wischen den koͤnigl. Werken und seinen Kunden ein kaufmännischer hertreter aufgestellt wurde. Die königl. Berg⸗ und Salinen-Ad⸗ Finistration hat auf diesen Posten den Kaufmann und Fabrikanten . Keßler aus Speyer berufen. F Das Schauspiel, einn ganzen Och sen am Spieß zu raten, das bei dem Münchener Schützenfest so viel Aufsehen er⸗ wegle, wird auch demnächst in Mainz gelegentlich des Mittel- heinischen Turnfestes zur Ausführung kommen. GGas durstige München.) Der Bierkonsum auf der zestwiese zu München (während des jetzt abgelaufenen Schützen⸗ sies) war ein wirklich ganz enormer. So hat beispielswise am Freitag die Restauration zur „Schützenlis'l“ (Brauerei Münchener indl) allein ca. 120 Hektoliter Bier verzapft. Am Sonntag dar der Konsum ein noch stärkerer, es dürften hier wohl 150 deltoliter Bier ausgeleert worden sein. Der König der Hawaiischen Inseln, Kalakaua ist am 30. zuli in Berlin eingetroffen und im Hotel de Rome abgestiegen. fr besichtigte im Laufe des Tages die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Bekanntlich haben die gräßlichen fünf Frauenmorde, welche nnerhalb der letzten 2 Jahre im Kreise Bochum verübt wurden, is jetzt trotz aller Nachforschungen der Polizei ihre Sühne noch iicht gefunden. Mit Enisetzen lesen wir aber nun die Nachricht, aß ein neuer Mädchenmord am 28. v. M. zwischen Steele ind Werden bei Bochum begangen wurde. Diesmal ist das — et und zerstückelt aufgefunden wurde. Den Behörden ist es noch ucht gelungen, den Thäter dieser Schandthaten zu ermitteln. Auf eine Ermittelung ist eine Belohnung von 8300 M. gesetzt. — Die kgl. Staatsanwaltschaft in Essen macht durch Placat etannt, daß eine Belohnung von 3000 bis 5000 Mk. demjenigen igesichert wird, welcher die Entdeckung des Mörders der Christina „aͤmelmaun (so hieß das letzthin bei Bochum ermordete Mädchen) a der Weise herbeiführt, daß dessen gerichtliche Bestrafung erfolgt. zerner wird eine Belohnung bis zu 1000 Mk. demjenigen zuge— chert, welcher für die Ermittlung des Mörders wichtige Umstände ur Kenntniß der Behörde bringt. F Eine tragikomische Geschichte hat fich dieser Tage in »rldesheim zugetragen. Bei Nacht entstand dort Feuer, oelches so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit fünf Häuser n Asche gelegt wurden, unter ihnen auch das des Conditors D., velcher durch seine vorzüglichen Backwerke bei den Besuchern er hannover'schen Jahrmärkte in hohem Ansehen steht. Während iber das Haus abbrannte, befand sich Herr D. auf dem deutschen Bundesschießen München und unterhielt sich auf's Beste. Trotzdem nußte man sich entschließen, ihn in seiner Freude zu stören, und o telegraphirte man ihm denn nach München: Ihr Haus ist ab⸗ jebrannt.“ Herr D. erhält den Drahtbericht, liest ihn, geht zum Telegrahenbureau und telegraphirt zurück: „Auf den Leim krieche ch nicht., FEin Adoptivkind. In einem Niederschlessischen blatte wird ein Vorgang aus dem Thierleben als verbürgt erzählt, er in dieser Weise sich wohl kaum schon zugetragen haben dürfte. tin Gutsbesitzer bei Sprottau, ein großer Jagdfreund, der in einem vierhundert Morgen großen Forste Rothwild hegt, hatte ürzlich seiner Jagdhündin die Jungen wegnehmen und sie in inem kleinen Waldsee ertränken lassen. Die Hündin, untröstlich iber den Verlust, eilte, sobald sie aus dem Gehöft herauskonnte, n den Wald und kehrte bald darauf mit einem zierlichen Reh— iöckchen zurück, das sie gewiß der Ricke geraubt hatte, um einen ersatz für ihre Jungen zu haben. Das kleine entführte Rehböck— den trug die Hündin säuberlich im Maule in das Gehöft, nach grer Lagerstelle und das geraubte Adoptivkind saugt an der däuberin, die es wie ihren Augapfel hütet. F Am vergangenen Sonntag hat in Freiburg in der ↄch weat sangerehe eidgenössische Freischießen, welches zugleich e 400jährige“cedenkfeier des Eintrittes der Cantone Freiburg ind Solothurn in den Bund der Eidgenossen repräsentiren soll, ʒegonnen. Das Fest hatte in Deutschland bereits vorher dadurch jon sich reden gemacht, daß das Festcomité dem französischen Lite⸗ aten Victor Tissot die Redaction der Freiburger Schützen „Fest⸗ eitung übertragen wollte, demselben Tissot, der sich durch seine achmaͤhschriften: „Die Preußen in Deutschland' und „Reise in's Nilliardenland“ be—kannt gemacht hat. Mittlerweile ist Herr tissot aber veranlaßt worden, von der Leitung der genannten Fest⸗ itung zurücktreten, so daß also für die deutschen Schützen kein grund mehr vorhanden war, sich von dem schönen Feste auszuschließen. F Aus Belgien wird gemeldet, auf den Feldern in der hegend von Nivelles zeige sich der Kartoffelkäfer. Das Washinton⸗-Monument in Washinton, schreiben merikanische Blätter, wird nach seiner Vollendung das höchste auwerk auf Erden sein, da seine Höhe 550 Fuß betragen wird. die Pyramide des Chedps ist 480 Fuß hoch, die St. Peterskirche Rom 457, die Straßburger Dom 462, der Kölner Dom 524, Stephanskirche in Wien 441. die Paulskirche in London 365 Ie das Kapitol in Washington 806, das Bunker Hill-Denkmal 211, das Washington-Monument in Baltimore 198 Fuß hoch. Nach der in Canada Mord⸗Amerika) vorgenommenen Polkszahlung beziffert sich die canadiensische Bevölkerung auf 4,3650, 933 Seelen, dieselbe hat im letzten Jahrzehnt um 680,498 Seelen zugenommen. 7 Einem Telegramm aus Meriko zufolge ist in Mazathan ein Pulvermagazin in die Luft geflogen, wodurch 70 Personen ihr Leben verloren. F Die in San Francisco vom Dampfer „Newberlin“ zelandete Mannschaft des Schooners Eustace aus Mazatlan berichtet uͤber folgende Schreckensscene. Der Schiffskoch, bei welchem schon üngere Zeit hindurch Anzeichen von Irrsinn hervortraten, warf ich eines Tages ploötzlich und ohne die geringste Veranlassung auf den Kapitän und erstach denselben. Dann eilte er in den Verschluß, nn welchem Aexte aufbewahrt lagen. Die erschrekten Matrosen chlossen ihn in der Kajüte ein, wo der Wahnsinnige fürchterliche Drohungen ausstieß, daß er das Schiff in Brand stecken werde. da das Schiff gegen 2300 Faß Pulver ethielt, beeilten sich die Matrosen, die Bote loszumachen und, da inzwischen bereits Rauch uus der Kajüte stieg, auch das Schiff zu verlassen. Kaum waren ie außer Gefahr, als eine fürchterliche Explosion erfolgte und das Schiff mit dem wahnsinnigen Koch in die Luft flog. Die gerettete Maunschaft erreichte nach großer Anstrengung Mazailan. F In der Zeit vom 9. bis zum 14. August tritt der sogen. „Laurentiusschwartm“ der Sternschnuppen auf. Die neisten Meteore zeigen sich in den Nächten des 10. und 11. Au— zust; indessen handelt es sich hierbei nicht um einen förmlich en Meleorregen, sondern um ein zahlreicheres Auftreten von Stern⸗ chnuppen, als dies in anderen Nächten der Fall ist. Ein auf— nerksamer Beobachter kann während der erwähnten Nächte mit eichtigkeit 40 bis 50 Meteore warnehmen. In der Regel be— inden sich hierunter nicht wenige die einen deutlichen Lichtschweif aach sich ziehen. F Ueber die Schädlichkeit heißer Speisen und Getränke sagt Dr. Glaser in dem „Journal für öffentliche Gesundheitspflege“ olgende beherzigenswerthe Worte: „Es ist nicht zu glauben, wie jartnäckig Hausfrau und Köchin gerade an dem Unfuge, die Er— eugnisse des häuslichen Herdes nur in heißem Zustande kauen und erschlingen zu lassen, mehr als an allen übrigen Küchensünden esthalten; das Auftischen der Speisen in Halbgluth ist zu einem düchenlaster geworden. In diesem Punkte ist mir noch nie und nirgends, selbst in meiner eigenen Familie nicht, gelungen, ein er⸗ rägliches Uebereinkommen zwischen Hausfrau und Tischgesellschaft zu bringen. Einmal, als mir's zu bunt wurde und Suppe und daffee immer wieder kreischend vor Gluth auf den gedeckten Tisch zebracht wurden, nahm ich den Thermometer von der Wand und, hersenkte ihn zum Schreck der Hausfrau in die volle Suppenschüssel. Das half. Der Thermometer zeigte 70 Grad Celsius — 32 mehr als die Blutwärme. Eine Brühe von 70 Grad Celsius, welche man sich ungestraft nicht über die Füße gießen kann, eine solche Blühbrühe sich auf die Zähne und Zunge wie in einen Abkühlofen zu gießen — daß so etwas Quälerei sei, müßte eigentlich Jeder einsehen, und doch leuchtet es fast Niemanden ein. Einen minder mpfindlichen Körpertheil als die Mundschleimheit und den Zahn⸗ chmelz, nämlich die äußere Haut, in einem Badewasser von ähnlich joher Temperatur zu haben, das würde gleichbedeutend mit Tödtung des ganzen Menschen sein; und die Mundhöhle, mit Allem was zarin ist, muß sich solch' unbarmherziges Verbrühen, nur weil nun einmal zur Küchenmode, zur Küchentyrannei der Haus— rauen gehört, gefallen lassen.“ — Rar verichte. Zweibrücken, 4. August. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 11 M. 50 Pf., Korn 00 M. 84 Pf., Gerste zweireihige ß M. 44 Pf., „ierreihige O M. — Pf., Spelz 7 M. 8 pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht — M. — Pf., Hafer 7 M. 71 Pf., rfrbsen — M. — Pf., Wicken O M. — Pf., Kartoffeln 6 M. — Pf. deu 8 M. 20 Pf., Stroh 3 M. 10 Pf., Weißbrod 1/3 Kilogr. 58 Pf dornbrod 3 Kilogr. 71 Pf., Gemischtbrod 8 Kilogr. 86 Pf., paar Weck 100 Br. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 52 Pf. II. Qual. 46 Pf. Kalbfleisch 40 Pf., dammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 56 Pf.; Butter / Kilogr. 1 M. 10 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf., Bier J Liter 24 Pf. Homburg, 3. August. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 11 M67 Pf. Korn 9 M. 20 Pf. Spelzkern — M. — Pf. Spelz 06 M. 25 Pf., Gerste 2reihige — M. — Pf. Gerste kreihige O M. — Pf. Hafer 7 W. hs ppl, Mischfrucht — M. — Pfr, Erbsen — M. — pf.,Wigen ) M. — pj. Bohnen O M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗ »rod 6 Pfunde — Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 80 Pf. Ochsenfleisch — Pf. Rindfleisch 50 Pf., Kalbfleisch 40 Pf. Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefsleijch 80 Pf., Butter 1 Pfund 1 M. — Pf., Kartoffeln per Ztr. — M. — Pf. Kaiserslautern, 2. August. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 11 M. — Pf., Korn 09 M. 94 Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz 3 M. 56 Pf., Gersted M. 41 Pf., Hafer 8 M. 05 Pf., Erbsen — M. — pf., Wicken 0 M. — Pf., Linsen — M. — Pf. Kleefamen 55 M. — Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 80 Pf., do. 3 Pfd. 40 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 45 Pf. Butter pro Pfund 1M. 10 Pf. Eier 1Stüd 66 pf. Zartoffeln pro Fentner 4 M. 50 Pf. Stroh 3 M. — Pf. Heu 4 M. — bf. Kleehen 4 M. 60 ð — — — Fur die Redaltion verantwortlich: F