9 J * 9 4 —330P79 ANn s M. IIIIMEI —I— * 398 3 — 1 ⸗ —— gh n wxich Dn —J Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. — — — ———— —————— — — —— — —M—EIAü᷑Ì5eee—l ——— — —X———— — ——üü———— — — MWÆO * St. Insberter Anzeiger“ erscheint wöchenltich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag'und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 14 40 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1 60 H, einichließlich dS Zufstellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erxpedition Auskunft ertheilt, 18 H, bei Reclamen 30 8. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. — M 56. ?9nntag, 19. März 1882. 17. Jahrg. rn Politische Uebersicht. 4 Deutsches Reich. München, 16. März. Prinz von Hohen⸗ llern traf gestern Abends von Italien hier ein nd setzte heule Vormittags die Reise nach Berlin it, wohin sich der Prinz wegen des Geburtsfestes z Kaisers begibt. — Der neu ernannte französiche zeschäftsträger am hiesigen Hofe, Herr Marianti, hier eingetroffen und hat gestern dem Minister z koniglichen Hauses und des Aeußern, Freiherrn Crailsheim, sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Der von dem Staatsministerium der Finanzen er Kammer der Abgeordneten vorgelegte Gesetzent⸗ jurf, die provisorishe Steuererhebung für as Jahr 1882 betreffend, besteht aus folgendem mzigen Artikel: Die Wirksamkeit sämmtlicher Be⸗ immungen des Gesetzes vom 27. Decembea 1881, je provisorische Steuererhebung für das Jahr 1882 etreffend, wird bis zum 830. Juni 1882 verlängert. uch der gleichzeitig vorgelegte Gesetzentwurf über en Malzaufschlag enthält nur einen einzigen etikel, welcher also lautet: Die in Art. 1 Abs.1 »8 Gesetzes vom 16. Dezember 1881, den Malz- afschlag betreffend, festgesetzte Erhöhung des Aerarial⸗ alzaufschlages von 4 auf 6 Mark vom Hektoliter s zur Bierbereitung bestimmten Malzes wird auf en Rest der 16. Finanzperiode (1. April 1882 nit 31. Dezember 1883) verlängert. Berlin, 16. März. (Rußland und heutschland.) Ueber die Beziehungen zwischen tußland und Deutschland läßt sich die „St. James zazette“ von hier melden: „Die Vertreter Ruß⸗ ands an den deutschen Höfen sind angewiesen borden, in demonstrativer Weise Versicherungen zu ctheilen, daß der Czar fest enischlossen sei, fried⸗ che Beziehungen mit Deutschland aufrecht zu halten, ad kein Vorgehen zu ermuntern. durch welches as Wachsthum einer kriegerischen Stimmung vischen den beiden Ländern gefördert werden könnte.“ Es bestätigt sich, daß der Reichstag „etwa uf Mitte April“ einberufen wird. Bekanntlich atte Fürst Vismark früher den 17. April ange⸗ eben. Für die Dauer des Reichstages wird nach— ewiesenerweise die Preußische Kammer vertagt )erden und nach dem Schlusse desselben eine Früh⸗ ahrssession haben. Ausland. Paris, 16. März. General Saussier, berbefehlshaber der Truppen in Afrika, trat heute ie Rückreise nach Algier mit dem Auftrage an, iie Schilderhebungen im Norden der Regentschaft Tunis niederzuwerfen. — Die Königin von Eng— ind wurde in Mentone (Arrond. Nizza) von zahl⸗ eichen Engländern mit Begeisterung empfangen. Paris, 17. März. Eine Meldung aus Tunis igt: Graf de Saucü und der Kanzler des fran⸗ osischen Consulats wurden in der Nacht vom 15. um 16. März, als sie in ihre Wohnung zurück⸗ ehren wollten, von zwei Italienern angegriffen. cin Wachposten in der Nähe verhaftete die Angreifer ud führte sie nach dem italienischen Consulat, wo er Thatbestand festgestellt wurde. * St. Ingbert, 18. März. Heute Morgen vurde bekannt gegeben, daß von der Krämer'schen jorstverwaltung ein Walddistrikt hinter Schüren zur „treuabgabe freigegeben ist. Wer weiß, wie oft arauf gewartet wird, kann den Eifer leicht be— zreifen, mit dem ein großer Theil der Bevölkerung, jamentlich Frauen, hinauseilten, um sich ein mög⸗ ichst großes Quantum der abgegebenen Streu u sichern. — Auf Vorschlag der bayerischen Regierung ritt de Sommerfahrplan auf den deutschen ẽisenbahnen erst mit dem 1. Juni in Kraft. Bisher war bekanntlich der 15. Mai der Termin ür das Inkrafttreten des Sommerfahrplanes. — Zweibrücken, 16. März. (Schwurge⸗ icht.) Verhandlung gegen Barbara Bach, 28 zahre alt, ledig, Fabrikarbeiterin in Kirchheimbo— anden, angeklagt eines Verbrechens des Meineids. Ils Ankläger fungirt: III. Staatsanwalt Wagner; ils Vertheidiger Rechtskandidat Chormann.-Die Angeklagte wurde von den Geschworenen des fahr⸗ issigen Meineides für schuldig erkannt, dieselben ejahten jedoch die Frage auf Widerruf desselben ind erfolgte darum Freisprechung. — Kaiserslautern, 15. März. Zu der estrigen Lohrindenversteigerung waren aus allen Theilen der Pfalz etwa 25,000 Centner angemeldet, delche sammtlich zu folgenden Preisen zugeschlagen ourden: Glanzrinde 1. Cl. 11 bis 14 Mk., 2. 5l. 9 bis 13 Mk., 8. Cl. 8 Mk. 10 Pf., Reidel⸗ inde 6 Mk. bis 11 Mk. 30 Pf., Grobrinde 4 Mk 10 bis 8 Mtk. 60 Pf. Alles per 100 Kilo. — Im Finanzausschuß der Abg.Kammer emerkte der Kultusminister am 14. ds., daß er ie vom Referenten Dr. Rittler aufgeworfene Frage zach Verminderung der Industrieschulen in xẽ7ẽ rTwägung ziehen werde; jedoch solle Kaisers— autern, da die dortige Industrieschule die einzige nder Pfalz sei, dabei nicht in Betracht kommen die pfälz. Industrieschule wird demnach bestehen leiben, was nicht mehr als billig ist. — In Lohnsfeld wurde dieser Tage ein Söhnchen des Herrn Fisch von einer Kuh der⸗ naßen auf den Leib geschlagen, daß es am andern Morgen eine Leiche war. Speyer, 16. März. Das Kreiscomité »es landwirthschaftlichen Vereins der Pfalz war jestern hier versammelt und hat sich, wie die Neust. Zig.“ hört, nach fast 5stündiger Berathung ‚om landwirihschaftlichen Stundpunkt aus für das Tabakmonopol erklärt. . — Nach dem Vorgange Erlenbachs wurde auch us der Gemeinde Ingenheim eine Adresse von interschriebenen Tabakbauern zu Gunsten des Mo— iopols an den Reichskanzler Fürst Bismarck ibgeschickt. — St. Martin, 16. März. Heute verun— lückte dahier ein Winzer namens Moll, ein Fa⸗ nilienvater von 4 Kindern. Derselbe lieh von dem Zürgermeister zum Dung fahren ein Pferd mit Wagen, ein Fuhrwerk, das er wahrscheinlich nicht zenau zu kennen schien, und kam durch einen un⸗ zlücklichen Sturz so unter die Räder, daß ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt wurde. (F. Tgbl.) Okkupationsarmee gemacht hatte, eine Konserven⸗ Fabrik für die Militärverwaltung errichtet worden. Diese Fabrik, deren Anlage im Reichstag häufig u Debatten Veranlassung gab, hatte lange still ge— egen, jetzt ist sie wieder in Betrieb gesetzt und veschäftigt sich mit der Anfertigung von Pferde— Zwieback. qgh⸗ 9 f(GAuch eine Aktiengesell schaft.) Vor einigen Monaten wurde in Heidelberg das Korps Rhenania aus mehr als hinreichenden Gründen zurch den engeren akademischen Senat, in dessen Figenschaft als Disziplinarbehörde, für aufgelöst rklärt. Da brachte juͤngst (wie wir dem , Deutschen Montagsblatt“ entnehmen) die „Heidelberger Zei— ung“ als amtliches Verkündigungsblatt die Anzeige, daß in Heidelberg eine neue Aktiengesellschaft unter der Firma „Rheinländische Gesellschaft“ gegründet vorden. Zweck der Gesellschaft: Förderung der Beselligkeit. Natürlich ist dies nichts Anderes als die,Rhenania“, nur heißt jetzt der erste Chargirte — Praͤsident, der Kneipwart — ist Direktor und die Korpsbursche sind die Aktionäre. Auch ein Zeichen der Zeitt Eine wohlhabende Bettlerin, eine 72 jährige Tischlerswittwe in Berlin starb am ver⸗ vichenen Freitag in ihrer Wohnung. Im Nach— lasse derselben fanden die Armendeputirten und die Holizei Papiere von ca. 7000 M. Werth und geht aus Korrespondenzen mit einem namhaften Bankier jervor, daß die Verblichene eine gewerbsmäßige Schnorrerin war und einen Theil der Bettelgroschen ahrelang zu jenem Kapital gespart hat. —F Nicht weniger als 51 junge Leute, welche ich der Militärdienstpflicht entzogen hatten, vurden dieser Tage von der Hagener Strafkammer wegen dieses Vergehens zu je 185 Mk. Geldbuße, hezw. 1 Monat Gefängniß verurtheilt. Noch einige indere waren des gleichen Vergehens angeklagt; bei der Verhandlung siellte sich jedoch zur allgemeinen deiterkeit heraus, daß einer derselben im zarten indesalter von noch nicht zwei Jahren verstorben war. Von einem andern verlautete, daß derselbe als Offizier in der kaiserlichen Marine diene. „Im französischen Senat ereignete sich dieser Tage ein ergötzlicher Zwischenfall. Eine Com⸗ mission dieser Körperschaft ist im Augenblick damit beschäftigt, einen Gesetzentwurf auszuarbeiten, der die Unterdrückung des Duells bezweckt. Zu einem Resultat haben freilich die Verhandlungen nicht ge— 'ührt und wie um ihre Nutzlosigkeit recht augen— cheinlich klarzustellen, entwickelte sich zwischen zwei der Commissionsmitglieder ein Wortwechsel, der zu einer — Forderung führte. Durch das Dazwischen⸗ ommen einiger anderer Senatoren wurde dann die Angelegenheit der beiden Vertreter des Antiduellwesens riedlich beigelegt. In der That, jene Herren cheinen besonders geeignet, einen Gesetzentwurf gzegen den Zweikampf auszuarbeiten. - Vor zwei Monaten wurde in Brüssel ein geheimnißvoller Mord verübt. Am 18. Januar and man in Nr. 159 der Rue de la Loi die Leiche des Advokaten Bernays aus Antwerpen und da— neben auf dem Tische einen Brief, worin ein ge⸗ visser Henry Vaughan sich schuldig bekannte, durch einen unglücklichen Zufall am 7. Januar bei der Besichtigung eines Revolvers die Tödtung herbei— zeführt zu haben. Neuerdings hat sich aber heraus— jestellt, daß der angebliche Vaughan eigentlich Leon heltzer heißt und mit Wissen seines Bruders Armand Zelßer die unselige Uhat verübt hat. Letzterer hat u il Ve Mpt —— ——— Lokale und pfälzische Nachrichten. *St. Ingbert, 18. März. Das Mädchen, belches am Dienstag die Stecknadel verschluckte, hat cch gestern derselben auf natürlichem Wege wieder ntledigt, ohne durch sie Schaden genommen zu Aben. ti Vermischtes. — Bekanntlich war in Mainz mit den soge⸗ iannien Ersparnissen, welche Feldmarschall v. Man⸗ euffel nach dem Kriege von 1870 -71 bei der