Herrn engagiert, eine Kiste nach dem Bahnhofe transportiert hat, der sich, wie sich bei der Untersuchung herausstellte, ein großes Quantum hochfeiner ausländischer Cigarren befand. Vergebens pies der Dienstmann darauf hin, daß er doch unmöglich jede ihm um Transport übergebene Kiste nach ihrem Inhalte prüfen könne; da der Eigenthümer der Kiste, nachdem er den Schmuggel entdeckt sah, sich nicht am Bahnhofe einfand und auch nicht ermittelt wer⸗ den konnte, so ist nach dem Wortlaute des Gesetzes der Dienstmann als Thäter zu betrachten. Er wurde denn auch zu 2900 fl. Geld- ftrafe oder einer Haft von neunzehn Monaten verurtheilt. Auf dem Rekurswege ist es nun freilich dem armen Teufel, der völlig imnbescholten, gelungen, die Haft bis auf 83 Monate ermäßigt zu haben, aber im Gefühl, daß er ungerecht bestraft wird, will er sich Jach Wien begeben, um dem Kaiser sein Unglück zu erzählen und Erlaß der Strafe zu erbitten. Wann hören die Frauen auf zu lieben? In Hamm fühlt eine 76jährige Wittwe mit vielen Enkeln noch die Zeit „der ungen Liebe“ und steht im Begriffe sich mit ihrem 30jährigen schmucken Schatze in Hymens Arme zu werfen. F In Pilsen wurde ein Schneidergeselle verhaftet, gegen welchen dringender Verdacht besteht, das Theater in Prag ange⸗ zündet zu haben. — Nachrichten aus Basel zufolge wurde am Samstag die Schiffbrücke bei Hüningen durch das Hochwasser vollständig, zerstört, 6 Personen, die sich gerade auf derselben befanden, wurden ins Wasser geschleudert! eine derselben ertrank, die übrigen retteten sich durch Schwimmen. Paris, 6. Sept. Der gestrige Eisenbahnunfall bei Charenton, (in voriger Nr. d. Bl. bereits gemeldet), unmit— telbar vor den Thoren von Paris, gehört zu den fürchterlichsten, deren die Chronik gedenkt. Die Zahl der Todten beträgt bisher 21, die der meist Schwerverwundeten 80, von denen mindestens noch zehn erliegen dürften. Veranlaßt wurde das Unglück durch Zugberspätungen. Der zermalmte Lokalzug hätte zur Zeit des Ünglücks seit einer Viertelstunde in Paris angekommen sein müssen, und der Marseiller Schnellzug, der in jenen hineingefahren ist, — zubringen hatte. Die Erbitterung gegen die Paris-Lyoner Mittel— meerbahn ist außerordentlich. Diese hat förmlich das Privilegium der Bahnunglücke, und gestern beging sie die unerhörte Barbarei, bis fünf Uhr Nachmittags dem Publikum, unter welchem sich ver— zweifelte Verwandie erwarteter Reisender befanden, jede Auskunft iber die Namen der Verunglückten zu verweigern, trotzdem dieselben der Verwaltung seit Mittag bekannt waren. Die Leichen wurden Nachts nach der Morgue geschafft, wohin jetzt eine förmliche Völ— lerwanderung stattfindet. Im Marseiller Schnellzug, dessen Passa— giere sämmtlich unverletzt davonkamen, befand sich der Bruder des Königs von Siam mit Gefolge. Als er nach dem Zusammenstoß ausgestiegen war, blieb es seine einzige Sorge, ob eine Anzahl Affen, die er in einem besonderen Waggon mitführte, unverletzt geblieben sei. Der Anblick der Unglücksstelle war fürchterlich. Die Schnellzug⸗Lokomotive hatte sich senkrecht aufgebäumt, war auf den — 00 malmt. Die Insassen wurden sämmtlich getödtet. Jeder Leiche fehlt entweder der Kopf oder einige Gliedmaßen. Viele Passagiere hatten das Heranrasen des Schnellzugs bemerkt und waren vor dem Zusammenstoß abgesprungen. FEbbe und Flut. Die Ebbe legte auf der Insel Walles vor einigen Tagen einen riesigen Walfisch, der sich zu weit vorgewagt hatte, aufs Trockene. Das Ungeheuer lag hilflos da, und die ganze Bevölkerung, Männer, Weiber und Kinder, eilte mit Sensen, Messern und Heugabeln herbei, ihm den Garaus zu machen. Nachdem eine volle Stunde auf das Thier losgestochen worden, hielt man es für todt, brachte Stricke herbei, die man um den Leib des Fisches mit einem Ende, mit dem andern um die Fischerboote schlang, um so mit vereinten Kräften ihn ans Land zu bringen. Während dieser Vorbereitungen trat jedoch die Fluth ein, der Walfisch schien alle erlittenen Beschwerden vergessen zu haben, schwamm rüstig fort, alle Barken mit Leichtigkeit nachziehend. die Armen sahen sich schon im Großen Ocean und suchten nach Leibeskräften die Verbin dung mit ihrer lebendigen Lokomotive zu interbrechen. Als alle Stricke zerschnitten waren, hatten die un— ireiwilligen Reisenden bereits drei Meilen zurückgelegt. — Ein moderner Blaubart, der dem vielgenannten Original edoch noch beträchtlich „über“ ist, wurde am 19. August nach iangem vergeblichem Bemühen in New-York verhaftet. Arthur Merrit ist ein vielverheiratheter Mann. Bis jetzt hat die Polizei elf verschiedene Frauen ermittelt, die er innerhalb der letzten vier Monate gehetrathet hat. Etwa jede Woche eine Frau, war sein Prinzip. Wie er das fertig gebracht, grenzt ans Wunderbare. Er unterhielt gleichzeitig stets ein halbes Dutzend Liebschaften und denutzte die Zeit, welche ihm diese anstrengende Thätigkeit ließ, die Verwandten der bereits geheiratheten „Bräute“ zu beschwindeln. Die meisten jungen Mädchen lockte Merrit, der von sehr einneh— mendem Wesen war, durch Anzeigen in kirchlichen Blättern ins Harn. Wie sich herausstellt, hatte er einen noch nicht ermittelten domplizen, der in der Verkleidung eines Geistlichen die Trauungen bollzog. Der Fall erregt ungeheures Aufsehen und wird sicherlich ehr interessante geri chtliche Verhandlungen im Gefolge haben. Diener achrichten. Der Lehrer Fran z Schindler jr. in Neuhäusel wurde zum Lehrer an der kath. Schule in Rohr bach ernannt. Forstamtsasfistent Vö Uker in Elmstein wurde zum Oberförster in Merzalben ernannt und Oberförster Zahmn in Otterberg unter Anerkennung der geleisteten Dienste in den dauernden Ruhestand versetzt. NMart eerichte. Zweibrücken, 8. September. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 12 M. 57 Pf., Korn 10 M. 15 Pf., Gerste zweireihige d M. 39 Pf., ierreihige — M. — pf., Spelz 8 M. 57 Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkel — M. — Pf., Mischfrucht 10 M. 4 Pf., Hafer 7 M. 64 Pf., rfrbsen — M. — Pf., Wicken O M. — Pf., Kartoffeln 2 M. 10 Pf., deu 4 M. 10 Pppff., Stroh 83 M. 10 Pf., Weißbrod 1/3 Kilogr. 62 Pf. dornbrod 3 Kilogr. 72 Pf., Gemischtbrod 8 Kilogr. 87 Pf., paar Weck 100 Br. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 50 Pf. II. Qual. 46 Pf. Kalbfleisch 40 Pf., Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefsleisch 866 Pf.; Butter */2 Kilogr. O M. 95 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf., Bier 1 Liter 24 Pf. Ho mburg, 5. Septbr. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarlt.) Weizen 2 Mie. 67 Pf Korn 10 M. 2 Pf., Spelzkern — M. — Pf. Spelz 8 M. — Pf., Gerste 2reihige — M. — Pf. Gerste freihige 8 M. 30 Pf. Hasfer s M. 84 Pf., Mischirucht — M. — Pf., Erbsen — M. — Pf., Wicken ) M. — ppf., Bohnen O M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf., Korn⸗ »rod 6 Pfund — Ppff, Gemischtbrode6 Pfund 85 Pf. Ochsenfleisch — Pf. Rindfleisch 40 Pf., Kalbfleisch 40 Pf., Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 60 Pf., Butter 1 Pfund 1M. — Pf., Kartoffeln per Ztr. — M. — Pf. Kaiserslautern, 6. Septbr. (Fruchtmittelpreis und Viktualienmarkt.) Weizen 12 M. 81 pf., Korn 10 M. 2 pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz 3 M. 84 Pf., Gerste 9 M. 75 Pf., Hafer 7 M. 58 Pf., Erbsen — M. — ppf., Wicken O M. — Pf., Linsen — M. — Pf., Kleesamen — M. — pf., Schwarzbrod 6 Pfund 80 Pf., do. 8 Pfd. 40 Pf., Gemischtbrod zPfund 45 Pf., Butter pro Pfund 1 M. 10 Pf. Eier 1 Stück 05 Pf. dartoffeln pro Zentner 2 M. 80 Pf. Stroh 8 M. 20 Pf. Heu 2 M. 50 Bf., Kleeheu O M. — Pf. Fur die Redaktion verantwortlich: . 5. Derr— Wir haben unseren Lesern schon wiederholt die seit dem 1, Januar 1880 m Verlag? von J. H. Scho r er zu Berlin erscheinende illustrirte Wochen— chrift: „De utsches Familienblatt“ an dieser Stelle warm empfohlen. )eute citiren wir eiamal, was ein ang esehenes schlesisches Blatt, die „Schle⸗ ische Zeitung“ über jene Zeitschrift sagt: .... “Was den Inhalt des glaͤttes anlangt, so scheint uns dieser dem Titel zu entsprechen. Auch hier eichnet sich das junge Deutsche Familienblatt“ vor seinen älteren und alten dollegen aus; die Erzählungen, die es enthält, währen nicht bis in alle zwigkeit; auch dünkt es uns eine glückliche Einrichtung, daß stets zwei Er⸗ ählungen nebeneinander herlaufen. Endlich bemüht sich die Redaktion, den resern und Leserinnen ihres Blattes neue noch wenig bekannte Schirftsteller ind Dichter vorzuführen, und auch das ist sicherlich ein Verdienst. Wirklich Jervorragendes aber leistet das „Deutsche Familienblatt“ auf dem Gebiete er Illustration, des Holzschnitts. Der Auswahl der Bilder entspricht die echnische Ausführung, und die besten deutschen Namen treten uns hier ent⸗ gegen. Eine dem „Deuischen Familienblatt“ eigenthümliche Rubrik bitdet der etßte Theil desselben, die „Plauderecke“, wie sich dieses versteckte Plätzchen reunt. Dort findet sich alles, was bei der strengen Eintheilung unserer Zeit- chriften nicht recht unterzubringen, das aber doch zumeist recht interessant ist und nicht selten das Wissen des Lesers in überraschender Weise bereichert. gerade die alltäglichsten Dinge sind es bisweilen, von denen wir keine oder »och nicht die richtige Vorstellung haben, und über diese bemüht sich die Plaͤuderecke, unsere Ansichten immer in angenehmer Form zu berichtigen. Fede Numiner enthält zwei Bogen sorgfältigen Druck auf gutem Papier. Im dinblick auf alle seine Vorzüge ist dem „Veutsaten Familienblatt“ gewiß zu vdünschen, daß es seinem Titel entsprechend ein Blatt für die deutsche Familie werde:“ Wir schließen uns dem vorstehenden Urtheil der „Schlesischen Zei— tung“ gerne an und bemerken angesichts des bevorstehenden Quartalswechsels nur noch, daß für das Oktober-Quartal ein reichhaltiges Programm bereits erschienen ist und daß der Verleger mit erstaunlicher Liberalität auch den bis Dkiober neu eintretenden Abonnenten das bekannte Autographen-Album des Deutschen Reiches „Aus Sturm und Noth“ (Preis 5 Mark) gratis liefert, vährend ein Vierteljahr des Deutschen Familienblatts nur Mark 1. 60 oder ein Heft Gährlich 26)80 pf. kostet Vielo hundert Mark jährlich ↄparsrenęassere Haushaltungen, Hotels, Cafẽ's, Specereiwaarenhändler u. a. vüdem dieselben ilren Bedarf an Kaffee & Thee direct von unseren Lager- äusern zu Rotterdam in der Original-Verpackung zu unseren sol genden Engros-Preisen bezichen. 10 Pfund Airic. Perl Mocca 7.50 10 „bester Maracaibo 8.75 10 Io Guatemala 9.25 0 rorzügl. Perl Santos 10.- feinster Plant. Ceylon 10.75 hochfeinster Java 12. — ocht arabischer Mocca 13.- vorzüugl. Congo Thee 6.50 feiner Souchong Thee 8.—- feinster Imperial Thec .9.50 hochfeinster Mandarin Pecco Thee 12.—- 4.„besteé Qual. rein entöltes Cacaopulver, 9. - Beste holl. Bauernbutter, 25 Ptd. Kübel 22.— Auftrüge von 20 Mari und darüber werden franco und zollfrei nach zanz Deutschland versandt. (Deutsche Bonknoten und Briefmarken in ahlung genommen,), Alle unsero Producte sind an Ort und Stelle von mnseren eigenen Factoreien ausgewähit und wird für vollstündigste Reinhei- ind richtigstes Gewieht die gewissenhafteste Garantie geleistet. Es ist unser Bestreben unsere Kunden in jeder Hinsieht völlig zufriet ienzustellen und bitten wir sich durch einen Probeauftrag zu überzeugen BERNHARDI WIIPRECHT G cCie. Rotterdana, Wisjnstraat B8 & 100.