Kaufmann G. Heydweiller, Bierbrauer Jac. Schuff, alle Stierperg MAdi Hollsein vor Erlsenboch