Staalsbahnen vom 21. Juli bis 3. August eine Preißermaßigung hon 50 Prozent in 2. und 8. Wagenklasse. F'In München ist das Braten eines ganzen Ochsen an⸗ laßlich des Schützenfestes am Dienstag Abend gelungen; der Unter⸗ jehmer hat seine Aufgabe mit großem Geschick gelößt und üher die zroße Anzahl der Zweifler glänzend gesiegt. Um 5 Uhr gab ein dollerschuß das Zeichen, daß das Braten vollendet sei, worauf der Dchse vom Spiese genommen und mit dem Tranchiren begonnen purde. Das Fleisch von goldgelben appetitlichem Aussehen, war sart und an den meisten Theilen durchgebraten. Die Portion, Feren über 1500 verzehrt wurden, kostete 80 Pf. (Wahlkuriosa.) In dem Urwahlbezirke Wurmsham Niederbayern) konnte, wie das „R. M.“ berichtet, die Uhrwahl ucht vollzogen werden, weil nicht allein der Auszug aus der Wahlliste, sondern diese selbst nicht zu finden war, als der Wahl⸗ ommissär eintraf. Es sind deßhalb bei der Abgeordnetenwahl in dandshut aus dem Bezirke statt 58 nur 49 Wahlmänner erschienen In einem Wahlbezirk in der Nähe von Landshut kam z vor, daß ein Bürgermeister, der bereits im Wahlausschuß saß, nicht wählen durfte, weil er nicht in der von ihm unter schriebenen Waͤhlerliste stand. Er durfte heimgehen. Im Odenwald lieferte die diesjährige Heidelbeeren⸗ Frnte einen sehr günstigen Ertrag. Manche Gemeinden erzielten us derselben eine Einnahme von 20 -80,000 M., was die rmen Odenwälder Dörfer sehr gut brauchen können. Seit einigen Jahren sind die Heidelbeeren ein sehr gesuchter Handelsartikel ge⸗ poiden und begegnet man zur Zeit der Ernte im Odenwald über—⸗ al großen Lastwagen mit Körben voll Heidelbeeren. Freilich sollen zielsach die Heidelbeeren zur Fabrikation von Rothwein versendet werden. Giedriges Honorar.) Bisher erhielten Mädchen uind Frauen in Berlin für das Nähen von Herrenbeinkleidern 45 Pf., gewiß ein erbärmlicher Preis! Jetzt hat, wie das „Kl. J.“ neldet, ein Garderobegeschäft den Preis auf 82 Pf. herabgesetzt. (Und damit soll ein Mensch leben) fVon einem Pferde die Nase abgebissen. Durch einen selten vorkommenden Unglücksfall hat kürzlich ein Gutsbe⸗ her in Prießnig einen herben Verlust erlitten. Ein Pferd, em der bedauernswerthe Mann Futter reichte, hat ihm die Nase abgebissen und dieselbe hinuntergeschluckt. 'Ueber Hamburg und über Bremen sind vom 1. Jan. his letzten Juni 1881 zusammen 156,000 Personen ausgewandert, fast 50,000 mehr als im ganzen Jahr 1879. Es ist anzunehmen, daß die Zahl der Auswanderer aus Deutschland (die über Stettin und Antwerpen inbegriffen) bis Ende dieses Jahres sich auf 230.000 Köpfe steigert. (Gundstagsblüthen.) Welche Aehnlichkeit existirt wischen Bismarck, einer Primadonna, und einem Marktweib? — Zismarck arbeitet mit seinem Kahlkopf, die Primadonna mit dem Kehlkopf, und das Marktweib mit dem Kohlkopf. — Zucker⸗Fabrikation in Deut schland. In der vorjährigen Fampagne waren 322 Zuckerfabriken in Thätigkeit. Dieselben ver— arbeiteten bis Ende Oktober v. J. 18,407,779 Kilogramm Rüben gegen 14,012, 167 in der gleichen Periode des Jahres 1879. Es vurden 6.702,495 Kilogramm raffinierten Zuckers ausgeführt; die Linfuhr betrug 18,054,905 Kilogramm vom Beginn der Cam— pague bis Ende Okttober. Im gleichen Zeitraum wurden 571,872 tilb6gramm Rohzucker aus- und 77, 936 Kilogramm Rohzucker ein⸗ geführt. An Melasse wurden 1,868,400 Kilogramm erxvortiert und 1,452,978 Kilogramm importiert. Letzten Mittwoch vollführte, wie man dem „Olt. Tagbl.“ chreibt, Prof. Dr. Schieß in der Augenklinik zu Basel eine Dperation mit dem Magnet. Einem Eisenbahnarbeiter war beim Htaben etwas in's Auge gesprungen. Mehrere Tage achtete er das wenig. Am Sonniag zeigte es sich, daß das Auge entzündet var, und Waschungen, die ein Arzt verordnete halfen nichts. Als hm Schieß sagie, er solle in die Klinik kommen, wollte er nicht, er müsse arbeiten für Frau und Kinder. Doch schon den folgenden Tag erschien er und der Eisensplitter folgte bestens dem in's Auge geführten Magnet. Als Merkwürdigkeit erklärt Schieß, schon vor einem Jahr oder länger, bevor man etwas von diesen Operationen wußte, habe ihm ein Kranker gesagt, man kann jetzt Alles mit Electrizität und Magnetismus, warum kann man es nicht auch hier? F Der zweite in Amerika entdeckte Komet nimmt, der Erde und der Sonne sich nähernd, an Helligkeit zu und dürfte gegen Mitte August auch mit unbewaffnetem Auge erkennbar werden. Aus Havana tommt die Meldung, daß die Filiale der Spanischen Bank in Matanzas um 200,000 Doll. in klingender Münze bestohlen worden ist. Die Diebe sollen das Geld an Bord des Dampfers Alicante gebracht haben, der von einem Helfershelfer gemiethet worden war unter dem Vorwande, Vieh aus Mexico einzuführen. Bei der Ankunft der Alicante an der mexilanischen Kuͤste, am 24. d., wurden die Verdächtigen untersucht, wie gewöhnlich aber wurde nichts bei ihnen vorgefunden und man vermuthet jetzt, daß sich die Schuldigen nach den Vereinigten Staaten gewandt haben. 7 Bauholz aus Stroh. Der Newyork „Lumberman“ zeigt an, daß ihm eine Probe von Bauholz eingesendet wurde, welches aus Stroh dargestellt ist. Das beste Fichtenholz soll durch dieses neue Produkt ersetzt werden. Die Erfahrung wird lehren, ob die herstellungskosten dieses künstlichen Bauholzes im Großen nicht zu hoch sich stellen. Für manche Gegenden wäre diese Erfindung, salls sich selbe bewährt, von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit. GerhaltenbeiGewittern. Nicht allen Menschen ist es gegeben, beim Gewitter, namentlich wenn es besonders nahe ist, ihre Ruhe zu bewahren, und mancher Aberglaube geht um über das während dieser Himmelserscheinung zur Abwehr des Einschlagens nothwendige Verhalten. Wir wollen nicht über die Berechtigung derartiger Mittel streiten, aber wir möchten doch darauf hinweisen. daß es das Wichtigste bei einem Gewitter ist, Zugluft in der Wohnung abzuschneiden, also die Klappen zu den S„chornsteinen und die Thüren zu schließen und nur in jedem Zimmer einen Fensterflügel offen zu machen. Zugluft hat schon n nicht seltenen Fällen den Blitz sogar am Blitzableitern vorbei in Gebäude hineingelenkt. In jedem bewohnten Raume aber ist der Zuttitt der freien Luft nicht nur der Regenerirung der At— mosphäre wegen, sondern auch darum anzurathen, weil ein in ein geschlossenes Zimmer hineinfahrender Blitzstrahl den betäubten Be⸗— vohnern leicht Erstickungsgefahr bringen kann. In der Regel hinterläßt der Blitz in den Orten, wo er einschlägt, einen starken schwefeligen Qualm, und Leute die vor Schreck oder vor Be⸗ äubung ohnmächtig geworden sind, können dann hilsflos und jhrer unbewußt, leicht ersticen wenn dem Qualm nicht irgend eine Stelle zum Abzug offen gelassen ist. Diese Vorsicht, ein Fenster offen zu lassen, aber Gegenzug zu vermeiden, sollte Jeder vor Allem beobachten. Der Papierverbrauch in der Welt ist ein riesiger. Die Ver. Staaten produzieren jährlich 207,000 Tonnen, England 180,000, Deutschland 203,000, Frankreich 182,000. Dann fol— gen der Reihe nach die Schweiz, Belgien, Holland, Oesterreich, Italien, Schweden, Portugal. Oesterreich produziert 97,200 Tonnen, Italien 50,600, Rußland 32,400, Spanien 30,600. Die Türkei, Griechenland und Rumänien erzeugen kein Papier. Asien, Afrika, Australien, Südamerika und Canada erzeugen zusammengenommen nur 12,000 Tonnen und kaufen 20,000 dazu. In den Ver. Ztaaten kommen jährlich 11 Pfund Papier per Kopf der Bevöl—⸗ kerung, in England ebensoviel in Deutschland 10 Pfund und in Frankreich 718 Pfund. Da gleichzeitig gemeldet wird, daß in der ganzen Welt der Buchhandel abnimmt, so ist es der Papierver— brauch der Zeitungen, der fortwährend zunimmt. Eine Zeitung ist bald gelesen, aber Bücher sind oft eintönig und dick und das Leben ist kurz. Darum sucht die Welt heute mehr Belehrung aus Zeitungen, denn aus Büchern. Wenn Mädchen heirathen. Man hat Erhebungen angestellt über die Zahl der in den verschiedenen Lebensaltern sich verheirathenden Mädchen und wollen wir in Nachfolgendem das Resultat zum Nutzen und Frommen unserer schönen Leserinnen mittheilen. Es verheiratheten sich unter 1000 Mädchen, welche im 20. Jahre stehen, im letzten Jahre 531,Iim 21. Jahre 66, im 22. Jahre 80, im 28. Jahre 90, im 25. Jahre 99, im 26. Jahre 103, im 27. Jahre 103, im 28. Jahre 102, im 29. Jahre 95, m 30. Jahre 82, im 31. Jahre 68, im 32. Jahre 61, im 33. Jahre 59, im 34. Jahre 57, im 35. Jahre 53, im 36. Jahre 50, im 37. Jahre 49, im 38. Jahre 48, im 39. Jahre 46, im 10. Jahre 46 ⁊c. Es geht hieraus hervor, daß des Lebens Mai doch zweimal blüht, denn ein im 20. Jahre in seinen Wünschen zetäuschtes Mädchen erwartet dieselben Hoffnungen im 36. Jahre und ein 25jähriges hat im 29. Lebensjahre gerade noch einmal fast dieselben „Aussichten“. Den besten Trost aber dürfte es ge— währen, daß das 26. und 27. Lebensjahr die allergrößten Heiraths— aussichten gewährt. Manche dürften freilich denken: „Gebe der Himmel. daß du dieses Trostes nicht bedarfst!“ Gemeinnütziges. Wasser kühl erhalten. Dies kann auf eine ziemlich lange Zeit geschehen, wenn es in einem irdenen Gefäße mehrere Male mit Tuch einge— wickelt und letzteres naß erhalten wird. Das Wasser verdunstet aus dem Tuche und kühlt dabei das Gefäß und seinen Inhalt. Aus demselben Grunde bestehen in warinen Ländern die Wassergefäf, aus porösen, unglasierten Thon— waaren. Der kleine Theil, der an denselben durch die Poren dringt und mit dem auf der Oberfläche verdunstet, erhält das übrige Wasser kühl. In varmen Ländern, wo man das Wasser auf diese Weise kühl echalten will, stellt man solche Gefäße in den Schatten und dahin, wo ein Luftzug herrscht, das auch bei den oben erwähnten, mit Tuch umwundenen Gefäßen geschehen kann. Ein Mittel gegen Mottenfraß bei Pelzwerk und Tuchwaaren wird von einem Praktiker in folgender Zujammense ung empfohlen und kann auch von unseren Hausfrauen leicht hergestellt und angewendet werden: 1 Theil gereinigtez Terpentinöl, 2 Theile schwache Lauge von kohlsaurem Ratron und 4 Theile einer etwas starken Wermutabkochung. Kürschner und Pelzbe— reiter können diese Mischung schon mit der zur Garmachung der Felle ver— wandten Lauge (mag sie aus schwefelsaurer Allaunerde, Weizenkleie oder ordi—