9 ad — zt. Jugherter Amzeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. * * r8 en) ag cde ne⸗ sie — Zs»——————————————————————————————. — — ———————————————————————— „ 7 SEt. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöcherltich fünfmalz: Am Montag, Dieustag, Donnerstag, Samstag'und Sonnutag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltun gs⸗ latt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftek vierteljährlich 1.4 40 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1IMA 60 —, einschließlich d Zustellunasgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus dec Pfalz 10 Z, bei außerpfälzischen und jolchen, auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 , bei Neclamen 80 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. —X 3277 Montag, 13. Februar 1882. 17. Jahrg. ro Politische Uebersicht. Deutsches Reich. München, 10. Febr. Die Kammer der Ab⸗ eordneten hatte die Forderung eines außerordent⸗ chen Credits von 2,177 100 Mark für Casernen⸗ auten vollständig abgelehnt; der Ausschuß der zammer der Reichsräthe beantragt nun, einen Theil es Credits — 629,991 Mark — zu bewilligen ind zwar 1) für den Neubau einer Infanterie⸗ zataillons-Kaserne zu Amberg 559,300 M. und )) für Adaptirung der dermaligen Unterkunftsräume 0,604 M. Dem Beschlusse der Abgeordneten⸗ ammer bez. der Beschaffung von Exerzier⸗ und chießplätzen soll beigestimmt werden. Was den veiten Gesetzentwurf, die Forderung eines Credits m 800,000 M. für außerordentliche Bedürfnisse s Heeres anbelangt, so beantragt der Ausschuß Uebereinstimmung mit dem Entschlusse der Abge⸗ jetenkammer die Annahme. München, 11. Febr. Wie die „Allgemeine itung“ mittheilt, hat der König das Abschieds⸗ such des Generallieutenants v. Leonrod, Kom⸗—⸗ andeurs der 2. Division, genehmigt. Derselbe t unter allergnädigster Anerkennung zur Dispo⸗ tion gestellt. Justizminister v Fäustle. Die „Allg. tg.“ bringt folgendes, augenscheinlich offiziöse ementi aus München: „Die aus einem Berliner Aatt in verschiedene Zeitungen übergegangene Nach— icht, daß der kgl. Staatsminister der Justiz, v. Fäustle, iach dem Abschlusse der Budgewerhandlungen seine ẽentlassung zu nehmen beabsichtige, entbehrt, wie pir aus bester Quelle wissen, vollständig der Be⸗ tundung.“ In dor. Nr. haben wir bereits den Beschluß er bayerischen Abgeordnetenkammer hinsichtlich es Antrags Schels, Tabaksmonopol betreffend, nitgetheilt. In Folge dieses mit 98 gegen 48 ztimmen gefaßten Beschlusses, richtet die Volks— ertretung an S. Maj. den König, die Bitte, die nherischen Bevollmächtigten zum Bundesrathe zu eauftragen, einer auf Einführung des Tabak⸗ nonopols im Deutschen Reiche abzielenden Gesetzes⸗ votlage nicht zuzustimmen. Wie die Regierung ich zu dem Antrage stellen wird, läßt sich noch ucht voraussehen; vor der Hand hat der Finanz⸗ ninister Riedel ausweichend geantwortet: eine Vor⸗ age bezüglich des Tabakmonopols sei im Bundes⸗ athe noch nicht eingebracht, er könne sich daher iber das Materielle des Antrages nicht äußern. — beachtenswerth sind noch die Bemerkungen des nanzministers auf die Vorwürfe des Abgeordneten zopp über Preisgebung von Kronrechten, wie der sustizt, Finanz- Münz. und Militächoheit, sowie es Gesandtschaftsrechts, und daß das Ministerium urch Zulassung des Monopols im Begriffe sei, ie letzten Kronrechte nach Berlin auszuliefern. ner auf tadelnde Aeußerungen des Abgeordneten uppert wegen mangelnder Energie in der Ver⸗ reiung der Rechte Bayerns im Bundesrathe von deite Bayerns bezüglich der Gesetzvorlagen der dien drei Jahre. Auf alle diese Angriffe erklärte tr Finanzminister, die Franckensteinsche Klausel uthehre des praltischen Werihed, denn die Ein⸗— ahmen auf Grund dieser Klausel wurden doppeit urch Ausgaben genommen. Das Reservatrecht der ersteuer werde nie preisgegeben werden. Dem aAllswirthschaftsrathe sei im engeren Interesse des des zugestimmt worden. Da der preußische olltswirihschafizralh mit seinem Einflusse auf die preußische Regierung bereits bestanden, so sei es gerathen gewesen, ihn durch bayerische Mitglieder u verstärken. Hinsichtlich des Unfallgesetzes sei im zuteresse der Versicherten eine große Anstalt besser, ils viele kleine. Der Vorwurf der Vernachlassigung es Förderativprinzips sei unbegründet, das Mini— terium sei jederzeit ernstlich bestrebt gewesen, die dechte Bayerns zu erhalten, dabei müsse man aber objektiv und mit voller Bundestreue zu Werke gehen. (Gtößere Truppenübungen der bayerischen Armee.) Wie in militärischen Kreisen verlautet, verden im laufenden Jahre von der bayerischen Armee rößere Herbstübungen Rur im Brigade⸗- und Divi⸗ onsverbande vorgenommen werden, eine Zusammen⸗ iehung der Armeekorps findet nicht statt; dagegen oslen 6 Kavallerieregimenter (die beiden Ulanen⸗ ind schweren Reiter⸗, so zwei Chevauxlegersregimen⸗ er) mit einer reitenden Batterie auf circa 14 Tage n eine Division vereinigt werden. Beim DB. Armeer⸗ orps soll eine Kavallerieübungsreise und bei sämmt⸗ ichen Infanterie⸗ Jägerabtheilungen gefechtsmäßiges S„chießen im Terrain vorgenommen werden. Berlin, 11. Febr. Ein Aufsehen erregender Urtikel der „Tribüne“ führt aus, ein Krieg zwischen stußland und Oesterreich sei unvermeidlich. Die Ministersizungen des Bundes⸗ raths sind für Ende März festgesetzt worden. In diesen Sitzungen, welche bekantlich eine Einrichtung der neuen Geschäftsordnung des Bundesraths bilden — sie haben ihren Namen davon, weil die Minister der Bundesstaaten selbst dazu gegenwärtig sein ollen — würde das Tabaksmonopolpro— FJelht und der neue Entwurf der Unfal lver⸗ icherung zu berathen sein. In Bezug auf die Besprechungen, welche neu⸗ ich zwischen dem Reichskanzler und den beiden öchsten Funktionären des Reichsgerichts statt⸗ sefunden haben, wird dem „Frkf. Journ.“ mitge⸗ heilt, daß es sich hierbei unter anderm auch um ie Eroͤrterung eines schon vor längerer Zeit seitens es Reichsgerichts gestellten Antrags, betreffend die Abtrennung und Verlegung eines speziell auf tech⸗ nische Gutachten angewiejenen Zweiges der höchst⸗ nstanzlichen Entscheidungen nach Berlin gehandelt hat. Ausland. Wien, 11. Febr. Offiziell wird unterm 10. Februar gemeldet: Eine Jägerkompagnie stieß am J. Februar auf dem Wege nach Vratkovic auf eine hande von 50 Insurgenten. Kovacevic jagte die⸗ elben über die Grenze. Der Bandenverlust betrug 2 Todte, unsererseits ward ein Mann verwundet. Fattaro, 10. Febtr. Die dauernde Besatzung ind theilweise Befestigung von Ledenice, Greben, übalac und Orohovao ist angeordnet. Die gestrige Wegnahme dieser Orte von drei Bataillons mit iner halben Grbirgsbattetie bei Ueberwindung be—⸗ )eutender Terrainschwierigkeiten wurde mit Energie ind anerkennenswerther Ausdauer durchgeführt. Die Kriegsschiffe unterstützten durch Geschützfeuer virksam den Truppenaufsteig. Verlust: * todt, 2 Iffiziere und 14 Mann verwundet. Gesiern wurde gakoci und Repaj kampflos besetzt. Serajevo, 10. Febtr. Aus Foca entsendete Recognoscirungs⸗ olonnen von 2 Bataillonen mit 2 Geschützen und inem Bataillon mit 2 Geschützen stießen erstere ei Sunjerno, letztere bei Sojahan auf je 200 In⸗ urgenten und zersprengten dieselben nach halstün⸗ zigem Kampfe. Das deutsche Böhmen hat durch Beschluß österreichen Herrenhauses seinen Schmuck ver⸗ oren; Prag ist nicht mehr eine deutsche Hochschule, ondern den Czechen überantwortet worden. Aller⸗ ings bleibt formell auch die deutsche Hochschule hestehen, aber die alte Prager Universität wird getheilt“ in eine deutsche und in eine czechische, ind die Theilung geschieht so, daß die Czechen den öwenantheil davontragen. Lokale und pfälzische Nachrichten. *St. Jugbert, 13. Febr. Gestern Nach—⸗ nittag gegen 3 Uhr entstand im Krämer'schen Walde iahe bei Elbersberg, rechts der Straße von hier nach diesen Orte, ein Brand. Glüdlicherweise vurde derselbe bald bemerkt und konnte so, bevor r eine größere Ausdehnung gewonnen hatte, unter⸗ rückt werden. Die Fläche, über welche er sich er⸗ treckte, beträgt, wie uns gesagt wird, gegen zwei Norgen; dieselbe war zumeist mit Unterholz be⸗ vachsen. *St. Ingbert, 183. Febr. Wie aus der etreffenden Todesanzeige in dieser Nr. zu ersehen, erstarb am Samstag Vormittag in Ludwigs- Jafen der Bureauvorstand der Pfälzischen Bahnen, derr Fohannes Schmeltzer. Leider erhielten obir die Trauernachricht zu spät, um sie noch in er Sonntags-⸗Nr. des „Anz.“ veröffentlichen zu önnen. Wir bedauern dieses sehr, da gewiß nanche seiner hiesigen zahlreichen Freunde und Be— annten dadurch Veranlassung genommen hätten, em Verstorbenen bei seiner Beerdigung, die heute Nachmittag 3 Uhr stattfinden wird, die letzte Ehre u erweisen. Herr Schmeltzer war ein Sohn unserer „tadt. Er verschied nach längerem Leiden im »esten Mannesalter zu frühe für seine Familie, u frühe seinen zahlreichen Freunden. Moͤge ihm zie Erde leicht sen! *St. Ingbert. Die Leser erinnern sich ielleicht noch, daß am 31. Juli v. Is. der 16- ährige Jakob Wallé«s von Ommersheim da— elbst in seiner elterlichen Wohnung den 17 Jahre ilten Joseph Jost von da durch einen Schrotschuß nus einem Karbiner, den er dem genannten Jost und noch einigen anderen seiner Kameraden zeigen woslte, schwer verwundete. Walls hatte die That nicht in böser Absicht, sondern aus Fahrlassigkeit begangen; in Berücksichtigung dessen, wurde er in Rr letzten Sitzung der Strafkammer des Landge⸗ richts Zweibrücken nur zu einer Gefängnißstrafe yon 1 Monat verurtheilt. — Aus dem pfälzischen Dienstbotenstifte erhielt für dieses Jahr u. A. Elisabetha Wannenmaächer, 45 Jahre bei Ackerer Wan⸗ nenmacher in Ommersheim, eine erhöhte Beldbelohnung von 80 Mark. — Der nächste Lehrkurs für Bader wird am i. März d. J. in der Kreis⸗Armen-⸗ und Kranken⸗ Instalt zu Frankent hal beginnen und bis Ende Fuli fortgesezt werden Vermischtes. f Im Einvernehmen mit den lgl. Kreisregier⸗ uingen wurde vom kgl. bayerischen Generalkommando n Berücksichtigung der Juteressen der am meisten vetheiligten Berufskreise der Termin für Einziehung der diesjährigen Altersklasse der Ersatzreser— oisten Jl. Klasse zu einer zehnwöchigen Uebung nuf Montag, den 28. August, festgesetzi. fGEine Lotterie für Hunde.) Ein Fräulein Minna Schaumann in Berlin hat seitens »es Oberpräsidiums der Provinz Brandenburg die. Benehmigung zu einer Verloosung von geschenkten