Wien ganz geschlossen werden, so — geht die Welt auch nicht zu Grunde. F Die durch die Ringtheater⸗Katastrophe Ver⸗ veisten. Der jüngste Sprosse des Kaiserhauses, xrzherzogin Marie Valerie, hat sich von ihren kai⸗ erlichen Eltern als Weihnachtsgeschenk erbeten, ein zurch den Ringtheaterbrand verweistes Kind erziehen sassen zu dürfen. Die Kaiserin willfahrte diesem hochherzigen Wunsche und hat das Hilfscommitoð hHeauftragt, ein Waisenmädchen anszuwählen, das demnächst der Erzherzogin vorgestellt werden wird. Als verweist in Folge der Ringtheater-Katastrophe sind bis jetzt 80 Kinder angemeldet, und zwar 50 jüdische, 25 katholische, 2 griechisch⸗unirte und 3 confessionslose. Paris, 20. Dez. Gestern Abend gegen 12 Uhr brach im Vaudevilletheater nach der Aufführung, bon „Odette“ Feuser aus, zum Glück 15 Minuten nach Schluß der Aufführung, so daß das Publikum hereits draußen war. Da noch Pompiers zugegen waren, wurde das Feuer schnell gelbscht. Es war in der riesigen Leinwanddecke entstanden, welche zur Verhinderung des Staubes über das ganze Or⸗ hester gebreitet wird, wenn das Theater ausgefegt werden soll. Paris, 18. Dez. Die Regirung hat, nach⸗ dem sie sich darüber mil der deutschen Botschaft be— nommen, die Vorstellungen des Lohengrin,“ welche im Théatre des Nations durch eine deutsche Gesellschaft gegeben werden sollten, verboten. ꝓ Radikales Mittel gegen Trunksucht. Dr. Jurie, der ehemalige Arzt des Versorgungshauses in Wien berichtete in der letzten Sitzung des Dok— oren⸗ Kollegiums über ein probates Verfahren, wel⸗ hes er zur Heilung der Trunksucht an zwei Pfründ⸗ nern erfolgreich anwendete. Er ließ nämlich die Betreffenden in das Korrektionsspital überführen, wvo sie vierzehn Tage bleiben mußten und strenge dewaͤcht wurden. Während dieser Zeit bekamen die wei Pfründner, welche wiederholt von der Polizei egen Trunksucht bestraft waren, keine Speise und ein Getränk, die nicht mit einer Quantität fusel⸗ jaltigen Branntweins versetzt waren. Das Wasser, Fer Wein, die Milch. die Suppe, das Fleisch, ja elbst die Medikamente und das Bettzeug derselben vurden mit Branntwein imprägnirt. Am ersten Tage lachten die Patienten über diese Kur, aßen ind tranken Alles gern, am zweiten Tage wurde hnen ber Branntweingeruch zu viel, am dritten kage ekelten sie bereils die Speisen und baten lehentlichst, man möge sie vor jedem Branntwein— geschmack verschonen. Doch mußten sie unter den jrößten Enibehrungen 14 Tage hindurch diese Kur zurchmachen. Seither nahm keiner derselben auch nur einen Tropfen Brannwein mehr. (Zum Troste für Raucher) hat Dr. Heyburn, ein englischer Gelehrter, folgende von hjm angestellte Versuche veröffentlicht: Das Nicotin übt auf die Zähne eine entschieden wohltätige Wir⸗ sung. Die Alcalescenz des Rauchens neutralisirt die in der Mundhöhle abfällig sich befindende Säure; ie antiseptischen Eigenschaften des Nicotins verhin⸗ dern die Fäulniß in den caridsen Höhlen. Die Färbung der Zähne bei den Rauchern hängt haupt- äͤchlich von der Kohle ab, mit welcher der Tabaks— ⸗auch egeschwängert ist. Gerade in Folge ihrer äulnißwidrigen Eigenschaften wird diese Kohle den Zähnen äußerst günstig und um so mehr, als sie ich gerade an den Stellen niederschlägt, in welchen die Caries sich leichter bildet und die sich der rei⸗ hdenden Wirkung der Bürste entziehen. Der Rauch ixirt sich innerhalb der kleinsten Vertiefungen und in den Spalten der Zahnkrone. Die Reinigung ann ihn wohl aus der Schmelzoberfläche entfernen, iber das Dentin bleibt damit imprägnirt und läßt darin eine unauslöschliche Spur zurück. Der Täbak kann, sei es als Narcoticum, sei es durch »ine unmittelbare Einwirkung auf den ergriffenen Nerf, die Zahnschmerzen lindern; eben dieser spec fischen Eigenschaft mag das seltene Vorkommen vi Zahnweh bei den Taba kkauenden Matrosen zug schrieben werden. Sterbefaälle. Gesftorben: in Speyer Heinrich Zechne Buch-⸗ und Schreibmaterialhändler, 48 J. a.; Ktaiserslautern Frl. Katchen Dehaut, e J. a; in Laudau Heinrich, 14J. a. é d. Jakob Völcker, Tüncher; in Neustadt al⸗— pfarrerswitiwe Luise Kilian, geb. Schat 38 J. a.; in Frankenthal Frau Margare‘ Cloßmann, geb. Vollmer, 57 J. a.; Neunkirchen Obersteiger Ernst Kniest, Rit des Rothen Adlerordens 4 Kl., 68 J. a. Zweibrücken, 22. Dezbr. (Fruchtmittelpreis und uglienmartt.) Weizen 12 M. 20 Pf., Korn 9 M. 88 4 Hersie zweireihige O. M. — Pf. vierreihige 8 M. 57 9 Spelz 9 M. 08 Pf., Spelzkern — M. — VBi.Din ph wschtruut vd. M. od pf., dafer 7h zi Pf. Erbsen — De. — PfWigden d Be. — p. artoffeln 1 M. 80 Pf., Heu 4 M. 75 Pjf. Stroh 39 30 Pf., Weißbrod U!/ Kilogr. 60 Pf., Kornbrod 8 Kil 70 Pf., Gemischtbrod 8 Kilogr. 85 Pf., paar Wed 906 6 Pf, Kindfleisch J. Qual. 50 Pf. IIL. Qual. 46 Pf. ao eisch 40. Pf., Hammelfleisch 60 Pf. Schweinefleisch 56 P Vuner i/2 Kilogr. 1 M. 20 Pf., Wein 1 Liter 80 9 Bier J Liter 24 Pf. Fur die Redaltion verantwortlich F. X. Demeß. Die auf Grund neuer wiffenschaftlicher Forschungen de gestellten und von vielen Herren Äerzten warm empfohlen W. Voss'schen Katarrhpillen, welche den so lästigen Schnup in wenigen Stunden beseitigen und heftige Lungen-chRad und Kehlkopfkatarrhe binnen kürzester Frist in die milde Form überführen, sind (aà Dose Mk. 1) in fast jeder Apott zu haben. Daselbst wird auch eine kleine Broschüre ñ dieses neue Heilverfahren von Dr. med. Wittlinger up geltlich abgegeben. ZReachtung? Mit dem ersten Januar begiunt ein neues Quartal auf die große politische, I8 mal wöchentlich erscheinende Zeitung — ⸗ ⸗ 44 ITZTribün⸗ ** * Vorzüge der Tribüne gegenber den vielen anderen Tageszeitungen der Reichshauptstadt: „Die Tribüne“ hat als liberale Zeitung im großen Stil bewiesen, daß fie im Stande ist, alle Ansprüche, nicht nur des Laien, sondern des Fach⸗Politikers voll zu be⸗ friedigen. Die Verhandlungen des deutschen Reichstageg und des preußischen Abgeordneten⸗Hauses gelangen in den Morgen⸗Nummern in aller Aus führlichkeit zum Abdruc wahrend die Leser durch die Abend-Nummer bereits über den Verlauf der Debatten im Wesentlichen orientirt werden. „Die Tribüne“ ist für den Geschäftsmann eine Zeitung von sehr hoch zu schätzendem Werthe, da sie in ihrem streng unparteiisch gehaltenen, durchaus selbft flaändig auftretenden, ausführ lichem Handelstyeil eine Ouelle zuverläfsiger und reichhaltiger Informationen über alle Zweige des Börsen, und Handels-Verlehrs cinscheßlich des Waarenmarkts, darbietet; die Landwirthschaft findet in regelmäßigen Fachberichten und Abhandlungen einen sachkundigen Berather. Um auch der Bedurfnissen der Familie überall zu genügen, enthält „die Tribuüne“ eine jederzeit interessaute Berliner Lokalzeitung; fie veröffentlicht täglich in ihrer Morgen⸗Ausgabe anziehende Feuilletons, zum Theil ernste und belehrender Vatur, zum Theil leichten, humoristischen Genres In ihren regelmäßigen Abend ⸗Ausgaben bringt „die Tribüne“ fesselnde Aomane Fezaßsuhen Im neuen Quartale wird zunächst der bereits begonnene sensationelle Roman: „André Mintorp von J. Boy⸗Ed zu Ende gefuhrt. Es wird allen nen hinzutretenden Abonneuten der bis zum 81. Dezember er. rscheinende Theil desselben auf Verlangen gratis und franco nachgeliefert. Diesem Romane wird eine äußerst spannende Erzählung au der Feder des bewährten Lieblings-Schriftstellers unserer Leser, Ewald August König, fol gen, unter dem Titel: * ⸗/ *8 2 „Im Banne der Dämonen. Ein Hauptvorzug „der Tribüne“ vor anderen politischen Organen besteht darin, daß diese Zeitun⸗ auch Montags in ungeschmälerlem Umfange erscheint, so daß der Leser keinen Tag die ihm zum Bedurfniß gewordene Lectüre entbehren brauch daß er jeden Tag in der Lage ist, auf dem Gebieie des öffentlien Lebens — der Politik, des Handels, der Tages neuigkeiten oder der Unterhaltun⸗ stunde und Anregung zu erhalten. Bei allen diesen Vorzügen sieht 9 die Tribüne“ 1m Preise unverhältnißmäßig niedriger, als andere große Zeitungen. Man abonnirt bei allen Mostanstalten de— deutschen NReiches, (owie Oesterreich Ungarns für . nur 7 Mark vierteljährlich. s t werden mit 40 Pfennig vpro Zeile berechnet. Für die ausßerordentliche Wirksamkeit derielben gaiebt das stete Wachsen des AInseratentheis⸗ yn erd e das beredtste Zeugniß — J. AMonnements- gunaduna- J auf die Berliner Gerichte-Zeitung. . Quartal 1332. 30. Jahrgang. tungsblatt für den Leser zu sein. In volksthümlicher und pikanter— stellungsweise berichtet das Blatt über alle interessanten Krimin uind Eivilprozefse des In- und Auslandes, namentlich der Berliner richtshöfe, uͤber die Entscheidungen des Reichsgerichts, des Kamp gerichts ꝛc. Die Redakiion, — welche in Verbindung, mit den bed lendsten Juristen Berlins steht, — ertheilt in dem Briefkasten Zeitung allen Abonennten kostenfrei eingehendsten Rath in schwierigen R— fragen sowie durch spezielle Börsenreferenten genaueste Auskunft über Wert biere ꝛc. Daneben bringt die Zeitung den Lesern eine Fülle von Unter! tung durch eine umfassende Chronik der Berliner Tages-Err nifse, vermischte RNachrichten von nah undfern unparteiifche Krit liber Beruner Kunst⸗ und Theater⸗Novitäten sowie ein von den nam testen Autoren unterstütztes reichhaltiges Feuilleton. Eine Rund aus der Feder eines der hervorragensten Publizisten der Gegenwar leuchtet in anerkannt meisterhafter Weise die politischen und soei— Fragen des Tages. Den der Berliner Gerichts-Zeitung neu hinzutrete⸗ Ard nnente n wird die höchst interessante Novelle Befreit F. Arnefeld, soweit dieselbe im Dezember zum Abdruck gelangt, voll' sostenfrei nachgeliefert Man abonnirt bei allen Post-Aemtern Deutschlands, Oesterreichs, der Schweiz ꝛc. für 2 Mark 50 Pf. für das Viertel⸗ jahr, in Berlin bei allen Zeitungs⸗ Spediteuren für 2 Mark 40 Pf. viertel⸗ ährlich, für 80 Pf. monatlich ein— schließlich des Bringerlohns Die Berliner Gerichtszeitung, in Berlin wie im ganzen übrigen Deutschland vorzugsweis in den gut situirten Kreisen der Beamten, Gutsbesitzer, Kaufleute ec. verbreitet, ist bei ihrer sehr großen Auflage für Inserate, deren Preis mit 35 Pf. für die 4gespaltene Zeile sehr niedrig gestellt ist, von ganz bedeuten— der Wirksamkeit. Die Berliner Gerichts-JZeitung verbindet mit ihrem Hauptzwed, in populärer Weise Rechts⸗ und Gesetzeskenntniß zu verbreiten, — die für jedermann unerläßlich ist zur Verhütung von Schaden an Ehre und Ver—⸗ nögen. — die Aufgabe, im vollsten Sinne des Wortes ein Unterhals⸗